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Der Begriff Anämie stammt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie "blutlos" oder "ohne Blut". Umgangssprachlich wird eine Anämie als Blutarmut oder auch Blutmangel bezeichnet. Die Blutarmut wird häufig mit einem Eisenmangel gleichgesetzt – das ist jedoch nicht prinzipiell das Gleiche! Eine Anämie oder auch Blutarmut liegt vor, wenn zu wenig roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) und/oder rote Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut vorhanden…
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Jetzt kostenlos anmeldenDer Begriff Anämie stammt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie "blutlos" oder "ohne Blut". Umgangssprachlich wird eine Anämie als Blutarmut oder auch Blutmangel bezeichnet. Die Blutarmut wird häufig mit einem Eisenmangel gleichgesetzt – das ist jedoch nicht prinzipiell das Gleiche!
Eine Anämie oder auch Blutarmut liegt vor, wenn zu wenig roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) und/oder rote Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut vorhanden sind. Das führt wiederum zu einem zu niedrigen Anteil an Blutzellen (Hämatokrit).
Hämoglobin ist grundsätzlich dafür zuständig, Sauerstoff von der Lunge zu den Körperzellen zu transportieren. Auf dem Rückweg wird das Abfallprodukt Kohlendioxid mit in die Lunge genommen, wo es abgeatmet werden kann. Zu wenig vom roten Blutfarbstoff heißt also auch, dass die Körperzellen nicht mehr genügend Sauerstoff bekommen. Wird eine Blutarmut nicht erkannt und behandelt, kann sie im schlimmsten Fall lebensbedrohlich enden.
Blutarmut wird auch oftmals mit Eisenmangel in Verbindung gebracht, da Hämoglobin eisenhaltig ist. Ein Mangel an Eisen und eine Anämie sind jedoch nicht das Gleiche!
Die genauen Symptome hängen immer von der genauen Art und der Form der Anämie ab. Typische Symptome, die bei fast jeder Anämie auftreten, betreffen in der Regel eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff, dazu zählen:
Je nach Art können noch folgende Symptome hinzukommen:
Eisenmangelanämie | Vitamin-B12-Anämie | Hämolytische Anämie |
Brüchige Nägel und entzündete Mundwinkel und Schleimhäute | Zungenbrennen sowie Gedächtnis- und Verdauungsstörungen, Gewichtsverlust | Gelbsucht (Ikterus) |
Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben, dabei kann in angeborene und erworbene Blutarmut unterschieden werden. Angeborene Anämien können auf Gendefekte zurückgeführt werden und lösen meist schon im Kindesalter verschiedene Blutkrankheiten aus.
Angeborene Anämien sind z. B. Kugelzellenanämie, Sichelzellanämie oder die Thalassämie, bei allen dreien handelt es sich um Erkrankungen der roten Blutkörperchen.
Eine im Laufe der Jahre erworbene Anämie kann z. B. durch eine mangelhafte Ernährung entstehen. Auch chronische Erkrankungen, Chemikalien, Medikamente oder Infektionen können gewissermaßen als "Nebenwirkung" eine Blutarmut auslösen. Das Gleiche gilt für Krebserkrankungen und den damit häufig verbundenen Chemotherapien, auch diese können zu Bluterkrankungen führen.
Zu der erworbenen Blutarmut zählt z. B. der Eisenmangel oder auch eine durch chronische Erkrankungen ausgelöste Anämie.
Grundsätzlich lassen sich drei Gruppen von Ursachen für eine Blutarmut definieren:
Je nachdem, wie viel roter Blutfarbstoff enthalten ist und wie genau die roten Blutkörperchen aussehen, können drei verschiedene Arten von Anämien unterschieden werden:
Mikrozytäre, hypochrome Anämie | Makrozytäre, hyperchrome Anämie | Normozytäre, normochrome Anämie | |
Merkmale des Blutes | Zu kleine rote Blutkörperchen, zu wenig Hämoglobin. | Rote Blutkörperchen sind zu groß und enthalten viel Hämoglobin. Transportieren ausreichend Sauerstoff, werden aber von der Milz zu früh abgebaut. | Rote Blutkörperchen sind normal groß und es liegt ein starker Blutverlust vor. |
Beispiel | EisenmangelanämieThalassämieAnämien bei chronischen Erkrankungen | FolsäuremangelVitamin-B12-AnämiePerniziöse Anämie | BlutungenAplastische AnämieRenale AnämieHämolytische Anämie |
In der nachfolgenden Abbildung siehst Du ein Blutbild, wie es bei einer mikrozytären, hypochromen Anämie, z. B. einer Eisenmangelanämie aussehen würde:
Abb. 1 - Anzahl der roten Blutkörperchen im Normalfall und bei einer Anämie
Anämien gehen in der Regel auf eine fehlerhafte Blutbildung zurück. Die häufigsten Beispiele für eine solche Störung werden Dir nachfolgend genauer vorgestellt.
Eisen ist ein wichtiger Bestandteil von Hämoglobin, weswegen Eisenmangel zu einer Anämie führen kann. Ursachen können dabei chronische Blutungen sein.
Chronische Blutungen treten z. B. bei einem blutenden Magengeschwür auf oder bei einer lang anhaltenden, starken Regelblutung.
Weitere Ursachen für den Eisenmangel kann auch einfach eine Mangelernährung sein, also schlichtweg, dass der Körper nicht genügend Eisen über die Nahrung aufnimmt. Außerdem kann ein erhöhter Bedarf an Eisen die Ursache für die Anämie sein – in Schwangerschaften und während der Stillzeit ist der Bedarf an Eisen z. B. höher als normalerweise.
