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Strukturelle Arbeitslosigkeit

Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist eine Form der Arbeitslosigkeit, die entsteht, wenn das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen gestört ist. Hier erfährst du, was strukturelle Arbeitslosigkeit ist, durch welche Umstände sie ausgelöst werden kann und wie der Staat mithilfe der Arbeitsmarktpolitik gegen sie angeht. Etwas weiter unten erklären wir dir außerdem, welche weiteren…

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Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist eine Form der Arbeitslosigkeit, die entsteht, wenn das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen gestört ist. Hier erfährst du, was strukturelle Arbeitslosigkeit ist, durch welche Umstände sie ausgelöst werden kann und wie der Staat mithilfe der Arbeitsmarktpolitik gegen sie angeht. Etwas weiter unten erklären wir dir außerdem, welche weiteren Formen der Arbeitslosigkeit es gibt.

Strukturelle Arbeitslosigkeit – Definition

Hier erklären wir dir, was die strukturelle Arbeitslosigkeit ist und wodurch sie verursacht wird. Etwas weiter unten erklären wir dir die Ursachen dann nochmal etwas genauer.

Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist eine Form der Arbeitslosigkeit, die entsteht, wenn das Verhältnis des Angebots und der Nachfrage von Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig gestört ist. Diese Störungen werden durch unterschiedliche strukturelle Veränderungen ausgelöst und können grundsätzlich nur langfristig bewältigt werden. Auch wenn strukturelle Arbeitslosigkeit aufgrund ihrer tiefgreifenden Ursachen in der Regel von langer Dauer ist, gibt es verschiedene Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit, welche betroffenen Arbeitslosen helfen sollen, in ein Arbeitsverhältnis zurückzufinden.

Wenn in einer Wirtschaft strukturelle Arbeitslosigkeit herrscht, haben strukturelle Veränderungen und Probleme Einfluss auf die Nachfrage der Arbeitskräfte genommen. Diese Veränderungen sorgen dafür, dass Arbeitnehmer*innen auf dem Markt nicht mehr zum Arbeitsmarkt passen und langfristig keine Anstellung finden. Dieser "Überhang" von Arbeitnehmer*innen befindet sich in der strukturellen Arbeitslosigkeit. Gründe für diese Entwicklungen können in technologischen Entwicklungen liegen sowie veränderten Qualifikationsansprüchen, regionalen Strukturproblemen, Schwächung des sekundären Wirtschaftssektors (Strukturwandel) sowie institutionellen Entwicklungen sein.

Arbeitslose in der strukturellen Arbeitslosigkeit haben oft äußerst große Schwierigkeiten wieder in die Arbeitswelt zurückzufinden, da sich der Arbeitsmarkt so stark zu ihrem Nachteil verändert hat.

Hier findest du einen Überblick über die verschiedenen Ursachen und wie sie zur strukturellen Arbeitslosigkeit beitragen:

  • Durch die technologische Entwicklung werden immer mehr Arbeitnehmer*innen durch Maschinen ersetzt. Oft haben sie danach Schwierigkeiten, eine neue Anstellung in ihrem Beruf zu finden. Einige Berufsfelder verändern sich gänzlich aufgrund technologischer Entwicklung, somit müssen sich auch die Arbeitnehmer*innen damit auseinandersetzen und mithalten können.
  • Die Nachfrage nach Fachkräften steigt immer weiter. Arbeitssuchende ohne entsprechende Ausbildungen können diese Stellen also nicht ausfüllen. Solange ihnen die entsprechende Qualifikation fehlt, verbleiben sie oft in der strukturellen Arbeitslosigkeit.
  • In wirtschaftsschwachen Regionen gibt es häufig nur wenige Arbeitsstellen, aber ein großes Angebot an Arbeitskräften. Damit sich die Arbeitsmärkte regional ausgleichen können, müssen potenzielle Arbeitnehmer*innen pendeln oder umziehen. Dieser Umstand verstärkt strukturelle Arbeitslosigkeit in diesen Regionen.
  • Arbeitnehmer*innen, die durch das Schrumpfen des sekundären Sektors (Industrie) in die Arbeitslosigkeit gerutscht sind, haben oft Schwierigkeiten, eine neue Arbeitsstelle im tertiären Sektor (Dienstleistungen) zu finden. Der Strukturwandel sorgt dafür, dass der sekundäre Sektor schrumpft und Arbeitsplätze abgebaut werden müssen. Deswegen verlieren viele Angestellte im sekundären Sektor ihren Job, finden dann aber auch keine neue Anstellung, weil im ganzen Sektor kaum noch Stellen verfügbar sind.
  • Verschiedene institutionelle Entwicklungen, zum Beispiel immer mehr staatliche Regelungen, sorgen dafür, dass es für manche Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen organisatorisch oder finanziell unattraktiv wird, in ein Angestelltenverhältnis zu gehen. Sehr hohe Lohnkosten in Deutschland lassen Arbeitgeber*innen eher nach Personal im Ausland suchen. Manche Regelungen wie Hartz 4 sorgen aber auch dafür, dass es für Arbeitnehmer*innen uninteressant wird, sich in ein Arbeitsverhältnis zu begeben. Zum Beispiel, weil ein/e Arbeitnehmer*in nicht viel mehr verdienen würde, als er/sie in Lohnersatzleistungen, also Hartz 4, bezieht.

