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Die Lohnpolitik beschäftigt sich mit der Festsetzung von Lohnhöhen der Arbeitnehmer und berücksichtigt dabei mehrere Faktoren und Interessengruppen. Was genau es mit der Lohnpolitik auf sich hat und welche Faktoren bei der Festsetzung der Lohnhöhe mit einbezogen werden, lernst du in diesem Artikel.Als Lohnpolitik werden die gesamten Maßnahmen bezeichnet, die Lohnbildung, -höhe und -struktur beeinflussen.Im Gegensatz zu anderen Ländern ist…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Lohnpolitik beschäftigt sich mit der Festsetzung von Lohnhöhen der Arbeitnehmer und berücksichtigt dabei mehrere Faktoren und Interessengruppen. Was genau es mit der Lohnpolitik auf sich hat und welche Faktoren bei der Festsetzung der Lohnhöhe mit einbezogen werden, lernst du in diesem Artikel.
Als Lohnpolitik werden die gesamten Maßnahmen bezeichnet, die Lohnbildung, -höhe und -struktur beeinflussen.
Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Lohnpolitik in Deutschland nicht die Aufgabe des Staates. Hier sind Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften dafür verantwortlich, in Tarifverhandlungen die Höhe von Löhnen und Gehältern oder sonstige Arbeitsbedingungen für eine Branche oder ein Tarifgebiet festzulegen. Daher wird auch manchmal von dem Begriff Tarifpolitik gesprochen.
Der Staat ist zwar nicht direkt für die Lohnpolitik verantwortlich, hat jedoch durch arbeits- und sozialrechtliche Gesetze, Verordnungen oder Vorschriften einen maßgeblichen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen. Der Staat setzt in diesem Zusammenhang einen gesetzlichen Rahmen.
Durch die Höhe von Löhnen und Gehältern wird die Situation am Arbeitsmarkt beeinflusst, da diese sich auf die Arbeitskosten auswirken.
Die Tarifautonomie gehört zu den Rahmenbedingungen der Lohnpolitik in Deutschland.
Die Tarifautonomie ist ein im Grundgesetz verankertes Recht der Koalitionen, Vereinbarungen über Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen frei von staatlichen Eingriffen abzuschließen.
Dies kannst du auch Art. 9 Abs. 3 GG entnehmen:
Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen, Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.
Nominal- und Reallohn sind für das Statistische Bundesamt von Relevanz und werden von diesem regelmäßig ermittelt. Außerdem sind sie auch für Tarifverhandlungen bedeutsam. Der Unterschied der beiden Größen besteht darin, inwiefern die Preisentwicklung mit einbezogen wird.
Als Nominallohn wird das tatsächliche monatliche Bruttoeinkommen bezeichnet.
Um den Nominallohn vergleichen zu können, wird die Steigerung hinsichtlich des Vorjahreszeitraums oder eines anderen Basisjahres berechnet. So werden Durchschnittswerte von Branchen, Regionen oder der gesamten Bevölkerung ermittelt.
Als Reallohn wird das preisbereinigte monatliche Bruttoeinkommen bezeichnet. Er setzt sich aus dem Verhältnis des Nominallohns und dem aktuellen Preisniveau zusammen.
Warum aber wird dieser als der "reale" Lohn bezeichnet? Das verdeutlicht dir das folgende Beispiel:
Wenn du abends mit deinen Freunden ein Restaurant besucht, dann macht es einen erheblichen Unterschied, ob du für das Essen 5 oder 10 Euro bezahlst. Bei einem monatlichen Gehalt von 1000 Euro könntest du im ersten Fall 200 Mal das Restaurant besuchen, im zweiten Fall jedoch nur 100 Mal. Dadurch wird deutlich, wie relevant das Preisniveau für den Nutzen ist, den dir der Nominallohn bietet.
Das Gleiche gilt für Unternehmen: Wenn die Preise steigen, der Nominallohn jedoch derselbe bleibt, kann das Unternehmen mehr Geld verdienen. Der Reallohn sinkt jedoch.
Jetzt ist dir klar, dass der Reallohn eher die Realität widerspiegelt. Er ist vom Preisniveau abhängig und gibt daher den realen Nutzen wieder, den du von deinem Geld hast.
Es gibt verschiedene Lohntheorien, die im Folgenden erläutert werden.
Bei der kostenniveauneutralen Lohnpolitik erfolgt die Lohnanpassung nach der Produktivitätsregel. Sie wird jedoch von Änderungen sonstiger Produktionskosten ergänzt.
