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Unternehmen gründen

Möchtest du ein Unternehmen gründen, dann stehst du vor einem umfangreichen Projekt, bei dem du dich mit vielen verschiedenen Fragen und Entscheidungen beschäftigen musst. Für diese Entscheidungen müssen verschiedene Aspekte mit einbezogen werden, die mit unterschiedlichen Phasen in Zusammenhang stehen.

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Möchtest du ein Unternehmen gründen, dann stehst du vor einem umfangreichen Projekt, bei dem du dich mit vielen verschiedenen Fragen und Entscheidungen beschäftigen musst. Für diese Entscheidungen müssen verschiedene Aspekte mit einbezogen werden, die mit unterschiedlichen Phasen in Zusammenhang stehen.

Unternehmen gründen – Phasen

Möchtest du ein Unternehmen gründen, dann gibt es verschiedene Phasen, die dein Unternehmen durchlaufen wird. Sie können unterteilt werden in:

Worum es bei den einzelnen Phasen geht, schauen wir uns im Folgenden noch genauer an.

Unternehmen gründen – Gründungsphase

Wie du dir sicher denken kannst, ist die Gründungsphase die erste Phase, die ein Unternehmen durchläuft. Die Vision des Unternehmensgründers steht in dieser Phase noch am Anfang. Dabei ist die Gründung eines Unternehmens ein umfangreiches Projekt, bei welchem sich der Gründer mit unterschiedlichen Fragen beschäftigen muss.

Unternehmensgründung bedeutet, ein Unternehmen zu schaffen, dass in einer Marktwirtschaft Bestand hat. Somit steht bei der Unternehmensgründung die Schaffung einer wirtschaftlichen Einheit im Vordergrund. Dabei geht es um die Teilnahme am Marktgeschehen als Anbieter von Gütern oder Dienstleistungen mit der Absicht auf Gewinnerzielung und Dauerhaftigkeit.

Die Gründungsphase lässt sich nochmal in drei Phasen unterteilen. In den einzelnen Phasen wird genau festgehalten, welche Aufgaben zu bearbeiten sind und welche speziellen Risiken beachtet werden sollten. Die drei verschiedenen Phasen, welche zur Gründungsphase gehören, sind die Vorgründungsphase, die Gründungsphase und die Nachgründungsphase.

Die Vorgründungsphase

Bei der Vorgründungsphase steht das Erarbeiten der Idee bzw. der Vision des Unternehmers im Vordergrund. Der Gründer sollte sich über die Dienstleistungen bzw. Produkte, welche er anbieten möchte, im Klaren werden.

An folgenden Leitfragen sollte sich der Gründer in der Vorgründungsphase orientieren:

  • Was ist die Geschäftsidee?
  • Welche Zielgruppen sollen angesprochen werden?
  • Welches Marktsegment soll besetzt werden?
  • Wie kann sich das neue Unternehmen gegenüber den Mitbewerbern positionieren?
  • Welches ist der geeignete Standort für das Unternehmen?
  • Welches Produkt, welche Dienstleistung hat realistische Chancen auf dem Markt?
  • Wie sieht die Entwicklung des Marktes aus, ist das Produkt zukunftsfähig?
  • Wie sollen Marketing, Kommunikation und Vertrieb aussehen?
  • Welches ist die geeignete Organisationsform?

Standortfaktoren sind dabei wichtige Entscheidungskriterien in der Vorgründungsphase.

Unter Standortfaktoren werden wesentliche Kriterien, die bei der Entscheidung über einen Unternehmensstandort oder über die Eröffnung von Filialen oder Niederlassungen von Bedeutung sind, verstanden. Es handelt sich um allgemeine Eigenschaften, die die Attraktivität eines Standortes für ein Unternehmen ausmachen. Man unterscheidet zwischen harten und weichen Standortfaktoren.

Erst wenn all diese Fragen beantwortet sind, geht man in die 2. Phase der Unternehmensgründung über.

Die Gründungsphase im engeren Sinn

In der eigentlichen Gründungsphase wird der Businessplan erarbeitet und die finanzielle Lage steht im Vordergrund. Es werden sich Gedanken über Umsätze, Kosten, Investitionen und Fragen der Liquiditätssicherung gemacht. Daraus resultiert ein strukturierter Finanzierungsplan.

