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In verschiedenen Ländern gibt es unterschiedliche Währungen, also Tausch- und Zahlungsmittel. Daher ist es erforderlich, dass man die Kurse wechseln kann. Dafür wird ein Wechselkurssystem benötigt. Ein Wechselkurssystem regelt, wie Währungen getauscht werden können. Möchtest du eine ausländische Währung in eine inländische tauschen, dann kommt das Wechselkurssystem ins Spiel. Dieses gibt Aufschluss über die Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Wechselkurse lassen sich in…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn verschiedenen Ländern gibt es unterschiedliche Währungen, also Tausch- und Zahlungsmittel. Daher ist es erforderlich, dass man die Kurse wechseln kann. Dafür wird ein Wechselkurssystem benötigt.
Ein Wechselkurssystem regelt, wie Währungen getauscht werden können. Möchtest du eine ausländische Währung in eine inländische tauschen, dann kommt das Wechselkurssystem ins Spiel. Dieses gibt Aufschluss über die Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.
Wechselkurse lassen sich in zwei Grundformen unterscheiden:
Diese beiden Grundformen kannst du dir wie der Beginn und das Ende eines Zeitstrahls vorstellen. Alle Wechselkurse, die es weltweit gibt, liegen dann auf diesem Zeitstrahl.
Der bedeutende Unterschied zwischen den beiden Grundformen liegt darin, von welchen Bedingungen der Wechselkurs beeinflusst wird: Der flexible Wechselkurs steht unter der Beeinflussung von Angebot und Nachfrage. Somit wird er auf natürliche Weise vom Markt geregelt. Feste Wechselkurse werden von der Zentralbank beeinflusst.
Bei einem flexiblen Wechselkurs sind Angebot und Nachfrage ausschlaggebend für die Tauschrelation der Währung. Da sich diese täglich mehrfach ändern können, gilt das auch für die Höhe des Wechselkurses.
Wenn sich bei flexiblen Wechselkurssystemen die Kaufkraftparitäten der Währungen verschieben, können diese problemlos wieder ausgeglichen werden.
Unter Kaufkraftparität (kurz KKP) versteht man eine Situation, in der zwei Währungen die gleiche Kaufkraft besitzen.
Um Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht zu bringen, gilt eine Grundvoraussetzung: Die Zinsparität.
Ist die Zinsparität erfüllt, so stimmt die Effektivrendite von Kapitaleinlagen im In- und Ausland überein und Zinsunterschiede dieser Anlagen beruhen lediglich auf den erwarteten Änderungen des Wechselkurses.
Länder mit flexiblen Wechselkurssystemen sind: die USA, das Vereinigte Königreich, Norwegen oder Schweden.
Vorteile | Nachteile |
Das Land hat eine eigenständige Geldpolitik. | Flexible Wechselkurse schwanken stark und sind schwer unter Kontrolle zu bringen. |
Die inländische Entwicklung der Geldmenge liegt in der Kontrolle der Zentralbanken. | Aufgrund der Regulierung durch Angebot und Nachfrage sind die Wechselkurse instabil, somit bieten sie weder Sicherheit noch Vorhersehbarkeit. |
Die Wechselkurse werden dauerhaft angepasst. | |
Die Exporte werden durch die Abwertung der Währung erleichtert, was die Wirtschaft ankurbelt. |
Bei festen Wechselkursen wird ein entsprechender Leitkurs vorgegeben. Dadurch kann der Wechselkurs dann zwar geringfügig schwanken, ist jedoch stark eingeschränkt.
In den betroffenen Ländern wird durch die Zentralbank ein Leitkurs, auch Parität genannt, festgelegt. Interventionen sollten dann für die Stabilität der Währung sorgen. Die Zentralbank kann diesen Wechselkurs an eine andere Währung oder einen anderen Währungskorb binden.
Unter einem Währungskorb kannst du dir eine künstliche Recheneinheit vorstellen. Bestimmte Währungen werden zu dieser künstlichen Einheit zusammengefasst.
Grundsätzlich sind die Wechselkurse von Ländern mit einem fixen Wechselkurssystem unveränderlich. Sie können nur im Rahmen einer gewissen Bandbreite von den zentralen Paritäten abweichen.
Befindet sich die Abweichung des Wechselkurses an der Grenze dieser Bandbreite, dann mischen sich die Zentralbanken ein. Sie treten dann selbst als Anbieter oder Nachfrager am Markt auf. Das nennt man dann Devisenmarktintervention.
Bei Devisenmarktinterventionen treten die Zentralbanken auf dem Devisenmarkt als Käufer oder Verkäufer von Devisen auf. Zweck ist die Marktregulierung und eine Beeinflussung des Wechselkurses.
Die Höchst- oder Niedrigstkurse bevor ein Wechselkurs aus der Bandbreite ausbricht, bezeichnet man auch als obere und untere Interventionspunkte.
Feste Wechselkurssysteme findest du am Goldstrand. Auch das Europäische Währungssystem gehört zu den festen Währungssystemen. Ein Extremfall für feste Währungssysteme ist die Währungsunion.
Wenn sich mehrere souveräne Staaten zusammenschließen, um eine gemeinsame Währungspolitik zu betreiben, dann nennt man das eine Währungsunion.
Vorteile | Nachteile |
Kursstabilität: Durch diese Stabilität lassen sich die Wechselkurse sicher kalkulieren und vorhersehen. | Verzicht auf autonome Geldpolitik des Landes |
Niedrige Transaktionskosten | Einschränkung der Handlungsfreiheit der Wirtschaftspolitik |
Erhöhung der Glaubwürdigkeit des Wechselkurssystems, da die Konzentration auf den Wechselkursverhältnissen liegt. |
Ökonom*innen vertreten grundsätzlich die Meinung, dass ein flexibles Wechselkurssystem besser ist, als ein System mit festen Wechselkursen.
