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Jean Baptiste de Lamarck, geboren im Jahr 1744, war ein französischer Botaniker und Zoologe. Er widmete sich dem Evolutionsgedanken und war der Erste, der vorgeschlagen hat, dass sich Lebewesen mit der Zeit entwickelt haben. Er schrieb die Vervollkommnungstheorie und war ein Vertreter des "Gradualismus". Nach dem heutigen Wissensstand wurde Lamarcks Evolutionstheorie widerlegt.
Abbildung 1: Porträt von Jean Baptiste de Lamarck; Quelle: Meisterdrucke.at
Eine Evolutionstheorie ist eine Theorie über die Entwicklung der vielfältigen Lebewesen. Die Wissenschaftler suchen nach Antworten auf bestimmte Fragen, wie zum Beispiel, ob die Evolution wirklich stattgefunden hat, oder was für Ursachen es für die Evolution gibt.
Die Evolutionstheorien sollen die Entstehung und Weiterentwicklung von verschiedensten Arten erklären. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die heutigen Lebewesen von früheren, primitiven Vorfahren hervorgehen.
Unter Evolution versteht man allgemein die Weiterentwicklung der Natur. Die Evolution bezieht sich auf Vorgänge, die das Leben von Organismen von seinen frühsten Formen bis zu der heute "komplexeren" Formen umgeformt haben. Der Prozess der Evolution kann man nicht direkt beobachten oder experimentell nachweisen.
Die Synthetische Evolutionstheorie vereint die Erkenntnisse aus Charles Darwins Evolutionstheorie mit den Erkenntnissen aus der Ökologie, Paläontologie, biologischen Systematik und der Genetik. Erst dadurch konnte die mathematische Theorie der Populationsgenetik belegt werden. Und zwar belegten Genetiker, Systematiker und Paläontologen, dass nur die Kombination von Mutation und Selektion eine adaptive Evolution bewirken kann.
Die Synthetische Evolutionstheorie geht davon aus, dass Populationen aus variierenden Individuen bestehen können. Die Variationsbreite ist auch an die jeweiligen Umweltbedingungen angepasst. Mutationen spielen eine sehr wichtige Rolle im Rahmen der Selektion.
Negativ wirkende Mutationen verschwinden laut der Theorie in einer Population. Dagegen können sich positive Mutationen schneller durchsetzen.
Hier muss man zwischen Evolutionsfaktoren unterscheiden:
Mutation beschreibt die spontanen Veränderungen in einem Genpool. Diese führt zur Erhöhung der Variabilität des Erbgutes in einer Art.
Ein Genpool ist die gesamte genetische Information und Genvariationen in einer Art.
Bei der Meiose wurden bekannte Gene neu kombiniert. Deswegen liegt eine zufällige Vermischung der Erbinformationen des Vaters und der Mutter vor. Durch die Rekombination kommt es zur genetischen Variabilität.
In einer Population ändert und verlagert sich die Genfrequenz. In der Evolution kommt es zum Gendrift, wenn die Häufigkeit des "neuen" Allels zunimmt. In kleinen Populationen kann sich die Genveränderung schneller durchsetzen als in sehr großen Populationen.
Die Genfrequenz beschreibt die Häufigkeit, mit der ein Allel in einer Population auftritt.
Das Prinzip der Selektion nach Darwin basiert auf der Anpassung von Lebewesen an ihre Umwelt und die Bedrohung der Lebewesen durch Selektionsfaktoren in ihrer Umwelt.
Selektionsfaktoren können biotisch oder abiotisch sein. Als biotische Umweltfaktoren werden alle Einflüsse der belebten Umwelt bezeichnet, also zum Beispiel Räuber-Beute Beziehungen. Abiotische Umweltfaktoren bezeichnen die Einflüsse der unbelebten Natur, also zum Beispiel Temperatur, Wasser und Wetter.
Zur Isolation kommt es, wenn Individuen einer Art sich nicht untereinander fortpflanzen können. Man kann zwischen der geografischen, der ökologischen und der reproduktiven Isolation unterscheiden.
Lamarckismus bezeichnet die Evolutionstheorie, die 1809 von Jean Baptiste de Lamarck aufgestellt wurde. Lamarckismus bezeichnet genauer die falsche Annahme von der Vererbung von erworbenen Merkmalen.
Seine Vervollkommnungstheorie besagt, dass je "perfekter" eine Art ist, umso länger muss ihre Evolution gedauert haben. Deswegen ist sie auch älter. Neue Arten sollen durch Urzeugung entstanden sein.
Lamarck formulierte drei Ursachen für die Veränderlichkeit der Spezies.
Laut Lamarcks Theorie werden viel genutzte Körperteile bzw. Organe stärker ausgeprägt. Wenig benutzte Organe bzw. Körperteile bilden sich zurück.
Einige Merkmale werden durch den öfteren Gebrauch von Organen entwickelt. Diese werden an die nächste Generation vererbt. Wenn bestimmte Organe nicht gebraucht werden, werden diese nicht an die nächste Generation vererbt. Somit werden die Merkmale über viele Generation in sehr kleinen Schritten verändert.
Lamarck ging von einem Vervollkommnungstrieb an. Die Lebewesen haben den Drang, sich in kleinen Schritten optimal an ihre Umwelt anzupassen. Weil sich Lebewesen mehr und mehr an ihre Umgebung angepasst haben, entwickelten sich immer komplexere Lebensformen. Tiere werden sozusagen durch einen Trieb zur Komplexität getrieben. Lamarck stellte sich darunter eine Art internen Drang vor, vollkommen zu sein.
