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Die Nomenklatur umfasst die wissenschaftliche Namensgebung von Lebewesen. Für die Richtlinien gibt es sogenannte Codes oder auch Regelwerke, in denen festgehalten wird, wie die Benennung erfolgen soll. Dabei gibt es nicht eine einheitliche Nomenklatur für alle, sondern für jede Organismengruppe eigene.Nomenklaturen sind in der Regel binär, das heißt, sie setzen sich aus zwei Begriffen zusammen. Der erste Teil beschreibt die…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Nomenklatur umfasst die wissenschaftliche Namensgebung von Lebewesen. Für die Richtlinien gibt es sogenannte Codes oder auch Regelwerke, in denen festgehalten wird, wie die Benennung erfolgen soll. Dabei gibt es nicht eine einheitliche Nomenklatur für alle, sondern für jede Organismengruppe eigene.
Nomenklaturen sind in der Regel binär, das heißt, sie setzen sich aus zwei Begriffen zusammen. Der erste Teil beschreibt die Gattung der vorliegenden Spezies und der zweite Teil das Art-Epitheton oder einfach die Art. Zusammengenommen bilden sie den sogenannten Artnamen.
Epitheton steht für "das Hinzugefügte" oder das "später Eingeführte", dient also im Grunde als eine Art Zusatz oder Beiwort.
Das Ziel der binären Nomenklatur ist es, Lebewesen mit möglichst eindeutigen Namen zu benennen. Die Artnamen der Organismen sind aus zwei Teilen aufgebaut: dem Gattungsnamen und dem Epitheton.
Im Kontext der binären Nomenklatur lassen sich zudem noch systematische Gruppierungen (Taxonomie) und deren Hierarchie in Bezug auf die Verwandtschaft (Systematik) betrachten. Die Taxonomie behandelt die hierarchische Klassifikation von Lebewesen und ihre Unterteilung in verschiedene Klassen.
Mehr zum Taxonomie-System und den einzelnen Rangstufen findest Du im Artikel "systematische Ordnung der Organismen".
Das erste System zur binären Nomenklatur für eine einheitliche Benennung von Pflanzen wurde 1753 von Carl von Linné aufgestellt, 1758 übertrug er dieses System auch auf Tiere. Der wesentliche Unterschied zu allen früheren Systemen war, dass es nur noch einen Gattungsnamen und einen Artnamen gab. Das verkürzte zum einen die Länge der Namen und ließ sie zum anderen weniger willkürlich erscheinen.
Schriftlich festgehalten und somit für die Allgemeinheit definiert, wurden die ersten Regeln erst ab 1842. Um das Ganze zu sortieren und eine internationale Nomenklatur zu entwickeln, wurde um 1895 die "International Commission on Zoological Nomenclature" gegründet.
Noch wichtig zu wissen ist, dass sich die Richtlinien für botanische und zoologische Namensgebungen nicht gleich entwickelt haben und die Nomenklaturen sich deswegen teilweise etwas voneinander unterscheiden.
Wie bereits erwähnt erfolgt die Namensgebung bei Nomenklaturen binär, der wissenschaftliche Name besteht also aus zwei Teilen (Gattung und Art-Epitheton/Art), die zusammengenommen den Artnamen bilden. Wichtig ist dabei, dass der Artname einer Spezies eindeutig zugeordnet werden kann.
Für die Schreibweise einer binären Nomenklatur gibt es ebenfalls ein paar Richtlinien:
Gattungen beginnen mit einem Großbuchstaben
Arten beginnen mit einem Kleinbuchstaben
Bei den Bezeichnungen handelt es sich meist um ein lateinisches Substantiv im Nominativ Singular oder ein latinisiertes Adjektiv
Artnamen werden gedruckt immer kursiv dargestellt
Zusätzlich wird die Nomenklatur noch in die Botanik und die Zoologie unterschieden. Abkürzungen und Autorenkürzel werden beide nicht kursiv geschrieben. Die wichtigsten Merkmale und Unterschiede sind nachfolgend in einer Tabelle aufgelistet:
Botanik | Zoologie | |
Zusammensetzung der Namen | Gattungsname + Art-Epitheton | Gattung + Art |
Namen dürfen nicht identisch sein | Namen dürfen identisch sein | |
Merkmale | Rangstufen müssen mit angegeben werden (Unterart = subsp. | Varietät = var. | Forma = f.) | Angabe der Unterart möglich; kleingeschrieben hinter dem Artnamen dranhängen |
Vollständiger Name enthält das Autorenkürzel | Untergattung kann in Klammern zw. der Gattung und der Art stehen | |
Bei Namensänderungen werden beide Autorenkürzel angegeben | Artname darf in einer Gattung jeweils nur einmal vorkommen | |
In unterschiedlichen Gattungen darf derselbe Artname verwendet werden | ||
Varietäten können durch die Abkürzung var. gekennzeichnet werden. | ||
Hybride können durch die Nennung beider Elternteile angegeben werden | ||
Offizielle Nomenklatur | Internationaler Code der Nomenklatur für Algen, Pilze und Pflanzen (ICN) | Internationale Regeln für die Zoologische Nomenklatur (ICZN) |
Die gleichen Namen für Gattung und Art zu verwenden, wird in der Biologie auch als Tautonym bezeichnet.
