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Wechselkurse und Wechselkursschwankungen, Devisenmärkte und Devisen - vielleicht hast du all diese Begriffe selbst schon einmal gehört oder in deinen Schulbüchern darüber gelesen. Doch was steckt eigentlich hinter diesen ganzen Begriffen?
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Jetzt kostenlos anmeldenWechselkurse und Wechselkursschwankungen, Devisenmärkte und Devisen - vielleicht hast du all diese Begriffe selbst schon einmal gehört oder in deinen Schulbüchern darüber gelesen. Doch was steckt eigentlich hinter diesen ganzen Begriffen?
In dieser Erklärung wird dir erklärt, was die einzelnen Begriffe bedeuten. Du erfährst, was Wechselkursschwankungen sind, welche Ursachen sie haben und welche Bedeutung sie für ein Land mit sich bringen.
Im Folgenden erhältst Du zunächst eine einfache Definition des Begriffes "Wechselkurse", gefolgt von ein paar weiteren Begriffserklärungen, die für den weiteren Verlauf und das Verständnis dieses Artikels von Bedeutung sind.
Der Begriff Wechselkurs bezeichnet das Verhältnis zweier Währungen verschiedener Länder. Im Grund genommen geht es bei Wechselkursen darum, wie der Wert einer Währung in einer anderen Währung wäre.
Synonym für den Begriff Wechselkurs wird auch der Begriff Devisenkurs verwendet.
Insgesamt kann zwischen mehreren Arten von Wechselkursen unterschieden werden.
Die erste Art von Wechselkursen stellt der flexible Wechselkurs dar. Bestimmt werden flexible Wechselkurse zumeist durch Angebots- und Nachfrageveränderungen nach Devisen. Der Kurs entsteht also lediglich durch Angebot und Nachfrage. Seitens des Staates gibt es im Rahmen des flexiblen Wechselkurses keine Eingriffe.
Der fixe Wechselkurs stellt eine weitere Wechselkursart dar. Hinsichtlich der staatlichen Eingriffe sieht es hier schon ganz anders aus. Denn der fixe Wechselkurs wird im Gegensatz zum flexiblen Wechselkurs nicht durch Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern wird durch die Politik festgelegt.
Eine weitere Wechselkursart ist der nominelle Wechselkurs. Dieser stellt das Wertverhältnis von zwei Währungen zueinander dar und zeigt beispielsweise auf, wie viel die eine Währung in der anderen Währung wert ist. Also wie viel etwa ein Euro umgerechnet in britische Pfund oder US-Dollar ist.
Der reale Wechselkurs stellt eine weitere Wechselkursart dar. Der reale Wechselkurs kann auch als die Kaufkraft eines Landes bezeichnet werden. Im Rahmen des realen Wechselkurses vergleicht man die Kaufkraft bzw. das Preisverhältnis zweier Länder oder Volkswirtschaften miteinander. Damit lassen sich Schlüsse auf die Kaufkraft des eigenen Landes ziehen.
Möchtest Du noch mehr zum Thema Wechselkurse erfahren? Dann schaue dir doch unsere Erklärung zu den Wechselkurssystemen an.
Auch der Begriff der Devisen spielt im Zusammenhang mit Wechselkursen eine wichtige Rolle. Deshalb folgt auch hierzu eine kurze Definition.
Devisen sind Zahlungsmittel einer ausländischen Währung (z.B. in Form von Wertpapieren). Ebenso zählt Bargeld zu den Devisen, allerdings erst, nachdem es auf dem Konto in der Fremdwährung eingezahlt wurde.
Devisen sind deshalb von Bedeutung, weil sie einen wichtigen Teil des weltweiten Zahlungssystems darstellen. Für das Bestehen einer Weltwirtschaft sind sie essenziell und besonders im Rahmen des internationalen Handels unabdingbar.
Mehr zu Devisen und ihrer Bedeutung erfährst Du in der Erklärung Devisenmarkt und Wechselkurse.
Bis hierhin hast Du gelernt, was Wechselkurse sind, welche Arten es gibt und was Devisen sind. In den nächsten Abschnitten geht es um die Wechselkursschwankungen.
Wechselkursschwankungen beschreiben Veränderungen der Wechselkurse auf Devisenmärkten. Sie können dabei verschiedene Ursachen haben.
Wechselkursschwankungen können darüber hinaus das allgemeine Kursgeschehen auf den Devisenmärkten beeinflussen.
Insgesamt können Wechselkursschwankungen durch Veränderungen von Nachfrage und Angebot, ebenso wie durch die Zentralbank und politische Ereignisse ausgelöst werden.
Wechselkursschwankungen entstehen auf Devisenmärkten. Dort sind Wechselkurse, unter anderem bedingt durch den Außenhandel, den Schwankungen ausgesetzt. Je nach Außenhandelsvolumen sind Nachfrage und Angebot nach der Währung eines Handelspartners mal höher und mal geringer. Dadurch wird auch der Wechselkurs beeinflusst.
