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Wenn Du in Rom auf der "Piazza della Rotonda" ("Platz der Rotunde") stehst, dann kannst Du schnell erkennen, woher dieser Name stammt: Ein riesiges rundes Gebäude erhebt sich über dem Platz; das sogenannte Pantheon. Der Begriff "Rotunde" (ital. rotonda) bezeichnet ein Gebäude, dessen Grundriss kreisförmig ist. Das Wort stammt von dem lateinischen rotundare, das "abrunden" bedeutet. In der folgenden Erklärung erfährst Du,…
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Jetzt kostenlos anmeldenWenn Du in Rom auf der "Piazza della Rotonda" ("Platz der Rotunde") stehst, dann kannst Du schnell erkennen, woher dieser Name stammt: Ein riesiges rundes Gebäude erhebt sich über dem Platz; das sogenannte Pantheon.
Der Begriff "Rotunde" (ital. rotonda) bezeichnet ein Gebäude, dessen Grundriss kreisförmig ist. Das Wort stammt von dem lateinischen rotundare, das "abrunden" bedeutet.
In der folgenden Erklärung erfährst Du, wie alt diese riesige Kuppel ist, wer sie erbaut hat und aus welchem Grund.
Das Pantheon in Rom ist heute eine römisch-katholische Kirche zu Ehren Marias und allen Märtyrern, die sogenannte "Santa Maria ad Martyres". Zur Kirche wurde der ehemalige römische Tempel wahrscheinlich schon im Jahr 609 n. Chr.
Abbildung 1: Das Pantheon in Rom
Das Pantheon setzt sich aus zwei Gebäudeteilen zusammen: dem sogenannten Pronaos und dem zylindrischen Kuppelbau.
In der antiken Architektur ist der Pronaos (altgrie. pro "vor" und naos "Tempel") der Vorraum eines Tempels. Meistens besteht er aus einem Raum, der in der Front zwei, vier, sechs oder acht Säulen hat.
Das Gebäude ist heute noch so gut erhalten, weil es schon zu Beginn des Mittelalters in eine Kirche umgewandelt wurde. Während andere antike Bauwerke im Laufe der Zeit vernachlässigt wurden, wurden die Kirchen meistens mühevoll instand gehalten.
Der Pronaos bezeichnet in der Tempelarchitektur die Vorhalle des eigentlichen Kultraumes. Im Fall des Pantheons ist der Pronaos der Teil des Gebäudes, der so aussieht, als wäre er nachträglich an die Kuppel gesetzt worden. Er ist rechteckig gebaut und ungefähr 34,2 m breit und 15,5 m tief. An seiner Front hat er acht korinthische Säulen mit ornamental, pflanzenartig verzierten Kapitellen.
In der antiken Architektur wird zwischen drei Säulenarten unterschieden: den ionischen, den dorischen und den korinthischen Säulen. Diese Unterscheidung wird nach Art der Kapitelle gemacht. Das Kapitell ist das obere, verzierte Ende der Säule. Die Säulen können auf verschiedene Arten gestaltet werden: Die dorische Säule hat keine Verzierung; die ionische Säule wird durch zwei schneckenartige Kringel verziert; und das korinthische Kapitell ist ein Säulenende, das aussieht, als würden Pflanzen aus dem Stein wachsen.
Die Kuppel des Pantheons ist der eigentliche Kultraum, der Ort, an dem die Götter verehrt werden. Die Kuppel sitzt einem zylinderförmigen, kreisrunden Unterbau auf. Im Durchmesser misst dieser Kuppelbau 56 m. Von dem Fußboden bis zur Decke der Kuppel ist das Pantheon im Inneren knapp 22 m hoch.
Abbildung 2: Die Kuppel des Pantheons mit kreisrundem Loch in der Mitte
Genau in der Mitte der Kuppel ist ein Loch. Dieses Loch dient dem Lichteinfall, es ist einfach ein Fenster für den sonst fensterlosen Bau. In der Antike war die Decke der Kuppel dunkel angemalt und an jeder Kassette war ein goldener oder bronzener Stern angebracht. So sah die Kuppel aus wie ein Nachthimmel voller Sterne, mit einem kreisrunden Mond in der Mitte.
