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Bauchschmerzen, Übelkeit oder ein Blähbauch – fast jede*r zweite Deutsche ist im Laufe des Lebens einmal von einer Darmerkrankung betroffen. Die Ursachen und Symptome sind vielfältig und reichen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, akuten Darminfekten bis zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.Infektionen, Entzündungen oder Krebserkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen innerhalb des Verdauungstraktes. In der Medizin beschäftigt sich der Bereich der Gastroenterologie mit der Diagnostik, Therapie…
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Jetzt kostenlos anmeldenBauchschmerzen, Übelkeit oder ein Blähbauch – fast jede*r zweite Deutsche ist im Laufe des Lebens einmal von einer Darmerkrankung betroffen. Die Ursachen und Symptome sind vielfältig und reichen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, akuten Darminfekten bis zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Infektionen, Entzündungen oder Krebserkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen innerhalb des Verdauungstraktes. In der Medizin beschäftigt sich der Bereich der Gastroenterologie mit der Diagnostik, Therapie sowie Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes.
Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin. Sie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sowie den verbundenen Organen Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse.
Um Darmerkrankungen wie Darmkrebs frühzeitig zu erkennen, gibt es die Möglichkeit der Vorsorgeuntersuchungen beim Gastroenterologen bzw. einer Gastroenterologin.
Durch Vorsorgeuntersuchungen sollen Erkrankungen bereits frühzeitig erkannt und dadurch eine bessere Behandlung ermöglicht werden. Zu ihnen zählen z. B. die Krebsvorsorge oder auch das Neugeborenenscreening.
Forscher*innen haben herausgefunden, dass einige Darmerkrankungen unterschiedlich häufig und mit verschiedenen Symptomen bei Männern und Frauen auftreten. Frauen sind etwa doppelt so häufig von dem sogenannten Reizdarmsyndrom betroffen wie Männern. Dabei leiden Frauen häufiger unter Verstopfungen und veränderten Symptomen während ihres Zyklus.
Eine Studie stellte fest, dass Frauen häufiger stärkere Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen vor ihrer Regelblutung haben. Forscher*innen sehen die Ursache hier möglicherweise bei den schwankenden Sexualhormonen, die die Darmaktivitäten beeinflussen können.
Aber auch bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede. So erkranken fast doppelt so häufig Frauen an Morbus Crohn. An Morbus Crohn erkrankte Frauen, zeigen häufig Folgeerkrankungen wie Depressionen oder begleitende Beschwerden an Gelenken, Augen oder der Haut.
Was genau hinter der Erkrankung Morbus Crohn steckt, erfährst Du weiter unter in dem Artikel.
Allgemein lässt sich bisher noch nicht eindeutig sagen, wie es zu den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei den Darmerkrankungen zwischen Männern und Frauen kommen kann. Forscher*innen gehen aktuell davon aus, dass der größte Unterschied in der Darmflora sowie der Verteilung der Sexualhormone liegt.
Wie genau das Auftreten von Erkrankungen mit dem biologischen Geschlecht zusammenhängt, wird heutzutage in der Gendermedizin untersucht.
Zusätzlich können neben den genetischen Anlagen auch verschiedene Risikofaktoren wie eine fleischlastige Ernährung, Rauchen oder auch Bewegungsmangel Darmerkrankungen begünstigen.
Anders als bei Frauen erkranken Männer deutlich seltener an einem sogenannten Reizdarmsyndrom oder der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn. Anders als bei Frauen zeigen sich die Krankheiten durch Symptome wie Durchfall oder Folgekrankheiten wie eine Entzündung der Gallenwege.
Man geht bei Männern davon aus, dass eine Ursache für Morbus Crohn die Einnahme von Antibiotika in der Jugend sein kann.
Ab etwa 50 Jahren steigt das Risiko für Darmkrebs bei Männern deutlich an. 2017 waren etwa 32.300 Männer und 26.500 Frauen an Darmkrebs erkrankt. Auch eine vorausgegangene Erkrankung an Morbus Crohn kann das Risiko für Darmkrebs bei Männern um 60 % erhöhen.
Frauen erkranken im Durchschnitt später an Darmkrebs. Im Gegensatz zu Männern sind bei Frauen andere Abschnitte des Darms betroffen. Forscher*innen gehen davon aus, dass die Ursache dabei in dem weiblichen Hormon Östrogen liegt. Es bremst scheinbar das Tumorwachstum, weshalb Frauen meist eher nach den Wechseljahren erkranken.
Die Nahrungsaufnahme und Ablauf der Verdauung sind bei Frauen und Männern zunächst gleich. Allerdings wird die Nahrung unterschiedlich verwertet. Grund dafür sind die Darmbakterien, die einen großen Einfluss auf die Gesundheit haben. Laut Analysen aus dem Jahr 2021 gibt es einen Unterschied in den Arten und der Anzahl der Darmbakterien bei Frauen und Männern.
