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In diesem Artikel geht es um das Münchner Abkommen. Du erfährst was im Münchner Abkommen festgehalten wurde und lernst, die geschichtlichen Hintergründe und Folgen des Vertrags zu verstehen.
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Jetzt kostenlos anmeldenIn diesem Artikel geht es um das Münchner Abkommen. Du erfährst was im Münchner Abkommen festgehalten wurde und lernst, die geschichtlichen Hintergründe und Folgen des Vertrags zu verstehen.
Das Münchner Abkommen war ein Vertrag zwischen den Westmächten und Adolf Hitler. Die Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs und Italiens hielten im Münchner Abkommen mit Hitler fest, dass das Sudetenland an das Deutsche Reich angeschlossen werden würde und stimmten damit Hitlers Forderungen zu. So wollten sie Adolf Hitler beschwichtigen und einen Krieg in Europa vermeiden.
Damit du nachvollziehen kannst, warum die Westmächte zugunsten der Ausdehnung des Deutschen Reiches die Zersplitterung der Tschechoslowakei in Kauf nahmen, erhältst du im folgenden Abschnitt einen Einblick in die Vorgeschichte des Münchner Abkommens.
Im März 1938 marschierten deutsche Soldaten in Österreich ein. Hitler, als gebürtiger Österreicher, wurde freudig empfangen. Der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich klappte reibungslos und wurde am
14. März 1938 mit dem „Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“ besiegelt. Doch Hitler plante „Großdeutschland“ noch weiter gewaltsam auszudehnen.
Die Auflösung der Tschechoslowakei wurde Hitlers nächstes Ziel. Hitler nutzte die Unzufriedenheit der Sudetendeutschen, die seit dem Ende des Ersten Weltkrieges in der Tschechoslowakei lebten, für seine Zwecke aus. Die Sudetendeutschen wurden in der Tschechoslowakei durch Bodenreformen, die Entlassung von Beamten und auch wirtschaftlich benachteiligt. Bis zur Machtergreifung Hitlers 1933 hatten die Sudetendeutschen jedoch nicht vor, Widerstand gegen den Staat, die Tschechoslowakei zu leisten.
Hitler stachelte den Konflikt an, indem er die Sudetendeutschen angeblich dabei unterstützte ihre Selbstbestimmungsrechte zu erhalten. So finanzierte das NS-Regime in Deutschland zum Beispiel die „Sudetendeutsche Heimatfront“ mit, in der sich radikalisierte Deutsche vernetzten. Hitlers eigentliches Ziel war es allerdings, das Sudetenland an das Deutsche Reich anzuschließen. Die lauten Forderungen nach Selbstständigkeit von 3,5 Millionen Sudetendeutschen konnte der tschechoslowakische Staat nicht mehr ignorieren und der Unmut mündete in der Sudetenkrise.
Konrad Henlein, der Führer der „Sudetendeutschen Partei“ (SDP) übte auf Hitlers Anweisung hin Druck auf die Prager Regierung aus. So verkündete die SDP am 24. April 1938 das Karlsbader Programm, in dem provokante Forderungen zur Autonomie der Sudetendeutschen standen, deren Erfüllung dem Ende des tschechoslowakischen Staates gleichgekommen wäre.
Durch das Karlsbader Programm spitzte sich die Krise nach Hitlers Plan zu und er forderte als Antwort darauf den Anschluss des Sudetengebiets an das Deutsche Reich. Hitler eröffnete der deutschen Wehrmachtsführung im Mai 1939, dass eine Offensive gegen die Tschechoslowakei nötig sei und ordnete an, den Angriff unter dem Codenamen „Fall Grün“, für spätestens Oktober zu planen. Am 20. Mai stellte die Tschechoslowakei sich bereit, um auf den deutschen Angriff zu reagieren.
Eine Widerstandsgruppe in der deutschen Wehrmachtsführung informierte die Westmächte über die Vorhaben Hitlers. Vor allem Großbritannien und Frankreich wollten den Krieg verhindern. Der britische Premierminister Chamberlain wollte im Sinne seiner Appeasement Politik mit Hitler verhandeln.
Unter Appeasement-Politik fällt, einfach erklärt, eine Politik, die auf die Vermeidung von Krieg abzielt. Dafür werden zur Beschwichtigung gegenüber aggressiven Staaten Zugeständnisse gemacht und die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt.
In den drei Gesprächen im September 1938 konnte Chamberlain Hitler nicht von seinen Angriffsplänen gegen die Tschechoslowakei abbringen. Um den Frieden doch noch zu sichern, holten die Westmächte den italienischen Regierungschef Mussolini ins Boot. Auf Mussolinis Einwirken hin, wurde für den
29. September 1938 eine Konferenz in München angesetzt.
Abb. 1: Münchener Abkommen, Mussolini, Hitler, Chamberlain (von links nach rechts)
Das Ergebnis dieser Konferenz war das Münchner Abkommen. Was in dem Münchner Abkommen festgelegt wurde und welche Folgen das Münchner Abkommen hatte, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Bei der Verhandlung am 29. September 1938 in München verfolgten die Westmächte, in dem Glauben damit einen Krieg verhindern zu können, weiterhin die Appeasement Politik. Somit stimmten der britische Premierminister Neville Chamberlain, der französische Premierminister Edouard Daladier und der italienische Regierungschef Benito Mussolini, Hitlers Forderung in der Nacht zum 30. September zu, indem sie das Münchner Abkommen unterzeichneten.
