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Krisen auf internationalen Finanzmärkten bilden sich oftmals parallel zu anderen Wirtschaftskrisen oder sind sogar die Auslöser für diese. Dies liegt vor allem daran, dass die Finanz- und Gütermärkte im Welthandel eng zusammenhängen. Im Folgenden erklären wir dir, was die Ursachen und Folgen von Krisen auf internationalen Finanzmärkten sind. Außerdem haben wir dir eine Übersicht über die wichtigsten Finanzmarktkrisen erarbeitet.Eine Finanzmarktkrise ist eine…
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Jetzt kostenlos anmeldenKrisen auf internationalen Finanzmärkten bilden sich oftmals parallel zu anderen Wirtschaftskrisen oder sind sogar die Auslöser für diese. Dies liegt vor allem daran, dass die Finanz- und Gütermärkte im Welthandel eng zusammenhängen. Im Folgenden erklären wir dir, was die Ursachen und Folgen von Krisen auf internationalen Finanzmärkten sind. Außerdem haben wir dir eine Übersicht über die wichtigsten Finanzmarktkrisen erarbeitet.
Eine Finanzmarktkrise ist eine rasante Verschlechterung der Finanzmärkte. Dies lässt sich in der Regel durch die Veränderung von Zinsen, den Kursen von Wertpapieren oder an der Entwicklung der Inflation beobachten.
Finanzmarktkrisen treten nicht in einem bestimmten Zyklus auf. Manchmal geschehen viele verschiedene internationale Krisen innerhalb weniger Jahre, zudem gibt es Zeiträume, in denen ein Jahrzehnt lang keine große Finanzmarktkrise auftritt. Der Konjunkturzyklus wird dabei immer unregelmäßiger.
Der Konjunkturzyklus stellt die Entwicklung der Märkte dar. Ein Zyklus geht von einem Aufschwung, steigt maximal auf einen Boom und sinkt dann wieder in eine Rezession. Danach beginnt alles wieder mit einem Aufschwung.
Während man früher von einem Konjunkturzyklus von sieben Jahren ausgegangen ist, lag von der Bankenkrise 2007 bzw. der Eurokrise 2010 bis zur Corona-Rezession 2020 ein Zeitraum von zwölf bzw. zehn Jahren dazwischen. Während der Corona-Rezession gab es, bis auf eine steigende Inflation, auch keine große negative Veränderung der Finanzmärkte. Im Gegenteil sogar – der DAX (der deutsche Aktienindex) erreichte in dieser Zeit ein Rekordhoch.
Die Ursachen für eine Finanzmarktkrise können vielfältig sein. Meistens gibt es keine genauen oder immer gleichen Ursachen einer Krise. Deshalb ist es für Ökonomen und für die Politik eine große Herausforderung, eine Finanzmarktkrise langfristig vorauszusagen. Es wurden zwar schon einige Theorien aufgestellt, um Finanzkrisen früh erkennen zu können, aber keine davon liefert bisher absolut zuverlässige Aussagen.
Es gibt einige Punkte, welche gehäuft vor einer Finanzkrise auftreten können. Diese sind:
Am Ende jeder Finanzmarktkrise gibt es Reformen, um eine weitere Krise zu verhindern. Viele Reformen helfen bei der nächsten Krise, die Ursachen der vorherigen Krise zu bekämpfen. So werden Banken früh genug unterstützt, wenn dies die Ursache der vorherigen oder einer ähnlichen Krise war.
Doch die Welt ist in einem rasanten Wandel und die Globalisierung sorgt dafür, dass die Zukunft unvorhersehbar geworden ist. Eine Finanzmarktkrise kann aber auch eine Rezession auslösen.
Eine Rezession ist ein Rückgang der Konjunktur. Innerhalb des Konjunkturzyklus ist die Rezession jener Zeitraum, in der die Wirtschaft schrumpft.
Die Probleme des Finanzsektors gehen auf den realen Gütermarkt über. Konsumenten konsumieren aus Sorge weniger Güter, was die Realwirtschaft belastet. Unternehmen bekommen von Banken keine Kredite mehr und können keine Investitionen mehr tätigen. Diese fehlenden Ausgaben sorgen dann wiederum dafür, dass andere Unternehmen kein Geld mehr erhalten. Dies kann zu einer höheren Arbeitslosigkeit führen und den Staatshaushalt in Form von erhöhten Sozialausgaben weiter belasten. Am Ende einer außer Kontrolle geratenen Finanzmarktkrise gibt es dann mehr Verlierer, als nur die Banken und Anleger.
Nachfolgend haben wir einen kleinen Überblick über die wichtigsten internationalen Finanzmarktkrisen der letzten 200 Jahre in einem Zeitstrahl zusammengetragen.
