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Freizeit im alten Rom

Die Freizeit im alten Rom prägte vor allem eine besondere Formulierung: Vielleicht hast Du schon einmal die Formulierung "Brot und Spiele" (lat. panem et circenses) gehört. Häufig wird diese Formulierung dem römischen Dichter Juvenal zugeordnet. Gemeint ist mit dem Spruch, dass das römische Volk sich von lediglich zwei Sachen leiten ließ: dem Bedürfnis nach Essen (Brot) und nach Freizeitunterhaltung (Spiele). Beides waren nämlich Dinge, die die römischen Regierenden dem Volk kostenlos zur Verfügung stellten, um die Bürger bei Laune zu halten und um an Beliebtheit zu gewinnen. Vor allem die römischen Spiele sind dabei bis heute ein zentrales Merkmal der antiken römischen Kultur. 

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Die Freizeit im alten Rom prägte vor allem eine besondere Formulierung: Vielleicht hast Du schon einmal die Formulierung "Brot und Spiele" (lat. panem et circenses) gehört. Häufig wird diese Formulierung dem römischen Dichter Juvenal zugeordnet. Gemeint ist mit dem Spruch, dass das römische Volk sich von lediglich zwei Sachen leiten ließ: dem Bedürfnis nach Essen (Brot) und nach Freizeitunterhaltung (Spiele). Beides waren nämlich Dinge, die die römischen Regierenden dem Volk kostenlos zur Verfügung stellten, um die Bürger bei Laune zu halten und um an Beliebtheit zu gewinnen. Vor allem die römischen Spiele sind dabei bis heute ein zentrales Merkmal der antiken römischen Kultur.

Zirkusspiele im alten Rom

Freizeit und Vergnügen im alten Rom spielten für die Menschen eine wichtige Rolle. Neben den normalen Spielen und Zeitvertreiben gab es einige größere Spektakel, die fest als Unterhaltungsprogramm für das römische Volk geplant waren. Es handelt sich um die sogenannten Zirkusspiele im alten Rom: Gladitorenkämpfe, Tierhetzen, Wagenrennen und Naumachien, die im Circus Maximus oder dem Kolosseum stattfanden.

Gladiatorenkämpfe im alten Rom

Eine der zentralen Unterhaltungsattraktionen im alte Rom waren die Gladiatorenkämpfe. Bestimmt hast Du schon einmal etwas darüber gehört oder einen Film darüber gesehen. Gladiatorenkämpfe waren beliebte, öffentliche Spektakel im römischen Reich, die zwischen ausgebildeten Gladiatoren vor einem Publikum in einem Amphitheater aufgeführt wurden. Häufig fanden die Kämpfe im größten aller Amphitheater, dem Kolosseum, statt.

Schau gerne einmal in die Erklärung zum Kolosseum, wenn es Dich interessiert!

Freizeit im alten Rom Gladiatorenkämpfe StudySmarterAbbildung 1: Eine Darstellung eines Gladiatorenkampf

Entgegen der häufigen Darstellungen in Filmen sind dabei die Kämpfenden eher selten gestorben, da es klare Regeln und Schiedsrichter gab, aber auch weil die Ausbildung von Gladiatoren das Reich viel Geld kostete.

Die Kämpfenden waren in der Regel ehemalige Kriegsgefangene, Verbrecher oder Sklaven. Gladiatoren genossen generell kein hohes Ansehen in der Gesellschaft, konnten aber mit einem guten Kampf eine gewisse Beliebtheit und vor allem Bekanntheit beim Volk erwerben.

Es gab verschiedenen Arten von Gladiatoren, die man anhand ihrer Ausrüstung unterscheiden konnte. Auch änderten sich die Kampfkonstellationen zwischen den einzelnen Kämpfern. In der Regel fanden aber Zweikämpfe oder Kämpfe gegen wilde Tiere (wie Löwen, Leoparden, Bären, Nashörner etc.) statt.

Zusätzlich gab es Tierhetzen (venationes). Die Idee dazu stammte von den alten Griechen. Anfangs fanden die Tierhetzen im Circus Maximus statt, ein weiteres, zentrales Gebäude im alten Rom.

Freizeit im alten Rom – Circus Maximus: Wenn Du mehr über den Circus Maximus erfahren willst, schau doch gerne in der Erklärung dazu nach!

Wagenrennen im alten Rom

Die Wagenrennen im alten Rom waren auch sehr beliebt. Viele Spielfilme, wie der bekannte Film "Ben Hur", enthalten Szenen, in denen Wagenrennen im alten Rom ausgetragen wurden. Die Rennen fanden in der Regel im Circus Maximus statt, einem riesigen länglichen Stadion, das eine Rennbahn und extra Startboxen besaß. Es waren Wettkämpfe, in denen die einzelnen Wagenlenker in mit Pferden bespannten Wägen gegeneinander antraten.