Wie genau das biologische Geschlecht mit den Sexualhormonen und den Arbeitsprozessen des Verdauungstrakts zusammenhängen, wird aktuell noch erforscht.
Vielleicht hast Du schon einmal von dem klassischen “Kribbeln im Bauch“ gehört, wenn man verliebt ist oder dem “Stress, der auf den Magen drückt“. Der Ursprung für diese Aussagen liegt in dem komplexen Nervensystem des Magen-Darm-Traktes, der unsere Gefühlswelt beeinflussen kann. Grund ist die Darm-Hirn-Achse.
Die Darm-Hirn-Achse bildet die enge Verbindung für den Informationsaustausch zwischen dem Darm und dem Gehirn. Hierüber werden neben Informationen auch Hirnbotenstoffe weitergeleitet.
Dabei enthält der Darm Millionen Nervenzellen, die als enterisches Nervensystem bezeichnet werden. Die Aufgaben sind vielfältig, wie die Analyse der Nährstoffzusammensetzung oder auch die Steuerung des Appetits. Gleichzeitig können Darmhormone sowie Darmbakterien Gefühle wie Angst auslösen oder wichtige Hirnbotenstoffe bilden.
Die meisten Hauptsymptome bei Darmerkrankungen sind ähnlich. Dabei können die Symptome entweder einzeln oder in Kombination mit anderen Symptomen auftreten. Zu den Hauptsymptomen zählen:
Viele der Symptome können auch ohne eine vorliegende Erkrankung auftreten. Halten die Symptome längere Zeit an oder kommt es zusätzlich zu Blut im Stuhl, Fieber oder Kreislaufproblemen, sollte ein*e Mediziner*in aufgesucht werden.
Bei einigen Darmerkrankungen wie Darmkrebs treten die Symptome erst sehr spät auf. Daher ist es wichtig, schon bei kleinsten Anzeichen einen Arzt aufzusuchen und die Ursache abklären zu lassen.
Die erste Untersuchung bei anhaltenden Symptomen findet beim Hausarzt bzw. der Hausärztin statt. Hier wird ein ausführliches Anamnesegespräch geführt und erste Untersuchungen wie das Abtasten der Bauchdecke finden statt.
Die Anamnese bezeichnet eine systematische Befragung von Patient*innen zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand. Dabei werden auch vorherige Krankheiten und Erkrankungen in der Familie ermittelt.
Ist die Diagnose unklar, folgen spezifische Untersuchungen durch einen Facharzt wie eine*n Gastroenterolog*in. Dazu zählen z. B. die Darmspiegelung (Koloskopie) oder auch eine Gewebeentnahme (Biopsie).
Die Endoskopie bzw. Spiegelung zählt zu einem der wichtigsten Diagnoseverfahren. Dabei wird bei einer Darmspiegelung ein Endoskop durch den After eingeführt. Der/Die Mediziner*in kann dadurch Geschwüre, Polypen oder andere krankhafte Veränderungen an der Darmschleimhaut feststellen. Außerdem können dabei Gewebeproben (Biopsie) entnommen werden, um Krankheiten wie Darmkrebs auszuschließen.
Abbildung 1: Darstellung einer Koloskopie
Die Behandlung einer Darmerkrankung hängt häufig mit der Art und Schwere der Darmerkrankung zusammen. In den meisten Fällen erfolgt eine medikamentöse Therapie mit Antibiotika. In einigen Fällen können Betroffene ebenfalls Entzündungshemmer sowie Schmerzmittel wie Ibuprofen zu sich nehmen. Einige Mediziner*innen empfehlen ebenfalls eine Anpassung der Ernährung auf Schonkost während der Akutphasen.
Bei einigen Darmerkrankungen wie einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung oder einer Blinddarmentzündung kann eine operative Maßnahme die letzte Wahl sein. Dabei wird der betroffene Teil des Darms entfernt, um einen erneuten Ausbruch der Krankheit zu verhindern.
Es gibt viele verschiedene Darmerkrankungen, die sowohl den Dünndarm als auch den Dickdarm betreffen können. Je nach Art und Schwere der Darmerkrankung kann es in Folge auch zu einer Funktionseinschränkung kommen. Insgesamt umfassen Darmerkrankungen ein großes Spektrum.
Spricht man von einem Reizdarm, meint man eine funktionelle Störung des Darms. Dabei können verschiedene Ursachen zu einem Ausbruch der Symptome führen, wie eine gestörte Darmtätigkeit oder eine gestörte Barrierefunktion der Darmwand. Häufig treten Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen auf.
Statistiken zeigen, dass Frauen etwa doppelt so häufig von einem Reizdarmsyndrom betroffen sind.
Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit bzw. Intoleranz kommt es zu Symptomen unmittelbar nach dem Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln. Die häufigsten Intoleranzen gibt es gegen Lactose, Fructose, Histamin oder auch Gluten. Aber auch Allergien können zu Durchfall oder Bauchschmerzen führen. Meist treten die Symptome hier allerdings in Kombination mit Hautausschlag, Juckreiz oder Atemnot auf.
