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Erdöl Förderung

Erdölförderung, auch Erdölgewinnung genannt, ist das Aufsuchen, das Erschließen von Lagerstätten und die Förderung von Erdöl. Erdöl wird gefördert, um Transportmittel mit Treibstoff zu versorgen und um Strom zu erzeugen. Erdöl entsteht, wenn abgestorbenes Plankton in einem sauerstoffarmen Umfeld ohne Verwesung zersetzt wird.

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Erdölförderung, auch Erdölgewinnung genannt, ist das Aufsuchen, das Erschließen von Lagerstätten und die Förderung von Erdöl. Erdöl wird gefördert, um Transportmittel mit Treibstoff zu versorgen und um Strom zu erzeugen. Erdöl entsteht, wenn abgestorbenes Plankton in einem sauerstoffarmen Umfeld ohne Verwesung zersetzt wird.

Was genau Erdöl ist und wie es entsteht, kannst Du in einer separaten Erklärung lesen. Unter Entstehung von Erdöl findest Du mehr Informationen zu diesem Thema.

Erdölförderung – einfach erklärt

  • Erdölförderung in drei Schritten: Primär-, Sekundär-, Tertiärförderung
  • Förderung unter dem Meer = Offshore
  • Förderung an Land = Onshore
  • wichtigste Förderländer: USA, Russland & Saudi-Arabien
  • Erdölförderung ist in letzten 50 Jahren kontinuierlich gestiegen
  • durch Bohrung wird Umwelt geschädigt & Wasser verschmutzt.

Das Erdöl kann unterirdisch in Kavernen und oberirdisch in Raffinerien, sowie in raffinerieunabhängigen Tanklagern gelagert werden.

Kavernen sind künstlich geschaffene Hohlräume.

Erdölgewinnung

Die Erdölgewinnung kann man in drei Schritte aufteilen:

  1. Das Aufsuchen
  2. das Erschließen und
  3. die Förderung von Lagerstätten.

Erdölgewinnung – 1. Aufsuchen von Erdöl

Der erste Schritt in der Erdölförderung ist das Aufsuchen von Lagerstätten, auch Prospektion genannt. Die Suche erfolgt durch aufwendige Prüfungsmethoden, welche eine Darstellung der einzelnen Bodenschichten erstellen. Eine Möglichkeit besteht darin, an der Erdoberfläche Schwingungen, zum Beispiel durch eine Sprengung, zu erzeugen. Die reflektierten Signale an den unterschiedlichen Bodenschichten werden über Geophone empfangen und aufgezeichnet, um ein Erdschichtenprofil errechnen zu können.

Erdölgewinnung – 2. Erschließen von Erdöl

Das Erdöl kann nahe der Erdoberfläche im Tagebau und in tieferen Lagerstätten durch Bohrungen mit Sonden gewonnen werden. Im Meer werden Lagerstätten von Bohrinseln erschlossen. Zum Bohren werden sogenannte Hohlbohrer verwendet, damit das abgebaute Material, wie Steine, an die Erdoberfläche transportiert werden kann. Am unteren Ende befindet sich ein Bohrmeißel. Durch die Drehbewegung wird das Gestein zertrümmert. Dadurch wird das Bohrloch immer weiter vertieft. Die Erdöllagerstätte wird über mehrere Fördersonden angezapft.

Erdölgewinnung – 3. Förderung von Erdöl

Im letzten Schritt kann das Erdöl gefördert werden. Man unterscheidet drei verschiedene Phasen der Förderung:

1. Primärförderung

In der ersten Förderungsphase ist der natürliche Druck in der Lagerstätte hoch genug, um Erdöl daraus zu fördern. Je nach Lagerstätte und deren Druck kann durch die Primärförderung 5 % bis 50 % des Erdöls gefördert werden.

2. Sekundärförderung

Im Laufe der Erdölförderung kann der Druck in der Lagerstätte sinken. Durch Einpressen von Wasser oder Erdgas kann der Druck wieder erhöht werden. Dafür werden Einpresssonden benutzt. Durch das Einpressen können weitere 30 % bis 40 % des gesamten Erdöls gefördert werden.

3. Tertiärförderung

In der letzten Förderungsphase kann weiteres Öl aus der Lagerstätte gewonnen werden. Dafür werden verschiedene Stoffe in die Lagerstätte gepresst. Beispiele dafür sind Heißwasser, Stickstoff, CO₂ und Flüssiggas. Man kann nicht das komplette Erdöl aus der Lagerstätte gewinnen, es bleibt also immer ein Rest übrig. Es werden also circa 70 % des Öls gewonnen.

Erdölförderung weltweit

Erdöl ist einer der wichtigsten Rohstoffe in der heutigen Welt. Die wichtigsten Erdölförderländer sind die USA, gefolgt von Russland und Saudi-Arabien. 2021 hat die USA mit 11,21 Millionen Barrel pro Tag das meiste Erdöl gefördert, gefolgt von Russland mit 10,72 Millionen Barrel pro Tag. Die größten Anteile an Ressourcen besitzen Saudi-Arabien, Venezuela, Kanada und der Iran.

