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Marktgleichgewicht

Ein Markt setzt sich aus Angebot und Nachfrage zusammen. Zwischen diesen beiden Faktoren kann ein Gleichgewicht entstehen, wenn die angebotene und nachgefragte Menge übereinstimmen. 

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Ein Markt setzt sich aus Angebot und Nachfrage zusammen. Zwischen diesen beiden Faktoren kann ein Gleichgewicht entstehen, wenn die angebotene und nachgefragte Menge übereinstimmen.

Marktgleichgewicht Bedeutung

Ein Marktgleichgewicht ist das Gleichgewicht, das auf einem Markt herrschen kann.

Das Gleichgewicht auf einem Markt entsteht zwischen zwei Faktoren: Angebot und Nachfrage. Das bedeutet, dass genau die Menge an Gütern nachgefragt wird, die auf dem Markt angeboten wird. Diese Menge wird auch als Gleichgewichtsmenge bezeichnet.

Doch was genau ist Nachfrage und Angebot?

Nachfrage

Unter Nachfrage versteht man die Gütermenge, die die Konsument*innen zu einem bestimmten Preis kaufen wollen.

Angebot

Das Angebot ist die Gütermenge, die von den Erzeuger*innen zu einem bestimmten Preis angeboten wird.

Der Zustand des Marktgleichgewichts wird von allen Marktteilnehmern angestrebt, denn Störungen dieses Gleichgewichts haben negative Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage. Aber was tun, wenn das Gleichgewicht auf dem Markt nicht vorliegt?

Laut Heinrich von Stackelberg muss sich bei einem Marktungleichgewicht entweder die Preisbildungs- oder die Marktform in eine bestimmte Richtung ändern. Es kommt nämlich zu Anpassungen durch die Marktteilnehmer (Z. B. senken Unternehmen ihre Preise oder Verbraucher*innen kaufen auf Vorrat). Dadurch werden Angebot und Nachfrage so verschoben, dass es wieder zum Marktgleichgewicht kommt. Diese Anpassungen nennt man auch Marktmechanismus.

Heinrich Freiherr von Stackelberg war ein deutscher Ökonom. Er beschäftigte sich mit Marktführer- und Marktfolger-Beziehungen.

In einem Marktgleichgewicht verwirklichen sowohl Nachfrager als auch Anbieter ihre Vorstellungen von Preis und Menge. Dadurch kommt es zum größtmöglichen Umsatz.

Gleichgewichtspreis

Das Marktgleichgewicht wird anhand des Gleichgewichtspreises bestimmt.

Der Gleichgewichtspreis ist der Preis, bei dem angebotene und nachgefragte Menge auf einem Markt übereinstimmen. Mit dem Gleichgewichtspreis stellt sich auch die Gleichgewichtsmenge ein.

Bei den Anbietern wird angenommen, dass sie ihre Güter und Dienstleistungen auf dem Markt zu einem möglichst hohen Preis zur Verfügung stellen und die Angebotsmenge umso größer ist, je höher der Preis ist. Das liegt daran, dass Unternehmen das Ziel haben, ihren Gewinn zu vergrößern. Sinkt der Preis, werden die Unternehmen normalerweise auch eine geringere Menge an Gütern anbieten.

Bei den Nachfragern geht man davon aus, dass sie die Güter und Dienstleistungen möglichst günstig erwerben wollen. Daher ist die nachgefragte Menge umso höher, je weniger Geld dafür verlangt wird.

Aus diesen beiden Annahmen gehen die Angebots- und die Nachfragefunktion hervor.

Angebotsfunktion/Angebotskurve

Die Angebotsfunktion setzt die angebotene Menge und den Preis eines Gutes in Beziehung zueinander. Die grafische Darstellung wird Angebotskurve genannt.

Steigt das Angebot, dann verringert sich der Preis und dadurch erhöht sich die verkaufte Menge. Wenn das Angebot sinkt, dann steigt der Preis und die umgesetzte Menge reduziert sich.

Es wird ein verbessertes und günstigeres Verfahren für das Melken von Kühen eingeführt. Dementsprechend kommt es dazu, dass mehr Anbieter ihre Milch verkaufen. Das kann dazu führen, dass es zu einem Überangebot an Milch kommt. Um die gesamte Milch verkaufen zu können, müssen die Landwirt*innen ihre Preise reduzieren. Die Abnehmer können die Milch nun zu einem günstigeren Preis erwerben. Abnehmer, die aus der Milch weitere Produkte zum Verkauf herstellen, können dann mehr verkaufen. Dadurch entsteht ein niedrigerer Gleichgewichtspreis und das Marktvolumen steigt.

Nachfragefunktion/Nachfragekurve

Die Nachfragefunktion setzt die nachgefragte Menge und den Preis eines Gutes in Beziehung. Die grafische Darstellung wird Nachfragekurve genannt.

