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Europäisches Währungssystem

Das Bretton-Woods-System war die internationale Währungsordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurde. Sie implizierte Wechselkursbandbreiten und war vom US-Dollar als Ankerwährung bestimmt. Nach seinem Zusammenbruch wurde dieses Währungssystem durch das Europäische Währungssystem, kurz EWS oder ECU (European Currency Unit), abgelöst. 

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Europäisches Währungssystem

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Das Bretton-Woods-System war die internationale Währungsordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurde. Sie implizierte Wechselkursbandbreiten und war vom US-Dollar als Ankerwährung bestimmt. Nach seinem Zusammenbruch wurde dieses Währungssystem durch das Europäische Währungssystem, kurz EWS oder ECU (European Currency Unit), abgelöst.

In der Wirtschaftspolitik spricht man von einer Wechselkursbandbreite, wenn es sich um eine festgelegte Kursspanne handelt. Innerhalb dieser kann ein Wechselkurs gegenüber einer Leitwährung schwanken.

Europäisches Währungssystem – Definition

Das EWS war ein System, in dem die Mitgliedsstaaten der EU zu währungspolitischen Zwecken zusammenarbeiteten. Das Ziel des Systems war die Schaffung einer stabilen Währungszone in Europa und insbesondere die Verringerung der Schwankungen zwischen den Wechselkursen der beteiligten Währungen.

Helmut Schmidt, der zu diesem Zeitpunkt Bundeskanzler war, und der damalige französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing kamen auf die Idee für das EWS. Am 5. Dezember 1978 einigte sich der Europäische Rat auf die Umsetzung des Währungssystems. Es trat am 13. März 1979 rückwirkend zum 1. Januar 1979 in Kraft. Das Europäische Währungssystem bestand von 1979 bis 1998.

Während der 1980er-Jahre traten die Mitgliedsstaaten nach und nach dem Wechselkursmechanismus bei. Dadurch begrenzten sich die Kursschwankungen untereinander auf höchstens 2,25 % (+ oder -) vom jeweiligen Mittelkurs.

Von Erzählungen deiner Eltern oder Großeltern kennst du sicher noch die Deutsche Mark. Diese wurde damals zur Leitwährung. Krisen in den Jahren 1992 und 1993 führten jedoch zu einem Übergang zu festen Wechselkursen und der Einführung des Euro 1999.

Der feste Wechselkurs ist einer der beiden Grundformen von Wechselkurssystemen. Der feste Wechselkurs zeichnet sich durch die Vorgabe eines Leitzinses aus, wodurch der Wechselkurs nur geringfügig schwanken kann und eingeschränkt ist.

Die zweite Grundform ist der flexible Wechselkurs. Hier werden die Währungsschwankungen durch Angebot und Nachfrage auf dem Markt beeinflusst, was dazu führen kann, dass sich die Wechselkurse mehrmals am Tag ändern können.

Du möchtest mehr über feste und flexible Wechselkurse erfahren? Dann schaue` in den entsprechenden Artikel zu den Wechselkurssystemen rein.

Europäisches Währungssystem – Mitglieder

Grundsätzlich gehörten alle Länder dem EWS an, die auch Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft waren. Zu dem eigentlichen Wechselkursmechanismus gehörten allerdings nicht alle Länder, da einige andere Wechselkursregelungen anwendeten.

Der Wechselkursmechanismus (WKM) baut Zahlungsbilanzüberschüsse bzw. Zahlungsbilanzdefizite über Wechselkursänderungen ab, wodurch der Zahlungsbilanzausgleich wieder hergestellt wird. Er ist also ein Zahlungsbilanzausgleichsmechanismus.

