Stärke

Stell dir vor, du löffelst Pudding, rührst ein Soßendickungsmittel an oder betrachtest die Kraftquelle von Mais-Ethanol – und jedes Mal begegnet dir eine unscheinbare Substanz: Stärke. Doch was steckt wirklich hinter diesem weißen Pulver, das unsere Küchen, Labore und sogar Industrien erobert hat? In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Stärke ein: von ihrer Definition, chemischen Struktur und faszinierenden Eigenschaften bis hin zu überraschenden Alltagsanwendungen, die dich garantiert neu auf deinen nächsten Teller Kartoffeln blicken lassen.

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Springe zu einem wichtigen Kapitel

    Was ist Stärke? – Die Grundlagen verständlich erklärt

    Stärke begleitet uns täglich, oft ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Doch was ist Stärke eigentlich auf molekularer Ebene? Stärke ist ein sogenanntes Polysaccharid – also ein langkettiges Kohlenhydrat, das aus vielen miteinander verknüpften Glucose-Bausteinen besteht. Anders gesagt: Stärke ist wie eine Perlenkette, bei der jede Perle ein Zucker-Molekül (Glucose) darstellt. Pflanzen nutzen Stärke als Energiespeicher – du findest sie in Kartoffeln, Mais, Weizen oder Reis. Auch in der Biologie und Chemie taucht Stärke als zentrales Thema immer wieder auf.

    Stärke lässt sich klar von anderen Kohlenhydraten wie Einfachzuckern (z.B. Glucose, Fructose) oder Zweifachzuckern (z.B. Saccharose, Laktose) unterscheiden. Im Gegensatz zu Zellulose, die ebenfalls ein Polysaccharid ist und strukturelle Aufgaben in Pflanzen übernimmt, kann unser Körper Stärke enzymatisch aufspalten und als Energiequelle verwerten. Diese Unterschiedlichkeit im Bau sorgt für große funktionelle Unterschiede in Natur und Technik.

    Kurz: Stärke ist das wichtigste pflanzliche Speicherpolysaccharid und dient vielen Organismen – einschließlich uns Menschen – als Hauptenergiequelle. Das klingt simpel, führt uns aber schon zu spannenden Fragen …

    Chemische Struktur: Amylose und Amylopektin – Stärke unter dem Mikroskop

    Jetzt wird es spannend: Wie sieht Stärke eigentlich „von innen“ aus?

    Stärke besteht zu etwa 20–30 % aus Amylose und zu 70–80 % aus Amylopektin. Das klingt technisch, ist aber das Geheimnis vieler Eigenschaften: Amylose ist ein langkettiges, unverzweigtes Polymer aus α-1,4-verbundenen Glucose-Einheiten – quasi wie ein geradliniges Perlenarmband. Amylopektin dagegen ist stark verzweigt: Es besteht aus Hauptketten (ebenfalls mit α-1,4-Bindungen) und kurzen Seitenästen, die via α-1,6-Bindungen angehängt sind. Dadurch bilden sich in Pflanzen Stärkekörner, die je nach Herkunft in Form, Größe und Zusammensetzung variieren.

    Diese Struktur erklärt, warum Stärke in Wasser teilweise aufquillt, warum sie im Labor mit Iod nachweisbar ist und warum verschiedene Stärken (z.B. Mais-, Kartoffel-, Weizenstärke) unterschiedlich eingesetzt werden. Amylopektin gibt zum Beispiel Klebreis seine zähe Konsistenz, während amylose-reiche Stärken fester gelieren.

    Tiefergehende Betrachtung: Polysaccharide wie Stärke sind sogenannte Makromoleküle, über zahlreiche glykosidische Bindungen miteinander verknüpft – sie können aus hunderten bis tausenden Glucose-Monomeren bestehen! Dank dieser Komplexität kann die Natur mit einer einzigen Grundsubstanz vielfältigste Aufgaben erfüllen: Energiespeicherung, Verdickungsmittel, biotechnologischer Rohstoff und vieles mehr.

    Fazit: Stärke wird von den meisten Pflanzen nicht als einfaches Pulver, sondern in Form charakteristischer Stärkekörner gespeichert. Ihre molekulare Architektur aus Amylose und Amylopektin prägt all ihre physikalischen, chemischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften – und legt damit das Fundament für alle praktischen Anwendungen.

