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Die Human-Relation-Bewegung entstand als Gegengewicht zum Taylorismus und stellt die menschliche Interaktion und das soziale Gefüge in den Vordergrund. Der Taylorismus (Scientific Management) trennte menschliche Beziehungen strikt von der Arbeitswelt.Die Human-Relation-Bewegung ist ein Managementmodell, welches die soziale Interaktion zwischen Menschen in den Vordergrund stellt.Ein positives Verhältnis zwischen Führungskräften und Arbeiter*innen soll die Produktivität eines Unternehmens steigern. Mitarbeiter*innen werden in einem speziellen Bereich…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Human-Relation-Bewegung entstand als Gegengewicht zum Taylorismus und stellt die menschliche Interaktion und das soziale Gefüge in den Vordergrund.
Der Taylorismus (Scientific Management) trennte menschliche Beziehungen strikt von der Arbeitswelt.
Die Human-Relation-Bewegung ist ein Managementmodell, welches die soziale Interaktion zwischen Menschen in den Vordergrund stellt.
Ein positives Verhältnis zwischen Führungskräften und Arbeiter*innen soll die Produktivität eines Unternehmens steigern. Mitarbeiter*innen werden in einem speziellen Bereich geschult und anschließend in einem Team-unabhängigen Arbeitsbereich eingesetzt.
Aufbauend auf den Theorien des Scientific Managements und der Human-Relation-Bewegung definiert die moderne Personalpsychologie zwei beziehungsweise drei Menschentypen:
Die Human-Relation-Bewegung ist eine von vielen verschiedenen Wissenschaftlern entwickelten Theorie, wobei jeder einzelne verschiedene Annahmen aufstellte.
Einige Merkmale finden sich bei allen Vertretern der Human-Relation-Bewegung:
Das Menschenbild in der Human-Relation-Bewegung steht im Kontrast zum Taylorismus.
Der Mensch wird in der Human-Relation-Bewegung als soziales Wesen gesehen. Jeder Einzelne hat in einer sozialen Gruppe andere Aufgaben und andere Bedürfnisse. Wenn die sozialen Bedürfnisse eines Menschen befriedigt sind, ist der Mensch nicht nur am zufriedensten, sondern bringt auch die beste Leistung.
Menschen sind kein simpler Produktionsfaktor, wie beispielsweise eine Maschine, sondern eigenständige und komplexe Individuen mit Bedürfnissen und Wünschen.
Zwischen den beiden Weltkriegen wurden in den Hawthorne-Werken die Thesen der Human-Relation-Bewegung empirisch überprüft. In diesem Unternehmen wurden einige Veränderungen Stück für Stück eingeführt und genauestens dokumentiert. Danach wurde analysiert, ob es einen Unterschied in der Produktivität gab. So wurden beispielsweise regelmäßige Pausenzeiten eingeführt. Außerdem wurde ausprobiert, ob zusammengesetzte Teams sich selbst koordinieren, anstatt von Vorgesetzten kommandiert zu werden.
Die Erkenntnisse aus den Studien waren, dass regelmäßige Pausen, ein soziales Arbeitsklima und eine allgemeine Arbeitszufriedenheit zu einer Produktivitätssteigerung führen. Mitarbeiter*innen, welche mehr Aufmerksamkeit von ihren Vorgesetzten bekamen, waren bei der Arbeit wesentlich motivierter. Die vorherigen Annahmen, dass nur das Geld ausschlaggebend sei, wurden in dem Experiment verworfen.
Die Human-Relation-Bewegung war Vorbild für viele moderne Motivationstheorien, gilt heute dennoch als überholt.
Ein Kritikpunkt ist, dass in diesem Modell nur auf die soziale Komponente gesetzt wird. Andere Aspekte, welche motivierend wirken, werden nicht betrachtet. Geldzahlungen oder Selbstverwirklichung bei der Arbeit spielen keine Rolle. In späteren Modellen wie der Maslowschen Bedürfnispyramide wurden mehr Bedürfnisse berücksichtigt.
Das Modell ist auch nicht auf alle Branchen anwendbar, da es eventuell keine Möglichkeiten für soziale Interaktionen gibt.
Ein Beispiel dazu wäre das Militär. Dort müssen schnell Entscheidungen getroffen werden und es sollte eine klare Befehlsstruktur geben.
Außerdem stellt das ganze System eine unrealistische Darstellung von Unternehmen dar. In den meisten Bereichen ist es unmöglich, die komplette Führung umzustellen. Es muss klare Anweisungen und Planungen geben, um wirtschaftlich auf dem Markt Bestand zu haben.
Wird auf die Interessen von jedem/r Mitarbeiter*in Rücksicht genommen, kann es schnell zu gewissen Konflikten kommen. Unterschiedliche Ansichten und Interessen erschweren ohne eine richtige Koordinierung den Arbeitsablauf erheblich.
