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Monetarismus

Vielleicht hast Du den Begriff Monetarismus bereits im Unterricht einmal gehört oder in Deinen Schulbüchern gelesen und fragst Dich, was sich hinter dem Begriff verbirgt?

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Vielleicht hast Du den Begriff Monetarismus bereits im Unterricht einmal gehört oder in Deinen Schulbüchern gelesen und fragst Dich, was sich hinter dem Begriff verbirgt?

Dann ist dieser Artikel genau richtig für Dich! Denn Du wirst in diesem Artikel alles zum Monetarismus selbst, den Differenzen zwischen Keynesianismus und Monetarismus und mögliche Kritikpunkte erfahren.

Monetarismus – Definition

Zunächst einmal bedarf es einer Definition des Monetarismus.

Der Monetarismus beschreibt eine Theorie innerhalb der Wirtschaftswissenschaften. Diese Theorie lehnt die Eingriffe des Staates in die Wirtschaft komplett ab und befürwortet hingegen das Steuern der Wirtschaftspolitik durch die Geldmenge.

Der Monetarismus stellt somit das Gegenteil vom Keynesianismus dar. Einer der wichtigsten Vertreter des Monetarismus war Milton Friedman. Ende der 1940er-Jahre entwickelte Milton Friedman die Theorie des Monetarismus als Gegenstück zum Keynesianismus. Seine Theorie wurde Ende der 1970er-Jahre erstmals auch in der Politik umgesetzt. Die Verfechter des Monetarismus werden auch als Monetaristen bezeichnet.

Staat & Wirtschaftskreislauf

Laut Friedman reguliert sich ein Markt eigenständig, ohne staatliche Eingriffe. Im Fokus seiner Theorie steht die Geldmenge, die die Steuerung der Wirtschaft übernimmt. Der Ablauf der Theorie lässt sich am besten als Kreislauf darstellen.

Die Haushalte stellen Unternehmen ihre Arbeit (Humankapital) oder ihr Kapital zur Verfügung. Im Gegenzug erhalten Sie dafür einen Lohn. Durch die gestellten Ressourcen (Kapital und Humankapital) können die Unternehmen dann Güter produzieren und Dienstleistungen anbieten. Diese Güter und Dienstleistungen werden wiederum durch die privaten Haushalte gekauft bzw. in Anspruch genommen.

Der Staat bzw. die staatliche Notenbank bringt lediglich die Geldmenge in den Kreislauf hinein. Das heißt, die staatliche Notenbank sorgt dafür, dass genügend Geld im gesamten Wirtschaftskreislauf vorhanden ist.

Ziel dabei ist, dass die Geldmenge immer im gleichen Maße wachsen soll. Weitere staatliche Eingriffe werden laut der Theorie des Monetarismus abgelehnt. Der Staat sorgt also lediglich dafür, dass durch die Kontrolle der Geldmenge, die Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Wirtschaftskreislauf vorhanden sind.

Monetarismus – Einfach erklärt & Theorie

Der Ansatz des Monetarismus repräsentiert also den Grundgedanken, dass die gesamte Wirtschaft wächst, ohne dass der Staat dies bewusst steuern muss. Gesteuert wird das Wirtschaftswachstum also nur durch die Angebotsseite, sodass dann nur die jeweilige Geldmenge immer entsprechend an die angebotene Gütermenge angepasst werden muss.

Ist beispielsweise auf der Seite der Gütermenge mehr als die dafür notwendige Geldmenge, muss die staatliche Notenbank dafür sorgen, dass der fehlende Betrag auf der Seite der Geldmenge ausgeglichen, genauer gesagt vermehrt wird.

Quantitätstheorie

Der Eingriff der staatlichen Notenbanken lässt sich auch durch folgende Gleichung beschreiben. Grundlage dieser Gleichung ist die sogenannte Quantitätstheorie, welche die geldpolitische Annahme des Monetarismus darstellt.

M · V = P · T

M = Geldmenge

V = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes

P = Preisniveau

T = Transaktion

Diese Gleichung wird auch als Quantitätsgleichung bezeichnet. Vielleicht verwirrt Dich die Gleichung auf den ersten Blick etwas. Deshalb wird die Gleichung einmal in ihre Einzelteile zerlegt:

Wie Du an der Legende ablesen kannst, befinden sich auf der linken Seite der Quantitätsgleichung die Geldmenge M sowie die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes V. Auf der rechten Seite der Gleichung befinden sich das Preisniveau P sowie die Transaktion T, also die gehandelte Gütermenge.

Das Ziel des Monetarismus, ein gleichbleibendes Preisniveau zu erreichen, kann also nur erreicht werden, wenn die Gleichung auf der linken Seite, immer entsprechend der Menge auf der rechten Seite, mit wächst. Die Geldmenge muss also genauso schnell wachsen, wie die Menge der gehandelten Güter, sodass die Gleichung auf beiden Seiten immer die gleiche Summe ergibt.