Folsäure oder auch Vitamin B9 ist mitverantwortlich für Zellteilung sowie für die Bildung von neuen Zellen.
Zu wenig Folsäure, z. B. durch eine Mangelernährung, kann ebenfalls eine Anämie auslösen. Vitamin B9 kann unter anderem über Lebensmittel wie Spargel, Spinat oder auch Blattsalat aufgenommen werden. Die Folsäuremangel-Anämie kann zudem auch durch Alkoholmissbrauch entstehen.
Ein Vitamin-B12-Mangel kann durch eine fehlerhafte Aufnahme im Körper entstehen, das wäre z. B. bei einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder einer Magenschleimhautentzündung der Fall.
Vitamin B12 hilft z. B. bei der Neubildung von Zellen oder beim Stoffwechsel von verschiedenen Aminosäuren (Eiweißen).
Die perniziöse Anämie ist eine Sonderform der Vitamin-B12-Anämie. Sie kann z. B. bei Schädigungen der Magenschleimhaut oder bei Autoimmunerkrankungen entstehen.
Die renale Anämie tritt infolge einer Unterfunktion der Nieren auf, bei der zu wenig Erythropoetin produziert wird, was wiederum die Blutarmut auslöst. Ursachen für die Unterfunktion der Nieren können Nierenschäden oder auch chronische Nierenerkrankungen sein.
Erythropoetin ist ein Hormon, das primär in der Niere produziert wird und mitverantwortlich ist für die Bildung von roten Blutkörperchen.
Eine aplastische Anämie kann infolge einer Funktionsstörung des Knochenmarks auftreten, dabei ist die Bildung sämtlicher Blutzellen verringert. Diese Funktionsstörungen können entweder durch Medikamente oder auch Giftstoffe im Laufe der Zeit entstehen oder sie sind angeboren.
Bei der Thalassämie ist die Produktion von Hämoglobin – und daher die Produktion der Erythrozyten – aufgrund eines genetischen Defekts gestört.
Eine hämolytische Anämie tritt auf, wenn die roten Blutkörperchen entweder zu früh abgebaut oder ganz zerstört werden. Dafür kann es unterschiedliche Ursachen geben. Die Sichelzellanämie ist z. B. eine hämolytische Anämie, bei der die Erythrozyten wegen eines genetischen Defekts frühzeitig abgebaut werden.
Bei der Sichelzellanämie kannst Du Dir den vorzeitigen Abbau so vorstellen: Rote Blutkörperchen haben normalerweise eine leicht eingedellte Scheibenform, bei dem Defekt sind sie jedoch sichelförmig. Das hat zur Folge, dass die Blutkörper leicht verklumpen und so von der Milz schneller abgebaut werden.
Weitere Ursachen für hämolytische Anämien können Medikamente, Chemikalien oder auch Immunreaktionen sein. Diese sorgen ebenfalls für einen erhöhten Abbau der Erythrozyten.
Normalerweise haben Erythrozyten eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen. Bei einer hämolytischen Anämie kann sich diese Lebensdauer auf weniger als 30 Tage verringern.
Diagnostiziert wird eine Anämie durch eine Ärztin oder einen Arzt, meist mithilfe einer Blutuntersuchung. Bei dieser werden verschiedene Werte wie der Hämatokritwert (Verhältnis von festen zu flüssigen Zellen im Blut), die Anzahl der Erythrozyten oder der Hämoglobinwert gemessen – dieser ist bei einer Blutarmut zu niedrig! Auch die allgemeinen Entzündungswerte im Blut werden betrachtet.
Ist die Ursache für die Anämie nach der Blutuntersuchung noch nicht klar, werden weitere Untersuchungen vorgenommen: der Okkultblut-Test, um mögliche Blutungen im Darm zu finden oder Magen-Darm-Spiegelungen, ebenfalls um Blut im Verdauungstrakt zu finden. Durch die Knochenmarkdiagnostik können zudem Anämien, die durch Störungen des Knochenmarks entstanden sind, erkannt werden (z. B. aplastische Anämie).
Wie eine Anämie behandelt wird, richtet sich danach, wie schwerwiegend sie bereits ist und was die genaue Ursache ist.
Ursache | Behandlung |
Eisenmangel | z. B. Eisenpräparate |
Renale Anämie | Hormonpräparate mit blutbildenden Erythropoietin |
Schwere Blutarmut | Bluttransfusion |
Schwere hämolytische Anämie | Blutungen stillen und im "Worst Case" die Milz entfernen |
Schwere Sichelzellanämie | Stammzelltransplantation |
Sind zu wenig rote Blutkörperchen oder zu wenig roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) im Blut, wird von einer Blutarmut (Anämie) gesprochen.
Häufige Symptome bei einer Anämie sind eine blasse Haut, Kopfschmerzen, Schwindel, eine verminderte Leistungsfähigkeit sowie Müdigkeit oder auch Atemnot. Wie genau die Symptome ausfallen, ist jedoch abhängig von der Art der Anämie und der Schwere der Erkrankung.
Eine Anämie tritt auf, wenn das Blut nicht ausreichend Sauerstoff transportieren kann. Grund dafür ist in der Regel ein Mangel an roten Blutkörperchen. Als Ursache für eine Blutarmut kommen verschiedene Erkrankungen oder Mangelerscheinungen infrage.
Wie gefährlich eine Blutarmut ist, hängt auch von der Ursache ab und ob die Blutarmut erkannt und behandelt werden kann.
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