Erster Weltkrieg

Wie konnte ein einziger Konflikt eine ganze Welt in den Abgrund reißen und das Gesicht Europas für immer verändern? Der Erste Weltkrieg – oft als ‘Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts’ bezeichnet – war mehr als bloß ein militärischer Zusammenstoß: Er zerschmetterte Imperien, hinterließ Millionen Tote und legte den Grundstein für politische Erschütterungen, deren Nachhall wir bis heute spüren. Dieser umfassende Artikel führt dich Schritt für Schritt durch die Ursachen, den Verlauf und die Folgen des Ersten Weltkriegs und erklärt, warum seine Geschichte zu verstehen auch heute drängend aktuell ist.

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Springe zu einem wichtigen Kapitel

    Was war der Erste Weltkrieg? Begriff und Zeitrahmen

    Bevor wir uns die Details genauer anschauen, wollen wir einen klaren Rahmen setzen: Was genau verstehen Historiker und die Gesellschaft unter dem Begriff 'Erster Weltkrieg'? Warum gilt dieser Konflikt als einer der radikalsten Einschnitte der modernen Geschichte? Der Erste Weltkrieg, von 1914 bis 1918, war der erste industrielle Großkrieg mit globalen Auswirkungen: Über 70 Millionen Soldaten kämpften an Fronten, die sich von Belgien bis zum Nahen Osten erstreckten. Der Krieg bedeutete mehr als Schlachten und Schützengräben – er veränderte Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weltweit.

    Der Begriff 'Erster Weltkrieg' hebt einen grundlegenden Wandel hervor: Erstmals trugen militärische und politische Spannungen zur Mobilisierung nahezu aller Großmächte bei. Dieser Krieg wurde nicht nur auf dem europäischen Kontinent, sondern auch in Afrika, Asien und auf den Weltmeeren ausgetragen. Technologien wie Maschinengewehre, Giftgas, Panzer und Flugzeuge revolutionierten das Töten. Die Konsequenzen? Ein beispielloses Ausmaß an Zerstörung und das Trauma ganzer Generationen.

    Der Erste Weltkrieg markierte den Beginn des 20. Jahrhunderts als Zeitalter der Extreme. Letztlich war dieser Krieg Motor für politische und gesellschaftliche Veränderungen, aus deren Turbulenzen neue Nationalstaaten, aber auch totalitäre Strömungen hervorgingen. Der folgende Abschnitt erklärt, warum es überhaupt so weit kam – und weshalb die Ursachen so verwoben und unterschiedlich gedeutet werden.

    Ursachen des Ersten Weltkriegs: Ein explosives Geflecht

    Die Frage nach den Ursachen des Ersten Weltkriegs ist wie das Entwirren eines Knotens: Viele Stränge laufen zusammen, und jeder scheint ein anderes Gewicht zu haben. Schüler und Historiker gleichermaßen ringen mit dem Dilemma, strukturelle von unmittelbaren Ursachen zu unterscheiden. Starten wir mit einer anschaulichen Übersicht der zentralen Faktoren.

    1. Imperialismus und Kolonialismus: Das Europa des späten 19. Jahrhunderts war von einem regelrechten Wettlauf um Überseegebiete – insbesondere in Afrika – geprägt. Die europäischen Mächte, allen voran Großbritannien, Frankreich und das Deutsche Kaiserreich, versuchten, ihren Einfluss über den Globus auszudehnen. Dies führte zu Konflikten und einer Atmosphäre gegenseitigen Misstrauens. Die kolonialen Rivalitäten spiegelten sich in der aggressiven Außenpolitik der europäischen Staaten wider.

    2. Nationalismus: Nationalstolz und das Streben nach nationaler Größe heizten sowohl in den Großmächten als auch in den Vielvölkerstaaten wie Österreich-Ungarn oder dem Osmanischen Reich die Politik an. Besonders explosiv wirkte sich der Nationalismus auf dem Balkan aus, wo verschiedene Völkerschaften für ihre Selbstbestimmung kämpften – ein echtes Pulverfass, „Balkanisierung“ genannt.

