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Schule im alten Rom

In der Antike weiteten die Römer ihr Reich stetig weiter aus und eroberten die Gebiete verschiedener Völker. Dabei entschieden sie, welchen Nutzen es für sie haben könnte, die kulturellen Errungenschaften dieser Völker zu übernehmen.

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In der Antike weiteten die Römer ihr Reich stetig weiter aus und eroberten die Gebiete verschiedener Völker. Dabei entschieden sie, welchen Nutzen es für sie haben könnte, die kulturellen Errungenschaften dieser Völker zu übernehmen.

Zu sehen ist das neben der Bauweise der Aquädukte und Tempel auch an der Erziehung und Bildung in der Antike: Mit dem Einfluss der alten Griechen nach der Übernahme der griechischen Reiche im zweiten Jahrhundert v. Chr. spielte die Bildung an römischen Schulen in der res publica und später im Kaiserreich eine zunehmend größere Rolle.

Erziehung und Bildung in der Antike – Überblick

Vor dem Einfluss der Griechen und Griechinnen war die römische Gesellschaft noch eher bäuerlich geprägt. Die traditionelle römische Erziehung war sehr familiär und orientiere sich an dem Prinzip des Vorlebens und Abschauens.

  • Jungen wurden für ihre Aufgaben als zukünftiges Familienoberhaupt (pater familias) vorbereitet.
  • Mädchen lernten Haushaltsaufgaben.
  • Eine Bildungskultur mit verschiedenen Fächern und Interessengebieten wie im antiken Griechenland gab es nicht.

Die römische Erziehung und Bildung in der Antike unterschieden sich sehr zwischen den wohlhabenden und den durchschnittlichen Familien.

Römische Geschichte – Schule im alten Rom

Eine klassische Schule gab es im alten Rom nicht, denn ein öffentliches Schulsystem war in der res publica (die römische Republik) nicht vorhanden. Bildung war Familiensache.

Dennoch gab es neben der Möglichkeit einen Privatlehrer zu bezahlen, auch etwas Ähnliches wie eine öffentliche Schule ohne staatliche Gelder. Das änderte sich in der Kaiserzeit (27 v. Chr. bis ca. 284 n. Chr.), in der zumindest eine Grundbildung als positiv für die Gemeinschaft galt und auch staatliche Gelder in Schulen flossen.

Römische Erziehung

Die römische Erziehung war wie die Bildung stark abhängig davon, ob es sich um eine wohlhabende oder bäuerliche Familie handelte. Dementsprechend sah die Erziehung von römischen Kindern in Handwerksfamilien oder auf dem Land sehr anders aus als bei wohlhabenden Familien.

Jungen aus ärmeren Familien mussten schon früh mithelfen, das Überleben zu sichern. Mädchen blieben lange bei ihren Müttern und wurden viel später verheiratet als bei reichen Familien.

Die Struktur der römischen Gesellschaft war stark davon abhängig, wie vermögend ihre Mitglieder waren und aus welchen Familien sie stammten. Lies Dir die Erklärung "Römische Gesellschaft" durch, um mehr darüber zu erfahren.

Wie bereits erwähnt, wurden Kinder nach dem Prinzip des Vorlebens und Abschauens erzogen:

  • Kinder wurden oft bei Arbeit der Eltern eingebunden
  • so lernten sie ihre zukünftigen Aufgaben
  • wichtig waren die mos maiorum, "die Sitten der Vorfahren"
  • dazu zählte: Einhalten der religiösen, rechtlichen, militärischen und öffentlichen Pflichten
  • mos maiorum wurden nicht hinterfragt, da sie als Basis für den Aufstieg Roms galten

Römische Erziehung der Mädchen

Die römische Erziehung der Mädchen endete in wohlhabenden Familien meist sehr früh. Mit der Geschlechtsreife (ca. mit zwölf Jahren) wurden viele bereits verheiratet. Sie konnten daher zunächst nur die Elementarschule (vergleichbar mit der heutigen Grundschule) besuchen.

In der Ehe begannen sie, ihren traditionellen Pflichten als Hausfrauen und Müttern nachzugehen, die sie zuvor von ihren Müttern vorgelebt bekamen.Auf dem Land und in Handwerksfamilien waren die Mädchen oft noch mit 20 Jahren bei ihren Müttern und halfen diesen im Haushalt.

