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Schlacht von Verdun – einfach erklärt
Die Schlacht von Verdun war eine Schlacht zwischen Deutschland und Frankreich. Die Schlacht von Verdun fand während des Ersten Weltkrieges statt und dauerte vom 21. Februar bis zum 19. Dezember 1916. Sie gilt als eine der blutigsten Schlachten des Krieges und endete mit der Rückeroberung ihres Gebiets durch die Franzosen. Die Schlacht zählt als eine der längsten und verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkriegs.
Die Hintergründe für die Schlacht von Verdun waren vielfältig. Die deutsche Armee hatte die Absicht, die französische Armee an einem Ort zu konzentrieren, um sie dort zu besiegen und so den Krieg zu gewinnen. Die Wahl fiel auf Verdun, da es ein wichtiger strategischer Punkt für Frankreich war und ein Symbol für den französischen Widerstand.
Vorgeschichte: Schlacht von Verdun
Bereits Ende 1915 wurde der Angriff auf deutscher Seite geplant. Ursprünglich für den 12. Februar angelegt, musste dieser aufgrund von schlechten Wetters verschoben werden. Es wurden Geschosse und Kampffliegerabteilungen eingeteilt und das gesamte Gebiet, das man angreifen wollte, aus der Luft fotografiert. Um Luftaufklärung durch Frankreich zu verhindern sowie die gegnerische Seite gar nicht erst auf den Plan aufmerksam zu machen, flogen deutsche Kampfflieger in Schichten Sperre.
Trotz mehrfacher Warnungen durch den französischen Geheimdienst erkannte Frankreich aber erst am 10. Februar 1916 die Lage und den damit bevorstehenden Angriff und hatte somit nur Zeit für einfache Feldbefestigungen.
Die Anfänge der Schlacht von Verdun
Nachdem das Wetter am Abend des 20.02.1916 aufklärte, wurde am selben Abend noch die Entscheidung gefällt, am nächsten Morgen anzugreifen.
So wurde am Morgen des 21.02.1916 um 08:12 Uhr deutscher Zeit durch die Oberste Heeresleitung (OHL) eine Granate auf Verdun abgefeuert, das 27km entfernt lag. Direkt danach eröffnete Deutschland mit 1200 Geschützen ein stundenlanges Feuer auf die französischen Stellungen. Um 16:00 Uhr erreicht das Feuer seinen Höhepunkt, als Deutschland ein Trommelfeuer auf Frankreich eröffnet.
Die Schlacht begann also mit einem massiven Artilleriebeschuss, der die Verteidigungsanlagen der Franzosen zerstörte und es den deutschen Truppen ermöglichte, in das Gebiet einzudringen. Die Kämpfe waren sehr intensiv und die Verluste auf beiden Seiten waren enorm.
Da der französische Widerstand trotz der stillen Planung der Deutschen stärker war als erwartet, fielen am ersten Tag etwa 600 Soldaten auf deutscher Seite.
Die nächsten Tage bis zum 25.02.1916 verliefen ähnlich zum ersten Kriegstag. Deutschland eroberte Schritt für Schritt einzelne Orte in Ostfrankreich, bis sie auch das Fort Douaumont erreichen – eine 1885 erbaute Festungsanlage im Verteidigungsgürtel von Verdun.
Die Eroberung des Forts Douaumont
- Am 25. Februar bekamen zwei deutsche Regiments den Befehl, sich in der Nähe von Douaumont zu verschanzen, um die Eroberung des Forts Douaumont vorzubereiten.
- Entgegen des Befehls arbeiteten sich die beiden Regiments eigenmächtig zum Fort Douaumont voran.
- Gemeinsam drängten sie die französische 37. Division zurück, bis sie am Fort Douaumont ankamen.
- Ein deutscher Unteroffizier entdeckte einen Schacht, der in das Fort führte.
- Trotz der Überzahl der französischen Soldaten mit 67 Personen, konnten die 20 deutschen Soldaten das Fort Douaumont einnehmen.
- Die Eroberung geschah ganz ohne Schüsse und wurde in Deutschland als großer Sieg gefeiert.
Nach der Einnahme des Forts Douaumont wurden am 26.02.1916 noch einige Infanteriewerke des Zwischenwerkes Ouvrage de Hardaumont eingenommen. Dieser Tag sollte auch den letzten Eröffnungstag der Schlacht darstellen.
Die Übernahme durch General Pétain
Am 26. Februar wurde die französische Verteidigung von General Pétain, Oberbefehlshaber der 2. Armee, übernommen. Dieser war französischer Frontkommandant im Grabenkrieg und hatte demnach schon Erfahrung mit den deutschen Gegnern. Sein Plan war, den Sieg des Krieges durch Erschöpfen des Gegners zu erringen.