Erst wenn die Finanzierung des Unternehmens gesichert ist, beginnt die konkrete Umsetzung der Geschäftsidee. Hier werden Verträge geschlossen, der Geschäftsbetrieb organisiert und das Personal gesucht, eingestellt und eingearbeitet. In der Regel endet die Gründungsphase mit der Gewerbeanmeldung bzw. mit der Eintragung ins Handelsregister.

Die Nachgründungsphase

Die Nachgründungsphase bildet den Abschluss des Gründungsprozesses. Hier stehen die ersten Schritte des Unternehmens auf dem Markt im Fokus. Wichtig ist dabei die permanente Überprüfung des Unternehmensfortschritts. Das ist unter anderem Aufgabe des Unternehmenscontrolling. Auch Marketing und Vertrieb sowie die Unternehmenskommunikation spielen in der Nachgründungsphase eine entscheidende Rolle.

In der letzten Gründungsphase geht es also vor allem darum, das neu gegründete Unternehmen in seiner Tätigkeit zu festigen. Diese Phase kann mehrere Jahre dauern.

In der gesamten Gründungsphase stehen somit wichtige, von der Unternehmensleitung zu treffende, Entscheidungen an:

  • Welche Ziele (monetäre und nicht monetäre Ziele) werden angestrebt?
  • Welche Leistungen sollen angeboten werden?
  • Welche Rechtsform wird angestrebt?
  • Wie soll das Unternehmen organisiert sein?

Angestrebte Ziele (monetäre und nicht monetäre)

Unter monetär versteht man etwas, was Geld betrifft. Monetäre Ziele sind also Ziele, die mit finanziellen Mitteln in Verbindung stehen.

Monetäre Ziele: Gewinn, Umsatz oder Kosten

Nicht monetäre Ziele: Marktanteil oder Produktqualität

Anzubietende Leistungen

Das Leistungsangebot ist abhängig von der Branche. Denkbar wären zum Beispiel Produktions-, Bank-, Versicherungs-, Handels- oder Verkehrsleistungen.

Angestrebte Rechtsform

Es gibt verschiedene Rechtsformen, wie zum Beispiel Einzelunternehmen, Personen- oder Kapitalgesellschaften.

Welche weiteren Rechtsformen es gibt und was sie ausmacht, findest du weiter unten in diesem Artikel.

Organisation des Unternehmens

Jedes Unternehmen ist durch einen eigenen Aufbau gekennzeichnet, wodurch Aufgaben, Kompetenzen oder Verantwortungen abgegrenzt werden können.

Zusätzlich musst du persönliche und sachliche Voraussetzungen beachten. Im besten Fall versuchst du schon vorab Kontakte herzustellen und dich über Dinge wie zum Beispiel die Eintragung ins Handelsregister oder ein Bankkonto für dein Unternehmen zu kümmern, damit du direkt loslegen kannst.

All diese Entscheidungen sind die Grundlage für den Businessplan. Mehr Informationen zum Businessplan findest du im Anschluss an die Unternehmensphasen.

Unternehmen gründen – Umsatzphase

Nachdem du das Unternehmen gegründet hast, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie es sich weiterentwickeln kann. Dein Unternehmen befindet sich nun in der zweiten Phase, der Umsatzphase.

In der Umsatzphase stehen Entscheidungen im Fokus, die der Steuerung des Güter- und Geldprozesses dienen. Es sind handelt sich um die Entscheidungen, die sich aus den gesellschaftlichen, ökologischen, technologischen und ökonomischen Umweltbedingungen ergeben. Mit den Änderungen der Umweltbedingungen muss das Unternehmen auch seine Gestaltungsbedingungen ändern.

Es gibt verschiedene Anlässe und Gründe, wieso es zu Anpassungen kommt.

Anpassungen können z. B. die Anpassung der Rechtsform eines Unternehmens sein. Gründe hierfür können beispielsweise Änderungen des Gesellschafts- und Steuerrechts oder Wachstumsveränderungen des Unternehmens sein.