    3. Bündnissysteme: Mitten hinein in diese Gemengelage bildeten sich hochkomplexe Bündnissysteme. Auf der einen Seite standen die 'Entente' – Frankreich, Großbritannien und Russland –, auf der anderen die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn (später auch das Osmanische Reich und Bulgarien). Ein Angriff auf ein Land drohte damit zum Flächenbrand zu werden: Aus einem Funken konnte ein Weltkrieg entstehen.

    4. Wettrüsten und Militarismus: Die europäischen Staaten steigerten ihre Rüstungsausgaben enorm und bauten gewaltige Heere und Flotten auf. Der Glaube an einen 'kurzen, ehrenhaften Krieg' war in der Gesellschaft fest verankert; das Militär bestimmte die Politik maßgeblich mit. Ein berühmtes Beispiel ist der von Deutschland entwickelte Schlieffen-Plan, der vorsah, im Falle eines Kriegs Frankreich im Westen schnell zu schlagen, bevor das russische Heer im Osten mobilisieren konnte. Diese Strategie war riskant – und sollte fatale Folgen haben.

    5. Krisen und Konflikte vor 1914: Verschärft wurde die Lage durch eine Reihe internationaler Krisen (z.B. die Marokkokrisen 1905/1911, die Balkankriege 1912/1913), die das Vertrauen zwischen den Großmächten weiter schwächten. Jede Krise führte dazu, dass die Staaten noch stärker aufrüsteten und ihre Bündnisse festigten.

    6. Das Attentat von Sarajevo – Der unmittelbare Auslöser: Am 28. Juni 1914 erschoss der serbische Nationalist Gavrilo Princip den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand. Was zunächst wie ein lokales Attentat schien, löste eine diplomatische Kettenreaktion aus, das berühmte 'Domino-Prinzip': Innerhalb weniger Wochen befand sich ganz Europa im Krieg.

    Abschließend wird deutlich: Die Ursachen des Ersten Weltkriegs reichen von langfristigen Strukturen (Imperialismus, Nationalismus, Bündnissysteme, Militarismus) über Krisen bis hin zum konkreten Anlass. Diese Vielfalt erklärt, warum die Geschichtswissenschaft bis heute über die Gewichtung streitet. Wer Ursachen verstehen will, muss sie im Zusammenspiel denken, nicht isoliert.

    Verlauf des Ersten Weltkriegs: Von Euphorie zur Erschöpfung

    Der Verlauf des Ersten Weltkriegs ist das Paradebeispiel dafür, wie sich Kriegsbegeisterung in blutige Ernüchterung verkehren kann. Aus dem vermeintlich kurzen Schlagabtausch wurde ein zermürbender Stellungskrieg. Dieser Abschnitt entwirrt die wichtigsten Stationen dieses Krieges, damit du nicht den roten Faden verlierst.

    1. Mobilmachung und Kriegsausbruch (Sommer 1914)

    Nach dem Attentat von Sarajevo eskalierte die Krise rasend schnell: Zuerst erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, dann folgten Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien – durch die Bündnissysteme gezwungen. Die Anfangsphase war geprägt von massiven Truppenbewegungen – man sprach von einem 'Volk in Waffen', viele glaubten an einen schnellen Sieg.

    2. Der Schlieffen-Plan und das Scheitern des Bewegungskriegs

    Der deutsche Schlieffen-Plan zielte darauf ab, Frankreich in wenigen Wochen zu schlagen. Doch die Realität entlarvte den Plan als riskant: Belgien leistete Widerstand, britische Truppen unterstützten Frankreich, und die deutschen Streitkräfte wurden an der Marne zum Stehen gebracht – der Bewegungskrieg erstarrte zum berüchtigten Stellungskrieg.