In Abbildung 2 ist das Gesamtpotential von Erdöl zu sehen. Dieses lässt sich in Reserven (orange), konventionelle (dunkelgrau) und nicht-konventionelle (grau) Ressourcen sowie in die Förderung (blau) aufteilen.

Das verbleibende Gesamtpotenzial an Erdöl, also Reserven und Ressourcen, sind 746 Gt.

Gt steht für Gigatonnen. Das ist eine Maßeinheit für die Masse.

Die Reserven an konventionellem Erdöl betragen 173 Gt. Es wurde bislang also mehr Erdöl verbraucht, als derzeit gewonnen werden kann.

Reserven = Menge bereits erschlossenen Erdöls, welche wirtschaftlich gewonnen werden kann.

Ressourcen = bereits entdecktes Erdöl, lassen sich noch nicht gewinnbringend fördern.

Konventionelle Ressourcen = Erdölvorkommen in flüssiger Form, leicht zu fördern.

Nicht-konventionelle/ unkonventionelle Ressourcen = Förderung mit höheren finanziellen, energetischen & ökologischen Kosten.

Erdölförderung – Weltweite Entwicklung

Die weltweite Erdölförderung ist in den vergangenen 50 Jahren kontinuierlich gestiegen, wie in Abbildung 3 zu sehen ist. In den Jahren von 1965 bis 2019 stieg der weltweite Verbrauch von Erdöl von 30 Millionen Barrel auf knapp 95 Millionen Barrel pro Tag. 2020 sank die täglich geförderte Erdölmenge auf rund 88,4 Millionen Barrel pro Tag ab. Durch die Covid-19-Pandemie kam es zum stärksten Einbruch des Erdölverbrauchs in der Geschichte des Öls. Seit Beginn des Jahres 2021 ist der Erdölpreis durch die wirtschaftliche Erholung wieder gestiegen.

Die Erdölförderung wird durch viele Faktoren beeinflusst: Die Entwicklung des Erdölpreises wird durch Angebot und Nachfrage beeinflusst, aber auch durch politische Ereignisse.

Erdölförderung wurde in verschiedenen Regionen, zum Beispiel an der Nordsee, wirtschaftlich profitabel. Das lag unter anderem an:

  • Preisanstieg nach 1973 aufgrund des staatlichen Verbots von Arabien, mit anderen Staaten Handel zu treiben
  • Preisanstieg nach 1979 durch die iranische Revolution und den nachfolgenden Iran-Irak-Krieg

Erdöl ist eine endliche Ressource. Das bedeutet, dass es eines Tages verbraucht ist. Man kann also nicht für immer Erdöl fördern. Die internationale Energiebehörde hat ein zukünftiges Energie-Szenario aufgestellt: In den nächsten Jahren wird der Erdölverbrauch sinken und 2050 nur noch 8 % zur weltweiten Energieversorgung beitragen. Derzeit wird mehr auf erneuerbare Energien gesetzt, was langfristig zu einer Reduzierung der Erdölförderung führen wird.

Offshore-Förderung von Erdöl

Was ist unter Offshore-Förderung von Erdöl zu verstehen? Immer mehr Erdölvorkommen werden unter dem Meer, also Offshore, gefördert. Offshore bedeutet so viel wie „vor der Küste“. 25 % der weltweit nachgewiesenen Erdölvorkommen werden in Offshore-Lagerstätten erwartet.

Unter Offshore versteht man die Erschließung und Förderung von Erdöllagerstätten mit Bohrinseln im Meer.

Die meisten Offshore-Lagerstätten sind in der Nordsee und im Golf von Mexiko erschlossen. Offshore-Öl trägt mit 37 % zur weltweiten Erdölförderung bei. Ein großer Teil wird im Atlantik zwischen dem Golf von Mexiko, der brasilianischen Küste und Westafrika gewonnen. Man spricht von dem sogenannten „Goldenen Dreieck“.

Es werden drei verschiedene Tiefenbereiche unterschieden:

  • Flachwasserbereich (bis 400 m),
  • Tiefwasserbereich (bis 1500 m) und
  • Tiefstwasserbereich (ab 1500 m).

Offshore-Förderung von Erdöl – Onshore im Vergleich

Im Vergleich zu Offshore bezeichnet Onshore die Erschließung von Erdöllagerstätten an Land. Die Suche nach Erdölvorkommen wird als Prospektion bezeichnet. Im Gegensatz zur Offshore-Förderung ist die Onshore-Förderung von Erdöl weniger aufwendig und kostengünstiger. Gefördert wird das Erdöl durch eine Gestängetiefpumpe, die in Abbildung 4 zu sehen ist.