Strukturelle Arbeitslosigkeit wird häufig auch als Mismatch-Arbeitslosigkeit bezeichnet. Das bedeutet, dass sich die Merkmale einer Stelle, die zu besetzen ist, und die Merkmale der verfügbaren Bewerber so stark unterscheiden, dass es kein "match" gibt, also kein Zusammenfinden von Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen. Es gibt sowohl Arbeitslosigkeit als auch freie Stellen, diese können aber mit den vorhanden Arbeitsuchenden nicht passend besetzt werden. Deswegen beschäftigt sich die Arbeitsmarktpolitik damit, wodurch diese Situationen ausgelöst werden und mit welchen Maßnahmen den Arbeitssuchenden geholfen werden kann, den Anforderungen der offenen Stellen besser zu entsprechen.

Wenn strukturelle Arbeitslosigkeit in einem Wirtschaftsbereich oder in einer Region entsteht, hält diese oft lange an, da die Arbeitslosen meist ohne staatliche Unterstützung keine neuen Stellen finden.

Strukturelle Arbeitslosigkeit messen

Um die strukturelle Arbeitslosigkeit zu messen, bietet sich die Unterbeschäftigungsquote besser an, als die einfache Arbeitslosenquote.

Die Unterbeschäftigungsquote gibt ein etwas realistischeres Bild über die tatsächliche Arbeitslosigkeit wieder, denn sie bezieht, im Gegensatz zur Arbeitslosenquote, auch die stille Reserve mit ein.

Die stille Reserve bezeichnet Personen, die nicht als arbeitslos ausgewiesen sind. Dazu gehören zum einen Arbeitslose, die sich nicht arbeitslos gemeldet haben, zum Beispiel, weil sie keinen Anspruch auf Leistungen haben. Zum anderen gehören zur stillen Reserve auch arbeitslos gemeldete Personen, die sich aktuell in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, zum Beispiel in Umschulungen oder Weiterbildungen.

Dadurch ist die Arbeitslosenquote also immer geringer als die Unterbeschäftigungsquote. Veränderungen in der stillen Reserve können die Entwicklung der strukturellen Arbeitslosigkeit anzeigen, weil sie eben jene Arbeitslose mit einbeziehen, die sich in Maßnahmen befinden. Diese Maßnahmen sind häufig speziell auf Arbeitssuchende ausgelegt, die in die strukturelle Arbeitslosigkeit gerutscht sind. Wenn also gerade die stille Reserve schrumpft, ist dies ein gutes Zeichen für die Entwicklung struktureller Arbeitslosigkeit.

Strukturelle Arbeitslosigkeit – Ursachen

Hier erklären wir dir etwas genauer, wie verschiedene Veränderungen in unserer Wirtschaft und Gesellschaft strukturelle Arbeitslosigkeit auslösen können. Da solche Veränderungen oft dauerhaft sind, ist strukturelle Arbeitslosigkeit eine Form der Arbeitslosigkeit, die nur durch langfristig angelegte Maßnahmen bewältigt werden kann.

Technologische Entwicklung

Die schnelle technologische Entwicklung löst immer häufiger strukturelle Arbeitslosigkeit aus.

