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In diesem Artikel geht es um das Thema wirtschaftspolitische Theorien. Hier erfährst du was die grundlegenden wirtschaftspolitischen Theorien sind und wie sich diese unterscheiden. Die Politik versucht mit ihren Maßnahmen an ein Idealbild der Wirtschaft heranzukommen. Dieses Idealbild ist rein rational gedacht und lässt emotionale Aspekte außer Acht. So sollen die volkswirtschaftlichen Ziele bestmöglich erreicht werden. Zur Orientierung nutzt man wirtschaftspolitische…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn diesem Artikel geht es um das Thema wirtschaftspolitische Theorien. Hier erfährst du was die grundlegenden wirtschaftspolitischen Theorien sind und wie sich diese unterscheiden.
Die Politik versucht mit ihren Maßnahmen an ein Idealbild der Wirtschaft heranzukommen. Dieses Idealbild ist rein rational gedacht und lässt emotionale Aspekte außer Acht. So sollen die volkswirtschaftlichen Ziele bestmöglich erreicht werden. Zur Orientierung nutzt man wirtschaftspolitische Theorien.
Im Verlauf der Zeit wurden verschiedene wirtschaftspolitische Theorien, auch ökonomische Theorien genannt, verwendet, um die Vorgänge in einer Volkswirtschaft zu erklären. Sie sollen die theoretischen Grundlagen für die wirtschaftlichen Entscheidungen eines Staates liefern.
Anhand der wirtschaftspolitischen Theorien kann ein Staat entscheiden, welche wirtschaftspolitischen Grundpositionen er annimmt. Anhand dieser kann er entscheiden, welche wirtschaftspolitischen Instrumente und Maßnahmen ergriffen werden müssen. Was die einzelnen Begriffe bedeuten, erfährst du in den folgenden Absätzen.
Wirtschaftspolitische Grundpositionen stellen die Ziele einer Volkswirtschaft dar. Diese können aus dem magischen Sechseck abgeleitet werden. Dabei können mögliche Ziele sein:
Wirtschaftspolitische Instrumente stellen die übergeordneten Mittel dar, welche einen Einfluss auf die Wirtschaft nehmen können. Diese können sein:
Wirtschaftspolitische Maßnahmen sind die direkten Mittel, welche eingesetzt werden, um die wirtschaftspolitischen Ziele zu erreichen. Die wirtschaftspolitischen Instrumente werden direkt auf spezifische Maßnahmen konkretisiert. Beispiele davon sind:
Bis zur Zeit des Absolutismus im 16/17. Jahrhundert gab es keine wissenschaftliche Betrachtung hinsichtlich wirtschaftlicher Handlungen. Es gab aber auch schon in der Antike (beispielsweise bei Platon und Aristoteles) und in der Zeit der Aufklärung (Thomas Hobbes und John Locke) einige Philosophen und Wissenschaftler, welche sich mit wirtschaftlichen Abläufen beschäftigten. Diese Theorien waren aber nie wirklich bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen berücksichtigt worden.
Zur Zeit des Absolutismus wurden dann die ersten wirtschaftswissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt. Mithilfe der Theorie des Merkantilismus griffen die Staaten direkt in das Wirtschaftsgeschehen ein.
Beim Merkantilismus sollten möglichst viele Güter exportiert werden. Die einzelnen Länder spezialisierten sich dabei auf einzelne Güter und verbesserten dadurch ihre Qualität und konnten dadurch andere Länder ausstechen. Die Marktmacht sollte auch die sonstige Stärke der Staaten widerspiegeln.
Zum Beispiel stieg England zum größten Wollproduzenten in Europa auf. Dies führte dazu, dass in anderen Ländern die Wollproduktion komplett zurückging. Trotzdem gab es auch Nachteile, so wurden manche lebenswichtigen Wirtschaftssektoren, wie die Landwirtschaft, komplett vernachlässigt.
Da die komplette staatliche Kontrolle der Ökonomie aber zu einer ineffizienten und einseitigen Wirtschaft geführt hatte, wendeten sich viele Staaten von dem Merkantilismus ab. Viele Staaten führten ihre Wirtschaftspolitik auf Grundlage der klassischen Nationalökonomie durch.