Abb 1: Zeitstrahl über die bekanntesten Finanzmarktkrisen
Die Wirtschaftskrise von 1857 ist die erste Krise, welche einen weltweiten Einfluss hatte. Die Krise ging von den USA aus. US-Investoren hatten sich im Eisenbahn- und Agrarsektor völlig verspekuliert. In den neuen Staaten der USA sollten neue Bahnen und landwirtschaftliche Flächen dazugewonnen werden. Die Profite von diesen neuen Flächen wurden völlig überschätzt. Eine wichtige US-Bank hat beispielsweise die dreifache Menge investiert, wie sie überhaupt zur Verfügung hatte. Viele Anleger wollten ihr Geld in Form von Gold wieder haben, aber die Banken hatten das Gold nicht mehr vorrätig.
Einige Jahre zuvor hätte dies nur den Finanzsektor in den USA betroffen und dort eine lokale Finanzmarktkrise hervorgebracht. Doch es gab durch neue Technologien, wie den Telegrafenleitungen, eine vermehrte internationale Kommunikation. Die Nachricht über die amerikanische Finanzkrise kam zwei Monate versetzt in London an und verbreitete sich von dort aus im restlichen Europa und in den europäischen Kolonien. Da die europäische Wirtschaft in diesem Jahr schon durch die vergangenen Revolutionen von 1848/1849 etwas angeschlagen war, setzten die Nachrichten aus Amerika den Europäern noch mehr zu. Dadurch wurde die Wirtschaftskrise von 1857 zu der ersten globalen Finanzkrise.
Die Folgen dieser Finanzkrise waren, dass die Staatsverschuldung der USA sich mehr als verdoppelte und die Amerikaner in den folgenden Jahren weiter sparen mussten. Die Sparmaßnahmen und die dadurch verursachten innenpolitischen Probleme sorgten für eine weitere Kluft zwischen den Nord- und den Südstaaten. In Europa erholte sich die Wirtschaft erst im Jahr 1859, in dem es zu einem Aufschwung kam.
Mehr zu dem Konflikt zwischen den amerikanischen Staaten findest du in dem Artikel Sezessionskrieg.
Die Weltwirtschaftskrise von 1929 begann mit einem der größten Börsencrashs der Geschichte. In den USA wird er "Schwarzer Donnerstag" und in Europa "Schwarzer Freitag" genannt. Die unterschiedlichen Tage liegen an der Zeitverschiebung zwischen den amerikanischen und den europäischen Börsen. Die Aktien an der New Yorker Börse begannen innerhalb von kürzester Zeit zu sinken. Viele Anleger waren sehr verunsichert und versuchten ihre Aktien schnellstmöglich zu verkaufen. Zuvor wurden viele Wertpapiere viel zu hoch bewertet und einige Ökonomen sprachen schon von einem Allzeithoch, das nicht mehr ansteigen kann.
Dies sorgte für mehr Verunsicherung und einen weiteren Preisverfall. Doch es traf nicht nur die Anleger in den USA, sondern verbreitete sich in ganz Europa. In Deutschland bildeten sich die gleichen Probleme. Viele Menschen verloren daraufhin ihre Arbeit. Es führte zu einer der größten Arbeitslosigkeiten aller Zeiten. Auf ihrem Höhepunkt waren 30 Millionen Menschen weltweit arbeitslos. 5,6 Millionen davon in Deutschland. Die Folgen in Deutschland waren der Aufstieg des Nationalsozialismus.
Die Börsen stellten neue Regeln auf, welche es ermöglichten, den Verkauf von Wertpapieren einzuschränken, um Panikverkäufe zu vermeiden.
Der Name Dotcom-Krise ist ein Kunstbegriff, welcher von den Medien geprägt wurde, da es sich um eine Spekulationsblase um die damals noch recht neuen Internetprodukte handelte.
Die neuen Technologien (Handys, PC, Internet) sorgten dafür, dass viele Anleger auch einen Teil der Gewinne haben wollten und in die vielen zahlreichen neuen Technologieunternehmen investierten. Viele hatten die Hoffnung, dass die neuen Zukunftsunternehmen ähnliche Erfolge wie Microsoft oder Apple hatten. Es gab aber viel zu überzogene Gewinnvorstellungen. Viele Aktienindizes waren völlig überbewertet.
Die Firmen bekamen durch die vielen Investitionen neue liquide Mittel. Diese Technologiefirmen hatten aber keinen materiellen Gegenwert und erzielten auch kaum Gewinne. Die Kurse brachen demzufolge vollkommen ein. Die Unternehmen wurden teilweise von größeren Technologiekonzernen günstig aufgekauft. Viele Anleger standen den Internetaktien danach eher kritisch gegenüber. Diese Finanzkrise sorgte nur für eine branchenabhängig Wirtschaftskrise, in welcher viele IT-Spezialisten arbeitslos wurden.