    Eigenschaften von Stärke – mehr als nur ein weißes Pulver

    Stärke wirkt auf den ersten Blick neutral, fast langweilig. Doch wer genau hinschaut, entdeckt faszinierende Eigenschaften, die Stärke im Alltag, in der Forschung und in der Industrie zu einer echten Allrounderin machen.

    Physikalische Eigenschaften: Bei Zimmertemperatur ist Stärke ein weißes, geruchloses und geschmackloses Pulver. Sie ist unlöslich in kaltem Wasser – die Stärkekörner quellen jedoch auf, wenn sie mit heißem Wasser versetzt werden, und bilden eine viskose, gelartige Lösung. Genau diese Quellfähigkeit macht Stärke zum wichtigsten natürlichen Verdickungsmittel.

    Chemische Eigenschaften: Stärke ist ein Polysaccharid mit typischer α-glykosidischer Bindung. Ihre Ketten werden durch Säuren oder Enzyme (wie Amylasen im Speichel und Dünndarm) gespalten, wobei zunächst Dextrine und dann Glucose entsteht. Stärke ist optisch aktiv (dreht die Ebene von polarisiertem Licht) und reagiert mit Iod – dieser charakteristische Nachweis verursacht die bekannte tiefblaue Färbung.

    Besondere Eigenschaften – Ein Blick auf modifizierte Stärken: In der Lebensmitteltechnologie und Industrie werden Stärken oft chemisch, physikalisch oder enzymatisch modifiziert. Dabei entstehen modifizierte Stärken mit besonderen Eigenschaften: Sie können besser gelieren, sind hitzestabiler oder eignen sich als Bindemittel in glutenfreien Backwaren. Beispiele: Oxidierte Stärke, phospatierte Stärke, pre-gelatinierte Stärke.

    Zusammengefasst: Stärke ist viel mehr als ein bloßes Kohlenhydrat. Ihre Wasserbindung, Quellfähigkeit, Reaktionslust mit Iod und Empfänglichkeit für Modifikation machen sie zu einer enorm vielseitigen Substanz mit einzigartigen Eigenschaften.

    Vorkommen von Stärke – Wo findest du Stärke auf der Welt?

    Wenn du glaubst, dass Stärke nur in Mehl oder Kartoffeln zu finden ist, unterschätzt du ihren Facettenreichtum erheblich. Stärke ist DAS universelle Speicherpolysaccharid der Pflanzen – gezielt eingelagert in Samen, Knollen, Wurzeln, manchmal sogar in Stängeln und Früchten.

    Die Hauptquellen für Stärke im Alltag und in der Industrie:

    • Getreide: Mais, Weizen, Reis, Roggen, Gerste
    • Knollen und Wurzelgemüse: Kartoffel, Süßkartoffel, Maniok (Tapioka)
    • Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen, Linsen
    • Einige Früchte und Palmen

    Die Zusammensetzung und Größe der Stärkekörner variiert je nach Pflanzenart, was wiederum deren Eigenschaften bestimmt (z.B. Festigkeit, Gelbildung).

    Allgegenwärtig und doch unterschiedlich: Während Weizen- und Reisstärke industriell für Pasta, Backwaren und Süßwaren genutzt werden, ist Kartoffelstärke ein Favorit für Soßen, Suppen und Bioplastik. Gleichzeitig lagern Pflanzen die Stärke meist als Reserve für Keimung und Wachstum ein – im besten Sinne ein verzögerter „Energie-Lieferdienst“ für das Keimlingsleben.

    Stärkenachweis – Wie kann man Stärke erkennen?

    Hier kommt ein echter Aha-Moment der Chemie: Wie kann man Stärke in Lebensmitteln oder in Experimenten sicher nachweisen?

    Der klassische Stärkenachweis basiert auf einer verblüffend einfachen Reaktion: Gibt man ein wenig Iodlösung (Kaliumiodid-Iod-Lösung, auch Lugol'sche Lösung genannt) zu einem stärkehaltigen Stoff, so färbt sich dieser tiefblau. Grund: Die Iodmoleküle lagern sich in die Helixstruktur der Amylose ein; dabei entsteht der charakteristische Farbstoffkomplex.