Auch hier gilt es, einiges zu beschließen. Hier ein paar spezifische Aufgaben:

  • Markterschließung
  • Diversifikation
  • Akquisition
  • Kooperation mit anderen Unternehmen
  • Maßnahmen der Restrukturierung
  • Suche nach neuen Strategien

Oftmals ist es in der Umsatzphase so, dass die in der Gründungsphase getroffenen Entscheidungen zu überarbeiten oder zu ergänzen sind. Das liegt daran, dass die Unternehmensentwicklung von ungeplanten, sowohl positiven als auch negativen Faktoren beeinflusst wird.

  • Geringere oder höhere Beschaffungskosten
  • Kürzere oder längere Lieferzeiten
  • Zunehmende oder abnehmende Kaufkraft der Verbraucher
  • Höhere oder niedrigere betrieblich Liquidität

Unternehmen gründen – Liquidationsphase

Die Liquidationsphase erfolgt als letztes. Hier werden die letzten Bestandteile des Unternehmens veräußert.

Der Begriff "Liquidation" stammt von dem lateinischen Wort "liquidare" ab, was "verflüssigen" bedeutet.

Wenn ein Unternehmen zahlungsunfähig wird oder überschuldet ist, gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen: die Insolvenz und die Liquidation. Für welche Maßnahme man sich entscheiden sollte, hängt davon ab, was mit dem Unternehmen als Nächstes passieren soll. Gibt es noch Chancen für die Zukunft, dann ist die Insolvenz die bessere Entscheidung. Ansonsten ist die Liquidierung der Vermögensgegenstände die richtige Entscheidung.

Das Ziel der Liquidationsphase ist es, das Vermögen an die Gesellschafter zu verteilen. Es müssen alle laufenden Geschäfte beendet, die noch bestehenden Verpflichtungen der Firma erfüllt und offene Forderungen eingezogen sein, bevor mit diesem Schritt begonnen werden kann. Es muss ein Jahresabschluss für jedes Jahr angefertigt sowie eine Schlussbilanz am Ende der Abwicklung erstellt werden.

Eine Veräußerung des Unternehmens als Ganzes gehört nicht zur Liquidationsphase. Das liegt daran, dass das Unternehmen sowohl rechtlich als auch tatsächlich weiterhin existiert.

Ursachen der Liquidationsphase

  • Freiwillige Auflösung (Betriebszweck wurde erfüllt oder fehlender Nachfolger für Personengesellschaft)
  • Zwangsweise Auflösung (Folge der Zahlungsunfähigkeit)

Folgen der Liquidationsphase

  • Das Unternehmen verliert seine Erwerbstätigkeit.
  • Das Unternehmen ist keine organisatorische Einheit mehr.

In Deutschland kannst du davon ausgehen, dass ein Unternehmen im Durchschnitt 75 Jahre bestand hat. Es gibt allerdings auch einige, die sich seit mehreren Jahrhunderten beweisen.

Arten der Liquidation

Liquidationen lassen sich anhand dreier Faktoren unterscheiden: Zweck, Vermögensumfang und Anlass.

Zweck von Liquidationen

Es gibt die materielle Liquidation. Das ist der Fall, wenn das Vermögen einer Gesellschaft vollständig veräußert und die Gesellschaft daraufhin beendet wird. Und es gibt die formelle Abwicklung, welche sich damit auseinandersetzt, wie die Gesellschaft ihre Geschäftstätigkeit in einer neuen Rechtsform fortführen kann.

Vermögensumfang von Liquidationen

Bei dem Vermögensumfang von Liquidationen wird zwischen der Totalliquidation und der Teilliquidation unterschieden.

Bei der Totalliquidation werden sämtliche verfügbaren Vermögenswerte veräußert und auf eine neue Rechtsform übertragen. Bei der Teilliquidation sind nur Teile des Vermögens betroffen.

Anlass von Liquidationen

Der Anlass von Liquidationen in einer Gesellschaft wird meist von deren Gesellschaftern bzw. von der Hauptversammlung beschlossen. Dies nennt man freiwillige Liquidation. Davon abzugrenzen ist die erzwungene Liquidation. Diese wird per gerichtlicher Verfügungsentscheidung beschlossen.

