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Beim Erlernen einer Fremdsprache sind nicht nur grammatikalische Regeln und Vokabeln wichtig, sondern auch die Länder, in denen man diese Sprache spricht. Spanisch wird natürlich in Spanien, aber auch in sehr vielen Ländern Lateinamerikas gesprochen. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen spanischsprachigen Länder hinsichtlich der Kultur, Geschichte, Wirtschaft, Politik und vielem mehr.
Spanisch, bzw. Kastilisch (el castellano), ist eine der vielen romanischen Sprachen der indogermanischen Sprachgruppe und gilt heutzutage als eine der wichtigsten Weltsprachen. Auf der ganzen Welt gibt es über 580 Millionen Menschen, die Spanisch sprechen können. Etwa 500 Millionen Menschen davon sprechen Spanisch als ihre Muttersprache. Neben Chinesisch, Englisch und Hindi gehört Spanisch zu den vier meistgesprochenen Sprachen weltweit.
Als romanische Sprachen bezeichnet man die Sprachen, die aus dem Lateinischen entstanden sind. Dazu gehören auch die italienische, französische, portugiesische oder rumänische Sprache.
Zu den Ländern, in denen Spanisch als Amtssprache gesprochen wird, gehören Spanien und viele lateinamerikanische Länder. Auch in der Europäischen Union, in den Vereinten Nationen und in weiteren internationalen Organisationen ist Spanisch als Amtssprache geläufig. In den Vereinigten Staaten von Amerika und in zahlreichen anderen Ländern gilt Spanisch als die inoffizielle Zweitsprache.
Möchtest du noch mehr über diese Sprache wissen? Dann schau dir den Beitrag Spanische Sprache an!
Abbildung 1: Flagge von Spanien Quelle: wikipedia.org
Wie du sicher weißt, kommt die spanische Sprache aus Spanien. Das Reino de España, bzw. das Königreich Spanien, befindet sich auf der Iberischen Halbinsel im Südwesten von Europa und grenzt an Frankreich, Portugal und Andorra.
Spanien besteht aus insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften, bzw. Comunidades Autónomas, und den zwei autonomen Städten Ceuta und Melilla. Neben der Hauptstadt Madrid gehören Barcelona, Valencia und Sevilla zu den größten Städten in Spanien.
Wie du auf dem Bild erkennen kannst, ist die spanische Flagge rot und gelb. Diese Farben gelten schon seit dem Mittelalter als die Nationalfarben von Spanien. Die Königskrone steht für die Monarchie in Spanien. Das Wappen soll die fünf Königreiche Aragon, Granada, Kastilien, Leon und Navarra aufzeigen.
Mehr über die autonomen Gemeinschaften erfährst du in der Zusammenfassung Autonome Gemeinschaften Spanien.
Vor vielen Jahren war Spanien eine Diktatur unter der Führung von Francisco Franco. Nach mehreren politischen Reformen herrscht in Spanien nun eine parlamentarische Monarchie, bei der die Regierungsmitglieder und der Regierungschef vom Parlament gewählt werden. Momentan ist in Spanien König Felipe VI. das Staatsoberhaupt und Pedro Sánchez von der Partido Socialista Obrero Español (Spanische Sozialistische Arbeiterpartei) der Regierungschef.
2017 hielten katalanische Bürger*innen eine Abstimmung über die Unabhängigkeit Kataloniens ab. Damit wollten sie also entscheiden, ob die Region sich vom spanischen Staat abspalten sollte oder nicht. Viele Bürger*innen waren für eine Abspaltung. Jedoch hat das Bundesgericht in Madrid beschlossen, dass diese Abstimmung illegal war.
Eine detaillierte Übersicht über die Geschichte und Politik Spanien findest du im Artikel Spanien Geschichte.
Wirtschaftlich ist Spanien stark vom Tourismus abhängig. Nach Frankreich ist Spanien nämlich das meistbesuchte Land für Tourist*innen weltweit. Weil so viele Spanier*innen im Bereich Tourismus arbeiten und dieser saisonabhängige Wirtschaftszweig besonders durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt wurde, ist die hohe Arbeitslosenquote in Spanien in letzter Zeit weiter angestiegen.