Als chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, kurz CED, kannst Du Dir besonders zwei Formen merken: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Dabei handelt es sich um dauerhafte Entzündungen des Darms. Meist verlaufen die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen schubweise, das bedeutet, dass sich Krankheitsphasen und symptomfreie Phasen abwechseln.
Die genaue Ursache für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ist bisher noch nicht genau geklärt. Forscher*innen gehen davon aus, dass das Erbgut eine besondere Rolle spielt. Aber auch andere Risikofaktoren wie eine fettreiche Ernährung oder bestimmte Medikamente wie die Verhütungspille können den Ausbruch der CED beeinflussen.
Morbus Crohn oder auch Entercolitis regionalis zählt zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Dabei kommt es zu einer Entzündung des gesamten Magen-Darm-Traktes. Zusätzlich können Symptome auch außerhalb des Verdauungstraktes auftreten, z. B. in Form von Hautveränderungen oder Veränderungen in den Gelenken.
Abbildung 2: Endoskopiebild bei Morbus Crohn mit Pflastersteinrelief in der Dickdarmschleimhaut
Betroffene klagen meist von krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfällen. Je nach Verlauf von Morbus Crohn können verschiedene Folgeerkrankungen entstehen. So kann es bei einem schweren Verlauf zu Geschwüren, Engstellen (“Stenosen“) und/oder Verbindungsgänge (Fisteln) zu anderen Organen kommen.
Morbus Crohn zählt zu den nicht heilbaren Darmerkrankungen. Allerdings kann der Verlauf und die Schwere der Symptome mithilfe von Medikamenten und einem gesunden Lebensstil abgeschwächt werden.
Eine weitere häufige chronisch-entzündliche Darmerkrankung ist Colitis ulcerosa. Dabei kommt es meist zu Entzündungen im End- und Mastdarm bzw. im Dickdarm. Je nach Ausbreitung der Entzündungen unterscheiden Mediziner*innen zwischen drei unterschiedlichen Formen:
Betroffene leiden während der akuten Krankheitsphasen meist an blutig-schleimigen Durchfällen, krampfartigen Unterbauchschmerzen sowie Blähungen. Ebenso wie bei Morbus Crohn ist die genaue Ursache für die Darmerkrankung unbekannt. Während der akuten Krankheitsphasen ist die Darmschleimhaut entzündet und es kommt zu entzündeten Wunden (Geschwüren).
Die Divertikulitis beschreibt eine entzündete Ausstülpung der Dickdarmschleimhaut (Divertikel). Mediziner*innen unterscheiden bei der Divertikulitis zwischen zwei Formen:
Etwa 80 % der Betroffenen haben einen unkomplizierten Krankheitsverlauf. Dabei treten bei einer Divertikulitis häufig Beschwerden wie linksseitigen Bauchschmerzen, Verdauungsproblemen oder auch Fieber auf. In den meisten Fällen wie diese Form der Darmerkrankung mit Antibiotika behandelt, was die Krankheit vollständig heilen kann.
Darmkrebs oder auch kolorektales Karzinom zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen der westlichen Welt. In Deutschland erkranken etwa sechs Prozent der Menschen in ihrem Leben an Darmkrebs. Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der durch die Dickdarmschleimhaut entsteht.
Als Tumor beschreibt man zunächst nur eine Zunahme des Gewebevolumens. Dabei kommt es zu einer Veränderung im Gewebe. Handelt es sich um eine bösartige Gewebeveränderung, spricht man von einem sogenannten Karzinom.
Eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung von Darmkrebs sind sogenannte entartete Darmpolypen.
Darmpolypen bezeichnen Schleimhautwucherungen bzw. Vorwölbungen innerhalb der Dickdarmschleimhaut. Dabei wölben sie sich in den Darm.
Um das Darmkrebsrisiko zu minimieren, werden meist im Rahmen einer Darmspiegelung Darmpolypen entfernt.
Eine der seltensten Darmerkrankungen ist Morbus Whipple. Bei der bakteriellen Darmerkrankung kommt es zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Infolge der Erkrankung kann der Darm bestimmte Nahrungsbestandteile nur noch in einem sehr geringen Maß aufnehmen und es kommt zu einer Mangelversorgung. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Morbus Whipple kann neben dem Darm auch andere Organsysteme wie das Herz, Lunge, Gehirn oder Augen betreffen.
Es gibt viele verschiedene Darmerkrankungen. Zu ihnen zählen neben Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Darmkrebs, akuten Infektionen auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn.
Die häufigsten Darmerkrankungen sind:
Viele Darmerkrankungen gehen mit Durchfall, Übelkeit, Verstopfung, Bauchschmerzen und Erbrechen einher. In einigen Fällen kann es auch zu Fieber kommen.
Morbus Crohn macht sich meist durch Erbrechen, Durchfall und krampfartige Bauchschmerzen im rechten Unterbauch bemerkbar.
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