Freizeit im alten Rom Wagenrennen StudySmarterAbbildung 2: Ein Teilnehmer eines Wagenrennens

Man unterschied zwischen vier Farben, die den vier Rennställen im antiken Rom zugeordnet waren: rot, grün, blau und weiß. Je nach Farbe des Reitstalls waren auch die Wagenlenker in diesen Farben angezogen. So konnte das Publikum beim Wagenrennen die einzelnen Gruppen unterscheiden und seine Favoriten anfeuern.

Außerdem gab es Streitwägen mit jeweils zwei oder vier Rädern, in denen die Wagenlenker fuhren. Die Teilnehmer waren, wie auch bei den anderen Unterhaltungsspektakeln, ehemalige Kriegsgefangene, Verbrecher oder Sklaven.

Naumachien im alten Rom

Die Naumachien waren die Freizeitaktivität, deren Vorbereitung am aufwendigsten und teuersten war. Deshalb konnten Naumachien nur von den mächtigsten römischen Alleinherrschern veranstaltet werden. Unter dem Begriff "Naumachie" versteht man heute vorrangig inszenierte Schauspiele, bei denen berühmte Seeschlachten der Geschichte nachgespielt wurden.

Bei der größten Naumachie, die unter Kaiser Claudius veranstaltet wurde, kämpften insgesamt ca. 38.000 Sklaven, Gefangene und Verurteilte auf über 100 Schiffen gegeneinander. Es gab sogar Naumachien, die im Kolosseum stattfanden, wofür der Boden dieses Amphitheaters extra mit Wasser (bis 1,5 Meter hoch) geflutet wurde.

Theater im alten Rom

Neben den gespielten Seeschlachten gab es auch das normale Theater im alten Rom. Es war nicht ganz so beliebt wie die oben genannten Spektakel. Im Jahr 364 v. Chr. soll im Rahmen öffentlicher Spiele das römische Theater seinen Anfang gefunden haben. Dort konnte man entweder Tragödien (traurige Schauspiele) oder Komödien (lustige Schauspiele) sehen, die beide immer von Musik begleitet waren.

Die Schauspieler waren aber immer nur Männer, die deshalb teilweise auch Frauen darstellten. Das Theater im alten Rom stammte von den alten Griechen und wurde von den Römern in ihre Kultur übernommen.

Die beliebteste Form des römischen Theaters war der Pantomismus. Bei diesem stand in der Regel ein einzelner Schauspieler (oder sehr wenige) auf der Bühne und stellte etwas ohne zu sprechen dar. Dabei hatte er eine Maske auf und wurde von einem Chor und einem Orchester begleitet. In der Regel wurden tragische Stücke, die aus der römischen Geschichte oder dem antiken Mythenkreis stammten, aufgeführt.

Freizeit im alten Rom – Spiele

Natürlich bestand die Freizeit im alten Rom damals nicht nur aus dem Besuchen der verschiedenen öffentlichen Wettkämpfen in den römischen Arenen und Amphitheatern. Genau wie wir heute auch spielten die Bürger im antiken Rom gerne Gesellschafts- und Würfelspiele.

Mehr Informationen zum Alltag in der Antike findest Du in der gleichnamigen Erklärung.

Römische Würfelspiele

Obwohl im alten Rom alle Arten von Glücksspielen, zu denen auch Würfelspiele dazu zählen, verboten waren, war es trotzdem ein beliebter Freizeitvertreib.

In der römischen Kaiserzeit war es dem Volk untersagt, an Glücksspielen teilzunehmen. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen befürchteten die Regierenden einen Verfall der römischen Sitten.

Eine Sitte ist ein allgemeiner Maßstab für das Verhalten in einer Gesellschaft, der durch die jeweiligen moralischen und religiösen Vorstellungen der Gesellschaft gesetzt ist.

Zum anderen gab es aufgrund der hohen Spielsätze große Verluste, die bei manchen Spielern, die damit nicht umgehen konnten, zu brutalen Racheaktionen führte. Beides sollte vermieden werden.

Allerdings wurden die Glücksspiele dann häufig im Verborgenen in bestimmten Tavernen oder Privaträumen und nicht unbedingt auf öffentlichen Plätzen gespielt.

Taverne war früher eine Bezeichnung für ein Wirtshaus oder eine Gaststätte. Man traf sich dort, ähnlich wie heute in Kneipen auch, abends zum Trinken und für Gesellschaft. In diesem Zusammenhang wurden dann auch Gesellschafts- oder auch Würfelspiele ausgepackt.

Römische Brettspiele

Eine Form von Gesellschaftsspielen neben den Würfelspielen sind die Brettspiele. Die meisten Spiele, die das römische Volk damals gespielt haben soll, sind uns heute nicht mehr bekannt, da die Regeln nicht überliefert wurden.

Einige andere hingegen spielen wir auch heute noch, wenn auch in etwas abgeänderter Form. Vielleicht kennst Du ja das Brettspiel Mühle? Das ist eines der Spiele, die schon die antiken Römer gespielt haben sollen. Man kannte es aber damals unter dem Begriff "Merels".