Ablauf der Liquidationsphase

Der Ablauf der Liquidationsphase ist in verschiedenen Gesetzen geregelt. Für manche Rechtsformen gelten bestimmte Sonderregelungen.

Der grundlegende Ablauf ist bei allen Liquidationen gleich:

  1. Eröffnungsbilanz

  2. Gläubigeraufruf

  3. Abwicklung

  4. Zwischenbilanz(en)

  5. Schlussbilanz

Eröffnungsbilanz

Die die ordnungsgemäße Buchführung ist wichtig, deshalb muss zum Stichtag des Auflösungsbeschlusses eine Eröffnungsbilanz erstellt werden.

So wird gleichzeitig ein neuer Rechnungsabschnitt für die Abwicklung eingeleitet.

Gläubigeraufruf

Damit Gläubiger ihre ausstehenden Forderungen geltend machen können, müssen sie über deren bevorstehende Beendigung informiert werden.

Deshalb muss eine entsprechende Bekanntmachung in den sogenannten Geschäftsblättern der Gesellschaft veröffentlicht werden.

Abwicklung

Der Abwicklungsprozess umfasst neben der Beendigung aller laufenden Geschäfte auch die Einziehung noch offener Forderungen.

Es müssen auch alle offenen Schulden der Gesellschaft bezahlt werden.

Auch die verbliebenen Vermögenswerte können in Geld umgesetzt, wenn die Schulden sonst nicht beglichen werden können.

Zwischenbilanz(en)

Wenn der Abwicklungsprozess länger als ein Jahr dauert, muss zu jedem Geschäftsjahresabschluss eine Zwischenbilanz erstellt werden.

Schlussbilanz

Die Schlussbilanz ist am Ende zur Vervollständigung der detaillierten Buchführung notwendig.

Unternehmen gründen – Voraussetzungen

Du hast bereits eine Geschäftsidee und möchtest ein Unternehmen gründen? Das Herzstück dafür bildet der Businessplan. Aber was genau ist eigentlich ein Businessplan und was sollte er enthalten?

Der Businessplan ist ein Geschäftskonzept. Er beschreibt das unternehmerische Vorhaben und enthält die unternehmerischen Ziele sowie Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung dieser. Außerdem hält er die Rahmenbedingungen fest.

Der Businessplan beschreibt, wie die Geschäftsidee funktioniert. Er zeigt auf, welcher Umsatz generiert werden kann und welche Kosten verursacht werden. Außerdem wird dort festgehalten, welche Gewinne und welches Wachstum erzielt werden sollen bzw. können.

Relevanz eines Businessplans

Verschiedene Gruppen haben Interesse an deinem Businessplan:

  • Banken (mögliche Kreditgeber)
  • Investoren (potenzielle Kapitalgeber)
  • Fachkundige (um die Tragfähigkeit der Geschäftsidee beurteilen zu können)
  • Stellen, die Fördermittel vergeben (z. B. der Staat)
  • Fallmanager (Agentur für Arbeit/Jobcenter)

Bestandteile eines Businessplans

Ein Businessplan sollte strukturiert und vollständig aufgebaut sein, damit er seinen Zweck erfüllt und alle wichtigen Adressaten erreicht. Damit dieser möglich übersichtlich wird, sind die Bestandteile in zwei Bereiche geteilt: Qualitative und quantitative Inhalte.

Qualität:

Bei der Qualität geht es um die Eigenschaften von etwas.

Quantität:

Von Quantität spricht man, wenn Mengeneinheiten angegeben werden, also gezählt werden kann.

Qualitative Inhalte eines Businessplans

Die qualitativen Inhalte beziehen sich auf Informationen, die sich nicht in Zahlen ausdrücken lassen. Hier die wichtigsten qualitativen Inhalte eines Businessplans auf einen Blick:

  • Unternehmensziele
  • Management und Gründer
  • Rechtsform
  • Angebot des Unternehmens
  • Zielgruppe
  • Produktion
  • Personalplanung
  • Marketingstrategie
  • Administrative Struktur

Unternehmensziele: Unter den Unternehmenszielen wird all jenes verstanden, was auf strategische Sicht angestrebt wird. Hier geht es vor allem um deine Vision und um die Faktoren, die für den Erfolg relevant sind.