Arbeitskräfte werden im Zuge der Digitalisierung vermehrt durch Maschinen und Computersysteme ersetzt und digitale Prozesse werden zum industriellen Standard. Technologien wie Künstliche Intelligenz und Big Data werden wichtiger für den Industriesektor, aber auch in vielen Unternehmen des Dienstleistungssektors findet man immer öfter neue Technologien wie z. B. Augmented Reality.

Für Unternehmen ist es nun oft rentabler, einmalig eine große Investition in eine Maschine oder Technologie zu tätigen, die dann für eine höhere Produktivität und Wachstum sorgen kann. Dies kann Arbeitslosigkeit auslösen, besonders dann, wenn sich für den/die Arbeitnehmer*in keine alternativen Arbeitsbereiche im Unternehmen finden oder jemand es nicht schafft, den neuen Anforderungen in seinem/ihrem Beruf gerecht zu werden.

Durch den Wandel zur Informationsgesellschaft geht es jetzt vielen früheren Mitarbeitern der Industrie so, dass sie wegen ihres fehlenden Wissens über Kommunikations- und Informationstechnologie nicht mehr dem Qualifikationsprofil der verfügbaren Stellen in ihrem Tätigkeitsfeld entsprechen.

Vermehrte Suche nach Fachkräften / Qualifikation

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist ein Großteil der offenen Stellen für Fachkräfte ausgeschrieben. Fachkräfte sind Arbeitnehmer*innen, die eine Berufsausbildung haben. Dadurch haben es insbesondere ungelernte Arbeitskräfte sehr schwer, eine Arbeitsstelle zu finden. Denn die potenziellen Arbeitnehmer*innen sind für die verfügbaren Stellen nicht qualifiziert. Um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, können sie eine, von der Bundesagentur für Arbeit geförderte, Ausbildung oder Weiterbildung absolvieren.

Regionale Ungleichgewichte

Regionale Strukturprobleme beschränken sich oft auf wirtschaftsschwache Regionen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass es nur wenige Stellen gibt, welche einem großen Angebot an verfügbaren Arbeitskräften gegenüberstehen. Oft bleibt Arbeitssuchenden deswegen keine andere Wahl, als umzuziehen oder zu einer Stelle in eine wirtschaftlich starke Region zu pendeln, um ein Arbeitsverhältnis zu finden.

Wenn Arbeitssuchende aus wirtschaftlich schwachen Regionen nicht mobil sind und nicht umziehen, können sich die Arbeitsmärkte regional nicht ausgleichen und die betroffene Region bleibt geprägt von struktureller Arbeitslosigkeit. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Mobilitätshilfen von der Bundesagentur für Arbeit. Aber auch die Pendlerpauschale soll Arbeitslose motivieren, nach Stellen in wirtschaftsstärkeren Regionen zu suchen.

Ein Beispiel für diese regionalen Ungleichgewichte findet sich im Osten Deutschlands. Nach der Wiedervereinigung musste der Staat die wirtschaftlich schwachen neuen Bundesländer mit Investitionen in die Infrastruktur und Wirtschaftsförderungen aufbauen, um der hohen Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Auch heute wird noch vom Ost-West-Gefällte gesprochen, weil die Arbeitslosenquote im Osten durchschnittlich höher ist als im Westen.

Strukturwandel

Hier konnte man in der Vergangenheit beobachten, dass der wirtschaftliche Schwerpunkt bis zur Industrialisierung auf dem primären Sektor lag, also Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, und Bergbau. Nach der Industrialisierung war der sekundäre Sektor, die Industrie, der wirtschaftlich wichtigste und größte Sektor unserer Wirtschaft. In den 60-er Jahren wuchs allerdings die Bedeutung des tertiären Sektors, dem Dienstleistungssektor. Zu Beginn der 70-er Jahre überstieg er die Bedeutung des sekundären Sektors, er machte nun den größten Anteil am BIP aus und beschäftigte die meisten Arbeitnehmer. Heute arbeiten mehr als 70 % aller Angestellten im tertiären Sektor.

