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Unter den Kaisern der Spätantike ist Konstantin der Große wohl der bedeutendste. Er war nicht nur kriegerisch erfolgreich, sondern trug auch wesentlich dazu bei, dass sich das Christentum als Weltreligion etablieren konnte.Sein voller lateinischer Name lautete Flavius Valerius Constantinus. Heute ist er primär unter dem eingedeutschten Namen "Konstantin" bekannt. Den Titel Maximus (der Große) erhielt er im Nachhinein von der Geschichtsschreibung.Doch…
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Sein voller lateinischer Name lautete Flavius Valerius Constantinus. Heute ist er primär unter dem eingedeutschten Namen "Konstantin" bekannt. Den Titel Maximus (der Große) erhielt er im Nachhinein von der Geschichtsschreibung.
Doch was ist über Kaiser Konstantin den Großen bekannt? Hatte er Kinder? Was hat seine Herrschaft mit der heute deutschen Stadt Trier zu tun?
Der folgende Steckbrief gibt Dir erst einmal einen Überblick über die Lebensdaten Konstantins des Großen. Die weiteren Kapitel beschäftigen sich ausführlicher mit seinem Leben und seinem Einfluss als Herrscher.
Steckbrief | |
Name |
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Lebensdaten |
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Familie |
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Kinder |
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Laufbahn |
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besondere Errungenschaften |
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Bedeutung |
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Der Ort der Geburt von Konstantin der Große ist Naissus – eine Stadt, die im heutigen Serbien liegt. Sein Geburtsjahr und Alter sind allerdings nicht überliefert. Deshalb wird seine Geburt ausgehend von seinem Todesjahr zwischen 270 und 288 nach Christus geschätzt.
Er war der Sohn von Flavius Valerius Constantius, genannt Constantius Chlorus, der Offizier im Heer des Römischen Reiches war. Es wird davon ausgegangen, dass seine Mutter Helena keiner hoch gestellten Familie entstammte. Obwohl sie wahrscheinlich nicht verheiratet waren, erkannte Constantius Konstantin als seinen Sohn an.
Constantius gelangte in der römischen Armee zu Ansehen und wurde im Jahr 293 zum Unterkaiser des westlichen Teils des römischen Reiches ernannt.
Die Teilung der kaiserlichen Herrschaft in zwei Kaiser (Augusti) und zwei Unterkaiser (Caesares) wird Tetrarchie genannt.
Die Tetrarchie wurde von Kaiser Dioketians eingeführt. Dabei wurde das Römische Reich in einen westlichen (Britannien bis Afrika) und einen östlichen Teil (Illyrien bis Ägypten) geteilt. In jedem Teil herrschte ein Augustus zusammen mit einem Caesar, der der Nachfolger des Augustus werden sollte. Verwandtschaftliche Verbindungen wurden dabei eher vermieden, sodass sich keine Dynastien bilden konnten.
Die Tetrarchie und die damit verbundene (wenn auch zunächst nur formelle) Teilung des römischen Reiches stellt den Beginn der Spätantike dar.
Seine Jugend verbrachte Konstantin am Hof Kaiser Diokletians, der vor allem in Nikomedia in der heutigen Türkei residierte.
Im Jahr 305 traten Diokletian und der westliche Augustus Maximian zurück, sodass Constantius zum Augustus wurde. Diokletians Nachfolger Galerius schickte Konstantin zurück zu seinem Vater nach Gallien.
Konstantin begleitete Constantius auf einen Feldzug nach Britannien und gewann wohl das Ansehen der Soldaten. Das könnte der Grund dafür sein, dass sie ihn als neuen Kaiser anerkannten und ausriefen, als sein Vater 306 starb.
Dies widersprach allerdings dem System der Tetrarchie, nachdem der Caesar der Nachfolger des Augustus wurde. Zwischen Augustus und Caesar sollte zudem keine verwandtschaftliche Beziehung bestehen.
Du hast bereits gelernt, dass die Ernennung von Konstantin zum Kaiser ein Widerspruch mit der Tetrarchie war. Deswegen wurde Kaiser Konstantin der Große von den anderen Herrschenden nicht als Augustus anerkannt. Trotzdem erhielt er den Posten des Caesar unter Severus, der rechtmäßig der Augustus des Westens wurde.