Er investierte in einen effektiven Nachschub von Geschossen, Munition und Soldaten. Dies war außerhalb der Reichweite der Deutschen nur über die Bar-le-Duc möglich, die später als „La Voie Sacrée“ bekannt wird.
General Pétain hatte auch den Angriff auf das Fort Vaux erwartet, der am 27. Februar durch das schlesische V. Reservekorps ausgeübt worden war, und die Verteidigung dort verstärkt. Unerwartet auf Seiten der Deutschen, wurde der Angriff dann durch die Franzosen zum Stehen gebracht.
Die Hauptphasen der Schlacht von Verdun
Da die deutsche Offensive bisher nur in den Wäldern und Gräben auf der Ostseite der Maas war, beschlossen sie, ihr Gebiet auch auf die Westseite links der Maas auszubreiten, wo Frankreich bisher seine Front hatte.
So griff Deutschland am 06. März an und gelang auch bis zur Anhöhe „Höhe Toter Mann“ (frz. „Le Mort Homme“). Die westlich der Höhe Toter Mann gelegene „Höhe 304“ (frz. „Côte 304“) wurde auch zum Eroberungsziel der Deutschen. Dies gelang ihnen am 07. März auch – schon am 08. März 1916 wurden sie aber wieder durch einen Gegenangriff zurückgedrängt. Damit waren sie ab dem 14. März unter Kontrolle der Höhe Toter Mann.
Die Schwächung des deutschen Heeres
Die restlichen Tage des März bis Ende Mai bestand die Schlacht nur noch aus Artilleriegefechten, was beide Seiten erschöpfte. Auch die steigende Sommerhitze setzte beiden Seiten zu. Trotz dessen entschied man sich auf deutscher Seite dazu, das Fort Vaux nochmals anzugreifen und zu erobern und bereitete dafür die Artillerie am 01. Juni vor.
Nach dem Start des Angriffs am 02. Juni und langen blutigen Kämpfen erkämpften sich die Deutschen Stück für Stück das Fort Vaux, bis die Franzosen am 07. Juni aufgaben und sich 250 Soldaten einschließlich des Kommandanten des Forts Vaux, Sylvain Eugène Raynal, in Gefangenschaft der Deutschen begaben. Die Eroberung des Forts Vaux forderte auf beiden Seiten eine große Zahl gefallener Soldaten.
Die letzte deutsche Offensive
Trotz der wenigen einsatzfähigen Soldaten, die auf deutscher Seite übrig waren, entschied man sich für einen Großangriff mit drei weiteren Angriffszielen auf Frankreich. Etwa 30.000 Mann wurden am 21. Juni 1916 mit Granaten ausgestattet und sollten am 23. Juni das Fort de Souville, das Ouvrage de Thiaumont sowie das Dorf Fleury-devant-Douaumont einnehmen.
Unvorbereitet auf die Verwendung von Granaten, wurden die Franzosen beim Angriff auf Fleury überwältigt und das Dorf fast ganz eingenommen. Thiaumont konnte ganz eingenommen werden, doch die geschwächten Truppen mussten dem Gegenangriff der Franzosen zurückweichen, weswegen Thiaumont wieder verloren wurde. Für die Einnahme von Souville waren die Truppen der Franzosen den Deutschen überlegen, weswegen dieser Angriff stecken blieb. Indes hatten die Franzosen auch in der Luft die Überhand über die deutschen Fliegerstaffeln genommen.
Trotz der immer nachteilhafteren Lage der deutschen Truppen und der Unterstützung durch die Briten auf französischer Seite, wurde für den 11. Juli 1916 ein letzter Angriff beschlossen. Die Ziele lagen diesmal beim Fort Souville, St. Michel und Belleville. Die Ausstattung mit Gasgranaten hatte nicht den Effekt auf die Franzosen, wie erhofft, da diese schützende Gasmasken trugen. Viel mehr schafften die Granaten für die Deutschen selber Probleme, da diese selbst keine Gasmasken trugen und das Gas durch den Westwind wieder in die deutschen Stellungen geweht wurde, was viele Tote forderte.
Bei dieser letzten deutschen Offensive konnte Fleury zwar ganz eingenommen werden, die eigentlichen Ziele mit Fort Souville, St. Michel und Belleville, konnte man nicht mehr einnehmen.
So wurde noch am selben Tag beschlossen, jegliche Offensive einzustellen, in der Hoffnung, Frankreich würde den Deutschen gleichtun.
Die französische Offensive und das Ende der Schlacht
In den folgenden Monaten wurde es ruhiger an der Front zwischen Frankreich und Deutschland und man hatte in Deutschland die Hoffnung, die Franzosen hätten Verdun tatsächlich als ruhige Front abgestuft.