Einer der Hauptbegründer dieser Theorie ist der Schotte Adam Smith. Die Eingriffe des Staates wurden reduziert und die Wirtschaft liberaler gestaltet. Die sogenannte unsichtbare Hand des Marktes war ein Stichwort dieser Theorie. Das bedeutet, dass ohne staatliches Eingreifen die Akteure auf dem Markt die effizienteste Lösung finden. Dies führt zu einer Optimierung für alle Beteiligten. Die klassische Nationalökonomie wurde später zur Neoklassik weiterentwickelt. Die Nationalökonomie wurde dabei um mikroökonomische Prinzipien, wie dynamische Angebots- und Nachfragekurven erweitert. Diese Theorie herrscht in der Wirtschaftswissenschaft bis heute vor.
Mit Beginn der Industrialisierung kam die klassische Nationalökonomie und die damit einhergehenden marktwirtschaftlichen Freiheiten an ihre Grenzen. Durch die Nationalökonomie bildeten sich große soziale Ungleichheiten. Zum einen gab es reiche Fabrikbesitzer und zum anderen eine in Armut lebende Arbeiterschicht. Dies führte zur Entstehung des Sozialismus oder dem Marxismus.
Einer der Hauptbegründer dieser Theorie war Karl Marx. Marx forderte wieder ein stärkeres Eingreifen in die wirtschaftlichen Vorgänge. Damit sollten die Arbeiter geschützt und das Vermögen gleichmäßiger verteilt werden. Es sollte zu Enteignungen von Großgrundbesitzern kommen. Viele Güter sollten allen gehören. Die Theorie wurde immer weiter entwickelt, bis sie in den Kommunismus gipfelte. Seine Theorie war einer der Grundsteine der Planwirtschaft.
Auf der anderen Seite gab es zu der gleichen Zeit auch nationalistisch geprägte Ökonomen, welche auch mehr staatliche Eingriffe forderten, aber nicht zum Schutz der Arbeiter, sondern zum Schutz der heimischen Wirtschaft und zum Fortschritt gegenüber anderen. Auf Grundlage der neuen Strömungen wurden die alten Praktiken aufgelockert und es kam wieder zu mehr Eingriffen. Beispielsweise wurden die Sozialversicherungen in den 1880er Jahren in Deutschland eingeführt.
In der neueren Zeit wurde das neoklassische Modell weiter aufgespalten und um makroökonomische Theorien erweitert. So entwickelte sich zum einen der angebotsorientierte Monetarismus und zum anderen der nachfrageorientierte Keynesianismus. Heutzutage berücksichtigt die Politik mehrere wirtschaftspolitische Theorien. In Deutschland hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg die soziale Marktwirtschaft gebildet, welche staatliche Eingriffe zulässt, aber trotzdem die Wirtschaft sich natürlich entwickeln lässt.
Die neoklassische Wirtschaftstheorie wurde in den 1870er Jahren unabhängig von verschiedenen Ökonomen erarbeitet. Ein bekannter Vertreter im deutschsprachigen Raum war Carl Menger aus Österreich. Wegen den verschiedenen Strömungen gibt es heute auch keine einheitliche neoklassische Theorie, aber einige Grundannahmen.
Die Theorie sieht sich als Weiterentwicklung der klassischen Nationalökonomie. Das Modell wurde um die mikroökonomische Theorie erweitert. Dies bedeutet eine Erweiterung um das Marginalprinzip mit Grenzkosten und Grenzerlösen. Dadurch können Angebots- und Nachfragekurven abgeleitet werden. Das Optimum bildet sich immer da, wo Angebot und Nachfrage gleich sind. Das Geld ist in dieser Theorie komplett unabhängig vom Gütermarkt. Weiterhin gelten die Annahmen der unsichtbaren Hand des Marktes und ein individuelles und rational denkendes Verhalten der Marktteilnehmer. Diese Theorie wird bis heute am häufigsten verwendet.
Der Monetarismus oder auch Angebotspolitik genannt, wurde in den 1930er Jahren als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise hauptsächlich von Milton Friedman entwickelt. Der Monetarismus geht in erster Linie davon aus, dass Arbeitsplätze und Neuinvestitionen von Unternehmen (als Anbieter) geschaffen werden. Die Investitionen werden auf Grundlage von Gewinnerwartungen getroffen.Der Staat sollte in dieser Konzeption keine große Wirtschaftspolitik betreiben, sondern sollte so viel wie möglich in private Hand übergeben werden. Die Hauptaufgabe des Staates ist die Firmen durch Steuererleichterungen und den Abbau bürokratischer Hindernisse zu fördern. Insgesamt wird in dieser Theorie davon ausgegangen, dass staatliche Eingriffe nur sehr langfristig eine Veränderung bewirken.