Keynesianismus vs. Monetarismus

Nun kennst Du den Begriff des Monetarismus und seinen Ansatz. Vielleicht hast Du in diesem Zusammenhang bereits vom Keynesianismus gehört. Der Keynesianismus stellt eine weitere wirtschaftspolitische Theorie dar.

Der Keynesianismus stellt den Gegensatz zur Theorie des Monetarismus dar. Zurückzuführen ist der Begriff des Keynesianismus auf seinen Begründer John Maynard Keynes.

Im Gegensatz zum Monetarismus setzt der Keynesianismus seinen Fokus auf den direkten Eingriff des Staates zur Steuerung der Wirtschaft. Hierunter fällt unter anderem das Verhindern von Rezessionen, zum Beispiel durch das Erhöhen von Staatsausgaben sowie das Senken der Steuern. Die Vertreter des Keynesianismus gehen davon aus, dass Märkte sich nicht eigenständig regulieren können und es deshalb der Hilfe des Staates bedarf.

Möchtest Du noch mehr zum Keynesianismus lernen? Dann schau Dir doch unseren Artikel zu diesem Thema an.

Der Monetarismus verfolgt den Ansatz:

Mehr Steuerung durch den Markt und weniger Steuerung durch den Staat.

Hingegen verfolgt der Keynesiansimus hingegen den Ansatz:

Mehr Steuerung durch den Staat und weniger Steuerung durch den Markt.

Die Geldmenge spielt im Rahmen des Keynesianismus somit nur eine untergeordnete Rolle. Der Monetarismus geht davon aus, dass das Vermögen sowie das längerfristige Einkommen der Haushalte stabil sei. Der Keynesianismus hingegen verfolgt den Ansatz, dass der private Konsum immer auch abhängig von dem Einkommen der privaten Haushalte ist. Somit ist der private Konsum laut Theorie des Keynesianismus instabil.

Die folgende Tabelle dient Dir noch einmal zur Veranschaulichung der Unterschiede zwischen dem Monetarismus und dem Keynesianismus.

AspekteMonetarismusKeynesianismus
Wichtigster AspektGeldmengeEingriff des Staates
Mehr Steuerung durch den MarktStaat
Weniger Steuerung durch den StaatMarkt
Der private Sektor iststabilinstabil
Der direkte Eingriff des Staates wird abgelehntbefürwortet
Regelung durchdie Geld- und Fiskalpolitikdurch eine globale Steuerung der Geld- und Fiskalpolitik
Der private Konsum iststabilinstabil
Das langzeitige Einkommen iststabilabhängig vom privaten Konsum

Fiskalismus vs. Monetarismus

Jetzt kennst Du bereits den Unterschied zwischen dem Keynesianismus und dem Monetarismus. Doch vielleicht hast Du in diesem Zusammenhang auch schon einmal von dem Fiskalismus gehört. Dieser ist im Grunde genommen nur ein Synonym für den Begriff "Keynesianismus" und stellt somit ebenfalls einen Gegensatz zur Theorie des Monetarismus dar.

Das Hauptinstrument des Fiskalismus ist dabei die Fiskalpolitik. Die Fiskalpolitik dient der Steuerung sämtlicher Steuereinnahmen und Ausgaben des Staates, um das gesamtwirtschaftliche Ziel zu erreichen.

Monetarismus – Inflation & Kritik

In der Gesellschaft findet die Theorie des Monetarismus allerdings nicht nur Befürworter, sondern auch sehr viele Gegner. Diese sehen die Abhängigkeit von der Geldmenge als gefährlich an. Denn die Geldmenge hängt auch immer mit dem Preisniveau zusammen. Ist dieses Preisniveau nicht stabil, so ist eine funktionierende Marktwirtschaft nicht möglich. Dies hat letzten Endes negative Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft.

Überdies stellt der Zusammenhang zwischen der Erwerbslosigkeit und einer möglichen Inflation einen weiteren Kritikpunkt dar. Die Theorie des Monetarismus sieht keinen Zusammenhang zwischen diesen zwei Aspekten.

Im Rahmen der Theorie des Keynesianismus geht man allerdings davon aus, dass diese zwei Aspekte sehr wohl zusammenhängen und die Erwerbslosigkeit durch eine steigende Inflation sinkt, da der Anreiz für neue Investitionen dadurch steigt.

Auch geht der Monetarismus davon aus, dass das Einkommen der privaten Haushalte sowie das Vermögen dauerhaft stabil ist. In der Realität sieht dies allerdings etwas anders aus. Auch hier sind die Gegner des Monetarismus der Meinung, dass die Theorie des Monetarismus nicht der wirtschaftlichen Realität entspricht.