Römische Erziehung der Jungen

Bei der römischen Erziehung der Jungen stand Praxis vor der Vermittlung von Wissen. Abgeleitet aus den mos maiorum waren nach Cicero die folgenden Dinge Ziel der Erziehung:

  • Würde (gravitas)
  • Standhaftigkeit (constantia)
  • Geistesgröße (magnitudo animi)
  • Rechtschaffenheit (probitas)
  • Zuverlässigkeit (fides)
  • Vortrefflichkeit (virtus)

Cicero war ein römischer Politiker, Philosoph, Anwalt, Schriftsteller und Redner.

Außerdem war es in der römischen Erziehung wichtig, dass die jungen Römer soziale Kompetenzen beherrschen und sich gut behaupten und selbst darstellen konnten. Vor allem im politischen Zentrum, in Rom, mussten sie mit anderen oder gegen andere Menschen arbeiten.

Zu den sozialen Kompetenzen gehörten auch Kenntnisse

  • über das Rechtswesen
  • über die religiöse Tradition
  • in Wirtschaft, Administration und Militär

Diese Faktoren sollten zum Erfolg und zur Ausbildung zum pater familias eines jungen Römers beitragen.

Um den männlichen römischen Kindern diese Kenntnisse und Aufgaben näherzubringen, wurden diese bereits mit sieben Jahren vom Vater zu Unternehmungen mitgenommen.

Die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger zu verteidigen, war zwar Aufgabe des römischen Heeres. Dennoch wurde die Fähigkeit, seine Familie zu beschützen, hochgeschätzt. Militärische Grundkenntnisse sollten daher Teil der Erziehung von Jungen sein.

Römische Schule

Die römische Schule war Kindern wohlhabender Familien vorbehalten. Schätzungsweise konnten daher maximal 10 % der Gesamtbevölkerung lesen und schreiben. Mädchen besuchten dabei in der Regel nur die Elementarschule, konnten sich aber in höherem Alter weiterbilden, wenn sie die finanziellen Mittel dazu hatten.

Die Lehrinhalte wurden nach dem Kosten-und-Nutzen-Prinzip ausgewählt. Etwa Fächer wie Musik, Sport oder Kunst, die in der Schule im antiken Griechenland üblich waren, gab es in der römischen Schule nicht. Die Römer*innen waren überzeugt, dass in diesen Bereichen keine Karriere gemacht werden könnte.

Bestimmt hast Du schon von Römer*innen gehört, die durch ihre künstlerischen Fähigkeiten berühmt wurden. Diese übten sie allerdings meist erst spät in ihrem Leben aus, nachdem sie eine militärische oder politische Laufbahn absolviert hatten und so zu Ansehen gelangt waren.

Bei der Schule im alten Rom gab es eine ähnliche Einteilung der Bildungsstufen wie heute in Grundschule, Gymnasium und Studium.

Schule im alten Rom – Elementarschule

Mit sieben Jahren kamen die römischen Kinder in die Elementarschule, lat. ludi oder scholae litterati. Kinder weniger wohlhabender Familien wurden von unfreien oder freigelassenen Männern mit griechischer Herkunft gegen Bezahlung unterrichtet.

Der Lehrer der ersten Bildungsstufe wurde magister ludi genannt und hatte kein hohes gesellschaftliches Ansehen. Römische Kinder lernten an öffentlichen Plätzen oder Läden Lesen, Schreiben und Rechnen. Da auch in der Schule sehr auf Disziplin geachtet wurde, wurden Kinder oft für Fehlverhalten mit Stockhieben bestraft.

Kinder wohlhabender Familien wurden meist zu Hause von Privatlehrern unterrichtet, ebenfalls meist von gebildeten griechischen Sklaven.

Um Rechnen zu lernen, wurden Rechenbretter (lateinische Einzahl: abacus) benutzt. Für das Schreiben zeichneten die Schülerinnen und Schüler vorgeschriebene Buchstaben nach. Die Schulhefte waren zu der Zeit mit Wachs überzogene Holztafeln, in die mit Griffeln hineingeritzt werden konnte.

Radiergummi war nicht nötig, denn wenn man etwas hineingeritzt hatte, konnte man das Wachs danach wieder glätten.

Mit dem Abschließen der scholae litterati galt man als hinreichend gebildet, als litteratus. Zu dem Zeitpunkt waren die Kinder größtenteils zwischen elf bis zwölf Jahre alt.