Die Finanzkrise ab 2007 hatte einen ähnlichen Hintergrund, wie die Dotcom-Krise. Anstatt in Technologieunternehmen wurde vermehrt in Immobilien investiert. Es wurde immer mehr in Immobilien investiert, bis es zu einem Überangebot kam. Auch diese Blase platzte und die Preise fielen. Diese Krise nahm weltweit ihren Lauf.
Wieder begann sie an der New Yorker Börse und breitete sich global aus. Viele Staaten mussten riesige Rettungspakte für die Banken bereitstellen, damit diese nicht pleite gingen. Die große US-Bank Lehman-Brothers ging trotz der Hilfen pleite. Trotz der Hilfen breitete sich die Krise auf andere Branchen aus und führte zu der ersten großen Rezession des 21. Jahrhunderts.
So mussten der US-Autokonzern General Motors Insolvenz anmelden und tausende Mitarbeiter*innen kündigen. Die Rettung der Banken sorgte für eine zunehmende Staatsverschuldung in vielen Ländern. Es gab sehr große Konjunkturpakete, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die deutsche Regierung schaffte es, mit einer Abwrackprämie den Autokauf wieder anzutreiben und damit die deutsche Autoindustrie vor einem ähnlichen Schicksal wie General Motors zu bewahren.
Eine weitere Folge der Finanzkrise sind die bis heute anhaltenden niedrigen Zinsen im Euroraum. Die niedrigen Zinsen sollten für neue Investitionen sorgen. Trotz der Maßnahmen führte diese Finanzkrise und die zunehmende Staatsverschuldung direkt zur nächsten Krise, der Eurokrise.
Aufgrund der Weltwirtschaftskrise, die von der Finanzkrise von 2007 ausgegangen war, verschuldeten sich viele europäische Staaten. Am schlimmsten traf es Griechenland. Griechenland konnte sich keine Kredite mehr leisten und war fast zahlungsunfähig geworden. Aber nicht nur Griechenland, sondern auch andere südeuropäische Staaten (Italien, Spanien) und Irland verschuldeten sich sehr stark.
Die Staatsverschuldungen sorgten für eine Währungskrise im ganzen Euroraum. Nur durch einen Rettungsschirm der anderen Eurostaaten und aufgezwungenen Sparmaßnahmen konnte sich Griechenland von dieser Krise erholen. Die EU reagierte daraufhin und sorgte für einige Mechanismen, wie einer automatischen Hilfeleistung für gefährdete Eurostaaten und gründete eine dauerhafte Bankenaufsicht, um solche Situationen in Zukunft leichter zu regeln.
Wirtschaftskrise 1857: erste internationale Finanzmarktkrise
Weltwirtschaftskrise 1929: Der Börsencrash sorgte für eine hohe Arbeitslosigkeit und ermöglichte den Aufstieg des Nationalsozialismus
Dotcom-Krise 2000: Eine Überbewertung der Internetaktien sorgte für eine Finanzkrise
Finanzkrise ab 2007: Immobilien in den USA wurden überbewertet und sorgten für eine weltweite Rezession
Eurokrise ab 2010: Die Überschuldung Griechenlands bedrohte den Euro
Die Ursachen für eine Finanzmarktkrise können vielfältig sein. Meistens gibt es keine genauen und immer gleichen Ursachen bei jeder Krise. Deshalb ist es für Ökonomen eine große Herausforderung, eine Finanzmarktkrise längere Zeit vorauszusagen. Es wurden zwar bereits einige Theorien aufgestellt, um Finanzkrisen früh zu erkennen, aber keine liefert bisher zu hundert Prozent exakte Ergebnisse.
Es gibt aber einige Punkte, die häufiger vor einer Finanzkrise passieren. Diese sind:
Eine Finanzmarktkrise ist eine rasante Verschlechterung der Finanzmärkte. Dies lässt sich in der Regel durch die Veränderung von Zinsen, den Kursen von Wertpapieren oder der Entwicklung der Inflation beobachten.
Es gab zahlreiche Finanzkrisen. Einige wichtige sind:
die Wirtschaftskrise von 1857
die Weltwirtschaftskrise von 1929
die Dotcom-Krise 2000
die Finanzkrise ab 2007
die Eurokrise ab 2010
Die Folgen sind ebenso wie die Ursachen vielfältig und können immer wieder unterschiedlich ausfallen. In der Regel gibt es Reformen, um weitere Krisen zu vermeiden.
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