Monetarismus in der realen Wirtschaft

Betrachtet man die reale Wirtschaft, so ist weder die Theorie des Keynesianismus, noch die Theorie des Monetarismus leicht umzusetzen. Die reale Wirtschaft umfasst viele Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt und kann nur schwer in Modellen repräsentiert werden.

Die Theorie der Monetaristen lässt sich so beispielsweise nur schwer umsetzen, weil eine Steuerung der Wirtschaft ohne staatliche Eingriffe und lediglich durch die Steuerung der Geldmenge schlicht weg nicht möglich ist.

Die Theorie des Keynesianismus lässt sich ebenfalls nur schwer umsetzen, da der Staat allein nicht dazu fähig ist, die Wirtschaft und den Wirtschaftskreislauf zu steuern. Hierzu gehören viele weitere Instanzen und Faktoren wie die Unternehmen, Konsumenten oder die Banken.

Monetarismus – Vorteile & Nachteile

Um Dir schließlich noch einmal alle Vor- und Nachteile des Monetarismus zu veranschaulichen, soll Dir die nachfolgende Tabelle dienen:

VorteileNachteile
Inflation kann scheinbar einfach und unmittelbar durch die Geldmenge und Zinspolitik gesteuert werden Abhängigkeit der Wirtschaft von der Geldmenge
einfache Realisierung der Theorie Zusammenhang zwischen Erwerbslosigkeit und einer Inflation wird nicht berücksichtigt
Zentralbanken können scheinbar schnell reagieren, um die Geldmenge zu änderngewünschte Wirkungen treten (wenn überhaupt) erst mit Verzögerung ein
politische Unabhängigkeit der Zentralbanken bei der Steuerung der Geldmenge(irreführende) Annahme, dass das Einkommen und Vermögen der Bürger langfristig stabil sei
Zinssätze können nur bis auf 0 % reduziert werden
fehlende Feinsteuerung, da Steuerungen in der Geldmenge für eine Vielzahl von Regionen gilt
Gefahr einer Hyperinflation

Monetarismus – Das Wichtigste

  • Der Monetarismus beschreibt eine Theorie innerhalb der Wirtschaftswissenschaften. Diese Theorie lehnt Eingriffe des Staates in die Wirtschaft komplett ab und befürwortet hingegen das Steuern der Wirtschaftspolitik durch die Geldmenge.
  • Der Monetarismus stellt das Gegenteil zum Keynesianismus dar.
  • Milton Friedman ist einer der wichtigsten Vertreter des Monetarismus.
  • Der Ablauf der Theorie des Monetarismus lässt sich am besten als Kreislauf darstellen:
    • Die Haushalte stellen Unternehmen ihre Arbeit oder ihr Kapital zur Verfügung und erhalten dafür ihren Lohn.
    • Die Unternehmen können dadurch Güter und Dienstleistungen anbieten.
    • Die Güter und Dienstleistungen werden wiederum durch die privaten Haushalte in Anspruch genommen.
    • Der Staat, genauer gesagt die staatliche Notenbank, bringt lediglich die Geldmenge in den Kreislauf rein.
  • Die staatliche Notenbank sorgt dafür, dass die Geldmenge immer im gleichen Maße wie die Wirtschaft wächst.
  • Zusammenfassen lässt sich die Grundlage des geldpolitischen Ansatzes des Monetarismus in der Quantitästheorie, durch die dazugehörige Quantitäsgleichung:
    • M*V= T*P
  • Kritiker des Monetarismus sehen die Abhängigkeit von der Geldmenge als gefährlich an

Häufig gestellte Fragen zum Thema Monetarismus

Unter Fiskalpolitik versteht man die Steuerung sämtlicher Steuereinnahmen und Ausgaben des Staates. Ziel ist es, die konjunkturellen Entwicklungen des Staates und der Wirtschaft zu lenken.

Der Monetarismus beschreibt eine Theorie innerhalb der Wirtschaftswissenschaften. Diese Theorie lehnt die Eingriffe des Staates in die Wirtschaft komplett ab und befürwortet hingegen das Steuern der Wirtschaftspolitik durch die Geldmenge.

Unter Keynesianismus versteht man eine Theorie der Wirtschaftswissenschaften, die den Fokus auf den direkten Eingriff des Staates zur Steuerung der Wirtschaft legt. 

Fiskalismus ist ein Synonym für den Keynesianismus. Der Fiskalismus ist demnach der Überzeugung, dass der Staat direkt in die Wirtschaft eingreifen sollte, um diese zu steuern.

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Der Keynesianismus stellt das Gegenteil zum Monetarismus dar. Richtig oder falsch?

Im Fokus der Theorie des Keynesianismus steht die Geldmenge, die die Steuerung der Wirtschaft regelt. Richtig oder falsch?

Fiskalismus ist ein Synonym für den Monetarismus. Richtig oder falsch?

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