Haben mehr Menschen Interesse an einem bestimmten Gut, dann erhöht sich die Nachfragemenge auf dem Markt. Gründe für eine höhere Nachfrage können zum Beispiel neue Trends oder andere Lebensumstände sein. Mit der erhöhten Nachfrage steigen auch der Gleichgewichtspreis sowie die umgesetzte Menge.

Durch berühmte Personen und Medien werden Latzhosen wieder modern. Dadurch haben mehr Menschen Interesse daran, Latzhosen zu kaufen. Die Anbieter wissen, dass sie mit Latzhosen mehr verdienen können und erhöhen die Preise.

Bestimmung des Gleichgewichtspreises

Die Darstellung einer Angebots- und Nachfragekurve wird auch Preis-Absatz-Funktion genannt. Dort kannst Du erkennen, inwiefern Angebot und Nachfrage vom Preis bestimmt werden.

In der Mathematik ist es üblich, dass die unabhängige Variable, in diesem Fall der Preis, auf der horizontalen Achse eingetragen wird. Das ist bei diesem Modell umgekehrt. Die unabhängige Variable findest Du auf der senkrechten Achse und die abhängige Variable auf der horizontalen. Dies ist eine übliche Darstellungsweise in den Wirtschaftswissenschaften.

Anhand der Angebotsfunktion ist erkennbar, dass mit einem kleinen Angebot bei einem Minimalpreis gestartet wird. Dieses Angebot wächst mit steigendem Preis.

Mithilfe der Nachfragefunktion ist zu entnehmen, dass bei einem hohen Maximalpreis eine geringe Nachfrage herrscht. Diese steigt bei einem fallenden Preis.

Die Anzahl der Waren und Dienstleistungen sowie die Anzahl der Anbieter erhöhen sich mit steigendem Preis. Die Grafik verdeutlicht, dass die Anzahl der Abnehmer und der nachgefragten Waren und Dienstleistungen mit sinkendem Preis steigen.

Die Preiswünsche von Anbietern und Nachfragern sind gegenläufig. Deshalb befindet sich der Markt dort im Gleichgewicht, wo sich Angebots- und Nachfragekurve schneiden. Die Angebotsmenge stimmt da mit der Nachfragemenge überein. Der Preis, der sich aus diesem Schnittpunkt ergibt, ist der Gleichgewichtspreis.

Wenn Güter und Dienstleistungen zum Gleichgewichtspreis angeboten werden, sind zwei Faktoren erfüllt:

  • Die Kaufwünsche der Nachfrager, denn sie sind bereit, mindestens diesen Preis zu zahlen.
  • Die Verkaufsabsichten der Anbieter, denn sie sind bereit, ihre Angebote zu diesem Preis zu verkaufen.

Preiselastizität

Die Preiselastizität ist ein zentrales Konzept des Gleichgewichtspreises.

Die Preiselastizität bestimmt, wie stark sich die Änderungen der Preise von Gütern und Dienstleistungen auf die Nachfrage oder das Angebot auswirken.

Je höher die Preiselastizität ist, desto höher ist die Reaktion der Menge auf die Änderung der Preise. Dabei gibt es vier Elastizitäten:

  • Preiselastizität des Angebots
  • Preiselastizität der Nachfrage
  • Kreuzpreiselastizität des Angebots
  • Kreuzpreiselastizität der Nachfrage

Kreuzpreiselastizität

Bei den Kreuzpreiselastizitäten wird dargestellt, wie sich die Preisänderung eines Gutes auf die Mengenänderung eines anderen Gutes auswirkt.

Die Nachfrage nach Reis ist sehr hoch. Nun wird der Reis teurer und Nudeln haben denselben Preis wie zuvor. Dadurch sinkt die Nachfrage nach Reis und die Komsument*innen kaufen vermehrt Nudeln.

Annahmen

In der Realität existiert selten ein Gleichgewichtspreis. Das liegt daran, dass sich ein Gleichgewichtspreis nur auf einem Markt einstellen kann, auf dem Anbieter und Abnehmer rational agieren.

Rationalität bedeutet, dass Denken und Handeln vernunftgeleitet und an Zwecken und Zielen orientiert sind. Der Ausdruck stammt von dem lateinischen Wort rationalitas, das auf Deutsch "Denkvermögen" bedeutet.

Mehr dazu, was es bedeutet, rational zu handeln, erfährst Du in unserem Artikel zur Rationalität.

Die Annahme, dass die Marktteilnehmer rational agieren, trifft auf die meisten realen Märkte nicht zu. Das kann zwei Gründe haben:

  • Fehlende Markttransparenz
  • Marktmacht einzelner Anbieter oder Abnehmer

In diesen Situationen reicht das einfache Modell des Gleichgewichtspreises nicht aus und es sind weitere Untersuchungen erforderlich.