Konstantin arbeitete allerdings weiter daran, seine Stellung zu behaupten und heiratete Fausta, die Tochter von Maximian. Dieser erkannte ihn als direkten Nachfolger Constantius' an.
Die Prinzipien der Tetrarchie wurden von nun an zunehmend gebrochen:
Anhand dieser Tabelle kannst Du den Wechsel der Kaiser nachvollziehen:
Westen | Osten | |||
ab 305 | ab 307 | ab 308 | ab 305 bis 311 | |
Augusti | Constantius | Severus | Licinius | Galerius |
Caesares | Severus | Konstantin | Konstantin | Maximinus Daia |
Maxentius ist in dieser Übersicht nicht berücksichtigt, da er nie als Kaiser anerkannt wurde, er war ein Usurpator.
Konstantin sah sich nach der Ernennung Licinius' nicht mehr gezwungen, den Bestimmungen der Tetrarchie zu folgen und ließ sich als Augustus betiteln. Er hegte den Plan, seinen Einfluss auszuweiten und seine Mitkaiser wenn nötig militärisch abzusetzen.
Die Schlacht gegen seinen Schwager Maxentius fand im Jahr 312 an der sogenannten Milvischen Brücke statt. Vorher soll Konstantin nach eigenen Angaben einen Traum gehabt haben:
Wie viel Wahres an diesen Schilderungen ist, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Wichtig ist, dass Konstantin seinen Sieg über Maxentius mit dem Christengott in Verbindung brachte. Er zog nach Rom ein und ließ eine große Statue seiner Selbst errichten, die heute nur noch in Teilen erhalten ist:
Abbildung 1: Konstantin der Große – Statue
Mit Licinius einigte er sich zunächst freundschaftlich. In der Mailänder Vereinbarung regelten die beiden Kaiser ihre Regentschaft.
Einige Herrschaftshandlungen von Kaiser Konstantin dem Großen und ihre Bedeutung findest Du in der folgenden Liste:
Zur Zeit Kaiser Konstantins gewannen zwei Städte besondere Bedeutung: Trier und Byzanz.
Die Stadt Trier
Die Kaiserthermen und der Dom wurden allerdings nicht fertiggestellt. Auch in anderen Städten, die wie Trier damals in Gallien und damit an der Grenze des Römischen Reiches lagen, soll Konstantin Bauprojekte beauftragt haben.
Noch bedeutender war Konstantins Entscheidung, seine ständige Herrscherresidenz von Rom in den Osten zu verlegen. Dazu suchte er sich die Stadt Byzanz aus und baute sie umfassend aus. Er soll sie Nova Roma (Neues Rom) genannt haben. Spätestens nach seinem Tod trug sie den Namen Konstantinopel. Konstantinopel wurde zur zweiten Hauptstadt des Römischen Reiches, mit einer eigenen Verwaltung, sogar einem eigenen Senat.
Konstantinopel gewann durch die Förderung Konstantins an so hoher Bedeutung, dass sie auch in den folgenden Jahrhunderten Hauptstadt des östlichen römischen Reiches und des osmanischen Reiches war. Heute heißt die Stadt Istanbul und ist neben Ankara wohl die bedeutendste Stadt der Türkei.
Konstantin hatte mehrere Kinder:
Genau wie seinen erstgeborenen Sohn ließ Kaiser Konstantin der Große auch seine zweite Frau Fausta ermorden. Es kann nur spekuliert werden, ob eine Verbindung zwischen den beiden Morden bestanden hat:
Nach Konstantins Tod im Jahr 337 traten seine drei verbliebenen Söhne zunächst gemeinsam die Herrschaft über das Römische Reich an. Allerdings brandete unter ihnen bald Krieg auf, dem Konstantin II schnell zum Opfer fiel. Constantius II regierte bis 361 schließlich als einziger Augustus.
Wie sein Vater Constantius stand Konstantin den Anhänger*innen des noch relativ jungen Christentums zumindest tolerant gegenüber. Angeblich bekannte sich seine Mutter Helena selbst ebenfalls zu diesem Glauben.
