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In diesem Artikel geht es um das Thema Außenwirtschaftspolitik. Hier erfährst Du, was genau Außenwirtschaftspolitik ist, welche Theorien existieren, wie sich diese unterscheiden, welche Instrumente bei außenpolitischen Krisen vorhanden sind und wo sie an ihre Grenzen stößt. Als Außenwirtschaftspolitik wird die gesamte Ausgestaltung der außenwirtschaftlichen Beziehungen eines Landes zu anderen Staaten verstanden. Dies beinhaltet Kapitalflüsse und Dienstleistungen, aber auch den internationalen…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn diesem Artikel geht es um das Thema Außenwirtschaftspolitik. Hier erfährst Du, was genau Außenwirtschaftspolitik ist, welche Theorien existieren, wie sich diese unterscheiden, welche Instrumente bei außenpolitischen Krisen vorhanden sind und wo sie an ihre Grenzen stößt.
Als Außenwirtschaftspolitik wird die gesamte Ausgestaltung der außenwirtschaftlichen Beziehungen eines Landes zu anderen Staaten verstanden. Dies beinhaltet Kapitalflüsse und Dienstleistungen, aber auch den internationalen Warenverkehr.
Zu den Zielen der Außenwirtschaftspolitik gehören vorwiegend die Förderung des Wirtschaftswachstums, der Schutz der eigenen Wirtschaft gegenüber anderen Staaten (sogenannter Protektionismus) und die Verbesserung der Handelsbilanz.
Abbildung 1: Ziele der Außenwirtschaftspolitik
Wenn die Förderung des Wirtschaftswachstums im eigenen Land gelingt, führt dies zu höheren Löhnen und schafft neue Arbeitsplätze. Da sich jedoch viele Akteure auf den heimischen Märkten befinden und Länder wie Deutschland von dem Freihandel profitieren, müssen protektionistische Maßnahmen wohlüberlegt umgesetzt werden.
Prinzipiell lassen sich drei zentrale Theorien innerhalb der Außenwirtschaftspolitik unterscheiden:
Güterwirtschaftliche (reale) Außenwirtschaftstheorie
Monetäre Außenwirtschaftstheorie
Theorien der internationalen wirtschaftlichen Integration
Was diese Theorien beinhalten, worin sie sich unterscheiden und welchen Einfluss sie auf die internationalen Wirtschaftsbeziehungen haben, wirst Du im Folgenden erfahren.
Wenn Dich die Theorien der Außenwirtschaft beschäftigen und Du einen tieferen Einblick in einzelne Ansätze bekommen möchtest, dann schau` doch mal unsere Artikel hier bei StudySmarter dazu an!
Die Güterwirtschaftliche (reale) Außenwirtschaftstheorie befasst sich mit den traditionellen Größen von Export und Import sowie den Ursachen des Außenhandels.
Die Ursachen des Außenhandels sind vielfältig, lassen sich jedoch in drei wichtige Punkte unterteilen:
Güter sind in einem bestimmten Land nicht verfügbar
Verschiedene Staaten verfügen über unterschiedliche Kostenvorteile bei der Produktion, Disposition oder Förderung von Gütern
Der heimische Markt kann zwar zu niedrigeren Kosten produzieren, hat aber komparative Kostennachteile
Um die komparativen Kostennachteile besser zu verstehen, wird Dir folgendes Beispiel helfen:
Ein Land schafft es, Bier sehr viel günstiger und Wein kostenintensiver als andere Länder zu produzieren. Es wird sich aufgrund dieses komparativen Kostenvorteils darauf konzentrieren, Bier zu brauen und teilweise gegen ausländischen Wein zu tauschen. Denn bei einer begrenzten Produktionskapazität hat das Land einen größeren Vorteil gegenüber anderen Nationen, wenn es sich auf die viel günstigere Produktion von Bier konzentriert.
Du möchtest mehr über den komparativen Kostenvorteil erfahren? Dann schau` doch einmal bei dem Artikel "Internationaler Handel" vorbei.
Im Gegensatz zur Theorie der Güterwirtschaft befasst sich die monetäre Außenwirtschaftstheorie mit den internationalen Kapitalströmen zwischen den Staaten.