Länder, die von Beginn an den Wechselkursmechanismus verwendeten:

  • Belgien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Frankreich
  • Irland
  • Italien
  • Luxemburg
  • Niederlande

Länder, die nachträglich dem WKM beitraten:

  • Spanien (1989)
  • Großbritannien (1990)
  • Portugal (1992)
  • Österreich (1995)
  • Finnland (1996)
  • Griechenland (1998)

Italien und Großbritannien traten zwischenzeitlich aus dem Wechselkursmechanismus des EWS aus. Das lag an Devisenmarktstörungen am 16. September 1992. Deswegen wird dieser Tag auch als "Schwarzer Mittwoch" bezeichnet und markiert den Beginn einer lang anhaltenden Währungskrise in Europa.

Exkurs – Mehr zum Bretton-Woods-System

Im Jahre 1944 gegründet, legte das Bretton-Woods-System (BWS-System) Wechselkurse einer jeden Landeswährung gegenüber dem US-Dollar fest. Daraus ergaben sich dann die Wechselkurse zwischen den Ländern, die nicht den Dollar als Währung verwendeten.

Eine Grundsatzentscheidung des EWG-Ministerrats führte zur Gründung des Europäischen Währungsverbundes. Dies geschah zwei Jahre vor Zusammenbruch des BWS-Systems.

Das Europäische Währungssystem wurde entwickelt, weil die EWG-Länder ihre Währung um den Dollar schwanken ließen. Mit dem EWS sollte also eine Währungsintegration umgesetzt werden, weshalb auch alle EWG-Länder daran beteiligt sein sollten.

EWG ist die Abkürzung für "Europäische Wirtschaftsgemeinschaft". Diese Gemeinschaft wurde am 25.03.1957 von den europäischen Staaten gegründet, um eine gemeinsame Wirtschaftspolitik zu entwickeln. Gründungsländer waren Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Bundesrepublik Deutschland.

Europäisches Währungssystem – Ziele

Das EWS verfolgte mehrere Ziele:

  • Eine Stabilität zwischen den Währungen der Länder

  • Die Stellung Europas im internationalen Währungssystem verbessern

  • Verbesserung der inneren Stabilität teilnehmender Länder

  • Beseitigung der Wechselkursschwankungen innerhalb Europas

  • Senkung der hohen Inflationsrate

  • Stärkung der Position der europäischen Währung gegenüber dem US-Dollar

Europäisches Währungssystem – Funktionsweise

  • Rechnerische Grundlage: Europäische Währungseinheit

    • Festlegen von Leitkursen in einem Paritätengitter, aus dem sich die Leitkurse der Währungen zweier Länder ermitteln ließen

  • Schwankungen von bis zu 2,5 % nach oben oder unten

    • Ausnahme: Italien (Bandbreite von +/-6 %), da es dort eine zweistellige Inflationsrate von Verbraucherpreisen 1978 gab

Wurde die zulässige Bandbreite zwischen zwei Ländern überschritten, folgte eine Devisenmarktintervention durch die Zentralbanken der betroffenen Länder (An- und Verkauf von Devisen). 1993 kam es zu einer Krise des EWS, weshalb die Bandbreite der meisten Wechselkurse auf +/-15 % erweitert wurde.

Der Devisenmarkt ist ein Markt, auf dem verschiedene Währungen gehandelt oder getauscht werden. Dabei sind Devisen die ausländische Währung, die an dem jeweiligen Handel beteiligt ist.

Europäisches Währungssystem – Was kam danach?

Am 1. Januar 1999 wurde Der Euro eingeführt und das EWS beendet. Für EU-Länder, die noch nicht der Währungsunion angehörten, wurde der Wechselkursmechanismus eingeführt.

Der Euro ist seitdem die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Er ist in 19 EU-Mitgliedsstaaten die offizielle Währung. Gemeinsam bilden diese 19 Staaten die sogenannte Eurozone. Diese wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) gesteuert.

Seit 1999 wurde der Euro vorerst als Buchgeld, seit 2002 jedoch als Bargeld eingesetzt.