Die Namensvergabe erfolgt durch die Wissenschaftler/-innen, die die Spezies zum ersten Mal beschreiben. Das wird auch als "Erstbeschreibung" bezeichnet. Es gibt auch Fälle, in denen eine Beschreibung bereits veröffentlicht wurde, allerdings ohne dem Lebewesen einen konkreten Namen zu geben. In einem solchen Fall wird der Artname dann der Person zugeordnet, die ihn eingeführt hat.
Normalerweise ist der Autor eher irrelevant – wenn Du ein Lebewesen bei seinem wissenschaftlichen Namen nennst, musst Du dazu also nicht zwingend den jeweiligen Autor kennen. Allerdings wird der Autorenname in wissenschaftlichen Arbeiten/Büchern oftmals mit angegeben. Auch bei der Angabe des Autorennamen unterscheiden sich die Botanik und die Zoologie voneinander. In der Botanik darf der Autor nach dem Standard von Brummitt und Powell (1982), dem sogenannten "International Plant Name Index", abgekürzt werden, in der Zoologie sind Abkürzungen nicht gern gesehen.
Falls ein Gattungsname sich über die Zeit verändern sollte, was vorkommen kann, dann wird der ursprüngliche Autor in Klammern gesetzt und der neue Autor direkt dahinter geschrieben. Auch das macht man nur in der Botanik und nicht in der Zoologie.
Anchusa arvensis (L.) M.Bieb. ⇾ Linné hat die Art ursprünglich beschrieben und von Bieberstein hat sie später in eine andere Gattung einsortiert. Bei der Anchusa arvensis handelt es sich übrigens um den sogenannten Acker-Krummhals eine Pflanzenart, die zur Familie er Raublattgewächse zählt.
Namen für die Gattung und die Art werden in der Regel aus einem besonderen Merkmal, dem Entdeckungsort oder auch aus einem Personennamen abgeleitet. Vorgegangen wird dabei nach dem Prioritätsprinzip. Nach diesem werden bereits bestehende wissenschaftliche Namen immer vorrangig behandelt.
Wie bereits erwähnt, gibt es eine Reihe an offiziellen Regelwerken für binäre Nomenklaturen. Es folgt eine Übersicht über die momentan gebräuchlichen Nomenklaturen:
Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur (ICBN) ⇾ Pflanzen
Internationale Regeln für die Zoologische Nomenklatur (IRZN oder ICZN) ⇾ Tiere
International Code of Nomenclature of Bacteria (ICNB) ⇾ Bakterien
International Code of Nomenclature for Cultivated Plants (ICNCP) ⇾ Kulturpflanzen
International Code of Virus Classification and Nomenclature (ICVCN) ⇾ Viren
Ein einheitliches System für alle Lebewesen gibt es nicht. Das liegt daran, dass sich geschichtlich gesehen relativ viele Regelwerke parallel entwickelt haben und es schwierig ist alle zu einem zusammenzuführen. Unter anderem auch deshalb, weil teilweise für Pflanzen und Tiere die gleichen Gattungsnamen verwendet wurden. Mittlerweile wird zumindest empfohlen, die Gattungen nicht mehr gleich zu benennen.
Nomenklatur bezeichnet die Namensgebung von Lebewesen.
Eine binäre Nomenklatur heißt, dass sich der Name eines Lebewesens aus zwei Begriffen (Gattung und Art) zusammensetzt.
Die binäre Nomenklatur stammt von Carl von Linné und wurde im 18. Jahrhundert aufgestellt.
Die Benennung von Arten erfolgt meist nach einem ausgeprägtem Merkmal der Art, dem Entdeckungsort oder auch aus der Ableitung eines Personennamens.
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