Management und Gründer: Hier gibst du an, wer die Leitung des Unternehmens übernimmt und hältst die Fähigkeiten und Erfahrungen der Leitung fest.

Rechtsform: Es gibt unterschiedliche Rechtsformen. Du begründest hier, für welche Geschäftsform du dich entschieden hast und welche Vorteile sie bringt.

Angebot des Unternehmens: Hier geht es darum, welche Produkte bzw. Dienstleistungen das Unternehmen auf dem Markt anbieten soll. Du solltest hervorheben, was das Angebot auszeichnet oder einzigartig macht.

Zielgruppe: Bei der Zielgruppe gehst du darauf ein, welche Personen, Gruppen oder Unternehmen du mit dem Angebot erreichen möchtest.

Produktion: Du solltest auch festlegen, wie das Produkt erstellt werden soll und dir Gedanken darüber machen, welche technischen Prozesse oder Patente dafür notwendig sind.

Personalplanung: Im Rahmen der Personalplanung musst du dich fragen, wie viele Mitarbeiter*innen eingestellt werden sollen und in welchen Fachgebieten sie eingesetzt werden müssen.

Marketingstrategie: Mit welchen Strategien möchtest du dein Angebot bewerben? Du solltest hier konkrete Marketingmaßnahmen festhalten.

Administrative Struktur: Bei der administrativen Struktur geht es um die Organisation des Unternehmens und den einzelnen Abteilungen. Dabei kannst du Informationen zur Hierarchie und dem Führungsstil mit aufgreifen.

Quantitative Inhalte des Businessplans

Neben den qualitativen Angaben enthält ein Businessplan auch quantitative Informationen. Hier für dich die relevantesten quantitativen Inhalte eines Businessplans auf einen Blick:

  • Investitionsplan
  • Kosten für die Gründung
  • Kapitalbedarfsplan
  • Finanzierungsplan
  • Liquiditätsplanung
  • Umsatzplanung
  • Gewinnplanung
  • Planbilanz

Investitionsplan: In der Anfangszeit ist es notwendig, einige Investitionen zu tätigen. Diese planst du hier und gibst die Zeiträume an, in denen die Kosten anfallen werden.

Kosten für die Gründung: Um ein Unternehmen zu gründen, fallen selbstverständlich Kosten, wie zum Beispiel Anwaltskosten für den Gesellschaftsvertrag oder Stammkapital, an.

Kapitalbedarfsplan: Hier hältst du fest, wie viel Kapital, also Geld, für das Unternehmen insgesamt benötigt und wofür es ausgegeben wird.

Finanzierungsplan: Das Geld, das für das Unternehmen benötigt wird, muss irgendwo herkommen. Das hältst du hier fest und gibst an, welche Form der Finanzierung geplant ist.

Liquiditätsplanung: Damit das Unternehmen langfristig auf dem Markt bestehen kann, ist es wichtig, dass die Liquidität des Unternehmens gesichert ist. Wie das erfolgen soll, hältst du unter diesem Punkt fest.

Umsatzplanung: Hier wird angegeben, welche Umsätze und Einnahmen in den ersten Quartalen bzw. Jahren erzielt werden sollen und wie diese sich über die Zeit hinweg steigern.

Gewinnplanung: Ein Unternehmen muss immer mit Gewinnen oder Verlusten rechnen. Diese werden hier festgehalten und im Rahmen von Gewinnen gibst du an, wofür sie verwendet werden sollen.

Planbilanz: Die Ausgaben und Umsätze haben gewisse Auswirkungen auf die Bilanz des Unternehmens. Du hältst hier Vermögenswerte und Verbindlichkeiten fest.

Unternehmen gründen – Wichtigste Schritte

Ist der Businessplan geschrieben, geht es darum ihn umzusetzen, um es auf den Start vorzubereiten. Welche Schritte sind hier zu beachten?