Abbildung 2: Strände in Spanien sind beliebte UrlaubszieleQuelle: fodors.com
Bereits vor der COVID-19-Pandemie war die Jugendarbeitslosigkeit ein großes Problem für die spanische Gesellschaft. Selbst Menschen mit Studienabschlüssen haben Schwierigkeiten, einen festen Arbeitsplatz zu finden und wandern für bessere Arbeitschancen häufig in andere Länder aus. Obwohl es in den letzten Jahren mehrere Proteste und Bewegungen gab, ist die Arbeitslosenquote in Spanien dennoch die zweithöchste von allen EU-Staaten.
Abbildung 3: Flamencotanz Quelle: ibericalanguages.com
Viele berühmte Künstler*innen wie Velázquez, Goya oder Picasso stammen aus Spanien. Auch kulinarisch ist Spanien auf der ganzen Welt bekannt. Typisch spanische Speisen sind zum Beispiel Paella, Churros oder Tapas. Der Flamenco-Tanz und der traditionelle Stierkampf in Spanien gelten für viele Reisende als sehenswerte Aktivitäten, wobei Stierkämpfe in einigen autonomen Gemeinschaften bereits verboten wurden.
Wenn du noch tiefere Einblicke in die Kultur des Landes bekommen möchtest, kannst du dir gerne Spanische Kultur auf StudySmarter ansehen!
Etwa 650 Millionen Menschen leben in Lateinamerika. Da Lateinamerika sehr viele Länder mit verschiedenen Sprachen umfasst und du vermutlich Spanisch in der Schule gewählt hast, findest du im Folgenden eine kurze Übersicht über die spanischsprachigen Länder in Lateinamerika. Dabei erhältst du die wichtigsten Informationen zur Politik, Wirtschaft und Kultur.
Kannst du Lateinamerika und Südamerika voneinander unterscheiden?
Obwohl sich diese Begriffe sehr ähnlich sind, haben sie nicht die gleichen Bedeutungen. Hier erfährst du, worin die Unterschiede zwischen Lateinamerika und Südamerika liegen.
Südamerika zählt als einer der sieben Kontinente der Welt, hat eine Fläche von knapp 18 Millionen km² und teilt die Länder geographisch.
Im Gegensatz dazu versteht man unter Lateinamerika eine kulturelle bzw. sprachliche Teilung. Diese Teilung umfasst eine Fläche von etwa 20 Millionen km², die von Mexiko in Nordamerika, über die Länder in Mittelamerika und auf den karibischen Inseln, bis hin zu fast allen Ländern in Südamerika reicht.
Der Begriff Lateinamerika sorgt für eine klare Abgrenzung zu Angloamerika, also die Region in Amerika, in der hauptsächlich Englisch gesprochen wird (zum Beispiel USA und Kanada). Wie der Name bereits verrät, bezieht sich der Begriff Lateinamerika auf die Länder, in denen Sprachen mit lateinischen Ursprüngen gesprochen werden. Zu diesen Sprachen gehören unter anderem Spanisch, Portugiesisch und Französisch.
In der unteren Abbildung siehst du links die Länder Südamerikas grün eingefärbt. Rechts kannst du alle Länder erkennen, die zu Lateinamerika gehören.
Abbildung 4: Südamerika vs LateinamerikaQuelle: wikipedia.org
Für den gesamten spanischsprachigen Raum kannst du auch den Begriff "Hispanophonie" verwenden.
Wenn du in ein lateinamerikanisches Land reist, fällt dir vielleicht auf, dass das Spanisch dort anders klingt als das Spanisch, das du in der Schule gelernt hast. In den vielfältigen Ländern Lateinamerikas gibt es nämlich zahlreiche Unterschiede in der Aussprache, Grammatik und im Wortschatz. Möglicherweise wirst du die Muttersprachler*innen in Lateinamerika nicht einmal verstehen können, weil sie andere Akzente oder Dialekte haben.
Spanier*innen sprechen ein weiches "c" oder ein "z" zum Beispiel wie ein englisches th aus, sodass das Wort centro (auf Deutsch "Zentrum") wie ein gelispeltes "thentro" klingt. Menschen in Lateinamerika würden ein "c" oder "z" eher wie ein "s" aussprechen. Centro wird also als "sentro" ausgesprochen.