Die monetäre Außenwirtschaftstheorie umfasst folgende Bereiche:
Die Integrationstheorie verbindet die monetären Ansätze mit denen der Güterwirtschaft und bildet somit die dritte Außenwirtschaftstheorie.
Die Integrationstheorie beschäftigt sich vordergründig mit den verschiedenen Prozessen wirtschaftlicher Annäherung. Dabei werden verschiedene Abstufungen innerhalb der Integrationsprozesse gemacht. Je nach Bedürfnissen und Wünschen der einzelnen Staaten gibt es unterschiedliche Formen und Ausmaße dieser Prozesse.
Die erste Stufe des Integrationsprozesses ist typischerweise die Präferenzzone. Diese sagt im Grunde nur aus, dass Staaten unterschiedliche Rahmenbedingungen mit verschiedenen Ländern haben.
Die Schweiz hat mit der Europäischen Union genau solch eine Präferenzzone, denn Exporte aus der Europäischen Union sind durch das entsprechende Abkommen mit der Schweiz möglich. Diese Präferenzregelung beruht auf Gegenseitigkeit.
Wenn sich zwei oder mehr Staaten auf ein Freihandelsabkommen verständigen, wird von der zweiten Integrationsstufe gesprochen. Hierbei werden Hemmnisse und Zölle – innerhalb der Freihandelszone – abgebaut, um den Handel untereinander zu erleichtern. Diese Regelung gilt nur für die Länder innerhalb der Freihandelszone. Staaten außerhalb dieser Zone müssen weiterhin ihre Waren verzollen.
Ein Beispiel dafür wäre das Wirtschafts- und Handelsabkommen CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zwischen Europa und Kanada, welches am 15. Februar 2017 geschlossen wurde. Hier wurden Zölle weitgehend abgebaut, um den Handel untereinander zu erleichtern. Durch dieses Abkommen soll der Wohlstand der Handelspartner untereinander gesichert und ausgebaut werden.
Die dritte Stufe der Integration ist die sogenannte Zollunion. Zusätzlich zum freien Handel wird eine gemeinschaftlich abgestimmte Zollpolitik gegenüber Drittländern umgesetzt. Dies bewirkt, dass einzelne Staaten mit geringem Bruttoinlandsprodukt sich auch gegen stärkere Marktwirtschaften auf dem internationalen Markt behaupten können.
Die bekannteste Zollunion ist die Europäische Union, welche insgesamt aktuell 27 Mitgliedstaaten umfasst.
Die Schaffung eines gemeinsamen Marktes (Binnenmarkt) sorgt dafür, dass Gesetze abgeschafft werden, welche den freien Handel zwischen den Mitgliedsstaaten erschweren. Dieses Prozedere wird auch als Stufe vier angesehen.
Wenn von einer Wirtschaftsunion gesprochen wird, befinden sich die Staaten auf Stufe fünf des Integrationsprozesses. Zusätzlich zur Zollunion und dem Binnenmarkt soll hierbei eine Koordination oder Vereinheitlichung bestimmter Produktions- oder Lebensmittelstandards erfolgen.
Die sechste und letzte Integrationsstufe ist die der Währungsunion. Die Schaffung einer gemeinsamen Währung und die Verständigung auf eine gemeinsame Zentralbank sind somit die höchste Integrationsstufe.
Prinzipiell stehen sich in der Außenwirtschaftspolitik zwei grundlegende Positionen gegenüber - der Freihandel und der Protektionismus. In der Praxis sind das jedoch keine absoluten Positionen, da die Grenzen zwischen beiden fließend sind.
Während Freihandel für offene Märkte und eine voranschreitende Globalisierung und Vernetzung der einzelnen Märkte eintritt, setzt der Protektionismus auf Abschottung und Förderung der nationalen Wirtschaft.
Abbildung 2: Freihandel vs. Protektionismus
Sowohl beim Freihandel als auch beim Protektionismus spielen Kostenvorteile und Wettbewerbsfähigkeit eine wichtige Rolle. Da der Freihandel zu großen Teilen der wirtschaftsliberalen Theorien entspringt und die Vernetzung der einzelnen Staaten als etwas Positives ansieht, wird hier auf die Spezialisierung der einzelnen Staaten gedrungen, um die komparativen Kostenvorteile auszunutzen und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.