Kinderspiele im alten Rom

Auch im alten Rom besaßen die Kinder schon Spielzeuge. Es gab verschiedene Kinderspiele im alten Rom: Sie spielten mit Puppen aus verschiedenen Materialien und Murmeln. Es gab sogar Modellwagen, mit denen Kinder die Wagenrennen nachspielen konnten, die in den Amphitheatern stattfanden. Ebenso spielten sie ihre eigenen Brett- und Würfelspiele, wie die Erwachsenen auch.

Freizeit und Vergnügen im alten Rom

Freizeit und Vergnügen im alten Rom wurde unterschiedlich gestaltet: Es gab neben den Tavernen auch einige andere Orte, die als Treffpunkt des sozialen und gesellschaftlichen Lebens auch einen gewissen Stellenwert in der römischen Freizeitgestaltung hatten.

Das Forum Romanum

Das Forum Romanum galt in der römischen Antike als das Zentrum Roms mit vielen verschiedenen Verwendungszwecken. Unter anderem zu politischen, religiösen und Haushaltstätigkeiten (das Forum Romanum war nämlich auch ein Marktplatz). Zum einen gab es den politischen Aspekt: Politiker hielten dort Vorträge, Versammlungen und Abstimmungen mit dem Volk ab.

Zudem standen viele wichtige Tempel auf dem Forum Romanum, in die die Römer zum Beten und Opfern gingen. Zuletzt war das Forum Romanum auch ein Marktplatz, auf dem man kaufen, verkaufen und handeln konnte.

Wenn Du Dich für das Forum Romanum interessierst, schau doch gerne einmal in die gleichnamige Erklärung.

Thermen

Ein weiterer beliebter Ort, um die Freizeit im alten Rom zu verbringen, waren die Thermen (lat. thermae). Sie waren öffentliche Badehäuser und dienten nicht nur der Hygiene, sondern waren Treffpunkte zum geselligen Miteinander und Orte der Entspannung. In den Außenbereichen bzw. den Nebenhallen konnte Sport betrieben werden. Der Zugang war für alle Menschen gegen geringen Eintritt möglich, auch für Sklaven und Sklavinnen. Nicht selten waren auch Kaiser in den Thermen. So demonstrierten sie ihre Nähe zum Volk.

Es gab auch private Badehäuser (lat. balnea meritoria), die allerdings nicht so gut ausgestattet waren wie die Thermen. Die Pächter verlangten einen kleinen Eintritt.

Freizeit im alten Rom – Das Wichtigste

  • Die Gestaltung der Freizeit spielte für die Menschen im antiken Rom eine wichtige Rolle.
  • Freizeit im alten Rom – Spiele: Die Römer spielten gerne Brett- und Gesellschaftsspiele.
  • Die Zirkusspiele im alten Rom waren größere Spektakel, die fest als Unterhaltungsprogramm für das römische Volk geplant waren. Diese waren Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen und Naumachien.
  • Neben den Zirkusspielen gab es auch Theater im alten Rom, in denen griechische und römische Stücke aufgeführt wurden.
  • Freizeit und Vergnügen im alten Rom: Beliebte Orte, um die Freizeit im alten Rom zu verbringen, waren Thermen, Tavernen und Marktplätze.
  • Kinderspiele im alten Rom: Kinder im Rom hatten ihre eigenen Spielzeuge, mit denen sie teilweise die Spiele der Erwachsenen nachspielten.

Nachweise

  1. Terra X: Formel 1 der Antike | römische Wagenrennen. ZDF. (24.11.2022)
  2. BR.de: Gladiatoren - antike Kampfsportler. (24.11.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Freizeit im alten Rom

Neben den normalen Spielen und Zeitvertreiben wie Brett- und Gesellschaftsspielen, gab es einige größere Spektakel, die fest als Unterhaltungsprogramm für das römische Volk geplant waren. Diese waren Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen, Naumachien, Theateraufführungen und weitere. 

Römische Kinder besaßen verschiedene Spielzeuge. Sie hatten z.B. Puppen, Murmeln und Modellwagen, mit denen sie die Wagenrennen nachspielten, die in den Amphitheatern stattfanden. Ebenso spielten sie ihre eigenen Brett- und Würfelspiele, wie die Erwachsenen auch. 

Die Formulierung "Brot und Spiele" im alten Rom bedeutet, dass das römische Volk sich von lediglich zwei Sachen leiten ließ: dem Bedürfnis nach Essen (Brot) und nach Freizeitunterhaltung (Spiele). Beides waren nämlich Dinge, die die römischen Regierenden dem Volk kostenlos zur Verfügung stellten, um die Bürger bei Laune zu halten und Beliebtheit zu gewinnen. 

Die Römer spielten gerne Würfel- und Gesellschaftsspiele, gingen aber genauso in Amphitheater und Ähnliches, um Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe und weitere öffentliche Spektakel zu sehen.

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