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Vielleicht ist Dir im Latein- oder Geschichtsunterricht schon einmal der Begriff cursus honorum begegnet. Er findet sich in der Vita fast jedes/jeder wichtigen Römers/Römerin, über den heute noch gesprochen wird. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, was der Begriff genau bedeutet.
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Jetzt kostenlos anmeldenVielleicht ist Dir im Latein- oder Geschichtsunterricht schon einmal der Begriff cursus honorum begegnet. Er findet sich in der Vita fast jedes/jeder wichtigen Römers/Römerin, über den heute noch gesprochen wird. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, was der Begriff genau bedeutet.
In der Republik des antiken Roms gab es verschiedene politische Ämter, die Politiker*innen bekleiden konnten und der Reihe nach durchlaufen mussten, um in der Politik aufzusteigen – diese Ämterlaufbahn wird auch cursus honorum genannt. Die Ämter wurden Magistraturen genannt und die Personen, die sie bekleideten, Magistrate. Berühmte Römer, die den cursus honorum durchliefen, sind z. B. Cicero oder Caesar.
Kurz und knackig kannst Du Dir auch einfach diese Definition für den cursus honorum merken:
Der cursus honorum bezeichnet die antike römische Ämterlaufbahn, die zur Zeit der Römischen Republik eingeführt wurde.
Nun handelt es sich aber bei dem Begriff cursus honorum um eine lateinische Formulierung und Du fragst Dich vielleicht, welche Bedeutung sie hat. Das kann leicht entschlüsselt werden:
Der Begriff cursus honorum bedeutet wörtlich übersetzt also "Laufbahn der Ämter", vereinfacht: Ämterlaufbahn. Aber auch die Übersetzung "Laufbahn der Ehren" solltest Du im Hinterkopf behalten, da der cursus honorum den Römern zu hohem Ansehen verhelfen konnte.
Die feste Abfolge der Magistraturen der römischen Ämterlaufbahn bildete sich etwa um das Jahr 200 v. Chr. heraus. Schriftlich festgehalten wurde der cursus honorum dann im Jahr 180 v. Chr. gesetzlich im sogenannten lex villia annalis.
Die grundlegendste Voraussetzung, den cursus honorum durchlaufen zu können, war es, römische Bürger zu sein. Das römische Bürgerrecht (lat. civitas) hatten lange Zeit nur freie, in Rom geborene Männer, also weder Frauen noch versklavte Personen. Mit diesem Bürgerrecht kamen gewisse Pflichten, wie der Dienst als Soldat. Allerdings hatten Römer durch das Bürgerrecht auch mehr Rechte, so unter anderem auch die Möglichkeit auf politische Partizipation.
Mit politischer Partizipation ist die Möglichkeit gemeint, aktiv an der Politik teilzuhaben, indem politische Aufgaben übernommen werden.
Doch auch für Römer mit römischem Bürgerrecht war ein direkter Eintritt in die Ämterlaufbahn nicht möglich:
Eine weitere Voraussetzung der römischen Ämterlaufbahn, waren Altersgrenzen für die verschiedenen Ämter, die es einzuhalten galt. In der lex villia annalis wurden folgende Mindestalter für die Magistratskandidaturen des cursus honorum festgehalten:
Die Altersgrenzen für die Magistraturen veränderten sich mit der Zeit immer mal wieder, daher kann es sein, dass Du auch mal davon hörst, dass etwa die Altersgrenze von Quästoren bei 27 statt 30 Jahren lag.
Wer eines der Ämter des cursus honorum bekleidet hatte, musste mindestens zwei Jahre warten, bis es wieder erlaubt war, sich auf das nächste Amt zu bewerben. Nach dem Bekleiden des Konsulats mussten sogar volle zehn Jahre verstreichen, bis sich wieder auf die Position des Konsuls beworben werden durfte.