  • Genehmigung/Erlaubnis einholen
    • Es kommt darauf an, womit du dich selbstständig machen möchtest. Je nachdem musst du verschiedene Behörden, wie z. B. das Bau- oder Gesundheitsamt kontaktieren.
  • Formale Gründung
    • Bei der formalen Gründung geht es um die gewählte Unternehmensform. Je nachdem, für welche du dich entschieden hast, ist ein Gesellschaftsvertrag oder ein Gang zum Notar notwendig.
  • Eröffnung des Geschäftskontos
    • Bist du kein Freiberufler oder hast ein Einzelunternehmen gegründet, dann solltest du ein Geschäftskonto einrichten. Nur so kannst du einen Überblick zwischen den geschäftlichen und privaten Leistungen behalten.
  • Versicherungen
    • Um Risiken zu vermeiden, musst du bei der Unternehmensgründung einige Versicherungen abschließen. Die Krankenversicherung zum Beispiel ist hier Pflicht.
  • Schutzrechte anmelden
    • Gründest du ein Unternehmen, dann gibt es auch gewisse Rechte zum Schutz deiner Produkte oder anderer Dinge. Mit diesen solltest du dich vorab auseinandersetzen, damit niemand deine Ideen klauen kann.
  • Buchhaltung aufsetzen/Steuerplanung
    • Du musst darauf achten, von Beginn an die Buchführung richtig aufzusetzen. Auch die Einplanung von steuerlichen Vorauszahlungen ist wichtig. Dazu kannst du einen erfahrenen Steuerberater hinzuziehen.

Exkurs – Unternehmensformen

Wenn du ein Unternehmen gründen möchtest, musst du dich für eine Unternehmensform entscheiden. Dafür ist es bedeutsam zu wissen, welche Unternehmensformen überhaupt existieren und welche Vor- bzw. Nachteile diese mit sich bringen.

RechtsformKapitalGründerzahlHaftung
Einzelunternehmen(Nichtkaufleute/Kleingewerbetreibende)Kein festes Kapital und keine Mindesteinlage1Unbeschränkt (Geschäfts- und Privatvermögen)
Einzelkaufleute(Kaufmann)Kein festes Kapital und keine Mindesteinlage1Unbeschränkt (Geschäfts- und Privatvermögen)
GbR(Gesellschaft bürgerlichen Rechts)Kein festes Kapital und keine Mindesteinlagemin. 2Gesellschaft und Gesellschafter (auch mit Privatvermögen) für Gesellschaftsschulden, gesamtschuldnerische Haftung
OHG(Offene Handelsgesellschaft)Kein festes Kapital und keine Mindesteinlagemin. 2 Gesellschaft und Gesellschafter (auch mit Privatvermögen) für Gesellschaftsschulden, gesamtschuldnerische Haftung
KG(Kommanditgesellschaft)Kein festes Kapital und keine Mindesteinlage, allerdings Kommanditeinlagen für Kommanditistenmin. 2Komplementäre (persönlich haftende Gesellschafter) unbeschränkt, Kommanditisten in Höhe der Einlage
GmbH(Gesellschaft mit beschränkter Haftung)
  • Mindeststammkapital: 25.000 €
  • Mindesteinzahlung bei Gründung: 12.500 €
1Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen, ggf. persönliche Haftung des Gesellschafters
UG (haftungsbeschränkt)(Unternehmensgesellschaft)
  • Mindeststammkapital: 1 €
  • Vollständige Einzahlung bei Gründung erforderlich
  • nur Bargründung möglich
  • gesetzliche Rücklage mit jeweils 1/4 des Jahresgewinns, bis 25.000 € Kapital erreicht ist
1Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen, ggf. persönliche Haftung des Gesellschafters
AG(Aktiengesellschaft)Mindestgrundkapital: 50.000€1 + Aufsichtsrat Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen, ggf. persönliche Haftung des Gesellschafters
RechtsformFormalitäten und KostenEintragung HandelsregisterVertrag
Einzelunternehmen(Nichtkaufleute/Kleingewerbetreibende)
  • Gewerbeanmeldung
  • niedrige Kosten
Nein/
Einzelkaufleute(Kaufmann)
  • Gewerbeanmeldung
  • Anmeldung zur Eintragung in das Handelsregister
  • relativ geringe Kosten
Ja/
GbR(Gesellschaft bürgerlichen Rechts)
  • Gewerbeanmeldung
  • niedrige Kosten
NeinSchriftlicher Gesellschaftsvertrag nicht dringend erforderlich, aber empfehlenswert
OHG(Offene Handelsgesellschaft)
  • Gewerbeanmeldung
  • Anmeldung zur Eintragung in das Handelsregister
  • relativ geringe Kosten
JaSchriftlicher Gesellschaftsvertrag nicht dringend erforderlich, aber empfehlenswert
KG(Kommanditgesellschaft)
  • Gewerbeanmeldung
  • Anmeldung zur Eintragung in das Handelsregister
  • relativ geringe Kosten
JaSchriftlicher Gesellschaftsvertrag nicht dringend erforderlich, aber empfehlenswert
GmbH(Gesellschaft mit beschränkter Haftung)
  • Gewerbeanmeldung
  • Anmeldung zur Eintragung in das Handelsregister
  • Umfangreiche Formalitäten und hohe Gründungskosten
Ja
  • Schriftlicher Gesellschaftsvertrag erforderlich
  • Mindestinhalt gesetzlich geregelt
  • Notarielle Beurkundung erforderlich
UG (haftungsbeschränkt)(Unternehmensgesellschaft)
  • Gewerbeanmeldung
  • Anmeldung zur Eintragung in das Handelsregister
  • Umfangreiche Formalitäten und hohe Gründungskosten
Ja
  • Schriftlicher Gesellschaftsvertrag erforderlich
  • Mindestinhalt gesetzlich geregelt
  • Notarielle Beurkundung erforderlich
AG(Aktiengesellschaft)
  • Gewerbeanmeldung
  • Anmeldung zur Eintragung in das Handelsregister
  • Umfangreiche Formalitäten und hohe Gründungskosten
Ja
  • Schriftlicher Gesellschaftsvertrag erforderlich
  • Mindestinhalt gesetzlich geregelt
  • Notarielle Beurkundung erforderlich

