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Epikureismus

Du möchtest mehr über Epikureismus wissen? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte rund um diese philosophische Strömung, ihre Definition und Merkmale und die Unterschiede zum Hedonismus. 

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Du möchtest mehr über Epikureismus wissen? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte rund um diese philosophische Strömung, ihre Definition und Merkmale und die Unterschiede zum Hedonismus.

Dabei werden auch wichtige Vertreter des Epikureismus sowie der Vergleich mit der Stoa und ihre jeweilige Bedeutung in der römischen Antike beleuchtet.

Epikureismus Definition und Merkmale

Der Epikureismus ist eine philosophische Strömung, die sich auf die Lehren des griechischen Philosophen Epikur von Samos (341-270 v. Chr.) zurückführen lässt. Er gehört zur Hellenistischen Philosophie und ist durch die Betonung der Lust als höchstes Gut geprägt. Der Epikureismus legt großen Wert auf ein glückliches Leben, das durch die Erfüllung unserer natürlichen und notwendigen Bedürfnisse erreicht wird.

Epikureismus: Philosophische Strömung, die ihre Wurzeln in den Lehren von Epikur hat und ein glückliches Leben durch die Befriedigung unserer natürlichen und notwendigen Bedürfnisse erreichen möchte.

Grundlagen des Epikureismus

Die Grundlagen des Epikureismus lassen sich in folgenden Prinzipien zusammenfassen:

  • Atome und das Leere:
    • Das Universum besteht nach Epikur aus Atomen und dem Leeren.
    • Die Atome bewegen sich zufällig im Leeren, und ihre Kollisionen schaffen die Welt, wie wir sie kennen.
  • Psychologie und Ethik:
    • Gemäß dem Epikureismus sind die menschlichen Seelen ebenfalls aus Atomen aufgebaut.
    • Ein zentrales Ziel der Ethik im Epikureismus ist die Erlangung von Lust und die Vermeidung von Schmerz.
  • Lustprinzip:
    • Lust und Schmerz sind die grundlegenden Prinzipien der menschlichen Existenz.
    • Die höchste Form von Lust ist die Abwesenheit von Schmerz (Ataraxie).
  • Vernunft und Natur:
    • Unsere Bedürfnisse sind durch die Natur gegeben, und ihre Befriedigung sollte die Grundlage für ein glückliches Leben sein.
    • Die Vernunft hilft uns dabei, unsere Bedürfnisse zu erkennen und auf vernünftige Weise zu befriedigen.
  • Freundschaft:
    • Freundschaft ist ein zentrales Element im epikureischen Denken.
    • Sie bietet emotionale Sicherheit und ist essenziell für ein glückliches Leben.

Unterschied zwischen Hedonismus und Epikureismus

Sowohl der Hedonismus als auch der Epikureismus betonen die Wichtigkeit von Lust in der Ethik, doch es gibt einige grundlegende Unterschiede zwischen beiden Strömungen:

Hedonismus: Philosophische Strömung, die Lust als höchstes Gut betrachtet und ihren Wert als Ziel und Maßstab für menschliches Handeln definiert.

  • Auffassung von Lust:
    • Im Hedonismus werden sowohl körperliche als auch geistige Freuden als wertvoll betrachtet.
    • Im Epikureismus hingegen steht die geistige Freude im Vordergrund, während körperliche Freuden als vergänglich angesehen werden.
  • Quantität vs. Qualität:
    • Der Hedonismus betont die Menge der Lust, die ein Individuum erlebt.
    • Im Epikureismus wird hingegen die Qualität der Lust als entscheidender Faktor angesehen.
  • Lustmaximierung:
    • Im Hedonismus ist das Ziel, immer mehr Lust zu erreichen.
    • Der Epikureismus hingegen strebt nach einer beständigen, stabilen Freude, die auf der Befriedigung natürlicher und notwendiger Bedürfnisse basiert.

Wichtige Vertreter des Epikureismus

Im Laufe der Geschichte gab es viele bedeutende Vertreter des Epikureismus, die sowohl die Lehren von Epikur weiterentwickelt als auch seine Ideen popularisiert haben. Einige der wichtigsten sind:

NameLebensdatenBedeutung
Epikur von Samos341-270 v. Chr.Gründer des Epikureismus, auf dessen Lehren die Strömung basiert.
Titus Lucretius Carusca. 99-55 v. Chr.Römischer Dichter und Philosoph, der die Lehren des Epikureismus in seinem Gedicht "De rerum natura" (Über die Natur der Dinge) verbreitete.
Philon von Larisaca. 159-84 v. Chr.Griechischer Philosoph und Schüler Epikurs, der den Epikureismus in Rom einführte und vertrat.
Pierre Gassendi1592-1655Französischer Philosoph, der die Ideen des Epikureismus wieder aufgriff und in der Neuzeit mit dem Christentum vereinbarte.