Die Gründe für den sogenannten Strukturwandel sind vielfältig. Im Zuge der Entwicklung unserer Gesellschaft haben technologische Veränderungen immer wieder strukturelle Veränderungen in der Gesamtwirtschaft ausgelöst. Zum Beispiel die Industrialisierung, der Übergang vom primären in den sekundären Sektor. Inzwischen werden immer mehr Mitarbeiter in der Industrie, also dem sekundären Sektor, durch Maschinen oder Computer ersetzt und der ganze Industriesektor wird schlanker. Stellen im sekundären Sektor werden gestrichen, während immer mehr Stellen im tertiären Sektor entstehen, dem Dienstleistungssektor. Hier spricht man vom Übergang von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft.

Viele frühere Angestellte des sekundären Sektors sind bei dessen wirtschaftlichem Rückgang in die Arbeitslosigkeit gerutscht und haben häufig Schwierigkeiten, in dem wachsenden tertiären Sektor Anstellung zu finden. Größtenteils, weil ihre berufliche Qualifikation nicht denen, der ausgeschriebenen Stellen entspricht. So rutschen einige in eine strukturelle Arbeitslosigkeit und können erst nach einer Umschulung oder einer anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahme im tertiären Sektor vermittelt werden.

Hier haben wir auch Zusammenfassungen zu den Themen Strukturwandel und Wirtschaftssektoren.

Institutionelle Entwicklungen

Es passiert immer häufiger, dass Unternehmen sich in weniger regulierten Ländern ansiedeln, um ihre Lohnkosten zu senken. Denn der Staat sorgt durch die unternehmerische Pflicht, Beiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung zu zahlen, und durch die Einführung der Mindestlöhne für höhere Lohnstückkosten.

Dazu kommen Regelungen des Kündigungsschutzes und Arbeitsschutzauflagen, die es für Unternehmen immer unattraktiver machen, ihren Sitz in Deutschland zu halten. Arbeitskräfte sind im Ausland oft günstiger zu finden als in Deutschland, was für gewinnorientierte Unternehmen von großem Interesse ist. Diese Standortwechsel sorgen in Deutschland allerdings für verlorene Arbeitsstellen und viele Arbeitslose.

Die andere Seite der institutionellen Entwicklungen sind Arbeitslose, die aufgrund der arbeits- und sozialrechtlichen Regelungen keinen Grund sehen, sich einen Job zu suchen. Denn die Arbeitsmarktpolitik hilft nicht nur, Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sondern leistet auch ein Grundeinkommen für Arbeitslose, besonders durch das ALG II (auch Hartz 4 genannt). Dieses Grundeinkommen kann in manchen Fällen die Motivationsgrundlage nehmen, die ein Arbeitsloser braucht, um sich in den Bewerbungsprozess zu begeben.

Ein Beispiel dafür ist es, eine Anstellung nicht anzunehmen, weil der Lohn nur ein wenig besser wäre als das Arbeitslosengeld, was sie beziehen.

Strukturelle Arbeitslosigkeit – Maßnahmen

Die Arbeitslosigkeit, die wir momentan in Deutschland finden, stammt zu einem Großteil von strukturellen Ursachen. Da es sich hier um den Ausgleich von Angebot und Nachfrage der Arbeitskräfte handelt, fällt die Bekämpfung der strukturellen Arbeitslosigkeit in den Bereich der Arbeitsmarktpolitik.

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit jedoch wird durch wirtschaftspolitische Maßnahmen bekämpft, die die Konjunktur beeinflussen. Dies fällt unter den Bereich der Beschäftigungspolitik.

Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist ein Problem, welches, wenn es auftritt, meist von langer Dauer ist. Für eine dauerhafte Lösung braucht es lange Anpassungsprozesse in den betroffenen Bereichen. Die Arbeitsmarktpolitik ist also vor allem darauf ausgerichtet, strukturelle Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Sie möchte den Arbeitslosen helfen, wieder in ein Arbeitsverhältnis zu finden, indem sie die Defizite, die sie in der strukturellen Arbeitslosigkeit halten, ausgleicht. Dazu gibt es einen Katalog von Maßnahmen, die größtenteils von der Bundesagentur für Arbeit umgesetzt werden. Hier siehst du ein paar Beispiele in Bezug auf die Ursachen, die wir dir etwas weiter oben schon erklärt haben.

Es gibt Weiterbildungsmaßnahmen und Umschulungen, mit denen das Profil der Arbeitnehmer so angepasst werden soll, dass sie für die ausgeschriebenen Stellen besser qualifiziert sind.