    3. Der Stellungskrieg an der Westfront (1915–1917)

    Zwischen Ärmelkanal und Schweizer Grenze entstand ein erstarrtes System von Schützengräben, das zum Sinnbild des Ersten Weltkriegs wurde: Soldaten lebten monatelang im Schlamm, Angriffe brachten meist nur minimalen Geländegewinn, aber extreme Verluste. Neue Waffen wie Giftgas, Maschinengewehre und Panzer bestimmten das tödliche Alltagsgeschäft.

    4. Die Ostfront und weltweite Dimensionen

    Während im Westen Stillstand herrschte, waren die Fronten im Osten (zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland) beweglicher. Hier kam es zu gewaltigen Offensiven und Gebietsgewinnen – aber auch zu mutigen Revolutionen, die das Ende des Zarenreichs einleiteten. Der Krieg griff außerdem auf den Nahen Osten über, Kämpfe fanden in Afrika und auf hoher See statt.

    5. Kriegswende 1917: Kriegseintritt der USA & Russische Revolution

    1917 veränderten zwei Ereignisse das Kräfteverhältnis grundlegend: In Russland führte die Oktoberrevolution zum Ausscheiden aus dem Krieg (Frieden von Brest-Litowsk 1918), während die USA nach dem unbeschränkten U-Boot-Krieg Deutschlands auf Seiten der Entente eingriffen – mit enormem Nachschub an Material und Soldaten.

    6. Kriegsende 1918: Zusammenbruch der Mittelmächte

    Ab Herbst 1918 brachen die deutschen Linien unter dem Druck der Alliierten zusammen. In Deutschland, Österreich-Ungarn und im Osmanischen Reich folgten Revolutionen. Am 11. November 1918 unterzeichnete Deutschland im Wald von Compiègne den Waffenstillstand – der Krieg war vorbei.

    Abschließend lässt sich sagen: Der Verlauf des Ersten Weltkriegs zeigt, wie ambitionierte Kriegspläne an der Realität scheiterten, wie neue Technologien das Töten industrialisierten und wie der Krieg das gesellschaftliche Gefüge Europas erschütterte. Im nächsten Abschnitt siehst du, warum diese Erfahrung zu massiven, teils bis heute spürbaren Folgen führte.

    Folgen des Ersten Weltkriegs: Die Erschütterung einer Epoche

    Der Erste Weltkrieg hinterließ tiefe Narben, die weit über die unmittelbaren Kriegsjahre hinausreichen. Die Auswirkungen zeigten sich auf politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene – und prägten das 20. Jahrhundert entscheidend. Zeit, diese Konsequenzen Schritt für Schritt auszuleuchten:

    1. Politische Folgen und das Ende der Imperien

    Vier Großreiche zerfielen: das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn, das Russische Zarenreich und das Osmanische Reich. Aus ihren Trümmern entstanden zahlreiche neue Nationalstaaten (z.B. Polen, Tschechoslowakei, Jugoslawien). Die politische Landkarte Europas wurde neu gezeichnet – doch viele Konflikte (besonders am Balkan und in Osteuropa) blieben ungelöst. Totalitäre Regime (wie Faschismus und Nationalsozialismus) konnten im Nährboden von Unsicherheit, Erniedrigung und Wirtschaftskrise gedeihen.

    2. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwälzungen

    Millionen Tote und Verwundete, traumatisierte Heimkehrer und zerstörte Städte kennzeichneten den Alltag nach 1918. Die Wirtschaft der meisten Länder lag am Boden: Hyperinflation, Arbeitslosigkeit und politische Instabilität bestimmten das Leben. Gleichzeitig kam es zu sozialen Bewegungen: Frauen übernahmen neue Rollen in Arbeitsleben und Gesellschaft – Impulse für Gleichberechtigung und Emanzipation, die aber längst nicht sofort zur Gleichstellung führten.