Allgemein mischte Lamarck die Ergebnisse seiner taxonomischen Beobachtungen mit seinen philosophischen Gedanken. Er dachte, dass die heute lebenden Organismen die komplexesten und fortschrittlichsten Versionen ihrer Art sind.
Ein Beispiel für die Veränderung durch intensiven Gebrauch eines Merkmals war für Lamarck der lange Hals der Giraffe. Laut Lamarck soll die Urgiraffe ein kleines Tier mit einem kurzen Hals gewesen sein. Mit dem kurzen Hals konnten die Giraffen nur die unteren Blätter von Bäumen essen.
Aufgrund der Nahrungsknappheit mussten die Giraffen ihre Hälse immer ein Stück höher strecken. Der Hals der Vorfahren der heutigen Giraffen soll sich durch das Strecken nach den Blättern weiter entwickelt haben. Aus diesem Grund wurde der Hals mit der Zeit stetig ein kleines Stück länger.
Der lange Hals (= erworbene Eigenschaft) der heutigen Giraffe konnte sich über viele Generationen entwickeln. Das liegt daran, dass nach Lamarcks Vorstellung erworbene Merkmale vererbt werden konnten. Nach der Annahme sollte die Giraffen mit der Zeit ihren Hals ein wenig weiter in die Höhe gestreckt haben. Die Wiederholung des Vorgangs in den nachfolgenden Generationen führte zur heutigen Gestalt der Giraffen.
Abbildung 3: Veranschaulichung zu Lamarcks Evolutionstheorie; Quelle: Reference.com
Umweltänderung: Änderungen der Natur sind ein Antrieb der Evolution. Die Gewohnheiten der lebenden Organismen ändern sich. | |
Inneres Bedürfnis nach Vervollkommnung: Die Lebewesen haben einen Vervollkommnungstrieb, der sie dazu antreibt, sich an die Umwelt anzupassen. | |
↓ | ↓ |
Bestimmte Organe werden besonders trainiert: "Gebrauch" | Bestimmte Organe werden vernachlässigt: "Nichtgebrauch" |
↓ | ↓ |
Vervollkommnung des Organs | Rückbildung des Organs (Degeneration) |
↓ | ↓ |
Die erworbenen Veränderungen der Merkmale werden auf die nächste Generation vererbt. |
Obwohl Darwins Evolutionstheorie auf der von Lamarck basierte, gibt es einige Unterschiede:
Lamarckismus | Darwinismus | |
Begründer | Jean-Baptiste de Lamarck | Charles Robert Darwin |
Grundannahmen |
|
|
Beispiel - Giraffen |
|
|
Anpassung | Gebrauch, Nichtgebrauch, Vererbung | Selektion |
Heutige Sicht | Theorie wurde widerlegt. Sie setzt eine Veränderung des Erbgutes als Voraussetzung dar. Ist nach heutigem Stand nicht möglich. | Theorie ist Grundlage für die synthetische Theorie der Evolution. |
Abbildung 4: Veranschaulichung der Evolutionstheorien von Lamarck und Darwin; Quelle: Funnyjunk.com
Im Folgenden lernst du ein paar weitere Tierarten kennen, die von Lamarck als Beispiel für seine Evolutionstheorie aufgeführt hat.
Lamarck nannte die Beine von Kängurus als Beispiel für die Entwicklung der Organe. Weil das Känguru ständig seine Beine benutzt, um sich zu bewegen, haben sich diese Körperteile im Vergleich zu den Armen "überentwickelt".
Ein anderes Beispiel von Lamarcks Theorie waren die Strauße. Er zeigte die verkrümmten Gliedmaßen (die Flügel) im Gegensatz zu den hochentwickelten Beine auf, welche auf das Laufen mit hoher Geschwindigkeit spezialisiert sind.
Ein weit verbreitetes Beispiel von Lamarck ist außerdem die Härte von Elchhörnchen. Das Männchen zeigte ein hochentwickeltes Geweih, was hart und widerstandsfähig ist. Im Gegensatz zu dem Geweih weiblicher Elche, sind männliche Geweihe deutlich größer, weil sie für Kämpfe notwendig sind.
Lamarcks Evolutionstheorie besagt, dass sich Lebewesen aktiv an der Veränderung ihrer Merkmale beteiligt sind. Sie passen sich an.
Darwins Evolutionstheorie besagt, dass Lebewesen nur eine passive Rolle in ihrer Entwicklung spielen. Sie werden angepasst.
Lamarcks Evolutionstheorie besagt, dass sich Lebewesen aktiv an der Veränderung ihrer Merkmale beteiligt sind. Sie passen sich an.
Jean Baptiste de Lamarck war ein Franzose und einer der größten Zoologen und Botaniker des 19. Jahrhunderts. Er begründete die erste Evolutionstheorie und nannte sie "Vervollkommnungstheorie".
Charles Robert Darwin war ein britischer Naturforscher. Wegen seinen Beiträgen zur Evolutionstheorie gilt er als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler. Er erklärte die Diversität des Lebens und die sexuelle Selektion, um die Abstammung des Menschen zu erklären.
Lamarcks Theorie besagt, dass Giraffen ihren Hals strecken mussten, um an Nahrung in den Bäumen zu gelangen. Der Hals verlängerte sich wegen den häufigen Gebrauch. Die Giraffen vererben den verlängerten Hals an die nächste Generation.
Darwins Theorie besagt, dass es innerhalb der Population einige Giraffen gibt, die zufällig längere Hälse haben. Somit haben sie einen Selektionsvorteil und gelangen besser an die Nahrung, die die kleineren Giraffen nicht bekommen. Die Gene der Giraffen mit dem Selektionsvorteil werden häufiger in den Genpool eingebracht. Langfristig gesehen, werden die Hälse immer länger.
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