Im Münchner Abkommen von 1938 war festgeschrieben, dass die Tschechoslowakei ab dem 1. Oktober 1938 die Sudetengebiete innerhalb einer Frist von zehn Tagen räumen musste. Der Tschechoslowakei selbst wurde kein Mitspracherecht eingeräumt. Die deutsche Wehrmacht besetzte umgehend ihr neues Territorium. Großbritannien und Frankreich garantierten der Tschechoslowakei, dass ihr restliches Gebiet nicht angerührt werden dürfte. Doch Hitler hatte andere Pläne.
Das Münchener Abkommen verhinderte zwar einen Krieg im September 1938, wirkte allerdings nicht langfristig. Auf der Münchner Konferenz sicherten die Teilnehmer sich zwar zu, die neuen Grenzen einzuhalten, gaben aber keine internationale Garantie dafür. Daher bestand nach wie vor die Möglichkeit, dass Hitler entgegen seiner Aussage, mit den neuen Grenzen einverstanden zu sein, die übrige Tschechoslowakei angreifen würde.
Nach dem Münchner Abkommen, zersplitterte die Tschechoslowakei weiter. Ungarn eroberte das heutige Oberungarn, das Olsagebiet wurde an Polen angeschlossen und die Slowakei spaltete sich von der Tschechoslowakei ab. Bereits drei Wochen nach der Münchner Konferenz befahl Hitler der Deutschen Wehrmacht die „Erledigung der Rest-Tschechei“ vorzubereiten. Am 14. März 1939 kam der tschechoslowakische Präsident Emil Hácha auf Hitlers Anordnung zu Verhandlungen nach Berlin.
Adolf Hitler und Hermann Göring, der die Führungsposition über die deutsche Wirtschaft und das Reichswirtschaftsministerium inne hatte, drohten Hácha in der nächtlichen Verhandlung: Wenn Hácha der Besetzung der gesamten Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich nicht „freiwillig“ zustimmte, würden sie zum Beispiel tschechische Städte bombardieren. Hácha knickte in den frühen Morgenstunden des 15. März 1939 ein.
Daraufhin marschierte die deutsche Wehrmacht in die übrige Tschechoslowakei ein und besetzte das Gebiet, das zum „Protektorat Böhmen und Mähren“ wurde.
Ein Protektorat ist die Schutzherrschaft eines Staates oder einer Staatengemeinschaft über einen anderen Staat. Der Staat der unter dem Protektorat steht muss einen Teil seiner Souveränität aufgeben.
Hácha wurde zum „Oberhaupt der autonomen Verwaltung“ erklärt, musste sich in der Realität aber nach dem Willen des deutschen Reichsprotektor in Böhmen und Mähren richten. Damit hatte das Münchner Abkommen letztendlich die schrittweise Zerschlagung der Tschechoslowakei besiegelt und Hitlers Pläne verzögert, aber nicht aufhalten können.
Es kam zum Münchner Abkommen, weil Großbritannien und Frankreich eine Offensive des Deutschen Reiches gegen die Tschechoslowakei und den damit verbundenen Krieg verhindern wollten.
Am 1. Oktober 1938 wurde das Sudetenland, bis dahin ein Teil der Tschechoslowakei, vom Deutschen Reich besetzt.
Das Münchner Abkommen regelte den Anschluss des Sudetenlands, dass bis dahin zur Tschechoslowakei gehört hatte, an das Deutsche Reich.
Unter Appeasement Politik versteht man eine Politik, die auf die Vermeidung von Krieg abzielt. Dafür werden zur Beschwichtigung gegenüber aggressiven Staaten Zugeständnisse gemacht und die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt.
Karteikarten in Münchner Abkommen44
Lerne jetztWie hieß Österreich nach dem Anschluss?
Ostmark
Wann wurden die Gesetze zum Anschluss Österreichs erlassen?
am 13. März 1938
Wer marschierte im März 1938 in Österreich ein?
die Deutsche Wehrmacht
Wie kam der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ums Leben?
Dollfuß wurde am 25. Juli 1934 bei einem Putschversuch von österreichischen Nationalsozialisten erschossen.
Was war das Ziel des Vierjahresplans?
Mit dem Vierjahresplan verfolgte Hitler das Ziel, Wirtschaft und Armee innerhalb von vier Jahren bereit für den Krieg zu machen. Er wollte damit die Grundvoraussetzungen schaffen, um das Territorium des Deutschen Reichs gewaltsam nach Ostmitteleuropa auszudehnen.
Welcher österreichische Bundeskanzler wurde von Hilter zum Rücktritt gewungen?
Kurt von Schuschnigg
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