Stell dir vor, Deutschland würde zunehmend Waren mit einem hohen Wert in ein anderes Land exportieren, zum Beispiel nach China. In diesem Land (China) würde dann die Nachfrage an Euro steigen, da die Importeure aus China die Rechnung in Euro (wie wir ihn in Deutschland haben) zahlen müssten. Der Wert des Euro würde sich demnach erhöhen, denn die Chinesen fragen den Euro auf den Devisenmärkten vermehrt nach.
Das Beispiel zeigt, dass ein hohes Exportvolumen (= höhere Nachfrage im Ausland nach inländischen Produkten) den Kurs der Inlandswährung steigen lässt. Gibt es hingegen mehr Importe (= höhere Nachfrage ausländischer Produkte im Inland) als Exporte, sinkt der Außenwert der inländischen Währung, während die Währung des Handelspartners im Wert steigt.
Auch die Zentralbanken als Notenbanken können Wechselkursschwankungen hervorrufen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Kauf von Inlandswährung bzw. Verkauf einer Auslandswährung (in Form von Devisen) und Verkauf der Inlandswährung bzw. Kauf der Auslandswährung/Devisen.
Im ersten Fall steigt der Wechselkurs der Inlandswährung und der Auslandswährung sinkt. Im zweiten Fall ist es genau andersherum.
Den Kauf von Währungen, egal ob ausländisch oder inländisch, nennt sich auch Stützungskauf.
Aber auch Erwartungen können für Wechselkursschwankungen verantwortlich sein. Hierbei geht es genauer genommen um die Erwartungen von Devisenmarktexperten. Diese Experten schauen sich dazu verschiedene Währungen und auch die politische Lage der verschiedenen Länder an. Daraus ziehen sie dann Schlüsse auf die Zukunft und mögliche bevorstehende Wechselkursschwankungen.
Am besten lässt sich das anhand der realen Situation, dem Brexit, erklären.
Als sicher war, dass Großbritannien zukünftig aus der EU aussteigen würde, war für die Experten klar, dass die britische Währung in ihrem Wert fallen würde.
Da nun zukünftig Zölle für den Import von britischen Waren erhoben werden, ging man bereits damals davon aus, dass Europäer deshalb weniger aus Großbritannien einkaufen würden.
Der Wert des britischen Pfunds sank daher bereits zu diesem Zeitpunkt, obwohl die Nachfrage nach Gütern sich noch nicht verändert hatte.
Ebenso spielt das allgemeine Vertrauen der Bevölkerung und der Unternehmen in die verschiedenen Währungen eine Rolle. Bei hohem Vertrauen steigen Nachfrage und Wechselkurs einer Währung, bei fehlendem oder mangelndem Vertrauen sinken sie. Diese psychologischen Faktoren werden zum Teil auch von der Meinung der oben genannten Experten beeinflusst.
Das obige Beispiel zeigt aber auch, dass die Entwicklungen auf den Devisenmärkten stark von Kursspekulationen abhängen können. Spekulanten hätten damals etwa auf eine Aufwertung des Euro setzen können, diese durch eigene Investitionen in die Währung vorantreiben können und, bei Erreichen der gewünschten Gewinnsumme, den Euro als Währung wieder auf dem Devisenmarkt verkaufen können. Die Folge wäre eine Abwertung des Euro gewesen.
Das weltweite Spekulationsvolumen diverser Devisenfonds übersteigt den Wert der Währungsreserven bei den einzelnen Zentralbanken übrigens um ein Vielfaches. Das zeigt deutlich, welchen Einfluss Spekulationen auf die Wechselkurse haben können und dass dies nicht unbedingt positiv für eine Währung sein muss.
Auch das Zinsniveau und die Inflationsrate in den verschiedenen Währungsgebieten können Ursachen für Wechselkursschwankungen sein. Unterscheiden sich die beiden Kennzahlen in zwei Währungszonen deutlich, spricht man von Zinsniveau- bzw. Inflationsgefälle.
Ein hohes Zinsniveau im Vergleich zum Ausland bedeutet für die Inlandswährung immer eine Kurssteigerung. Eine hohe Inflationsrate dagegen sorgt dafür, dass der Wechselkurs und damit der Außenwert der betroffenen Währung sinkt.
In diesem Zusammenhang können auch Direktinvestitionen eine Rolle spielen.
Eine Direktinvestition liegt vor, wenn ein ausländischer Investor inländische Unternehmen mit Kapital versorgt, um langfristig die Geschäfte des jeweiligen Kapitalnehmers zu beeinflussen.
Eine niedrige Inflationsrate oder ein hohes Zinsniveau machen ein Land und dessen Unternehmen für Investoren besonders attraktiv. Gibt es in der Folge viele Direktinvestitionen, steigt die Nachfrage nach der Inlandswährung und damit verbunden auch ihr Wechselkurs.