    3. Versailler Vertrag und die Saat für neue Konflikte

    Mit dem Versailler Vertrag (1919) wurde Deutschland die Hauptschuld am Krieg zugewiesen. Es verlor seine Kolonien, musste hohe Reparationen zahlen und Teile seines Staatsgebiets abtreten. Viele Deutsche empfanden diese Bedingungen als demütigend und unfair – der Nährboden für radikale Stimmen, insbesondere für Adolf Hitler und die NSDAP. Historiker bezeichnen den Vertrag deshalb als eine der Wurzeln des Zweiten Weltkriegs.

    4. Internationale Folgen und der Weg zum Völkerbund

    Nach dem Krieg versuchten die Siegerstaaten mit dem Völkerbund, eine neue Friedensordnung zu etablieren. Ziel war es, künftige Kriege durch Diplomatie, Abrüstung und kollektive Sicherheit zu verhindern. Doch der Völkerbund erwies sich als zu schwach: Wichtige Staaten wie die USA traten ihm nicht bei, und neue Konflikte – etwa in den 1930ern – konnten nicht verhindert werden.

    5. Gesellschaftliches Trauma und kulturelle Verarbeitung

    Der Erste Weltkrieg veränderte das Denken und das Lebensgefühl einer ganzen Generation: Die Literatur (z.B. Erich Maria Remarques 'Im Westen nichts Neues'), die Malerei und der Film griffen die Schrecken des Kriegs auf. Zahlreiche Erinnerungsstätten, Tagebücher und Denkmäler prägen bis heute das kollektive Gedenken.

    Zusammengefasst zeigt sich: Die Folgen des Ersten Weltkriegs reichen von territorialen Verschiebungen und politischen Zäsuren bis zu gesellschaftlichen Traumata. Der Krieg legte den Grundstein für viele spätere Krisen – und bleibt somit ein Schlüssel zum Verstehen der Gegenwart.

    Langfristige Folgen und Bedeutung für die Gegenwart

    Ist der Erste Weltkrieg heute nur noch ein Kapitel in Geschichtsbüchern – oder lebt sein Vermächtnis weiter? Wer genau hinschaut, merkt: Viele Konfliktlinien, politische Ideen und gesellschaftliche Fragen, die damals angelegt wurden, bestimmen unser Handeln bis heute.

    1. Europäische Integration und Friedenssicherung

    Der Schrecken zweier Weltkriege trug wesentlich dazu bei, die Einigung Europas als Friedensprojekt voranzutreiben. Die Europäische Union ist auch eine Antwort auf 1914: Integration statt Konfrontation.

    2. Erinnerungskultur und Mahnung

    Das Gedenken an die Opfer, das Nachdenken über die Ursachen – all das versteht sich als Mahnung an die kommenden Generationen: Nie wieder Nationalismus, Hass und Aufrüstung ohne Grenzen! Jährliche Feiern wie der 11. November in Frankreich oder Memorial Days in Großbritannien sind feste Bestandteile europäischer Erinnerungskultur.

    3. Neue Forschungsperspektiven und Debatten

    Die Geschichtswissenschaft entdeckt immer noch neue Quellen, stellt alte Thesen infrage und sucht nach aktuellen Bezügen: Wie beeinflusst kollektives Trauma die politische Entwicklung? Welche Rolle spielt Propaganda – damals wie heute? Welche Verantwortung tragen Staaten für Frieden und Dialog?

    Der Erste Weltkrieg bleibt daher als Ereignis und Symbol in unserem Bewusstsein verankert. Seine Lehren sind nicht bloß historische Fakten, sondern Auftrag für Gegenwart und Zukunft.