Regionale Gründe für Arbeitslosigkeit sollen durch Mobilitätshilfen ausgeglichen werden, zum Beispiel durch Fahrtkosten- und Umzugskostenbeihilfe.

Wenn Arbeitslose eingestellt werden, die zum Beispiel aufgrund ihres Alters keine volle Leistung erbringen können, leistet die Bundesagentur für Arbeit Eingliederungszuschüsse, welche die fehlende Leistung finanziell ausgleichen.

Weitere Arten der Arbeitslosigkeit

Neben der strukturellen Arbeitslosigkeit gibt es noch andere Arten der Arbeitslosigkeit, diese möchten wir dir hier einmal kurz erläutern.

  • Die friktionelle Arbeitslosigkeit ist die Übergangszeit zwischen zwei Arbeitsverhältnissen.
  • Die saisonale Arbeitslosigkeit ist abhängig von Witterungsverhältnissen und betrifft meist Landwirtschaft, Baugewerbe und Tourismus.
  • Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht durch die konjunkturellen Schwankungen der Gesamtwirtschaft.

Friktionelle Arbeitslosigkeit

Die friktionelle Arbeitslosigkeit entsteht in der Zeit, in der ein/e Arbeitnehmer*in von einer Arbeitsstelle zu einer anderen wechselt, wenn diese nicht nahtlos ineinander übergehen. Sie ist in der Regel nicht langwierig, da es sich hier um eine Übergangszeit handelt. Manchmal wird sie auch Sucharbeitslosigkeit oder Fluktuationsarbeitslosigkeit genannt.

Sie kann zum einen von dem/der Arbeitnehmer*in ausgelöst werden, wenn er/sie den aktuellen Job kündigt, um einen neuen zu suchen. Zum anderen kann die Ursache auch auf Arbeitgeberseite liegen, wenn sich die Besetzung einer Stelle verzögert.

Um die friktionelle Arbeitslosigkeit zu verringern, ist es wichtig, die Arbeitsvermittlung möglichst effektiv und effizient zu gestalten, um so eine schnelle Zusammenführung von Arbeitsangebot und -nachfrage zu ermöglichen.

Saisonale Arbeitslosigkeit

Saisonale Arbeitslosigkeit findet sich insbesondere in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und im Tourismus. Sie ist von den Jahreszeiten abhängig, da bestimmte Produkte und Dienstleistungen aufgrund von Witterungsverhältnissen nicht angeboten werden können oder nicht nachgefragt werden.

In der Landwirtschaft zum Beispiel ist man sowohl vom Klima abhängig als auch von der Saison, in der Gemüse und Obst geerntet wird.

Auch in der Tourismusbranche ist man meistens an bestimmte Zeiten gebunden, zum Beispiel an die Sommersaison, weil dort ein hohes Gästeaufkommen herrscht. Dagegen reisen in der Nebensaison nur wenige Gäste an und es wird entsprechend weniger Personal benötigt.

Um hier Abhilfe zu schaffen, gibt es Saison-Kurzarbeitergeld, welches zwischen dem 1. November und dem 31. März ausgezahlt werden kann.

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit

Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht durch konjunkturelle Schwankungen in der Gesamtwirtschaft. Im Abschwung entlassen Unternehmen Arbeitskräfte, weil die Nachfrage nachlässt und wirtschaftliche Ressourcen nicht vollkommen ausgelastet werden.

Hier gibt es Möglichkeiten, durch bestimmte nachfrage- oder angebotsorientierte konjunkturpolitische Maßnahmen dagegen vorzugehen.

Mehr zu konjunkturpolitischen Maßnahmen findest du in unserem Lernset Konjunktur.

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit besteht in der Regel länger als die saisonale oder friktionelle Arbeitslosigkeit, erholt sich aber im Vergleich zur strukturellen relativ schnell. Die weggefallenen Arbeitsplätze werden wieder besetzt, wenn sich die Konjunktur im Aufschwung befindet.