Schule im alten Rom – Grammatikschulen

Die meisten Kinder verließen die Schule nach der Elementarschule. Kinder, vor allem Jungen, von besonders wohlhabenden Eltern konnten noch zur scholae grammatici gehen. Mit dem Ausblick einer Karriere in der Politik wurden ihre sprachlichen Fähigkeiten weiter ausgebildet.

Dazu gehörte neben der lateinischen Sprache auch das Erlernen und Verbessern der (alt-) griechischen Sprache. Das Lehrmaterial war hierbei römische und griechische Dichtung.

Der Lehrer, der grammaticus, hatte in der Gesellschaft nur einen etwas besseren Stand als ein magister ludi.

Schule im alten Rom – Studium / Rhetorikschule

Den Höhepunkt der Ausbildung der Rhetorik, der Redekunst, stellte das studium dar. Hierfür wurde ein Lehrer angestellt, ein rhetor.

Das Studium konnte direkt nach der scholae grammatici angefangen werden. Zu diesem Zeitpunkt erreichten römische Jungen gerade das 16. Lebensjahr und galten als Erwachsene. Es war auch üblich, in höherem Alter ein individuelles Studium bei einem rhetor zu beginnen. Neben der Redekunst wurde den studentes Philosophie und Rechtslehre gelehrt.

Wenn ein Römer neben Elementar- und Grammatikschule auch das Studium abgeschlossen hatte, konnte er sich eruditus, "Gelehrter" nennen.

Das Rhetorikstudium war nur den römischen Eliten möglich. Allein schon deshalb, dass es sehr wenige Lehrer gab und diese sich daher überdurchschnittlich bezahlen ließen.

Römische Schule – Bilder

Abschließend kannst Du Dir auf den Bildern anschauen, welche Schreib- und Rechenmittel in der römischen Schule benutzt wurden. Auf dem folgenden Foto siehst Du eine Wachstafel mit Griffel, wie sie in der Schule im alten Rom verwendet wurde:

Schule im alten Rom Römische Schule Bilder Wachstafel StudySmarterAbb. 1 - Wachstafel mit Griffel

Für das Rechnen wurde das Rechenbrett, das die Römer abacus nannten, verwendet. Vielleicht hast Du einen Abakus auch in der Grundschule verwendet. Das folgende Bild zeigt einen Abakus:

Schule im alten Rom Römische Schule Bilder Abacus StudySmarterAbb. 2 - Ein Abakus

Schule im alten Rom - Das Wichtigste

  • Erziehung und Bildung in der Antike war geprägt vom Prinzip des Vorlebens und Abschauens und sah in wohlhabenden Familien anders aus als bei ärmeren.
  • Die römische Erziehung orientierte sich immer an den mos maiorum, den allgemeingültigen "Sitten der Vorfahren".
  • Römische Geschichte: Schule war in der res publica Familiensache und wurde erst in der Kaiserzeit mit öffentlichen Geldern gefördert.
  • Schule im alten Rom: Die drei Bildungsstufen waren
    • scholae litterati (Elementarschule)
    • scholae grammatici (Grammatikschule)
    • studium (Rhetorikschule).
  • Römische Schule und Bildung war nur den Kindern wohlhabenderer Familien möglich. Je höher die Bildungsstufe, desto teurer wurde die Bildung. Nur die römische Elite konnte ein Rhetorikstudium absolvieren.

Nachweise

  1. Christes, Klein, Luth (2006): Handbuch der Bildung und Erziehung in der Antike, Darmstadt.
  2. Abbildung 1: Wachstafel https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17729778 von Sippel2707 unter der Lizenz von CC BY-SA 3.0.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Schule im alten Rom

Die römischen Kinder lernten entweder bei einem Privatlehrer, der meist ein Sklave mit griechischer Herkunft war. Diese Sklaven boten in Läden auch so etwas wie eine öffentliche Schule an.

Die Römerinnen und Römer wurden vom pater familias nach dem Prinzip des Vormachen und Abschauen ausgebildet. Eltern, die es sich leisten konnten, konnten ihre Kinder auch zur Schule schicken. 

Die Schule im alten Rom war einfacher als heute. Kinder wurde von gebildeten griechischen Versklavten oder Freigelassenen unterrichtet. Dabei gab es neben Läden und öffentlichen Plätzen als Klassenzimmer auch Privatunterricht.

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