Epikureismus und Stoa im Vergleich

In der Antike gab es viele Strömungen und Denkrichtungen, die unterschiedliche Ansichten über ein gelungenes Leben und die richtige Lebensführung vertraten. Zwei der bedeutendsten sind der Epikureismus und der Stoizismus. Beide Philosophieschulen stammen aus der Hellenistischen Philosophie und haben eine große Wirkungsgeschichte in der römischen Antike. Im Folgenden werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Strömungen sowie ihr Einfluss auf die römische Antike dargelegt.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Der Epikureismus, der auf den Lehren des griechischen Philosophen Epikur basiert, und der Stoizismus, der von Zenon von Kition begründet wurde, haben einige Gemeinsamkeiten, insbesondere ihre Suche nach einem glücklichen Leben. Dennoch unterscheiden sie sich grundlegend in ihrer Auffassung von Glück und den Wegen, die dazu führen.

Einige der wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind:

  • Glück:
    • Beide Philosophieschulen sind Eudaimonistisch und streben nach einem glücklichen Leben.
    • Im Epikureismus bedeutet Glück, Lust zu maximieren und Schmerz zu minimieren.
    • Im Stoizismus hingegen findet Glück im Erreichen der Tugend und im menschlichen Handeln im Einklang mit der Natur.
  • Ethik:
    • Die Ethik des Epikureismus beruht auf dem Lustprinzip und der Befriedigung von natürlichen und notwendigen Bedürfnissen.
    • Die Stoiker hingegen sehen Tugend und die Übereinstimmung mit der Natur als höchstes Gut.
    • Ihre Ethik basiert auf einer sogenannten "Tugendethik".
  • Emotionen und Leidenschaften:
    • Im Epikureismus werden Emotionen und Leidenschaften als störend angesehen, wenn sie im Widerspruch zu einem lustvollen und schmerzfreien Leben stehen.
    • Im Stoizismus hingegen werden die Emotionen und Leidenschaften als irrational angesehen und sollten durch Vernunft und Weisheit überwunden werden.
  • Rolle der Götter:
    • Während im Epikureismus die Götter als unwesentlich für das menschliche Glück betrachtet werden und sich nicht in das Leben der Menschen einmischen, spielt im Stoizismus die Vorstellung eines göttlichen Logos, der alles durchdringt und ordnet, eine wichtige Rolle.

Ein Beispiel für den Unterschied in der Auffassung von Glück: Während Epikur Freundschaft als einen wesentlichen Bestandteil eines glücklichen Lebens betrachtete, war Freundschaft in der stoischen Lehre eher ein sekundärer Aspekt, der sich aus der Tugend der Gerechtigkeit ableitet.

Einfluss auf die römische Antike

Der Epikureismus und der Stoizismus hatten beide einen großen Einfluss auf die Philosophie und Kultur der römischen Antike. Beide Strömungen wurden von wichtigen Intellektuellen und Staatsmännern aufgegriffen, angepasst und weiterentwickelt.

Einige Beispiele für den Einfluss des Epikureismus und Stoizismus auf die römische Antike sind:

  • Römische Philosophen und Dichter:
    • Römische Denker zeigten großes Interesse an beiden Philosophieschulen und integrierten ihre Ideen in ihre eigenen Werke.
    • Beispiele sind der Dichter Lucretius, der den Epikureismus vertrat, oder der Philosoph und Dramatiker Seneca, der sich dem Stoizismus zuwendete.
  • Römische Staatsmänner:
    • Einige der einflussreichsten Politiker und Staatsmänner der römischen Antike waren Anhänger des Epikureismus oder des Stoizismus.
    • Cicero, ein bedeutender römischer Politiker und Anhänger der stoischen Lehre, bezeichnete den Epikureismus als für die römische Gemeinschaft ungeeignet, was zu einer konkurrierenden Haltung zwischen den beiden Strömungen führte.
  • Verbreitung und Anpassung:
    • Sowohl der Epikureismus als auch der Stoizismus wurden im gesamten römischen Reich verbreitet und auf unterschiedliche Weise angepasst.
    • Die Philosophieschulen beeinflussten das kulturelle Leben in vielen Städten des römischen Reiches, einschließlich Rom, Athen und Alexandria.
  • Einfluss auf die spätere Philosophie:
    • Beide Philosophieschulen hinterließen ein bedeutendes Erbe, das die Entwicklung der Philosophie in der Spätantike, im Mittelalter und in der Neuzeit beeinflusste.
    • Ihre Lehren, wie beispielsweise Epikurs Fokus auf persönliches Glück und die stoische Betonung der Tugend, sind bis heute in der Philosophie präsent.