In dieser Tabelle findest Du die Ämter des cursus honorum sowie die dazugehörigen Aufgaben und Amtszeiten übersichtlich aufgelistet und die römische Ämterlaufbahn einfach erklärt:
Ämter und Aufgaben | |
Quästur (quaestura) |
|
Ädilität (aediles) |
|
Prätur(praetura) |
|
Konsulat (consulatus) |
|
Nachdem ein römischer Bürger ein Amt des cursus honorum bekleidet hatte, konnte er zum Senator ernannt und somit Mitglied des Senats werden. Senator blieben die Römer in der Regel auf Lebenszeit. Da die Sitze im Senat begrenzt waren, wurden eher Männer ausgewählt, die eine hohe Magistratur innegehabt oder sich auf andere Weise besonderes Ansehen verschafft hatten.
Der Senat war ein wichtiges und hoch angesehenes Regierungsorgan der Römischen Republik. Über seine Aufgaben kannst Du Dich in der Erklärung "Römischer Senat" informieren.
Neben den Magistraturen des cursus honorum gab es in der Politik der Römischen Republik noch weitere Ämter, die allerdings nicht Teil der römischen Ämterlaufbahn waren.
Sie konnten jedoch nur von Personen bekleidet werden, die die höchsten Magistraturen des cursus honorum schon einmal zuvor innehatten. Das Durchlaufen der Ämterlaufbahn war also eine Voraussetzung für das Bekleiden der Zensur, Diktatur oder Zwischenkönigschaft.
Ämter und Aufgaben | |
Zensur (censura) |
|
Diktatur (dictatura) |
|
Zwischenkönigschaft (interregnum) |
|
Im Kontext der politischen Ämter der römischen Republik werden Dir mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Worte "kurulisch" oder "kurulische Ämter" begegnen. Was genau ist damit aber gemeint?
Ganz einfach: Als kurulische Ämter wurden die hohen Ämter bezeichnet, deren Inhaber eine bestimmte Insigne erhielten: den kurulischen Stuhl (sella curulis).
Eine Insigne ist ein Kennzeichen dafür, dass die Trägerin oder der Träger einen bestimmten politischen, gesellschaftlichen oder religiösen Status innehat. Das Zepter ist beispielsweise die Insigne eines Königs oder einer Königin.
Zu den kurulischen Ämtern gehörten:
Weitere Insignien der römischen Magistraturen waren etwa die Toga mit Purpursaum toga praetexta und die lictroes mit fasces (Diener mit Beil und Rutenbündel).
In dieser Darstellung der Verfassung der Römischen Republik kannst Du das Schema des cursus honorum noch einmal genauer nachvollziehen:
Wie Du in der Abbildung sehen kannst, gab es neben den Magistraturen der Ämterlaufbahn noch weitere Verfassungsorgane im antiken Rom: die Komitien (lat. comitia, von comitium "Versammlungsort").
Zenturiatkomitien (comitia centuriata)
Die Zenturiatkomitien waren der Teil der Volksversammlungen, in dem die Prätoren, Zensoren und Konsuln gewählt wurden. Zudem entschieden sie über Gesetze und die Bestrafung schwerer Verbrechen.
Tributkomitien (comitia tributa)
Die Tributkomitien waren nach Wohnbezirken gegliedert, während die Aufstellung der Zenturiatkomitien vom Vermögen der Mitglieder abhängig waren. In den Tributkomitien wurden die Ädile und Quästoren gewählt.
Kuriatkomitien (comitia curiata)
Die Kuriatkomitien stellten die erste Form der Volksversammlung dar. Zur Zeit der Republik besaßen sie u.a. das Recht, die hohen Magistrate zu bestätigen (lex curiata ).
Die meisten wichtigen Persönlichkeiten Roms, die Du im Lateinunterricht kennenlernst, haben den cursus honorum durchlaufen. In diesem Kapitel werden Dir zwei berühmte Beispiele vorgestellt.