Welche Unterschiede es im Vokabular der Menschen in Spanien und Lateinamerika gibt, erfährst du in der folgenden Tabelle:
Spanien | Lateinamerika | Übersetzung |
el ordenador | la computadora | der Computer |
el coche | el carro | das Auto |
la patata | la papa | die Kartoffel |
el móvil | el celular | das Telefon/Handy |
Innerhalb von Lateinamerika gibt es ebenfalls unterschiedliche Bezeichnungen für ein einziges Wort. Der "Bus", der in Spanien autobús heißt, wird zum Beispiel in Kolumbien bus, in Argentinien colectivo und in Mexiko camión genannt.
Wenn du dir die Sprachvielfalt der verschiedenen Länder in Lateinamerika genauer ansehen möchtest, kannst du dich einfach durch die einzelnen Beiträge im Themenbereich Lateinamerika klicken.
Obwohl die Länder in Lateinamerika sich auf den ersten Blick sehr ähnlich sehen, unterscheiden sie sich deutlich durch innerstaatliche Konflikte und auseinandergehende Meinungen. Vor nicht einmal 50 Jahren herrschten in vielen Ländern strenge Diktaturen.
Noch in den 1970er-Jahren waren Costa Rica, Kolumbien und Venezuela die einzigen demokratischen Staaten in Lateinamerika. Erst nach und nach konnten sich die Länder befreien und zu Demokratien werden, in denen das Volk wählen und Entscheidungen treffen darf. Trotz demokratischer Staatsformen haben viele Länder mit korrupten Politikern und Beamten zu kämpfen.
In Lateinamerika ist bis heute lediglich Kuba eine Republik mit einem Einparteiensystem. Das heißt, dass eine Partei, in Kuba die Kommunistische Partei (PCC), die Herrschaft hat und Entscheidungen für das Volk trifft.
Mit Korruption wird die Bestechlichkeit von Menschen gemeint. Eine korrupte Person würde die eigene Machtposition auf Kosten anderer Menschen ausnutzen, um sich selbst Vorteile wie Geld oder wertvolle Gegenstände zu verschaffen.
Obwohl sich die Länder in Lateinamerika wirtschaftlich stark voneinander unterscheiden, durchleben sie eine insgesamt positive Wirtschaftsentwicklung. Dies ist daran zu erkennen, dass die Mittelschicht in den einzelnen Ländern wächst.
Die lateinamerikanischen Länder waren sehr lange nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich mit Europa verbunden und voneinander abhängig. Dank der heutzutage hohen Nachfrage nach Energie und verschiedenen Rohstoffen konnten sich viele Länder in Lateinamerika wirtschaftlich behaupten und an Marktanteil gewinnen. Zu den begehrtesten Rohstoffen gehören unter anderem Kupfer, Erdöl und Kohle.
Für viele Lateinamerikaner*innen ist Musik ein fester Bestandteil ihres Alltags. Weltweit bekannte Tanzstile wie Tango, Samba oder Zumba stammen aus den vielfältigen Ländern in Mittel- und Südamerika. Verschiedene Berühmtheiten, wie zum Beispiel die kolumbianische Sängerin Shakira oder die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo, kommen aus Lateinamerika.
Abbildung 5: Mexikanisches EssenQuelle: chefdenise.com
Neben Musik spielt auch Essen eine große Rolle in der Kultur Lateinamerikas. Wichtige Nahrungsmittel der lateinamerikanischen Küche sind Reis, Bohnen und Mais. Bestimmt hast du auch schon von berühmten Gerichten wie zum Beispiel Tacos, Burritos, Empanadas oder Tortilla-Chips mit Guacamole gehört. Kaffee- und Kakaobohnen oder exotische Früchte wie Papayas und Drachenfrüchte werden ebenfalls in vielen lateinamerikanischen Ländern angebaut.
Du möchtest dein Wissen über die Kultur, Geschichte, Wirtschaft oder Politik der jeweiligen Länder vertiefen? Dann schau dir am besten unsere einzelnen Artikel über Spanien oder die lateinamerikanischen Länder an!
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