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Wenn Du Dich mit der Ägyptischen Geschichte auseinandersetzen möchtest, kommst Du um den Nil nicht herum. Der Fluss zählt nämlich zu einem der weltweit bekanntesten.Der Nil ist mit über 6600 Kilometern Länge der längste Fluss der Erde und galt als die "Lebensader" des Alten Ägyptens. In dieser Erklärung geht es um den Nil, seine Geografie sowie die weltlichen und religiösen Eigenschaften, die der Fluss im Alten Ägypten…
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Der Nil ist mit über 6600 Kilometern Länge der längste Fluss der Erde und galt als die "Lebensader" des Alten Ägyptens.
In dieser Erklärung geht es um den Nil, seine Geografie sowie die weltlichen und religiösen Eigenschaften, die der Fluss im Alten Ägypten hatte.
Der Nil ist der Hauptfluss Ägyptens. Die Länge des Nils ist nicht offiziell festgelegt, man spricht aber von ungefähr 6600 km Länge. Gespeist wird er durch zwei Quellflüsse: den blauen und den weißen Nil.
Quellflüsse sind Flüsse, dessen Ursprung nicht von der gleichen Quelle abstammen, aber diese sich zu einem gemeinsamen, größeren Fluss vereinigen.
Der Nil: Steckbrief | |
Quellflüsse | Der blaue Nil entspringt bei Gish AbayDer weiße Nil entspringt am Mont Gikizi |
Mündung | Mittelmeer |
Länge | 6650km |
Durchflossene Länder |
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Nebenflüsse |
Im Nildelta teilt sich der Nil, bevor er in das Mittelmeer mündet, in:
|
Der Blaue Nil entstammt dem Gilgel Abay bei Gish Abay in Äthiopien, während der Weiße Nil aus den Bergen Burundis entstammt.
Im Blauen Nil finden sich die typischen Sedimente, die dann mit der Nilflut in den Hauptteil des Nils gespült werden. Auch ist der blaue Nil von der Nilflut mehr beeinflusst als der weiße Nil, so führt er während der Hochzeit der Nilflut etwa fünfmal mehr Wasser als der weiße Nil.
Sedimente sind Gesteine, die durch Ablagerungen von Gesteinspartikeln, gelöstem Material oder Pflanzen und Tieren entstanden sind.
Der Weiße Nil, obwohl er meistens weniger Wasser führt, wird als Hauptquelle des eigentlichen Nils angesehen. Nur in der Trockenzeit enthält der weiße Nil etwas mehr Wasser als der Blaue Nil.
Um Dir das visuell vorzustellen, kannst Du auf dem Satellitenbild sehen, wie unten der weiße Nil und rechts der Blaue Nil bei Karthoum zusammenfließen und den eigentlichen Nil (oben) bilden.
Der nördlichste Teil des Nils fließt in mehrere kleinere Flüsse aus, die dann bis ins Meer reichen. Dieser Teil Ägyptens ist besonders fruchtbar und wird Nildelta genannt. Es ist, durch die gute Wasserversorgung, der fruchtbarste und grünste Teil des Landes.
Das Nildelta ist ein sogenanntes Flussdelta. Als Flussdelta bezeichnet man eine Flussmündung in einen See oder in ein Meer. Ein Fluss teilt sich, bevor er in das Meer oder in einen See fließen kann, in viele verschiedene kleinere Flüsse auf.
Damit Du Dir das besser vorstellen kannst, ist hier ein weiteres Satellitenbild, auf dem sich das grüne Nildelta gut erkennen lässt.
Abb. 2 - Satellitenaufnahme des Nildeltas in Ägypten.
Der Nil wurde nicht ohne Grund als "Lebensader" im Alten Ägypten bezeichnet, er bot den Bewohnenden die benötigte Wasserversorgung in einem Land in dem es fast nie regnete und eröffnete Handelswege in ganz Ägypten.
Die Landwirtschaft im Alten Ägypten orientierte sich am Jahresverlauf der Nilschwemme, ein anderer Name für die Nilflut. Die Nilschwemme floss über den blauen Nil in den Hauptteil des Nils und ließ dessen Höhe auf bis zu 8 Meter ansteigen. Dies überflutete einen großen Teil des Ufers.
Theoretisch war es den Ägyptern und Ägypterinnen möglich, die Nilschwemme vorherzusagen, da sie immer zur gleichen Jahreszeit – von Juli bis Oktober – stattfand.
Problematisch war die Tatsache, dass sich die Wassermenge nicht vorhersagen ließ. Während beispielsweise zu wenig Wasser zu Hungersnöten und Dürren führte, konnte zu viel Wasser die Dämme und Häuser der Städte zerstören.
Aufgrund dieser Unvorhersehbarkeit war es im Alten Ägypten üblich, die Steuern, die die Bauern in Form von Materialien bezahlen mussten, an der Stärke der Nilschwemme auszumachen. Anhand eines Nilometers richtete sich demnach die Höhe der steuerlichen Abgaben.
Das Nilometer war eine Art Schacht, der über mehrere Kanäle und Gänge mit dem Nil verbunden war. Anhand des Nilometers konnte die Höhe des Wasserpegels des Nils ausgemessen und somit die Nilschwemme vorhergesagt werden.
Durch die Nilometer konnten die alten Ägypter und Ägypterinnen also den Wasserstand der Nilflut einschätzen, um somit das Vieh und sich selbst in Sicherheit bringen, bevor die große Flut kam.