    Praktisch bedeutet das: Wenn du auf dein Marmeladenbrot einen Tropfen Iodlösung gibst, färbt sich nur der Bereich mit stärkehaltigem Brot (oder Mehl) dunkelblau, nicht aber die mit Zucker übersättigte Marmelade.

    In der Biologie und Chemie ist der Iod-Stärkenachweis ein Standardversuch – etwa beim Nachweis von Stärke in Blättern nach Belichtung (Fotosynthesetests) oder beim Testen von Stärkeabbau durch Enzyme.

    Doch Vorsicht: Nur native (also unveränderte) Amylose bildet diesen Farbstoff. Modifizierte oder stark verzweigte Stärken reagieren oft schwächer – das Wissen darum hilft, Fehler beim Experimentieren zu vermeiden.

    Stärke im Alltag und in der Lebensmitteltechnologie – Praktische Anwendungen

    Stell dir vor, du öffnest deine Küche oder gehst durch den Supermarkt – überall lauert Stärke, häufig getarnt als sogenanntes Verdickungsmittel, als Klärungsmittel oder als Energiespender. Tatsächlich ist Stärke ein unverzichtbarer Rohstoff in zahllosen Anwendungen:

    Klassische Lebensmittelanwendungen:

    • Speisestärke als Verdickungsmittel in Pudding, Soßen, Suppen
    • Backindustrie: Feinmehlprodukte, glutenfreie Backwaren (Ersatz für Gluten)
    • Süßwaren (Weingummi, Marshmallows etc.)
    • Verzögerte Zuckerfreisetzung (Stärke in Sportlernahrung)

    Technische und industrielle Anwendungen:

    • Bioplastik: Herstellung von biologisch abbaubaren Kunststoffen (zum Teil aus Kartoffel- oder Maisstärke)
    • Papier- und Textilindustrie: Leim, Appretur und Oberflächenbeschichtung
    • Pharmaindustrie: Tablettenbinder und Füllstoffe
    • Biotechnologie: Grundlage für Fermentation und Biogaserzeugung

    Modifizierte Stärken machen in der Lebensmitteltechnologie weitere revolutionäre Anwendungen möglich: Sie stabilisieren Cremes im Tiefkühlregal, sorgen für klare Suppen oder dienen sogar als „lebensmitteltechnologischer Klebstoff".

    Spannend: Ohne Stärke gäbe es weder Flips noch perfekt cremige Saucen. Und in der Forschung wird Stärke als nachhaltige Alternative für Kunststoffe und Fasern getestet – womöglich eine zentrale Zutat für die grüne Transformation unserer Industrie.

    Der Vergleich: Stärke, Cellulose und Zucker – ein molekulares Trio

    Was unterscheidet Stärke eigentlich von Zucker oder Cellulose – wenn doch alle aus Glucose aufgebaut sind? Hier entscheidet die Art der Verknüpfung über die Funktion:

    • Stärke: α-1,4- und α-1,6-glykosidische Bindungen, daher leicht verdaulich und Energiespeicher
    • Cellulose: β-1,4-glykosidische Bindungen – sehr stabil, aber für Menschen unverdaulich (Ballaststoff)
    • Haushaltszucker (Saccharose): Disaccharid aus Glucose und Fructose, liefert schnell Energie

    Einbildendes Beispiel: Stärke ist das aufrollbare Energiekabel der Pflanze, Cellulose die ultrastabilen Tragseile. Nur Stärke können wir Menschen enzymatisch abbauen und als Glucose verwerten; Cellulose bleibt uns als Ballaststoff (Faserstoff) erhalten.

    Diese Unterschiede zu verstehen, hilft bei der Einordnung von Ernährungstrends, Techniklösungen und Forschungsinnovationen – und zeigt, wie genial die molekulare Vielfalt der Natur konstruiert ist.