Eine Ausnahme gilt für Gruppierungen von stark integrierten Ländern. Für diese kann es sinnvoller sein, eine gemeinsame Währung zu wählen.
Dies gilt zum Beispiel für eine Währungsunion wie dem Europäischen Währungssystem.
Auch wenn die Zentralbank es bei flexiblen Wechselkursen nicht schafft, eine verantwortungsbewusste Geldpolitik aufzubauen, können feste Wechselkurse eine Lösung sein.
Dies gilt zum Beispiel für das Currency Board oder die Dollarisierung.
Nun kennst du die beiden theoretischen Modelle von Wechselkurssystemen. In der Praxis existieren jedoch noch mehr Modelle, die zwischen den beiden Grundformen liegen.
Wechselkurs | Bedeutung |
Wechselkurse ohne eigenes gesetzliches Zahlungsmittel | 1. Mehrere Länder einigen sich darauf, eine einheitliche Währung einzusetzen.2. Ein Land beschließt, das Zahlungsmittel eines anderen Landes zu wählen.Ein Beispiel hierfür ist die Währungsunion, die du weiter oben bereits kennengelernt hast. |
Wechselkurse in Form eines Currency Boards | Die inländische Währung wird durch die eines anderen Landes zu einem festgelegten Wechselkurs ersetzt. |
Feste Wechselkurse mit Bindung an Einzelwährungen oder einen Währungskorb | Die Währung ist an eine andere Währung oder einen Währungskurs gebunden, kann jedoch innerhalb eines bestimmten Rahmens schwanken. Diesen Rahmen nennt man auch Bandbreite. |
Stufenweise Kursanpassung/Bandbreitenanpassungen | 1. Crawling Peg: Die Wechselkurse werden nach und nach mittels festgesetzten Prozentsatz angepasst. Für die Anpassung des Prozentsatzes ist die jeweilige Zentralbank zuständig.2. Adjustable Peg: Der Wechselkurs kann innerhalb der Bandbreite nach oben oder unten verschoben werden. Dabei gilt allerdings ein festes Umtauschverhältnis zwischen den Währungen. |
Kontrolliertes Floating | Die Wechselkurse sind anpassungsfähig, können jedoch von entsprechenden Währungsbehörden beeinflusst werden (Devisenmarktinterventionen). |
Unabhängiges Floating | Die Marktkräfte bilden die Wechselkurse. Interventionen am Devisenmarkt sind nur zur Vermeidung und Glättung von Schwankungen zulässig. |
Die Auswahl des Wechselkurssystems wird durch nationale Faktoren und internationale Beziehungen bestimmt.
Bei engen Handelsbeziehungen mit anderen Ländern ist es sinnvoll, einen festen Wechselkurs zu wählen. Das ist auch dann der Fall, wenn ein Land auf Exporte angewiesen ist und diese einen deutlichen Einfluss auf die Politik haben.
Die folgenden Kriterien spielen bei der Wahl des Wechselkurssystems eine Rolle:
Die Zentralbanken haben bestimmte Wechselkursziele vor Augen, die sie umsetzen möchten. Es geht ihnen darum, stabile Wechselkurse für ihr Land sowie eine Freiheit des Kapitalverkehrs zu sichern. Außerdem möchten sie eine unabhängige Geldpolitik schaffen.
Problematisch ist allerdings, dass diese Ziele nicht parallel oder vollkommen erreicht werden können. Die Ziele nehmen Einfluss aufeinander, sodass zwischen ihnen ein sogenannter Zielkonflikt entsteht. Diesen kannst du dir unter dem Namen "unmögliche Dreiheit" oder Unmöglichkeitsdreieck merken.
Das Problem sieht folgendermaßen aus: Um stabile Wechselkurse gewährleisten zu können, sind eine unabhängige Geldpolitik und auch die Kapitalverkehrsfreiheit ausgeschlossen. Fokussiert sich ein Land mehr auf einen freien Kapitalverkehr oder die Unabhängigkeit der Geldpolitik, dann kann das Ziel der Wechselkursstabilität nicht erreicht werden und das Land muss sich folglich für flexible Wechselkurse entscheiden.
Wechselkurse lassen sich in zwei Grundformen unterscheiden: Den flexiblen Wechselkurs und den festen Wechselkurs. Du kannst dir vorstellen, dass alle existierenden Wechselkurse in einem Intervall zwischen komplett festen und komplett flexiblen Wechselkursen liegen. Die maßgebliche Unterscheidung zwischen flexiblen und festen Wechselkursen ist, dass ein flexibler Wechselkurs lediglich von Angebot und Nachfrage beeinflusst wird. Der feste Wechselkurs unterliegt einem durch die Zentralbank vorgegebenen Leitkurs.
Bei fixen Wechselkursen wird der Wechselkurs durch die Regierung festgelegt. Bei flexiblen Wechselkursen ergibt sich dieser durch Angebot und Nachfrage auf den Märkten.
Der Wechselkurs bestimmt das Verhältnis zweier Währungen und reguliert den Preis beim Wechsel einer ausländischen Währung in eine inländische Währung oder andersrum. Dadurch gibt er Aufschluss über Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.
Wechselkurse unterliegen grundsätzlich ständigen Schwankungen. Einfluss darauf haben zum Beispiel Angebot und Nachfrage, Warenhandel, die Inflationsrate oder das Zinsniveau.
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