Vor der Schlacht an der Milvischen Brücke verehrte Konstantin wahrscheinlich den Sonnengott Sol. Allerdings war es zu seiner Zeit nicht unüblich, zwei Glaubensrichtungen miteinander zu vereinbaren. Die Grundsätze des Christentums waren noch nicht gefestigt und konnten angepasst werden.
Nach der Schlacht bekannte sich Konstantin öffentlich als Christ und leitete damit die sogenannte Konstantinische Wende ein.
Es wird davon ausgegangen, dass Konstantin ab einem gewissen Zeitpunkt tatsächlich an die christliche Lehre glaubte. Allerdings war seine Konversion auch eine strategische und politische Entscheidung. Als Förderer des Christentums sicherte er sich den Zuspruch dieser Gläubigen und profitierte von den Strukturen, in denen sie sich organisierten. Zudem begünstigte der Monotheismus auch die Überzeugung, dass es nur einen Kaiser geben sollte.
Als Monotheismus wird die Überzeugung bezeichnet, nach der es nur einen einzigen Gott gibt.
Konstantin der Große – Münze
Eine wichtige Quelle für die Selbstpräsentation einer Herrscherin oder eines Herrschers sind die Münzen, die sie prägen lassen. Diese zeigen meistens Symbole und Attribute, mit denen die Herrscherinnen und Herrscher in Verbindung gebracht werden.
Von Konstantin sind einige Münzen überliefert. Zunächst zeigen sie Merkmale, die dem Sonnengott Sol zugeschrieben werden. Schon aus dem Jahr 313 ist jedoch eine Münze überliefert, die ein Porträt Konstantins mit dem Christussymbol am Helm zeigt:
Abb. 2: Christussymbol "Chrismon"
Viele der Münzen wurden in Trier geprägt. Aus der Zeit nach Konstantins Tod sind Münzen erhalten, die ihn mit dem Beinamen divus (göttlich) zeigen. Diese Ehrung zeigte, dass der verstorbene Kaiser von den Göttern in den Himmel aufgenommen wurde. In der Regel erhielten sie alle rechtmäßigen Kaiser.
Die Anhänger des Christentums waren zu Beginn des 4. Jahrhunderts noch eine Minderheit, erhielten jedoch immer mehr Zuwachs. Das Bekenntnis und die Unterstützung eines so mächtigen Herrschers wie Kaiser Konstantin gab der Religion einen massiven Aufschwung. Dieser wird als Konstantinische Wende bezeichnet, da er erheblich zur Etablierung des Christentums als Weltreligion beitrug.
Seine Rolle als Förderer des Christentums barg für Kaiser Konstantin allerdings auch neue Herausforderungen. Innerhalb der Christen gab es schon damals unterschiedliche Strömungen, die sich über Glaubensfragen uneinig waren. Konstantin sah sich dabei als Schlichter und rief zu diesem Zweck 325 das erste Konzil von Nicäa ein.
EIn Konzil ist eine Versammlung von hochrangigen christlichen Glaubensträger*innen, bei dem die Verwaltung der Kirche und Glaubensfragen diskutiert werden. Ein anderes Wort für eine solche Versammlung ist "Synode".
Kaiser Konstantin der Große ließ sich erst an seinem Lebensende taufen. Im Jahr 337 wurde er, während er sich auf einen Krieg gegen die Perser vorbereitete, krank und starb kurz darauf. Er wurde in der Apostelkirche in Konstantinopel beigesetzt, seine Überreste gingen jedoch im Laufe der Zeit verloren.
Der Heilige Konstantin ist in der Regel der gleiche wie Kaiser Konstantin der Große. Allerdings gilt er ausschließlich in der orthodoxen Kirche als Heiliger.
Man spricht von der Konstantinischen Wende, weil Kaiser Konstantins Einfluss auf die Entwicklung des Christentums so groß war.
Das Grab von Kaiser Konstantin ist in der Apostelkirche in Konstantinopel, heute Istanbul.
Die römischen Kaiser der Tetrarchie heißen:
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