Zusätzlich geht man beim Gleichgewichtspreis davon aus, dass keine Transaktionskosten vorhanden sind. Auch dies ist in der Realität meistens nicht gegeben.

Transaktionskosten sind die Kosten, die neben dem eigentlichen Kauf noch anfallen. Das können zum Beispiel Kosten für die Preisinformation oder Transportkosten sein.

Eine weitere Voraussetzung für den Gleichgewichtspreis ist, dass keine Rückkopplung bestehen darf.

Bei der Rückkopplung kommt es zu einer Selbstverstärkung oder -abschwächung oder Selbstbegrenzung des durch das System bedingten Prozesses.

Zusammenfassung der Annahmen eines Marktgleichgewichts

  • Rationale Marktteilnehmer
  • Keine Transaktionskosten
  • Keine Rückkopplung

Marktformen

Märkte können je nach Anzahl der Anbieter und Nachfrager in verschiedene Marktformen gegliedert werden. Die gängigste Unterteilung der Marktformen ist auf Heinrich von Stackelberg zurückzuführen. Dabei stehen einer, wenige oder viele Anbieter einem, wenigen oder vielen Nachfragern gegenüber. Daraus ergeben sich insgesamt neun Marktformen.

Marktgleichgewicht – Polypol

Bei einem Polypol ergibt sich die Preisbildung durch die Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage. Ist das Angebot größer als die Nachfrage, dann sinkt der Preis. Dadurch sind die Nachfrager bereit, mehr zu kaufen. Gleichzeitig sind jedoch mehr Anbieter bereit, das Gut anzubieten.

Marktgleichgewicht – Monopol

Bei einem Monopol gibt es auf dem Markt nur einen Anbieter für ein bestimmtes Gut. Dieser hat dann die Marktmacht. Dieser Anbieter, der dann auch Monopolist genannt wird, kann entweder einem, wenigen oder vielen Nachfragern gegenüberstehen.

Da hier kein Wettbewerb existiert, werden die Preise nicht durch Angebot und Nachfrage geregelt. Da der Monopolist den Markt beherrscht, kann dieser den Preis festlegen.

Marktgleichgewicht – Oligopol

Bei einem Oligopol gibt es wenige Anbieter und viele Nachfrager. Der Gewinn hängt hier von den Reaktionen anderer ab:

Wenige große Anbieter einer Branche besitzen jeweils einen großen Marktanteil, da sie den Bedarf an Gütern und Dienstleistungen in diesem Bereich komplett abdecken. Möchte nun einer der Oligopolisten etwas verändern, dann muss er nicht nur die Reaktion der Nachfrager berücksichtigen, sondern auch die der Konkurrenz. Erhöht oder senkt nun ein Oligopolist seine Preise, dann müssen die Konkurrenten darauf reagieren und ihre Preise anpassen.

Marktgleichgewicht - Das Wichtigste

  • Das Marktgleichgewicht entsteht zwischen Angebots- und Nachfragemenge.
  • Ein Marktgleichgewicht setzt einen Gleichgewichtspreis und eine Gleichgewichtsmenge voraus.
  • Bei einem Marktungleichgewicht muss sich Preisbildungs- oder Marktform ändern und angepasst werden.
  • Das Marktgleichgewicht wird anhand des Gleichgewichtspreises bestimmt.
  • Der Gleichgewichtspreis existiert in der Realität eher selten.
  • Voraussetzungen für den Gleichgewichtspreis sind rational agierende Marktteilnehmer, keine Transaktionskosten und keine Rückkopplung.
  • Die Preiselastizität gibt an, wie stark sich Preisänderungen auf Angebot und Nachfrage auswirken.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Marktgleichgewicht

Ein Marktgleichgewicht entsteht dann, wenn die Menge an Gütern nachgefragt wird, die auch auf dem Markt angeboten wird. Ist dies nicht der Fall, müssen Angebot und Nachfrage so angepasst werden, dass es zu einem Marktgleichgewicht kommt. 

Bei einem Marktgleichgewicht entspricht die Menge der nachgefragten Güter der Menge der angebotenen Güter. Das Marktgleichgewicht wird anhand des Gleichgewichtspreises gemessen. Das ist der Preis, bei dem angebotene und nachgefragte Menge auf einem Markt übereinstimmen. 

Das Marktgleichgewicht herrscht dann, wenn angebotene und nachgefragte Menge auf einem Markt übereinstimmen. Das Marktgleichgewicht wird anhand des Gleichgewichtspreises gemessen. Das ist der Preis, bei dem angebotene und nachgefragte Menge auf einem Markt gleich sind. 

Das Marktgleichgewicht kommt zustande, wenn die angebotene Menge sich mit der nachgefragten Menge auf einem Markt deckt. 

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