Das Modell erschafft dennoch keine Alternative zur klassischen Fließbandarbeit. Moderne Gliederungen der Zentralbereiche eines Unternehmens und den damit einhergehenden flachen Hierarchien wurden erst später eingeführt.
Trotz dieser Kritikpunkte hat die Human-Relation-Bewegung dazu beigetragen, dass die Arbeitsbedingungen im Laufe des 20. Jahrhunderts erheblich verbessert wurden.
Um einen besseren Überblick über die Vor- und Nachteile der Human-Relation-Bewegung zu bekommen, haben wir folgende Tabelle für dich vorbereitet:
Vorteile | Nachteile |
|
|
Nachfolgend werden dir noch einmal die zentralen Unterschiede des Scientific Managements und des Human Resources Ansatzes dargestellt.
Unterschiede | Scientific Management | Human-Relation-Bewegung | Human Resources Ansatz |
Was motiviert die Mitarbeiter*innen? | monetäre Anreize | soziale Interaktion | Selbstverwirklichung |
Wie wird der Mensch innerhalb des Modells betrachtet? | Der Mensch ist ein Arbeitsmittel, vergleichbar mit einer Maschine. | Der Mensch ist ein fühlendes Wesen. | Der Mensch ist kreativ und kann Verantwortung übernehmen. |
Zentrale Kritik | Entmenschlichung der Mitarbeiter*innen | keine klare Organisation | keine klare Hierarchie |
Auch wenn heutzutage der Human-Relation-Ansatz in seiner reinen Form keinen Einsatz findet, werden viele Ideen heute noch verwendet. Viele Firmen werben heutzutage damit, dass sie eine freundschaftliche Atmosphäre in ihrem Unternehmen haben. Teamwork steht in vielen Bereichen im Vordergrund.
Betriebsräte, gemeinsame Ausflüge und eine offene Kommunikation zwischen Führenden und Geführten ist in fast allen Unternehmen zum Standard geworden. Dies alles wäre ohne die Human-Relation-Bewegung nicht möglich geworden.
Es wird auch häufig mit dem Human-Relation-Ansatz geworben. So werben viele Firmen beispielsweise neue Mitarbeiter*innen mit ihrer offenen Unternehmenskultur an. Nach außen präsentieren sich viele Firmen als familiäres und freundschaftliches Unternehmen.
IT-Konzerne, wie der Google Mutterkonzern Alphabet Inc. setzen verstärkt auf die Methoden der Human-Relation-Bewegung. Die Mitentscheidung der einzelnen Angestellten stellt eine Säule der Unternehmenskultur dar. Es gibt sehr flache Hierarchien in dem Konzern. Die Stimme von jedem/r Mitarbeiter*in ist relevant bei Entscheidungen. Die Einstellungen und Wünsche der Mitarbeiter*innen werden regelmäßig abgefragt und berücksichtigt. Größere Freiräume, welche die Belegschaft haben, sorgen nachweisbar für eine erhöhte Innovation in Konzernen.
Einen entscheidenden Unterschied zur klassischen Definition der Human-Relation-Bewegung gibt es jedoch. Google sucht seine Mitarbeiter*innen passend zu seinen Unternehmenszielen. Der Konzern sucht vor allem junge und motivierte Leute. Bei dem Human-Relation-Ansatz würde die Firma sich nach den Ansichten der Belegschaft entwickeln und es würde nicht nach einer vorgegebenen Unternehmensrichtung eingestellt werden.
Während der Human Relation Ansatz nur auf die soziale Interaktion setzt und alle Erkenntnisse aus dem Scientific Management verwirft, vereint der Human Ressources Ansatz die Erkenntnisse aus beiden Modellen. So ist in letzterem Modell die Selbstverwirklichung die Hauptmotivation und nicht mehr die soziale Interaktion.
Die Human-Relation-Bewegung ist ein Managementmodell, das die soziale Interaktion zwischen Menschen in den Vordergrund stellt. Ein positives Verhältnis zwischen Führungskräften und Arbeiter*innen soll die Produktivität eines Unternehmens steigern.
Das Arbeiten im Human Relation Ansatz ist wesentlich humaner und die Arbeitszufriedenheit ist in diesem Modell wesentlich höher.
Das Management hat auch weniger Arbeit, da die Mitarbeiter*innen sehr unabhängig arbeiten.
Nachteile des Modells sind dagegen die schwere Koordination, der damit einhergehende Organisationsaufwand und das Entscheidungen wesentlich langsamer getroffen werden können.
Weiterhin sieht das Modell nur soziale Beziehungen als motivierend an und lässt andere Faktoren komplett aus.
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