Epikureismus heute und seine Bedeutung

Obwohl der Epikureismus eine antike Philosophie ist, bleibt seine Bedeutung und Relevanz für die moderne Gesellschaft bestehen. Die Grundprinzipien des Epikureismus wie die Suche nach einem glücklichen Leben, die Befriedigung natürlicher und notwendiger Bedürfnisse oder die Bedeutung von Freundschaft sind zeitlose Konzepte, welche in verschiedenen Formen auch heute noch Anklang finden.

Der Epikureismus, wie er von Epikur gelehrt wurde, ist mehr als nur eine Philosophie der Lust und des Vergnügens. Sie bietet eine Reihe von Prinzipien und praktischen Anwendungsmöglichkeiten für ein erfülltes und glückliches Leben in der heutigen Zeit:

  • Bedürfnisse erkennen: Die Unterscheidung zwischen natürlichen und notwendigen Bedürfnissen sowie unnötigen Begierden kann helfen, den Konsumwahn und die damit verbundene Unzufriedenheit in der modernen Gesellschaft zu hinterfragen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • Achtsamkeit: Die epikureische Betonung der Bewusstheit und Achtsamkeit sowie die Wertschätzung der einfachen Genüsse des Lebens kann in der hektischen, schnelllebigen modernen Gesellschaft als ein Weg zur Entschleunigung und zur Selbstreflexion dienen.
  • Umgebung und Freundschaft: Die Wichtigkeit von Freundschaft und einer unterstützenden Umgebung in der epikureischen Philosophie kann dazu beitragen, die soziale Vernetzung und Zusammenarbeit in einer zunehmend individualistischen Welt zu fördern.
  • Ethische Lebensführung: Die Verbindung von glücklichem Leben und ethischer Lebensführung im Epikureismus kann auch in der heutigen Zeit angewandt werden, um ein ausgewogenes und verantwortungsbewusstes Leben zu führen. Hierbei können die Prinzipien der Nachhaltigkeit und des ethischen Konsums berücksichtigt werden.

Epikureismus - Das Wichtigste

  • Epikureismus: Philosophie, die auf den Lehren von Epikur basiert und ein glückliches Leben durch Befriedigung natürlicher und notwendiger Bedürfnisse erreichen möchte.
  • Ataraxie: Höchste Form von Lust, bezeichnet als Abwesenheit von Schmerz
  • Unterschiede zum Hedonismus: Epikureismus fokussiert auf Qualität von Lust und stabile Freude anstatt auf Quantität und ständig wachsende Lust.
  • Epikureismus und Stoa: Beide antike Philosophien streben nach einem glücklichen Leben, unterscheiden sich jedoch in der Auffassung von Glück und in ihren ethischen Grundlagen.
  • Bedeutende Epikureismus Vertreter: z.B. Epikur von Samos, Titus Lucretius Carus, Philon von Larisa und Pierre Gassendi

Häufig gestellte Fragen zum Thema Epikureismus

Das Ziel der Epikureer ist, ein angenehmes und glückliches Leben zu führen, indem sie Lust maximieren und Schmerz minimieren, sowohl körperlich als auch geistig, und dies erreichen durch Weisheit, Mäßigung und ein tieferes Verständnis der Natur der Dinge.

Epikurs Lehre war eine philosophische Strömung in der Antike, die sich auf das Streben nach einem glücklichen Leben durch Lust, Vernunft, Freiheit von Angst und mentaler Seelenruhe ('Ataraxie') konzentrierte. Dabei sollten körperliche Begierden maßvoll befriedigt werden, während geistige Freuden höher geschätzt wurden. Die Suche nach Glück erforderte, sich von den Furcht vor Tod und Göttern zu befreien. Für Epikur waren Freundschaften ein essentieller Bestandteil der Lebensfreude.

Epikureer sind Menschen, die der philosophischen Lehre des Epikureismus folgen, welche von dem antiken griechischen Philosophen Epikur begründet wurde. Diese Lehre betont die Suche nach einem glücklichen und erfüllten Leben durch Vernunft, Genuss und den Verzicht auf unnötige materielle Güter und übermäßige Begierden.

Epikurs Einstellung zum Tod war, dass man ihn nicht fürchten sollte, da er für den Toten nicht spürbar ist. Nach epikureischer Auffassung hören Wahrnehmung und Empfindung auf, sobald der Tod eintritt. Daher ist der Tod für den Einzelnen bedeutungslos und sollte keine Quelle der Angst sein.

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