Das Buchgeld ist eine Forderung auf Bargeld, also ein Zahlungsmittel. Im Bankwesen wird es als Übertragung von Girokonto zu Girokonto mittels Buchung genutzt.

Länder mit Euro

In 19 EU-Ländern kannst du mit dem Euro zahlen:

  • Deutschland

  • Frankreich

  • Spanien

  • Italien

  • Portugal

  • Griechenland

  • Niederlande

  • Irland

  • Irland

  • Österreich

  • Belgien

  • Litauen

  • Finnland

  • Slowenien

  • Estland

  • Lettland

  • Luxemburg

  • Slowakei

  • Zypern

  • Malta

Es gibt jedoch auch einige Länder, die nicht zur EU gehören, in denen der Euro als nationale Währung gilt:

  • Andorra

  • San Marino

  • Vatikanstaat

  • Montenegro

  • Kosovo

Neben den EU-Mitgliedsstaaten, in denen der Euro die Währung ist, gibt es auch Mitgliedsstaaten mit einer eigenen Währung:

LandWährung
DänemarkDänische Kronen
PolenZloty
SchwedenSchwedische Kronen
KroatienKroatische Kuna
RumänienRumänische Leu
Tschechische RepublikTschechische Kronen
BulgarienLew

Mehr über den Euro und seine Geschichte erfährst du im Artikel "Der Euro".

Europäische Währungssystem (EWS) - Das Wichtigste

  • Das EWS war ein System der währungspolitischen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten der EU.
  • Das EWS wurde nach Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems eingeführt.
  • Die Deutsche Mark war die Leitwährung des EWS.
  • Das EWS verfolgt verschiedene währungspolitische Ziele.
  • Das EWS wurde 1999 beendet und der Euro wurde eingeführt.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Europäisches Währungssystem

Das Europäische Währungssystem, kurz EWS oder ECU (European Currency Unit), wurde 1979 nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems eingeführt. 

Die Europäische Währungsunion ist ein Zusammenschluss von EU-Mitgliedsstaaten auf dem Gebiet der Geld- und Währungspolitik. EU-Staaten, die den Euro noch nicht eingeführt haben, sind zum Beitritt der Währungsunion verpflichtet, sobald diese die im EG-Vertrag festgelegten Konvergenzkriterien erfüllen. 

Aus der formalen Perspektive gehörten alle Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft dem EWS an. Es wendeten jedoch nicht alle Länder die Regelungen für den Wechselkurs an, daher gehörten nicht alle zum Wechselkursmechanismus. 

Acht Länder verwendeten von Beginn an den Wechselkursmechanismus:

  • Belgien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Frankreich
  • Irland
  • Italien
  • Luxemburg
  • Niederlande

Diese Länder traten ebenfalls dem WKM bei:

  • Spanien (1989)
  • Großbritannien (1990)
  • Portugal (1992)
  • Österreich (1995)
  • Finnland (1996)
  • Griechenland (1998)

Finales Europäisches Währungssystem Quiz

Europäisches Währungssystem Quiz - Teste dein Wissen

Frage

Was führte dazu, dass das EWS eingeführt wurde?

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Antwort

Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems führte dazu, dass das Europäische Währungssystem eingeführt wurde. 

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Frage

Was was das Bretton-Woods-System?

Antwort anzeigen

Antwort

Das Bretton-Woods-System war die internationale Währungsordnung, die nach dem zweiten Weltkrieg geschaffen wurde. Sie implizierte Wechselkursbandbreiten und war vom US-Dollar als Ankerwährung bestimmt. 


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Frage

Was ist eine Wechselkursbandbreite?

Antwort anzeigen

Antwort

Als Wechselkursbandbreite wird in der Währungspolitik eine festgelegte Kursspanne bezeichnet, innerhalb derer ein Wechselkurs gegenüber einer Leitwährung schwanken darf.

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Frage

Was war das EWS?