In der folgenden Tabelle kannst Du die Messdaten, die Grundrissform und das Baumaterial des Pantheons noch einmal im Überblick nachlesen:
Das Pantheon | |
Baubeginn (des heutigen Gebäudes) | 114 n. Chr. (Vorgängerbau: 80 v. Chr.) |
Grundriss | kreisförmig (Rotunde) |
Gesamthöhe | ungefähr 47 m |
Kuppelhöhe (Innen) | ungefähr 22 m |
Kuppelmaterial | Römischer Beton (Opus caementitium) |
Durchmesser des Fensters | 8,95 m |
Opus caementitium wird auch als "Römischer Beton" bezeichnet, seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. verwendeten die Römer diese Art zu bauen. Er war ein Gemisch aus Sand, kleineren Bruchsteinen, Wasser und gebrannten Kalksteinen. Dieses Gemisch wurde in eine Hülle aus zwei Mauern gegossen und bildete so eine feste, stabile Form.
Das Pantheon in Rom wurde von den antiken Römern wahrscheinlich zu Ehren aller Götter gebaut, die in Rom verehrt wurden. So erklärt sich auch der Name "Pantheon". Er setzt sich nämlich aus den beiden altgriechischen Wörtern pan (ganz, alles) und theos (Gott) zusammen, er ist also ein Tempel für "alle Götter".
In der Antike selbst ist der Name "Pantheon" für dieses Gebäude nur vereinzelt belegt, zum Beispiel in der Naturalis historia von Plinius dem Älteren. Zu Plinius und seinem Werk kannst Du in der Erklärung "Plinius" mehr nachlesen.
Das Pantheon war in der römischen Antike wahrscheinlich ein Tempel für die Götter Roms. Im Mittelalter, genauer im Jahr 609 n. Chr. wurde das Pantheon zu einer Kirche umfunktioniert. Fortan war sie also nur noch Kultort für einen Gott.
Das Bauwerk kann aber auch eine Verwendung als kaiserlicher Prachtbau gehabt haben oder als eine Mischung aus Tempel und Prachtbau. In der Forschung ist die Funktion des Pantheons noch nicht geklärt.
In der Renaissance, ab dem 15. Jahrhundert n. Chr., wurde das Pantheon auch als Grabeskirche verwendet. So fanden einige berühmte Italiener in dem antiken Kuppelbau ihre letzte Ruhestätte:
Der Maler und Architekt Raffael (* 6. April oder 28. März 1483; † 6. April 1520)
Die beiden ersten italienischen Könige Viktor Emanuel II. (* 14. März 1820; † 9. Januar 1878) und Umberto I. (* 14. März 1844; † 29. Juli 1900)
Durch die Gestaltung der Decke als Himmel und den Namen "Pantheon" ergibt sich die Idee, dass das Pantheon ein Tempel für die Himmels- bzw. Wochengötter Roms war. Diese wären der Gott Mars, die Göttin Venus und der Divus Iulius, sowie Sol, Luna, Mercur, Jupiter und Saturn.
Der Divus Iulius ist die vergöttlichte Form von Gaius Iulius Caesar, der nach seiner Ermordung im Jahr 44 v. Chr. zum Gott erhoben und verehrt wird. Mehr zu Caesar, seiner Figur und Geschichte erfährst Du in der Erklärung "Gaius Julius Cäsar".
Zur römischen Mythologie, ihren Göttern und Helden findest Du mehr in der Erklärung "Römische Mythologie".
Die lateinische Inschrift, die auch heute noch am Pronaos angebracht ist, bezieht sich auf den ersten Bau des Pantheons und ist aus dem Jahr 25 v. Chr. Sie lautet:
M. AGRIPPA L. F. COS. TERTIUM. FECIT.
Vervollständigt steht dort: M(arcus) Agrippa L(uci) f(ilius) co(n)s(ul) tertium fecit. Und übersetzt bedeutet diese Inschrift: "Marcus Agrippa, der Sohn des Lucius, errichtete es (den Bau) in seinem dritten Konsulat".
Marcus Vipsanius Agrippa (* 64 v. Chr. oder 63 v. Chr.; † 12 v. Chr.) war ein Freund Kaiser Augustus' und gab den Vorgängerbau des heutigen Pantheons in Auftrag.
Das Loch in der Mitte der halbkugeligen Kuppel des Pantheon dient der Lichtzufuhr, es ist ein Fenster.
Der Bau des Pantheons begann unter Kaiser Trajan im Jahr 114 n. Chr. und wurde unter der Herrschaft Kaiser Hadrians zwischen 125 und 128 n. Chr. abgeschlossen.
Das Pantheon wurde aus Travertin- und Tuffstein erbaut, außerdem wurde bei dem Bau der Kuppel auch der römische Beton opus caementitium verwendet.
Das Pantheon in Rom war in der Antike eine Kultstätte zu Ehren aller in Rom verehrten Götter.
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