Strukturelle Arbeitslosigkeit - Das Wichtigste

  • Strukturelle Arbeitslosigkeit entsteht durch strukturelle Veränderungen, die zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage von Arbeitskräften führen.
  • Die wichtigsten strukturellen Veränderungen sind:
    • technologische Entwicklungen
    • erhöhte Nachfrage nach Fachkräften
    • regionale Strukturprobleme
    • Rückgang des sekundären Wirtschaftssektors
    • sowie institutionelle Entwicklungen.
  • Durch diese strukturellen Veränderungen stehen Arbeitslosen beim Versuch, eine neue Arbeitsstelle zu finden, oft einige Hürden entgegen.
  • Arbeitslose finden keine neuen Stellen, da sie nicht qualifiziert genug sind und erst eine Weiterbildung machen müssten oder sie benötigen Förderung, um in wirtschaftsstärkere Regionen ziehen/pendeln zu können.
  • Bei struktureller Arbeitslosigkeit handelt es sich oft um Langzeitarbeitslosigkeit.
  • Neben der strukturellen Arbeitslosigkeit gibt es friktionelle Arbeitslosigkeit, konjunkturelle Arbeitslosigkeit und saisonale Arbeitslosigkeit.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Strukturelle Arbeitslosigkeit

Ein Beispiel für strukturelle Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosigkeit, nachdem die eigene Arbeitsstelle durch eine Maschine ersetzt wurde. Die technologische Entwicklung hat einen großen strukturellen Einfluss. Viele Arbeitnehmer finden, nachdem ihre Stelle durch eine Maschine ersetzt wurde, nur schwer zurück in die Arbeitswelt.

Einfach erklärt bedeutet strukturelle Arbeitslosigkeit, dass sich die Umstände auf dem Arbeitsmarkt so stark und unwiederbringlich verändert haben, dass viele Arbeitnehmer*innen ihre Anstellung verlieren und aufgrund der strukturellen Veränderungen keine neue Arbeit finden können. Die strukturelle Arbeitslosigkeit steht dabei in keiner Verbindung zu der konjunkturellen Arbeitslosigkeit.

Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist eine Form der Arbeitslosigkeit, die entsteht, wenn das Verhältnis von Angebot und Nachfrage von Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt gestört ist. Diese Störungen werden durch unterschiedliche strukturelle Veränderungen ausgelöst und haben zur Folge, dass Arbeitnehmer*innen ihren Job nicht nur verlieren, sondern oftmals auch keinen Zugang mehr zum Arbeitsmarkt finden. 

Die strukturelle Arbeitslosigkeit kann durch die strukturelle Veränderung charakterisiert werden, die sie auslöst. Für diese gibt es technologische Entwicklungen, erhöhte Nachfrage nach Fachkräften, regionale Ungleichgewichte, Veränderungen der Wirtschaftssektoren und institutionelle Ursachen.

Neben der strukturellen Arbeitslosigkeit gibt es außerdem die friktionelle Arbeitslosigkeit, die konjunkturelle Arbeitslosigkeit und die saisonale Arbeitslosigkeit.

Finales Strukturelle Arbeitslosigkeit Quiz

Strukturelle Arbeitslosigkeit Quiz - Teste dein Wissen

Frage

Was ist strukturelle Arbeitslosigkeit?

Antwort anzeigen

Antwort

Wenn strukturelle Veränderungen einen so großen Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben, dass Arbeitsnachfrage und Arbeitsangebot dauerhaft ins Ungleichgewicht geraten. 

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Frage

Welche strukturellen Veränderungen tragen zur strukturellen Arbeitslosigkeit bei?

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Antwort

  • technologische Entwicklungen 
  • die Veränderung der geforderten Qualifikationen
  • Schwächung mancher Wirtschaftssektoren
  • institutionelle Veränderungen
  • regionale Strukturprobleme

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Frage

Wieso wird strukturelle Arbeitslosigkeit auch Mismatch-Arbeitslosigkeit genannt?

Antwort anzeigen

Antwort

Weil sich die Merkmale der verfügbaren Stellen und die Merkmale der verfügbaren Arbeitskräfte so sehr unterscheiden, dass es zu keinem "Match" kommen kann (sie passen nicht zusammen). 

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Frage

Was ist die stille Reserve?

Antwort anzeigen

Antwort

  • Arbeitslose, die sich nicht arbeitslos gemeldet haben 
  • Arbeitslose, die zwar arbeitslos gemeldet sind, aber an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen

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Frage

Wie kann strukturelle Arbeitslosigkeit reduziert werden?