    Schlussfolgerung

    Der Erste Weltkrieg war keine unumgängliche Katastrophe, sondern das Ergebnis einer fatalen Mischung aus politischen Spannungen, technologischem Hochmut und einer erschreckenden Fehleinschätzung der Folgen. Durch seine Ursachen, seinen grausamen Verlauf und die massiven Folgen prägte der Krieg das 20. Jahrhundert – und wirkte weit darüber hinaus. Millionen Menschen verloren ihr Leben, Imperien zerfielen, Revolutionen brachen aus und die politische Landkarte Europas wurde neu gezeichnet. Der Versailler Vertrag, die wirtschaftlichen Krisen der Nachkriegszeit und die gesellschaftlichen Traumata stellten Weichen für weitere Konflikte, insbesondere den Zweiten Weltkrieg. Heute mahnt uns der Erste Weltkrieg, wie zerbrechlich Frieden sein kann und wie wichtig es bleibt, aus Geschichte Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Das Verständnis dieser 'Urkatastrophe' eröffnet den Blick auf viele aktuelle politische und gesellschaftliche Herausforderungen: Erinnerungskultur, internationale Kooperation und das Streben nach nachhaltigem Frieden bleiben zentrale Aufgaben. Wer den Ersten Weltkrieg versteht, versteht viel von der Welt, in der wir leben – und erhält Impulse, diese mitzugestalten.

    Erster Weltkrieg: Ursachen, Verlauf, Folgen - Das Wichtigste

    • Der Erste Weltkrieg (1914–1918) war der erste globale, industrialisierte Krieg – mit enormen menschlichen, politischen und gesellschaftlichen Folgen.
    • Die Ursachen waren vielfältig: Imperialismus, Nationalismus, Bündnissysteme, Militarismus und politische Krisen kumulierten in einem eskalierenden Konflikt.
    • Der Verlauf ist geprägt von massiver Gewalt, technischer Innovation (z.B. Schlieffen-Plan, Giftgas) und Stellungskrieg, aber auch von politischen Revolutionen und globaler Expansion.
    • Die Folgen reichen von territorialen und gesellschaftlichen Umwälzungen (Ende der Imperien, Versailler Vertrag, wirtschaftliche Not) bis zu langanhaltenden psychologischen Traumata.
    • Die Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg bleibt für Gegenwart und Zukunft entscheidend – als Mahnung, Quelle politischer Lehren und Grundlage für Friedenspolitik und Erinnerungskultur.

    Quellenangaben

    1. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Der Erste Weltkrieg – Überblick. 1914–1918., (2025-07-14)
    2. Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, Erster Weltkrieg, (2025-07-14)
    3. Schlieffen-Plan, (2025-07-14)
    4. Der Versailler Vertrag, (2025-07-14)

