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Von seinem Beruf leben zu können, ist für uns heute eher die Regel als die Ausnahme. Für Frauen im 19. Jahrhundert traf dies jedoch selten zu. Wenn eine Frau überhaupt berufstätig waren, dann meistens als Krankenschwestern oder Lehrerinnen, und selbst dann waren sie finanziell oft von ihrem Ehemann abhängig. Umso bemerkenswerter ist daher das Leben von Margaret Fuller: Sie war die erste Frau in den USA, die von dem Beruf als Buchkritikerin und Autorin leben konnte.
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Jetzt kostenlos anmeldenVon seinem Beruf leben zu können, ist für uns heute eher die Regel als die Ausnahme. Für Frauen im 19. Jahrhundert traf dies jedoch selten zu. Wenn eine Frau überhaupt berufstätig waren, dann meistens als Krankenschwestern oder Lehrerinnen, und selbst dann waren sie finanziell oft von ihrem Ehemann abhängig. Umso bemerkenswerter ist daher das Leben von Margaret Fuller: Sie war die erste Frau in den USA, die von dem Beruf als Buchkritikerin und Autorin leben konnte.
Doch was hatte Margaret Fullers Bildung damit zu tun, welche Rolle spielte ihr Werk "Woman in the Nineteenth Century" für den Feminismus und was hat es überhaupt mit Transzendentalismus auf sich?
Hier findest Du die wichtigsten Eckdaten zu Margaret Fuller in einem Steckbrief.
Steckbrief | |
Name |
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geboren | 23. Mai 1810 in Massachusetts |
gestorben | 19. Juli 1850 bei einem Schiffsunglück vor New York |
Beschäftigung |
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bekannte Werke |
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Partner | Giovanni Ossoli |
Bereits als junges Mädchen erhielt Margaret Fuller eine umfassende Bildung von ihrem Vater Timothy Fuller, einem Rechtsanwalt. Auch danach erhielt sie weiterhin formale Bildung, also durch das staatliche Bildungssystem – was für eine Frau zu dieser Zeit recht ungewöhnlich war. Das beeinflusste ihren weiteren Werdegang maßgeblich:
"The Dial" war ein Magazin, das sich besonders mit Themen des Transzendentalismus auseinandersetzte. Gegründet wurde es von Ralph Waldo Emerson, einem wichtigen Vertreter dieser Bewegung.
Margaret Fuller war eine frühe Verfechterin des Feminismus. Besonders was Bildung betrifft, war sie davon überzeugt, dass Frauen die gleichen Chancen auf eine umfassende formale Bildung verdienen wie Männer.
Feminismus ist eine Bewegung, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen einsetzt. Besonders konzentriert sich der Feminismus auf die Gleichstellung von Männern und Frauen in jeglichen Bereichen einer Gesellschaft. Die Unterordnung von Frauen gegenüber Männern soll dabei aufgehoben werden, sodass Frauen die gleichen Rechte zustehen wie Männern. Konkret geht es dabei um Themen der Selbstbestimmung oder um Ungerechtigkeiten wie beispielsweise die Tatsache, dass Frauen trotz gleicher Qualifikation im Schnitt schlechter bezahlt werden als Männer. Zu bekannten Feminist*innen gehören beispielsweise Angela Davis, Bell Hooks, Audre Lorde oder Simone de Beauvoir.
Darüber hinaus setzte sie sich dafür ein, dass Frauen sich auch auf Jobs bewerben dürfen sollten, die bis dato nur von Männern ausgeübt worden waren. Wenn Frauen überhaupt arbeiteten durften, dann waren sie meistens als Lehrerinnen oder Krankenschwestern tätig. Fuller war damit jedoch nicht einverstanden:
If you ask me what office women should fill, I reply – any (...) let them be sea captains if you will. I do not doubt that there are women well fitted for such an office.1
Sie war also davon überzeugt, dass Frauen die gleichen Berufe ausüben können wie Männer.
Weitere Überzeugungen von Margaret Fuller, die im Einklang mit dem Feminismus stehen:
Obwohl sie es für besser hielt als Frau Single zu bleiben, wird vermutet, dass Fuller später selbst heiratete.
Margaret Fuller war eine der bedeutendsten amerikanischen Vertreter*innen der Bewegung des Transzendentalismus, die sich in den späten 1820er Jahren entwickelte.
In den Vereinigten Staaten bildete sich während der Romantik der Transzendentalismus (transcendentalism, von to transcend – "etwas überschreiten", "hinausschreiten") heraus.
Seine Anhänger*innen waren überzeugt, dass alles Lebendige der Welt miteinander verbunden ist und so ein großes Ganzes bildet. Außerdem wird die Ansicht vertreten, dass alle Wesen – einschließlich des Menschen – von Natur aus gutherzig sind.