Die folgende Tabelle gibt Dir einen kompakten Überblick über die möglichen Ursachen für Wechselkursschwankungen:
Aufwertung der inländischen Währung / Abwertung der Fremdwährung | Abwertung der inländischen Währung / Aufwertung der Fremdwährung | |
Einflussfaktor | Ursache | Ursache |
Außenhandel | Exporte > Importe | Exporte < Importe |
Expertenerwartungen und Spekulationen | Bei erwarteter Kurssteigerung wird vermehrt in die Inlandswährung investiert. | Wird ein Kursrückgang bei der Inlandswährung erwartet, wird in ausländische Währungen investiert. |
Inflationsrate | Inflation Inland < Inflation Ausland | Inflation Inland > Inflation Ausland |
Zinsniveau | Zinsniveau Inland > Zinsniveau Ausland | Zinsniveau Inland < Zinsniveau Ausland |
Handeln der Zentralbanken | Kauf der Inlandswährung, Verkauf der Auslandswährung | Kauf der Auslandswährung, Verkauf der Inlandswährung |
Direktinvestitionen | Inland > Ausland, da Optimismus für Inland und Pessimismus für Ausland | Inland < Ausland, da Pessimismus für Inland und Optimismus für Ausland |
Wechselkurse können, bedingt durch die Schwankungen, hoch oder niedrig sein. Die noch offene Frage, welche Alternative davon besser ist, wird Dir jetzt beantwortet.
Ein hoher Wechselkurs symbolisiert im Allgemeinen einen wirtschaftlichen Erfolg. Ein hoher Wechselkurs ist folglich erst einmal von Vorteil für ein Land. Dennoch kann ein zu hoher Wechselkurs auch wirtschaftliche Schäden anrichten. So können etwa zu hohe Exportzahlen im Inland zu einem Nachfrageüberschuss und somit zu einer Inflation führen.
Mehr zum Zusammenhang zwischen Nachfrage und Inflationsrate erfährst Du in der Erklärung zur Inflation.
Niedrige Wechselkurse können besonders dann von Nachteil sein, wenn dadurch unter anderem der Import von Rohstoffen teurer wird. Aber auch niedrige Wechselkurse können Vorteile mit sich bringen. So lassen sich bedingt durch einen niedrigen Wechselkurs insbesondere die eigenen Güter besser in andere Länder verkaufen, das Exportvolumen also steigern.
Insgesamt sollten die Wechselkursschwankungen also immer in einem gesunden Gleichgewicht sein. Nicht zu hoch oder zu stark, aber natürlich auch nicht zu niedrig oder zu schwach. Schließlich können zu starke Wechselkursschwankungen Wirtschafts- bzw. Finanzkrisen einer Volkswirtschaft darstellen.
Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung eines Landes können Wechselkursschwankungen zusammenfassend, also in einem gewissen Umfang essenziell sein.
Du hast oben gelernt, dass Wechselkursschwankungen entweder zu einer Aufwertung oder einer Abwertung der Währung führen kann. Der folgende Abschnitt erklärt dir kurz die beiden Begriffe.
Aufwertung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Wert eigenen Währung (Inlandswährung) im Vergleich zu einer anderen Währung (Fremdwährung) steigt. Bei der Abwertung verhält es sich genau andersherum: Die Inlandswährung verliert an Wert, während die Auslandswährung an Wert gewinnt.
Der Wert einer Währung ist entscheidend für den Preis, mit dem sie auf den Devisenmärkten gehandelt wird.
Wechselkursschwankungen beschreiben Veränderungen der Wechselkurse auf Devisenmärkten.
Unter dem Begriff "Wechselkurs" versteht man das Verhältnis zweier Währungen verschiedener Länder. Im Grunde genommen geht es bei Wechselkursen darum, wie der Preis einer Währung in einer anderen Währung wäre.
Allgemein ist ein hoher Wechselkurs für den wirtschaftlichen Erfolg einer Volkswirtschaft besser. Dieser sollte allerdings nicht zu hoch sein. Darüber hinaus können aber auch niedrige Wechselkurse Vorteile mit sich bringen (z.B. lassen sich Güter so besser in andere Länder verkaufen).
Wird der Euro abgewertet, verliert er im Vergleich zu einer anderen Währung auf den Devisenmärkten an Wert.
Karteikarten in Wechselkurrschwankungen17
Lerne jetztWelchen Begriff verwendet man synonym für den Begriff "Wechselkurs"?
Devisenkurs
Definiere den Begriff "Wechselkurse".
Der Begriff "Wechselkurs" bezeichnet das Verhältnis zweier Währungen verschiedener Länder. Im Grund genommen geht es bei Wechselkursen darum, wie der Preis einer Währung in einer anderen Währung wäre.
Wechselkursschwankungen entstehen auf Devisenmärkten. Richtig oder falsch?
Richtig
Angebot und Nachfrage können für Wechselkurse verantwortlich sein. Richtig oder falsch?
Richtig
Experten Erwartungen können für Wechselkurse verantwortlich sein. Richtig oder falsch?
Richtig
Was symbolisiert ein hoher Wechselkurs?
Ein hoher Wechselkurs symbolisiert einen wirtschaftlichen Erfolg.
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