Antwort anzeigen

Antwort

Das EWS war ein System der währungspolitischen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten der EU. Das Ziel des Systems ist die Schaffung einer stabilen Währungszone in Europa und insbesondere die Verringerung der Schwankungen zwischen den Wechselkursen der beteiligten Währungen.

Frage anzeigen

Frage

Wann trat das EWS in Kraft?

Antwort anzeigen

Antwort

 Das EWS trat am 13. März 1979 rückwirkend zum 1. Januar 1979 in Kraft.

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Frage

Wie lang hatte das EWS Bestand?

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Antwort

Das Europäische Währungssystem bestand von 1979 bis 1998.

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Frage

Was war die Leitwährung des EWS?

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Antwort

Die Deutsche Mark

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Frage

Welche Länder sind Mitglieder des EWS?

Antwort anzeigen

Antwort

Aus der formalen Perspektive gehörten alle Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft dem EWS an. Es wendeten jedoch nicht alle Länder die Regelungen für den Wechselkurs an, daher gehörten nicht alle zum Wechselkursmechanismus. 


Frage anzeigen

Frage

Was ist ein Wechselkursmechanismus?

Antwort anzeigen

Antwort

Der Wechselkursmechanismus baut Zahlungsbilanzüberschüsse bzw. Zahlungsbilanzdefizite über Wechselkursänderungen ab, wodurch der Zahlungsbilanzausgleich wieder hergestellt wird. Er ist also ein Zahlungsbilanzausgleichmechanismus.

Frage anzeigen

Frage

Welche Länder verwendeten von beginn an den Wechselkursmechanismus des EWS?

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Antwort

  • Belgien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Frankreich
  • Irland
  • Italien
  • Luxemburg
  • Niederlande

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Frage

Welche Ziele verfolgte das EWS?

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Antwort

  • Währungsstabilität zwischen den Währungen der teilnehmenden Länder mit einer verbesserten Stellung Europas im internationalen Währungssystem als Folge
  • Größere innere Stabilität der entsprechenden Länder
  • Beseitigung der Wechselkursschwankungen innerhalb von Europa
  • Senkung der hohen Inflationsrate
  • Stärkung der Position der europäischen Währung gegenüber dem US-Dollar

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Frage

Was folgte dem EWS?

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Antwort

Die Einführung des Euros.

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Frage

Wann wurde der Euro eingeführt?

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Antwort

1. Januar 1999

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Frage

In wie vielen EU-Ländern kann mit dem Euro gezahlt werden?

Antwort anzeigen

Antwort

19

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Frage

In welchen Ländern, die nicht zur EU gehören, gilt der Euro als nationale Währung?

Antwort anzeigen

Antwort

  • Andorra
  • San Marino
  • Vatikanstaat
  • Montenegro
  • Kosovo

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Was führte dazu, dass das EWS eingeführt wurde?

Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems führte dazu, dass das Europäische Währungssystem eingeführt wurde. 

Was was das Bretton-Woods-System?

Das Bretton-Woods-System war die internationale Währungsordnung, die nach dem zweiten Weltkrieg geschaffen wurde. Sie implizierte Wechselkursbandbreiten und war vom US-Dollar als Ankerwährung bestimmt. 


Was ist eine Wechselkursbandbreite?

Als Wechselkursbandbreite wird in der Währungspolitik eine festgelegte Kursspanne bezeichnet, innerhalb derer ein Wechselkurs gegenüber einer Leitwährung schwanken darf.

Was war das EWS?

Das EWS war ein System der währungspolitischen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten der EU. Das Ziel des Systems ist die Schaffung einer stabilen Währungszone in Europa und insbesondere die Verringerung der Schwankungen zwischen den Wechselkursen der beteiligten Währungen.

Wann trat das EWS in Kraft?

 Das EWS trat am 13. März 1979 rückwirkend zum 1. Januar 1979 in Kraft.

Wie lang hatte das EWS Bestand?

Das Europäische Währungssystem bestand von 1979 bis 1998.

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