Zu den bedeutendsten Schriftsteller*innen gehört neben Margaret Fuller auch Henry David Thoreau und Ralph Waldo Emerson.
Transzendentalist*innen betonten besonders die Wichtigkeit des psychologischen Wohlbefindens von Individuen. Dieser Ansicht stimmte Fuller im Großen und Ganzen zu. Sie bemängelte jedoch, dass viele Anhänger*innen der Bewegung sich zu sehr auf sich selbst konzentrieren. Stattdessen verlangte sie soziale Reformen. Darüber hinaus spielte der Aspekt der Religion für viele Transzendentalist*innen eine wichtige Rolle – für Fuller jedoch nicht.
Auch innerhalb der Bewegung des Transzendentalismus machten sich Fullers feministische Ansichten bemerkbar. Viele Anhänger*innen der Bewegung waren davon überzeugt, dass sich Individuen kultivieren sollen, um sich weiterzuentwickeln. Diese Überzeugung schloss jedoch meistens nur Männer ein und klammerte Frauen aus. Fuller hingegen war davon überzeugt, dass man auch Frauen die Möglichkeit zur Kultivierung geben muss. Sie war der Ansicht, dass nur die Kultivierung beider Geschlechter zum Fortschritt der gesamten Menschheit beitragen kann.
Mit Kultivierung ist hier gemeint, Zugang zu Bildung zu haben, sich belesen zu können und sich spirituell weiterentwickeln zu können.
"Woman in the Nineteenth Century" ist Margaret Fullers einflussreichstes Werk. Es wurde ursprünglich im Jahr 1843 in der Zeitschrift "The Dial" veröffentlicht. Zwei Jahre später erschien der Text in einer erweiterten Form auch als Buch. "Woman in the Nineteenth Century" gilt heutzutage als das erste feministische Werk, das in den USA veröffentlicht wurde.
In dem Text arbeitet Fuller folgende Hauptargumente über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft heraus:
Bezüglich der Rolle von Männern und Frauen in den USA behauptete Fuller Folgendes:
Margaret Fuller machte sich nicht nur als Essayistin und Literaturkritikerin einen Ruf, sondern verfasste auch zahlreiche Gedichte. Eins ihrer bekanntesten Werke ist "The Passion Flower" aus dem Jahr 1835:
Ein*e Essayist*in ist eine Person, die knappe und oft anspruchsvolle Texte über bestimmte wissenschaftliche oder literarische Themen verfasst.
My love gave me a passion-flower.
I nursed it well – so brief its hour!
My eyelids ache, my throat is dry:
He told me that it would not die.2
Das Gedicht handelt von einer Blume, die das lyrische Ich von einem Liebhaber bekommen hat. Die Blume ist nach kurzer Zeit bereits verwelkt, obwohl ihr Verehrer versichert hat, sie würde ewig blühen. Wie dieses Gedicht beschäftigen sich auch viele andere mit der Liebe und insbesondere mit der romantischen Beziehung zwischen Männer und Frauen. Die metaphorische Bedeutung der Blume taucht dabei ebenfalls in vielen Gedichten von Fuller auf.
Wenn Du Dir nicht mehr sicher bist, was das lyrische Ich ist, schaue doch in der Erklärung "Lyrisches Ich Englisch" nach.
Weitere Gedichte, die von Margaret Fuller verfasst wurden:
Margaret Fuller ist bekannt für ihre weitreichende Bildung sowie ihre Beiträge zum Feminismus. Besonders bekannt ist sie für ihr Werk "Woman in the Nineteenth Century".
Margaret Fuller hat zum Transzendentalismus beigetragen, indem sie anmerkte, dass der Fokus auf das Individuum nicht ausreiche. Stattdessen müsse man sich auch um größere soziale Reformen kümmern.
An Margaret Fullers Buch "Woman in the Nineteenth Century" ist besonders, dass es das erste feministische Werk war, welches in den USA veröffentlicht wurde.
Karteikarten in Margaret Fuller14
Lerne jetztWie lautet Fullers vollständiger Name?
Sarah Margaret Fuller
In welchem Jahr wurde Margaret Fuller geboren?
1810
Von wem erhielt Fuller eine weitreichende Bildung?
von ihrem Vater
Richtig oder falsch: Margaret Fuller war die erste Frau, die die Harvard Bibliothek nutzen durfte.
richtig
Wie heißt die Bewegung aus den 1820er Jahre, der sich Margaret Fuller anschloss?
Transzendentalismus
Womit kann das Verb "to transcend" ungefähr übersetzt werden?
"etw. überschreiten" oder "hinausschreiten"
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