Sonstige Produktionskosten sind zum Beispiel Kapitalkosten, der Terms-of-Trade-Effekt oder Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung.
Ein Sonderfall der kostenniveauneutralen Produktionspolitik ist die produktivitätsorientierte Lohnpolitik.
Bei einer produktivitätsorientierten Lohnpolitik sollen die Löhne in der Höhe steigen, in der auch die Produktivität gestiegen ist, was zu einer stabilen Lohnquote führt.
Der leitende Gedanke hinter einer produktivitätsorientierten Lohnpolitik ist, dass die Arbeitnehmer so einen konstanten Anteil an der Steigerung der Produktivität und an der Produktion bzw. dem Einkommen insgesamt erhalten.
Ein Unternehmen hat in einem Monat 3 % mehr produziert, als im vorherigen Monat. Dadurch steigen die Löhne für die Mitarbeiter ebenfalls um 3 % an.
Arbeitsproduktivität ist lediglich eine statistische Größe. Man kann daraus nicht schlussfolgern, welchen Anteil die verschiedenen Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital) an der Steigerung der Produktivität haben.
Bei der expansiven Lohnpolitik sollen durch Erhöhungen des Nominallohns, die über den Fortschritt der Produktivität hinausgehen, sowohl Lohnquote als auch Volkseinkommen real gesteigert werden.
Durch die gesteigerte Kaufkraft soll die Ausweitung der Produktion gefördert werden, was wiederum das Wirtschaftswachstum vorantreiben soll.
Die Kaufkrafttheorie der Löhne besagt, dass die Kaufkraft und somit die Nachfrage nach Konsumgütern inflationsfrei gesteigert werden kann, wenn bei Unterauslastung der Produktionsfaktoren die Löhne auf Höhe der Produktivität erhöht werden.
Als Beispiel für die Wirksamkeit dieser Theorie wird oft die Weltwirtschaftskrise 1930 erwähnt. Der damalige Reichskanzler Heinrich Brüning hatte nicht nur den Versuch unternommen, den Staatshaushalt mit einem drastischen Sparkurs zu sanieren. Als Notverordnung hat er ebenfalls alle Löhne gesenkt. Laut Anhängern der Kaufkrafttheorie verstärkte die Senkung der Löhne diese Krise.
Die Kaufkrafttheorie besagt, einfach zusammengefasst: Je mehr Gehalt, desto mehr Konsum, desto mehr Beschäftigung. Lohnsenkungen hingegen schaden der Konjunktur eher.
Arbeitslosigkeit kann nicht nur als Ergebnis zu geringer Nachfrage gesehen werden, sondern auch als Ergebnis zu hoher Lohnkosten. Das würde also bedeuten, dass höhere Löhne eine höhere Arbeitslosigkeit verursachen.
In den 1970er Jahren nahmen Staatsschulden und Löhne gravierend zu. Die Arbeitslosigkeit jedoch stieg und stieg.
Stell dir vor, du bist Arbeitgeber*in und verteilst unter deinen Arbeitnehmer*innen 100-Euro-Scheine. Würdest du dann aufgrund eines entsprechend höheren Umsatzes mehr Leute einstellen können? Das ist sehr unrealistisch. Das wäre nicht einmal der Fall, wenn deine Angestellten das Geld direkt wieder in dein Unternehmen investieren würden. Zwar hättest du genau so viel Geld, wie zuvor, die von den Angestellten gekauften Waren fehlten jedoch. Das würde bedeuten: Du hast deine Waren verschenkt. Würdest du dieses Konzept beibehalten, wärst du sehr schnell pleite.
Als Lohnstückkosten werden die Lohnkosten eines Unternehmens bezeichnet, die sich auf eine entsprechende dafür verantwortliche Leistungseinheit beziehen (z. B. Arbeitnehmer).
Offensive, oder auch expansive Lohnpolitik, hat das Ziel, sowohl die Lohnquote als auch das Volkseinkommen real zu steigern. Dies geschieht durch Erhöhungen des Nominallohns, die über den Fortschritt der Produktivität hinausgehen.
Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die Lohnpolitik in Deutschland nicht die Aufgabe des Staates. Hier sind Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften dafür verantwortlich, in Tarifverhandlungen die Höhe von Löhnen und Gehältern oder sonstige Arbeitsbedingungen für eine Branche oder ein Tarifgebiet festzulegen.
Bei einer produktivitätsorientierten Lohnpolitik sollen die Löhne in der Höhe steigen, in der auch die Produktivität gestiegen ist, was zu einer stabilen Lohnquote führen soll.
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