Bei zu viel Wasser mussten die betroffenen Bauern mehr Steuern bezahlen, da ihre Felder mit ausreichend Wasser versorgt wurden und sie infolgedessen mit einer ertragreichen Ernte rechnen konnten. Andersrum mussten Bauern bei wenig Wasser weniger Steuern zahlen.
Die Nilschwemme versorgte die Felder der Bauern jedoch nicht nur mit Wasser zum trinken, sondern brachte auch fruchtbaren Nilschlamm mit sich, der für den Ackerbau verwendet werden konnte. Dieser Schlamm setzte sich auf den überschwemmten Feldern ab und fungierte sowohl als Erde als auch als Dünger.
Die Alten Ägypter und Ägypterinnen entdeckten das Potential des Nils und entwarfen daraufhin ausgeklügelte Bewässerungssysteme mit Abflussbecken, in denen Wasser gespeichert und die Felder zu jeder Nilschwemme auf natürliche Weise bewässert werden konnten. Selbst weit entfernte, unfruchtbare Ackerflächen konnten durch die Wasserleitungssysteme erreicht werden.
Auch wurden verschiedene Schöpfvorrichtungen, wie das Schaduf, um die Bewässerungsanlagen voranzutreiben, in Ägypten erfunden.
Ein Schaduf ist eine Schöpfvorrichtung, die im alten Ägypten verwendet wurde, bei der am Ende einer Stange ein Eimer und am anderen Ende ein schweres Objekt – meist ein schwerer Stein – befestigt war, um das Schöpfen für die Bauern zu erleichtern.
Die Nilschwemme war nicht nur für die Landwirtschaft von großer Bedeutung. Der Nilschlamm war sehr ton- und lehmhaltig und eignete sich so gut zum Hausbau. Schlamm wurde abgetragen, mit Stroh und Sand vermischt und zu Ziegeln geformt, die dann an der Luft getrocknet wurden. Aus diesen Ziegeln wurden Häuser und Tempel in Ägypten gebaut. Die Zusammensetzung der Ziegel war von Dorf zu Dorf unterschiedlich, meistens wurden die gleichen Materialien verwendet.
Um mehr über die Entwicklung der Landwirtschaft und den Häuserbau im Alten Ägypten zu erfahren, kannst Du gerne unseren Erklärung zur Hochkultur des Alten Ägyptens lesen.
Abgesehen von der Versorgung der Bevölkerung, ermöglichte der Nil auch einen regen Austausch zwischen verschiedenen Städten im Alten Ägypten.
Mithilfe von Booten war es möglich, schnell das Land zu durchqueren und Handel zu betreiben. So wurde zum Beispiel aus dem Süden Holz nach Ägypten importiert oder Steine aus den Steinbrüchen für den Bau großer Monumente (wie die Pyramiden) über den Nil an ihr Ziel transportiert. Es gab während der Zeit des Alten Reiches ein Kanalsystem vom Nil über Memphis, der damaligen Hauptstadt, bis zur Baustelle der Pyramiden.
Üblicherweise fand der Bootsverkehr nur am Tag statt, da das Flussbett viele scharfe Steine beherbergte, die bei schlechter Sicht ein Schiff zum Kentern bringen konnten. Eine besonders große Steinbarriere im Süden des Nils war für Schiffe kaum passierbar. Während der Nilschwemme konnten kleinere Schiffe diese Steinbarriere passieren, große Schiffe jedoch nicht. Diese mussten an Land gezogen und am Ufer des Nils an der Barriere vorbeigezogen werden. Danach wurde das Schiff wieder in den Nil gelassen und die Fahrt konnte wieder aufgenommen werden.
Da den Ägyptern und Ägypterinnen die Gründe für die jährlich stattfindende Nilschwemme nicht bekannt waren, nahmen sie an, dass dieses Wasser ein Geschenk der Götter war.
Im Verlauf der Jahrtausende gaben die Ägypter und Ägypterinnen der Göttin der Nilschwemme unterschiedliche Namen. Bis zum Mittleren Reich wurde Sopdet die Verkünderin der Nilflut angesehen. Bis zum Neuen Reich wurde sie als die Mutter der Nilflut bezeichnet und seit dem Ende des Neuen Reiches wurde die Nilflut der "Schweiß" des Ozeans genannt.
Sopdet selbst war eine Himmels- und Neujahrsgöttin. Sie soll den Pharao nach seinem Tod beschützt haben und ihm bei seinem Aufstieg in das Reich der Toten geholfen haben. Als Verkünderin der Nilflut soll sie den Beginn und die Stärke der Nilschwemme vorausgesagt haben. Als Mutter der Nilflut brachte sie die Flut bei ihrer Heimkehr nach Ägypten mit sich.
Die griechisch-römische Zeit im Alten Ägypten läutete zwar den Untergang des Pharaonenreiches ein, der Nil war aber immer noch die Hauptversorgung des Reiches und war damit auch für die Römer von großer Bedeutung.
Die Römer personifizierten den Nil als eigene Gottheit Nilus, der sich auf vielen Münzen des römischen Reiches finden ließ.
Um mehr über die Geschichte des Alten Ägypten zu lernen, kannst Du unsere anderen Erklärungen zum Alten Ägypten und zum Alten Reich lesen.
Der Nil stellte sowohl Wasserversorgung, Nahrungsmittel in Form von Fischen als auch Baumaterial zur Verfügung.
Die Ägypter siedelten in der Nähe des fruchtbaren Nils an, um ihre Wasserversorgung zu sichern und ihre Felder bestellen zu können.
Der Nil erstreckt sich über 6600 Kilometer und ist somit der weltweit längste Fluss.
Der Nil wurde zwischen Juli und Oktober überschwemmt.
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