Erdölförderung – Folgen

Die Erdölförderung hat ökologische und soziale Folgen:

Erdölförderung – Ökologische Folgen

Bereits vor der Bohrung wird die Umwelt geschädigt. Es werden Wälder gerodet, wodurch Tiere und auch Menschen ihren Lebensraum verlieren.

Um das Erdöl zu fördern, werden Pipelines gebaut. Bei Schäden gelangt das Erdöl in die Umwelt und verseucht das Ökosystem. Pro Jahr gelangen etwa 100 000 Tonnen Erdöl ins Meer und in Flüsse. Schuld daran sind auch Öltanker, die das Erdöl in andere Länder exportieren und durch ein Leck oder einen Unfall das Öl im Meer verlieren. Das Erdöl kann im Meer ganze Ökosysteme und vor allem Korallenriffe zerstören.

An den Offshore-Plattformen kann durch einen Defekt ein Brand ausgelöst werden.

2010 brannte die Offshore-Plattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko. Durch den Unfall gelangten 500 000 Tonnen Erdöl über mehrere Monate ins Meer. Dadurch kam es zu einer Ölpest mit schweren Folgen für Flora und Fauna.

Die Verarbeitung von gefördertem Erdöl trägt einen großen Anteil zur Erderwärmung bei. Um aus dem Rohöl Treibstoff oder Heizöl herzustellen, muss es verbrannt werden. Dabei werden große Mengen an Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre freigesetzt, wodurch sich die unteren Luftschichten erwärmen. Folgen davon sind schmelzende Pole, Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen und Hitzewellen sowie das Aussterben vieler Tierarten.

Erdölförderung – Soziale Folgen

Abwasser aus dem Bohrprozess wird oft ungeklärt in Kanäle und Flüsse geleitet und verseucht dadurch das Wasser für die dort lebende Bevölkerung. Dabei wird ihre Lebensgrundlage, zu welcher landwirtschaftliche Nutzflächen oder Fischergründe gehören, zerstört. Auch der Kontakt mit den Schadstoffen der Erdölförderung führt zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie Atemwegs-, Augen- und Magen-Darm-Erkrankungen. Ein erhöhtes Auftreten von Krebs wurde auch festgestellt.

Die starke wirtschaftliche Abhängigkeit vom Erdöl führt zu Konflikten. Es kommt zur Militarisierung, um sich den Rohstoff zu sichern. Auch zwischen verschiedenen Gemeinden kann es zum Kampf um die Vorteile der Erdölförderung kommen. Immer wieder führen diese Interessenkonflikte zu Angriffen auf Erdölpipelines durch bewaffnete Gruppen.

Fallbeispiel Arktis

Der Klimawandel verursacht das Schmelzen von arktischem Eis. Die Industrie sieht darin aber die Möglichkeit, Erdöl aus der Nordpolregion zu fördern. Es wird vermutet, dass dort etwa 13 % des unentdeckten Erdöls zu finden ist. Ob und wann eine Förderung in der Arktis beginnen kann, ist derzeit noch ungeklärt. In den letzten Jahren streiten sich angrenzenden Staaten über jeweilige Hoheitsgebiete auf der Arktis.

Erdöl Förderung - Das Wichtigste

  • Erdölförderung = Aufsuchen, Erschließen von Lagerstätten und Förderung von Erdöl.
  • Erdölgewinnung – Förderung ist unterteilt in Primär-, Sekundär- und Tertiärförderung.
  • Die wichtigsten Erdölförderländer sind USA, Russland und Saudi-Arabien.
  • Offshore-Förderung von Erdöl = Bohrinseln für Lagerstätten unter dem Meer.
  • Onshore-Förderung von Erdöl = Erschließung von Erdöllagerstätten an Land.
  • Ökologische Folgen der Erdölförderung: Waldrodung, bei Unfällen (Leck im Öltanker, Defekt auf Bohrinsel) wird Umwelt und Wasser verseucht.
  • Soziale Folgen: landwirtschaftliche Nutzflächen von Bauern verseucht, Gesundheitsschädigung, zum Teil bewaffnete Konflikte.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Erdöl Förderung

Erdöl wird unterirdisch in Kavernen und oberirdisch in Raffinerien sowie zahlreichen raffinerieunabhängigen Tanklagern gelagert.

Erdöl wird besonders gefördert in den USA, Russland und Saudi-Arabien, gefolgt von Kanada, China, Irak, Vereinigte Arabische Emirate, Brasilien und Iran.

Erdöl wird gefördert mittels drei Phasen: Primär-, Sekundär- und Tertiärförderung.

Wie die Erdölförderung funktioniert, kann in drei Phasen aufgeteilt werden. Bei der Primärförderung schießt das Öl durch den natürlichen Lagerstättendruck an die Oberfläche und wird abgepumpt. In der Sekundärförderung presst man Erdgas in die Lagerstätte, um den Druck wieder zu erhöhen. In der Tertiärförderung kann durch Einpressen von Gas oder Flüssigkeiten die Ausbeute der Lagerstätte nochmals steigen.

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