Der bekannteste Redner der römischen Antike ist wohl Marcus Tullius Cicero (106 bis 43 v. Chr.). Seine niedergeschriebenen Reden werden Dir im Lateinunterricht früher oder später begegnen. Cicero wurde in eine wohlhabende Familie geboren und genoss eine gute Bildung. Er übte den Beruf des Gerichtsredners aus und durchlief den cursus honorum:
Ciceros Ämterlaufbahn war sehr steil. Für die meisten Magistrate hatte er gerade erst das Mindestalter erreicht. Nach seinem Konsulat verlor Cicero langsam an politischem Einfluss. Das lag unter anderem daran, dass er sich von Caesar abwandte, der nach Ciceros Konsulat an Bedeutung gewann.
In der Erklärung "Cicero" kannst Du Dich ausführlich über Leben und Werk des Redners informieren.
Als zweites Beispiel dient hier der berühmte Herrscher Gaius Julius Caesar (100 bis 44 v. Chr.). Er entstammte einer alten Adelsfamilie und wurde sowohl militärisch als auch intellektuell gut ausgebildet. Auch Caesar war als Gerichtsredner tätig, bevor er den cursus honorum bestritt.
Im Jahr 63 v. Chr. wurde Caesar zudem zum pontifex maximus, zum höchsten Priester Roms, ernannt.
Bestimmt hast Du schon einmal gehört, dass Caesar den Wandel der römischen Republik zum Kaiserreich bewirkte.
Während seines Konsulats führte er Reformen durch, die ihm immer mehr politische Macht zugestanden. Zudem gewann er durch seine erfolgreichen Kriege in Gallien an Reichtum und Ansehen. So wurde er im Jahr 44 v. Chr. zum Diktator auf Lebenszeit ernannt. Diesen Titel trug er jedoch nur einen Monat, bis zu seiner Ermordung im März.
Mehr über Caesars Leben und seine Taten erfährst Du in der Erklärung "Gaius Julius Cäsar".
cursus honorum – Definition:
Der cursus honorum war eine Reihe politischer Ämter, die römische Bürger absolvieren konnten.
cursus honorum – Voraussetzungen:
Militärdienst
bestimmtes Mindestalter für die einzelnen Ämter
Frauen und Sklaven konnten den cursus honorum nicht einschlagen.
cursus honorum – Ämter:
Ämter = Magistraturen
Quästor
Ädil
Prätor
Konsuls
Wer eine Magistratur innehatte, konnte Mitglied des Senats werden.
cursus honorum – Cicero: Der berühmte Redner Cicero durchlief ebenfalls den cursus honorum und das besonders schnell und früh.
cursus honorum – Caesar: Am Beispiel von Gaius Julius Caesar kannst Du nicht nur den klassischen cursus honorum sehen, sondern auch, wie Caesar die Politik an seine Alleinherrschaft anpasste.
Im alten Rom gab es diese z. B. Ämter:
Weitere Ämter waren: Tribun, Präfekt, Zensor, Diktator.
Die Aufgabe eines Prätors war, dass er Vorsitzender des Gerichtshofs und für Rechtsstreite und die Ernennung der Richter zuständig war.
Man wurde Konsul in Rom, wenn man alle niederen Ämter des cursus honorum durchlaufen hatte. Das Konsulat war das höchste Amt des klassischen cursus honorum.
Karteikarten in Cursus honorum11
Lerne jetztWie lautet die deutsche Übersetzung von cursus honorum ? Nenne die geläufige Kurzform.
Ämterlaufbahn
Nenne mind. zwei Voraussetzungen für den cursus honorum.
Warum konnten Frauen und versklavte Personen nicht den cursus honorum antreten?
Ihnen wurde das Bürgerrecht nicht verliehen.
Nenne die klassischen Ämter des cursus honorum in der richtigen Reihenfolge.
Welche Aufgaben hatte ein Ädil?
Wie viele Konsuln gab es in einer Amtsperiode?
zwei
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