Der Protektionismus hingegen versucht durch verschiedene Instrumente die heimische vor der ausländischen Wirtschaft zu schützen. Das heißt, dass hier Handelshemmnisse aufgebaut werden, um den heimischen Produkten einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Dies soll durch die direkte oder indirekte Beeinflussung der Preisbildung stattfinden.
Freihandel und Protektionismus existieren schon sehr lange in der außenwirtschaftlichen Ausrichtung der Staaten. So hat im 18. und in großen Teilen des 19. Jahrhunderts der Protektionismus dominiert. Die einzelnen europäischen Länder haben hierbei eine Politik der Abschottung und des Nationalismus betrieben. Das Ziel war primär, die heimische Wirtschaft zu schützen und Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Staaten zu erlangen.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich immer mehr der Freihandel durch. Dieser war jedoch nur von kurzer Dauer, da die europäischen Mächte wieder den Protektionismus bevorzugten. Ab Ende des Zweiten Weltkrieges begann endgültig der Siegeszug des Freihandels und der Globalisierung.
Durch Freihandelsabkommen, das Begründen einer Zollunion und eines europäischen Binnenmarktes sind die europäischen Länder einer Öffnung der Märkte gefolgt. Diese mündete schließlich in eine Währungsunion, welche den Euro als gemeinsame Währung verwendet und somit der Handel untereinander weiter liberalisiert.
Sowohl für die Durchsetzung protektionistischer Außenwirtschaftspolitik als auch für die Umsetzung von Freihandel haben Staaten unterschiedliche Instrumente zur Hand.
Unterteilt werden diese in Instrumente des Freihandels und des Protektionismus:
Instrumente des Freihandels | Instrumente des Protektionismus |
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Die allgemeinen Instrumente der Außenwirtschaftspolitik sind in tarifäre und in nichttarifäre Handelshemmnisse eingeteilt. Im weiteren Verlauf wirst Du mehr über diese Instrumente lernen.
Spricht man von tarifären Hemmnissen, so sind dies meist protektionistische Methoden, welche den Außenhandel beschränken, um die nationale Wirtschaft zu schützen.
Das Pendant zu tarifären Hemmnissen sind nichttarifäre Hemmnisse. Diese wollen, dass der ausländische Markt mit dem inländischen Markt in keiner Konfliktzone steht. Jedoch sind die nichttarifären Hemmnisse grundlegend.
Dass Zölle tarifäre Handelshemmnisse sind, ist eindeutig. Zölle beschränken den Außenhandel, indem sie den Importpreis eines Produktes erhöhen. Doch wer profitiert von diesen Zolleinnahmen? Ganz einfach der Staat, da Zolleinnahmen staatliche Einnahmen sind, welche den freien Handel einschränken.
Bei Import- und Exportsubventionen ist es anders. Bei diesen Subventionen übernimmt der dazugehörige Staat die Kosten des Imports/Exports.
Fordert ein Exporteur Kredite von einem jeweiligen Staat oder einer Institution, wie eine Staatsbank, so kann, falls die Akteure dem Geschehen zustimmen, dieser seine Exportprodukte günstiger produzieren. Dadurch wird der Export gefördert. Diese Kredite werden schließlich verzinst und in einem bestimmten Zeitraum abbezahlt.
Die Importmenge kann reguliert werden, indem Importquoten oder Importkontingente anfallen. Die Menge kann durch gebührenpflichtige Lizenzen ausgesetzt werden, welche beschreiben, wie viele Produkte von jener Importphase eingeschifft werden dürfen.
Werden diese nicht kontrolliert und reguliert, kann es dazu kommen, dass der Staat Einfuhrverbote für diese Produkte verhängt.
Die nicht tarifären Handelshemmnisse sind Hemmnisse, welche versichern, dass der ausländische mit dem inländischen Markt in keinem Konflikt steht. Jedoch müssen einige Grundmaßnahmen gegeben sein.
Diese nichttarifären Grundmaßnahmen wären:
Als Außenwirtschaftspolitik wird die gesamte Ausgestaltung der außenwirtschaftlichen Beziehungen eines Landes zu anderen Staaten verstanden. Dies beinhaltet Kapitalflüsse und Dienstleistungen, aber auch den internationalen Warenverkehr.
Als Außenhandel wird der Handel zwischen einem Land, mit anderen Ländern weltweit bezeichnet.
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