Am 24. Oktober 1916 wurde erst Fleury von Frankreich massiv angegriffen. Unvorbereitet seitens der Deutschen, konnten die Franzosen bis Douaumont vordringen, wo sie dann durch die Abwehr der gegnerischen Seite zum Stehen kamen. Indes wurde im Fort Douaumont ein Lazarett eingerichtet, was sich vor allem auf die Ausstattung mit Verbänden der Verwundeten konzentrierte. Dieses wurde am selben Tag durch den Beschuss durch französische Mörser komplett zerstört und tötete alle Anwesenden. Auch ein Feuer brach aus, was letztendlich fast alle deutschen Soldaten zur Rückkehr zwang. Die überlebenden 28 Soldaten, die hinterblieben waren, wurden von den Franzosen in Gefangenschaft genommen.
Nach ihrer Rückeroberung von Fort Douaumont starteten die Franzosen am 02. November auch einen weiteren Angriff auf das Fort Vaux. Da die deutschen Soldaten kaum noch Unterstützung an der Front hatten, sahen diese sich letztendlich auch zum Rückzug gezwungen. Damit hatte Frankreich mit dem Fort Douaumont und dem Fort Vaux zwei wichtige Festungen wieder zurückerobert.
Ein letzter Angriff wurde von den Franzosen am 16. Dezember am Ufer rechts der Maas durchgeführt, der die Deutschen auch drei Kilometer zurückdrängte. Am 20. Dezember wurde auch seitens Frankreich die Offensive eingestellt, was gleichzeitig das Ende der ganzen Schlacht darstellt.
Folgen der Schlacht von Verdun
Eine genaue Zahl der Gefallenen gibt es durch die teilweise chaotischen und brutalen Umstände nicht. Schätzungen zufolge wurden auf beiden Seiten im Laufe der Schlacht etwa 1.200.000 Mann eingesetzt, wovon insgesamt etwa 700.000 bis 800.000 – auf französischer Seite war der Verlust geringfügig höher - entweder während der Schlacht oder durch ihre Folgen (Gasvergiftungen, Selbstmord, etc.) verstorben sind.
Bis heute wird die Schlacht von Verdun durch ihre Intensität und die Anzahl der gebrauchten Geschütze und Truppen sowie der Toten als einer der Höhepunkte des ganzen ersten Weltkriegs angesehen. Die damals umkämpften Gebiete haben sich immer noch nicht von diesem Jahr erholt und sichtbar sind immer noch Explosionskrater der Granaten. Im Erdreich finden sich auch jetzt vor allem noch Blindgänger, Gewehre und menschliche Knochen. Im ganzen Kampfgebiet gibt es zahlreiche Friedhöfe und Denkmäler für Soldaten beider Seiten.
Eines der Schlachtfelder heute:
Schlacht von Verdun - Das Wichtigste
Die Schlacht von Verdun begann am 21. Februar 1916 durch einen lang geplanten Angriff der Deutschen auf die Franzosen und endete am 20. Dezember 1916 mit der Rückeroberung durch Frankreich.
Während der Schlacht wurden die zwei wichtigen Festungen Fort Douaumont und Fort Vaux durch Deutschland eingenommen, von Frankreich aber in der zweiten Hälfte wieder zurückerobert.
Trotz der kontinuierlichen Schwächung des deutschen Heeres erhielt man die deutsche Offensive bis zum 11. Juli 1916 aufrecht.
Am 24. Oktober 1916 begann die Offensive und damit die Zeit der Rückeroberung durch Frankreich, welche etwa zwei Monate anhielt.
Nach einem letzten Angriff am 16. Dezember stellte auch Frankreich ihre Offensive am 20. Dezember 1916 ein. Dies bedeutete das Ende der Schlacht von Verdun.
Insgesamt forderte die Schlacht von Verdun an die 800.000 Tote und zählt bis heute als verlustreichste und brutalste Schlacht des ganzen Ersten Weltkriegs. Sie hat damit eine große symbolische Bedeutung gewonnen.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Schlacht von Verdun
Warum wurde die Schlacht von Verdun als Hölle bezeichnet?
Die Schlacht von Verdun war der Auftakt eines großen Stellungskriegs und einer Materialschlacht. Aufgrund der hohen Opferzahlen wird die Schlacht auch die Hölle von Verdun genannt.
Wie viele Tote gab es bei der Schlacht von Verdun?
Die Opferzahl der Schlacht von Verdun lag nach zehn Monaten bei 305.000 Toten und 4000.000 Verwundeten, mit nahezu gleich vielen Opfern auf beiden Seiten.
Warum gab es die Schlacht von Verdun?
Verdun war ein wichtiger operativer Stützpunkt der Franzosen im Ersten Weltkrieg. Der Angriff Deutschlands sollte den Kriegswillen der Franzosen schwächen und eine Entscheidung im Krieg herbeiführen. Jedoch konnten die Deutschen nicht gewinnen, sodass das Ziel nie erreicht wurde.
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