Unternehmen gründen - Das Wichtigste

  • Es gibt verschiedene Phasen, die ein Unternehmen durchläuft: Die Gründungsphase, die Umsatzphase und die Liquidationsphase.
  • Vor der Unternehmensgründung werden die Geschäftsidee und die wichtigsten (qualitativen und quantitativen) Informationen im Businessplan festgehalten.
  • Bei der Gründung eines Unternehmens gibt es einige wichtige Schritte, die zu beachten sind: Genehmigung/Erlaubnis, Formale Gründung, Eröffnung des Geschäftskontos, Versicherungen abschließen, Schutzrechte anmelden, Buchhaltung und Steuerplanung
  • Bei der Entscheidung für eine Unternehmensform solltest du auf Startkapital, Gründerzahl, Haftungsbedingungen, Formalitäten, Kosten, die Eintragung in das Handelsregister und Verträge achten

Häufig gestellte Fragen zum Thema Unternehmen gründen

Um ein Unternehmen zu gründen, brauchst du grundsätzlich erstmal eine Geschäftsidee und finanzielle Mittel. Als Grundlage für die Gründung deines Unternehmens dient ein Businessplan. 

Es lässt sich nicht pauschal sagen, wie viel es kostet, ein Unternehmen zu gründen, da dies von vielen Faktoren, wie zum Beispiel der Rechtsform oder der Geschäftsidee, abhängig ist.

Die Voraussetzung, um ein Unternehmen gründen zu können, ist die Geschäftsfähigkeit. Diese ist in der deutschen Gewerbeordnung festgehalten. So lange also keine Beschränkungen für die gewünschte Tätigkeit bestehen, kann jeder, der geschäftsfähig ist, ein Unternehmen gründen. 

Wenn man eine gute Geschäftsidee hat, bietet es sich an, ein Unternehmen zu gründen. Dabei muss man sich jedoch bewusst sein, dass man eine große Verantwortung übernimmt und viele wichtige Entscheidungen treffen muss. Bevor man ein Unternehmen gründet, sollte man also abwägen, ob man die persönlichen Voraussetzungen dafür erfüllt. 

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