    Modifizierte Stärke & Innovation – Vom Labor zum Bioplastik

    Innovation beginnt meist da, wo die Natur begrenzt ist – so auch bei Stärke: Durch gezielte Modifikation (z.B. durch Oxidation, Veresterung oder enzymatische Veränderungen) entstehen Stärken, die für den jeweiligen Einsatzzweck maßgeschneidert sind.

    Beispiele für modifizierte Stärke sind:

    • Quellstärke/Instantstärke, die schon in kaltem Wasser geliert
    • Säurebehandelte Stärke, die als Sprengmittel oder bei Gummibärchen für einen feinen "Biss" sorgt
    • Quervernetzte Stärke, hitzebeständig und ideal für Mikrowellenprodukte
    • Biologisch abbaubare Verpackungsfolien aus Stärkepolymeren

    Modifizierte Stärke ist damit ein Paradebeispiel für nachhaltige Materialforschung: Sie ersetzt Kunststoff in Verpackungen, verbessert die Verträglichkeit glutenfreier Produkte und erschließt immer neue Anwendungen in Medizintechnik, Pharmazie und Biotechnologie.

    Schlussfolgerung

    Stärke ist weit mehr als ein weißes Pulver oder eine bloße Zutat in der Küche – sie ist das Herzstück pflanzlicher Energieversorgung, technischer Innovation und moderner Lebensmittelherstellung. Vom molekularen Aufbau aus Amylose und Amylopektin bis zu ihrem Siegeszug als Verdickungsmittel und Rohstoff für Bioplastik zieht sich ein roter Faden: Stärke ist erstaunlich vielseitig, ressourcenschonend und faszinierend zugleich. Wer die Chemie, Funktionalität und Anwendungen der Stärke versteht, blickt nicht nur auf einen Klassiker der Biochemie, sondern erkennt auch, wie eng unser Alltag, unsere Gesundheit und nachhaltige Innovation ineinandergreifen. Die Beschäftigung mit Stärke eröffnet damit weit über das Studium hinaus spannende Perspektiven: in der Forschung, der Industrie – und auf deinem eigenen Teller.

    Stärke - Das Wichtigste

    • Stärke ist ein Polysaccharid und das wichtigste pflanzliche Speicher-Kohlenhydrat.
    • Die beiden Hauptbestandteile Amylose und Amylopektin bestimmen die Eigenschaften und Anwendungen von Stärke.
    • Stärke ist durch den Iod-Nachweis leicht experimentell zu identifizieren.
    • Modifizierte Stärken erweitern die Einsatzmöglichkeiten in Lebensmitteln, Industrie und Biotechnologie.
    • Ein Verständnis der Unterschiede zwischen Stärke, Zucker und Cellulose erleichtert Ernährung und Technologieeinsatz.