    Häufig gestellte Fragen zum Thema Erster Weltkrieg

    Was waren die Ursachen des Ersten Weltkriegs?
    Die Ursachen des Ersten Weltkriegs sind ein komplexes Netz aus politischen, wirtschaftlichen und sozialen Spannungen, das in Europa über Jahrzehnte gewachsen ist. Zu den wichtigsten zählen Nationalismus (übersteigerte Liebe zum eigenen Land), Imperialismus (Wettlauf um Kolonien, besonders zwischen Großbritannien, Frankreich und Deutschland), das Wettrüsten (vor allem zwischen Deutschland und Großbritannien durch den Ausbau der Marine), und Bündnissysteme (Triple Entente: Frankreich, Großbritannien, Russland vs. Dreibund: Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien). Das sprichwörtliche 'letzte Fass' war das Attentat von Sarajevo 1914, das wie ein Funke alle bestehenden Konflikte entzündete. Diese Kettenreaktion führte in wenigen Wochen vom Attentat zur Kriegserklärung – vielen ist oft nicht klar, dass es keine einzelne Hauptursache gab, sondern zahlreiche Probleme, die miteinander verknüpft waren.
    Wie verlief der Erste Weltkrieg?
    Der Verlauf des Ersten Weltkriegs lässt sich grob in drei Phasen unterteilen. Zunächst glaubten viele, der Krieg würde kurz dauern – stattdessen entwickelte er sich zu einem langen Stellungskrieg, vor allem an der Westfront zwischen Deutschland und Frankreich. Der sogenannte 'Schlieffen-Plan', der einen schnellen Sieg gegen Frankreich vorsah, scheiterte schon 1914. Bald folgten jahrelange Grabenkämpfe mit neuen, schrecklichen Waffen (wie Gas und Maschinengewehren). 1917 traten die USA in den Krieg ein, was das Kräfteverhältnis entscheidend veränderte. Nach innenpolitischen Krisen und Erschöpfung kapitulierte Deutschland Ende 1918. Der Krieg forderte an allen Fronten Millionen Tote und Verwundete.
    Warum gilt der Erste Weltkrieg als ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘?
    Der Erste Weltkrieg wird oft als ‚Urkatastrophe‘ bezeichnet, weil er das ganze 20. Jahrhundert grundlegend veränderte: Er bereitete den Boden für politische Radikalisierung, Revolutionen und letztlich den Zweiten Weltkrieg. Noch nie zuvor gab es solch eine industrielle Massenvernichtung. Alte Reiche (wie das Deutsche, Österreich-Ungarische, Russische und Osmanische) zerfielen. Viele politische und gesellschaftliche Konflikte, die bis heute Europa und die Welt beschäftigen, haben hier ihren Ursprung. Die Folgen des Versailler Vertrags und die Entstehung neuer Staaten führten zu weiteren Krisen und Kriegen.
    Wie entstand das Bündnissystem im Vorfeld des Ersten Weltkriegs?
    Im 19. Jahrhundert schlossen die europäischen Großmächte immer neue Bündnisse, um sich gegenseitig zu schützen oder Macht zu sichern. Nach 1871 führte vor allem die deutsche Außenpolitik dazu, dass sich zwei große Blöcke formierten: der Dreibund (Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien) und die Triple Entente (Frankreich, Großbritannien, Russland). Dieses Bündnissystem sollte eigentlich Frieden sichern, machte aber im Ernstfall Krieg fast unvermeidbar, weil jede Krise (wie das Attentat von Sarajevo) sofort ganz Europa in Mitleidenschaft zog.
    Wie veränderten neue Technologien den Ersten Weltkrieg?
    Der Erste Weltkrieg war der erste moderne Krieg, in dem neue Technik eine zentrale Rolle spielte: Maschinengewehre, Giftgas, Panzer und Flugzeuge führten zu bislang unbekannten Ausmaßen von Zerstörung, aber auch zu einem langen, blutigen Stellungskrieg ohne schnelle Sieger. Das Hinterfragen der Technikgläubigkeit wurde Teil der Nachkriegskultur. Das zeigt, dass technischer Fortschritt nicht immer menschliches Leid verhindert – manchmal vergrößert er es sogar.
    Was regelte der Versailler Vertrag?
    Der Versailler Vertrag beendete den Ersten Weltkrieg 1919 offiziell zwischen Deutschland und den Alliierten. Deutschland wurde als Hauptschuldiger für den Krieg erklärt, musste große Gebietsverluste und strenge Abrüstung hinnehmen und hohe Reparationszahlungen leisten. Viele Deutsche empfanden den Vertrag deshalb als ungerecht – das wurde später gezielt von politischen Gruppen ausgenutzt und schuf den Nährboden für weitere Konflikte wie den Zweiten Weltkrieg.
    Wie führte der Erste Weltkrieg zum Zweiten Weltkrieg?
    Der Erste Weltkrieg und seine Folgen – vor allem die im Versailler Vertrag festgelegten harten Bedingungen für Deutschland – führten zu politischem und wirtschaftlichem Chaos. Viele Menschen fühlten sich gedemütigt und suchten nach neuen Lösungen. Radikale Parteien wie die NSDAP gewannen an Zulauf, weil sie versprachen, die alte Ordnung wiederherzustellen und das Unrecht des Versailler Vertrags zu beseitigen. Ohne den Ersten Weltkrieg hätte es den Aufstieg Hitlers und den Zweiten Weltkrieg so nicht gegeben.
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    Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.

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