Der Keynesianismus oder auch Nachfragepolitik genannt, wurde ebenfalls in den 1930er Jahren entwickelt. Namensgeber und einer der Hauptverantwortlichen war John Maynard Keynes. Keynes war der Überzeugung, dass die Weltwirtschaftskrise mit mehr staatlichen Eingriffen abgemildert hätte werden können.
Der Keynesianismus oder auch Nachfragepolitik genannt, wurde ebenfalls in den 1930er Jahren entwickelt. Namensgeber und einer der Hauptverantwortlichen war John Maynard Keynes. Keynes war der Überzeugung, dass die Weltwirtschaftskrise mit mehr staatlichen Eingriffen abgemildert hätte werden können.
So soll der Staat während einer Rezession seine Staatsausgaben erhöhen und während einer Boomphase die Ausgaben senken. Dadurch soll die Wirtschaft immer in den richtigen Momenten vom Staat angekurbelt werden. Der Staat soll also aktiv die Nachfrage steuern.
Das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 hat dafür gesorgt, dass in der Bundesrepublik Deutschland seitdem die Wirtschaftspolitik anhand der von Keynes festgeschriebenen Regeln gesteuert wird. Dies erkennt man zum Beispiel an den Maßnahmen zur Rettung von Firmen und Staatskäufen während Wirtschaftskrisen.
Anhand von vier unterschiedlichen Punkten werden die drei zentralen Theorien gegenübergestellt:
Unterschiede in den Ansichten | Neoklassik | Monetarismus (Angebotspolitik) | Keynesianismus (Nachfragepolitik) |
Sichtweise | mikroökonomische Sichtweise | makroökonomische Sichtweise | makroökonomische Sichtweise |
Einkommen | Die Individuen optimieren ihren Nutzen mit ihrem Einkommen. Je nachdem was den Nutzen erhöht, wird die Sparquote oder die Nutzenquote erhöht. | Das Einkommen ist stabil und die Sparquote bleibt daher auch immer gleich. Bei steigendem Einkommen steigt der Konsum, aber die Sparquote bleibt gleich. | Wenn das Einkommen steigt, steigt der Konsum und die Sparquote gleichermaßen. |
Wirtschaft | Der Staat sollte so gut wie gar nicht in die Wirtschaft eingreifen. Die unsichtbare Hand des Marktes sorgt immer für das optimale Ergebnis. | Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft müssen immer langfristig geplant werden, da staatliche Investitionen erst sehr spät greifen und zu Veränderungen führen. | Der Staat kann auch kurzfristig eingreifen und die Wirtschaft wieder ankurbeln. |
Geld | Geld ist neutral und die Wirtschaft nimmt keinen Einfluss auf das Geld | Geld hängt direkt mit der Wirtschaft zusammen. Mithilfe von einer Ausweitung der Geldmenge können konjunkturelle Schwankungen kurzfristig verbessert werden. Das bedeutet, dass das Wirtschaftswachstum verbessert werden kann. | Geld hängt nicht direkt mit der Wirtschaft zusammen, sondern die Zinsen. Mithilfe der Regulierung von Zinsen können Investitionen angekurbelt werden und die Wirtschaft steigt wieder. |
Wirtschaftspolitische Maßnahmen sind die direkten Mittel, die eingesetzt werden, um die wirtschaftspolitischen Ziele zu erreichen. Beispiele davon sind:
Wirtschaftspolitische Grundpositionen stellen die Ziele einer Volkswirtschaft dar. Diese können aus dem magischen Sechseck abgeleitet werden. Dabei können mögliche Ziele sein:
Mithilfe von Wirtschaftspolitik versucht ein Staat, die Wirtschaft zum Wohl von allen zu beeinflussen.
Wirtschaftspolitische Instrumente stellen die übergeordneten Mittel dar, die einen Einfluss auf die Wirtschaft nehmen können. Sie sind die im weiteren Sinne benutzten Mittel. Dies können sein:
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