    Quellenangaben

    1. Stärke – DocCheck Flexikon, (2025-07-15)
    2. Spektrum Lexikon: Stärke, (2025-07-15)

    Häufig gestellte Fragen zum Thema Stärke

    Was ist Stärke?
    Stärke ist ein Kohlenhydrat und zählt zu den Polysacchariden (Vielfachzuckern). Sie besteht aus vielen Glucose-Molekülen, die wie Perlen auf einer Halskette miteinander verbunden sind. In Pflanzen dient Stärke als wichtiger Energiespeicher – sie lagert beispielsweise in Kartoffeln, Getreide und Reis. Wenn wir Stärke essen, baut unser Körper sie mithilfe von Enzymen (Amylasen) wieder zu Glucose ab, die dann als „Treibstoff“ für Zellen dient. Kurz gesagt: Stärke ist die „Batterie“ der Pflanzenwelt.
    Welche Eigenschaften hat Stärke?
    Reine Stärke ist ein weißes, geruchloses und geschmackloses Pulver. Sie ist in kaltem Wasser unlöslich, quillt aber und bildet mit heißem Wasser eine gelartige Masse (Stärkekleister). Stärke ist chemisch gesehen eigentlich ein Mix aus zwei Teilen: Amylose (lange, unverzweigte Ketten) und Amylopektin (stark verzweigte Strukturen). Diese Mischung macht sie vielseitig einsetzbar, etwa als Verdickungsmittel in der Lebensmittelindustrie. Ein spannender Nebeneffekt: Stärke wird beim Backen (wie beim Toasten von Brot) teilweise in Zucker umgebaut – das schmeckt man sofort!
    Wie kann man Stärke nachweisen?
    Der bekannteste Stärkenachweis ist der Jod-Test. Gibt man ein paar Tropfen Jodlösung zu einer stärkehaltigen Probe (zum Beispiel zu einem Stück Kartoffel), färbt sich diese tief blau-violett. Das liegt daran, dass die Jodmoleküle in die Spiralen der Amylose 'hineinschlängeln' und so die charakteristische Farbe verursachen. Das ist nicht nur ein klassischer Schulversuch, sondern wird auch in der Lebensmittelanalytik angewendet, um Stärke nachzuweisen.
    Wo kommt Stärke vor?
    Stärke findet sich überall dort, wo Pflanzen Energie speichern: in Knollen (Kartoffeln), Samen (Weizen, Mais, Reis) und Wurzeln (Tapioka). Sie macht einen Großteil unserer täglichen Kohlenhydratzufuhr aus – ob als Brot, Nudeln, Reis oder Müsli. Tatsächlich enthalten alle grünen Pflanzen Stärke, denn sie entsteht als Produkt der Fotosynthese. Fun Fact: Auch viele Tabletten enthalten Stärke, allerdings meistens als Füllstoff – ganz ohne energetischen Nutzen für uns.
    Wie wird Stärke verwendet?
    Stärke ist ein echtes Multitalent: In der Küche dient sie als Verdickungsmittel für Soßen und Puddings (Speisestärke), in der Lebensmittelindustrie sorgt sie für die gewünschte Konsistenz von Backwaren und Fertiggerichten. Außerdem wird Stärke in der Papierproduktion, in Textilien und sogar als biologisch abbaubarer Kunststoff genutzt. In der Pharmazie ist sie ein beliebter Tablettenbestandteil. Man unterscheidet übrigens zwischen natürlicher und modifizierter Stärke – letztere wurde chemisch oder physikalisch verändert, um spezielle Eigenschaften (z. B. bessere Quellfähigkeit) zu erhalten.
    Woraus besteht Stärke?
    Stärke setzt sich aus zwei Hauptbausteinen zusammen: Amylose (ungefähr 20–30 %, unverzweigte Ketten) und Amylopektin (ca. 70–80 %, verzweigte Ketten). Beide bestehen ausschließlich aus Glucose-Molekülen, die unterschiedlich miteinander verknüpft sind. In der Natur kommt Stärke niemals in ihrer reinen Form vor, sondern immer als Gemisch dieser beiden Typen, was ihre Verarbeitung und ihre Eigenschaften beeinflusst.
    Wie unterscheidet man Stärke von Cellulose?
    Obwohl Stärke und Cellulose beide aus Glucose bestehen und Polysaccharide sind, unterscheiden sie sich grundlegend in Struktur und Funktion. Bei Stärke sind die Glucose-Bausteine anders miteinander verbunden (α-glykosidische Bindungen), während bei Cellulose β-glykosidische Bindungen vorkommen. Das macht Cellulose extrem stabil – sie ist Hauptbestandteil der Pflanzenzellwände und für Menschen unverdaulich (Ballaststoff). Stärke dagegen ist unser wichtigster Energielieferant, da wir sie enzymatisch abbauen können. Spaßige Eselsbrücke: Der Baumstamm (Cellulose) bleibt hart – die Kartoffel (Stärke) wird weich.
    Ist Stärke gesund?
    Stärke ist ein Grundbaustein unserer Ernährung und liefert dem Körper wertvolle Energie in Form von Glucose. Sie zählt zu den komplexen Kohlenhydraten, die langsamer verdaut werden als Einfachzucker und so für einen gleichmäßigen Blutzuckerspiegel sorgen. Vollkornprodukte und stärkehaltiges Gemüse (wie Kartoffeln und Hülsenfrüchte) sind besonders empfehlenswert, da sie zusätzlich Ballaststoffe und Vitamine enthalten. Wie bei allen Kohlenhydraten gilt: Die Menge macht‘s – zu viel raffinierte Stärke (z. B. in Weißbrot oder Süßigkeiten) kann den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen.
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    Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.

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