Antwort anzeigen

Antwort

Die strukturelle Arbeitslosigkeit kann durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, welche die Defizite der Arbeitslosen ausgleichen, reduziert werden.

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Frage

Welche Maßnahmen bietet die Bundesagentur für Arbeit an, um gegen das Mismatch in den Qualifikationsanforderungen vorzugehen?

Antwort anzeigen

Antwort

  • Weiterbildungen
  • Umschulungen 

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Frage

Welche Maßnahmen helfen bei struktureller Arbeitslosigkeit, die in einer wirtschaftsschwachen Region vorliegt?

Antwort anzeigen

Antwort

  • Mobilitätshilfen, zum Beispiel Fahrtkosten- und Umzugskostenbeihilfe, Pendlerpauschale.

Frage anzeigen

Frage

Auf welche Weise wirkt sich die technologische Entwicklung auf den Arbeitsmarkt aus?

Antwort anzeigen

Antwort

  • Durch die Automatisierung werden immer mehr Arbeitskräfte durch Maschinen und Computersysteme ersetzt. 
  • Die Arbeitnehmer*innen deren Job nun von einer Maschine ausgeführt wird, haben oft Schwierigkeiten wieder in den Arbeitsmarkt zu finden.

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Frage

Warum spielt die Qualifikation so eine große Rolle in der strukturellen Arbeitslosigkeit?

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Antwort

  • Die Nachfrage nach Fachkräften steigt immer weiter. Viele der Arbeitslosen sind allerdings nicht qualifiziert, um diese Stellen zu besetzen. 
  • In vielen Fällen sind Stellen zwar verfügbar, allerdings decken sich die Qualifikationsanforderungen nicht mit den Fähigkeiten der Arbeitssuchenden.

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Frage

Wodurch zeichnet sich strukturelle Arbeitslosigkeit in wirtschaftsschwachen Regionen aus?

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Antwort

Es gibt wenige verfügbare Arbeitsstellen, aber viele Arbeitskräfte. Arbeitssuchende müssen, um der strukturellen Arbeitslosigkeit zu entgehen, in eine wirtschaftlich starke Region pendeln oder umziehen. 

Frage anzeigen

Frage

Was ist ein bekanntes Beispiel für regionale Strukturprobleme?

Antwort anzeigen

Antwort

Nach der Wiedervereinigung war der Osten Deutschlands wirtschaftlich sehr schwach und musste mit Wirtschaftsförderungen wieder aufgebaut werden. Noch heute zeichnet sich in Ostdeutschland eine höhere Arbeitslosigkeit ab.

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Frage

Wie wirken sich sektorale Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt aus?

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Antwort

Wenn die wirtschaftlichen Tätigkeiten in einem Sektor zurückgehen, rutschen die Arbeitnehmer*innen in die Arbeitslosigkeit. Meist ist es für sie schwer eine Anstellung in einem anderen Sektor zu finden, weil es sich um ein ganz anderes wirtschaftliches Feld handelt. 

Frage anzeigen

Frage

Welche anderen Arten der Arbeitslosigkeit gibt es?

Antwort anzeigen

Antwort

  • ​friktionelle Arbeitslosigkeit
  • saisonale Arbeitslosigkeit
  • konjunkturelle Arbeitslosigkeit

Frage anzeigen

Frage

Worum handelt es sich bei friktioneller Arbeitslosigkeit?

Antwort anzeigen

Antwort

  • ​Übergangszeit zwischen zwei Arbeitsstellen
  • auch Sucharbeitszeit genannt

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Frage

In welchen Branchen findet man typischerweise saisonale Arbeitslosigkeit?

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Antwort

  • Landwirtschaft
  • Baugewerbe
  • Tourismus

Frage anzeigen

Frage

Mit welchem Mittel möchte der Staat saisonale Arbeitslosigkeit abmildern?

Antwort anzeigen

Antwort

  • Saison-Kurzarbeitergeld

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Frage

Wie entsteht konjunkturelle Arbeitslosigkeit?

Antwort anzeigen

Antwort

  • konjunkturelle Schwankungen in der Gesamtwirtschaft
  • Unternehmen entlassen Arbeitskräfe im Abschwung, weil Ressourcen nicht voll ausgelastet werden
  • im Aufschwung werden die Arbeitsstellen wieder besetzt

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