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Literarische Werke sowie jegliche Form von Texten geben uns Einblicke in die unterschiedlichsten Lebensumstände der Menschen in den unterschiedlichsten Jahrhunderten. Man kann in andere Welten und andere Zeiten eintauchen – sei es Hogwarts, die Zukunft oder das Mittelalter.Aber wie genau gelingt es Lesenden, sich in die Welt eines Textes hineinzufinden und sich mit den Figuren und der Handlung zu identifizieren?…
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Jetzt kostenlos anmeldenLiterarische Werke sowie jegliche Form von Texten geben uns Einblicke in die unterschiedlichsten Lebensumstände der Menschen in den unterschiedlichsten Jahrhunderten. Man kann in andere Welten und andere Zeiten eintauchen – sei es Hogwarts, die Zukunft oder das Mittelalter.
Aber wie genau gelingt es Lesenden, sich in die Welt eines Textes hineinzufinden und sich mit den Figuren und der Handlung zu identifizieren? Einen Beitrag dazu leistet die Autor-Rezipienten-Kommunikation, die Dir in dieser Erklärung vorgestellt wird.
Unter der Autor-Rezipienten-Kommunikation ist die Kommunikation mittels eines Textes zwischen einem Autor oder einer Autorin und Rezipierenden zu verstehen. Rezipierende werden vom Autor oder von der Autorin nicht immer direkt angesprochen, dennoch findet in jedem Text eine Kommunikation zwischen Autor bzw. Autorin und Lesenden statt.
Wenn Du einen Text liest, bist Du im Moment des Lesens der Rezipient oder die Rezipientin des Textes.
Kein literarischer Text kann unabhängig von äußeren Einflüssen entstehen und ist als Kommunikationsobjekt immer Bestandteil einer Kommunikation. Diese Kommunikation lässt sich in drei Prozessphasen gliedern und wird im folgenden Abschnitt erläutert:
Die erste Phase ist der Prozess der Texterzeugung. In dieser Phase wird der Text durch den Autor oder die Autorin verfasst und ist noch nicht veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht der Autor oder die Autorin und der Schaffensprozess des Textes. Das nennt man auch Autor-Text-Beziehung.
Nach der Veröffentlichung steht in der zweiten Phase der Textaufnahme die Leserschaft im Vordergrund. Rezipierende lesen den Text und setzen sich mit diesem auseinander. Unter dem Begriff der Rezeption ist demnach die Aufnahme eines Textes durch Rezipierende zu verstehen. Hier wird auch von einer Text-Rezipient-Beziehung gesprochen.
Zur Rezeption zählen auch die Aufnahme und Verarbeitung fremder Gedanken, die bei einem Text oder einem Werk von einem Autor oder von einer Autorin stammen.
In der dritten Phase, dem Prozess der Textwirkung, rückt die durch den literarischen Text vermittelte Kommunikation zwischen dem Autor bzw. der Autorin und den Rezipierenden in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang spricht man von der Autor-Rezipienten-Kommunikation.
Der Grundgedanke der Autor-Rezipienten-Kommunikation besteht darin, dass unabhängig von allen auf einen Text einwirkenden äußeren Einflüssen, während des Lesens eine Kommunikation zwischen dem Autor bzw. der Autorin und den Rezipierenden stattfindet. Äußere Einflüsse, die auf einen Text einwirken, können etwa die Vermarktung, der Verkaufspreis, der Buchumschlag und das Druckbild sein. Die während des Lesens stattfindenden Kommunikation zwischen Autor bzw. der Autorin und den Rezipierenden nennt man auch unilaterale Kommunikation.
Mit der unilateralen Kommunikation ist gemeint, dass die Kommunikation einseitig erfolgt. Der Rezipient kommuniziert nicht mit dem Autor, außer es wird im Nachgang beispielsweise ein Leserbrief verfasst.
Wenn keine textexternen Kommunikationswege, wie ein Gespräch, eine Rezension, ein Leserbrief etc., zur Verfügung stehen, können sich die Lesenden nur eine Vorstellung von den moralischen Einstellungen und Denkweisen eines Autors bzw. einer Autorin machen. Diese Vorstellung von einem Verfasser bzw. einer Verfasserin eines Textes nennt man auch den impliziten Autor.
Es gibt eine Fülle unterschiedlicher Kommunikationswege, die der Autor oder die Autorin nutzen kann, um die Leserschaft zu adressieren, darunter unterschiedliche Formen von Steuerungselementen. Steuerungselemente werden von der Autorin oder vom Autor genutzt, um bei den Rezipierenden eine bestimmte Reaktion hervorzurufen. Zu diesen Steuerungselementen gehören etwa rhetorische Stilmittel, Appelle und direkte Ansprachen.
Am besten wird die Steuerung der Leserschaft jedoch durch die fiktiven Charaktere eines literarischen Textes und deren Aussagen erreicht. Daraus resultiert die Erzeugung von Emotionen bei den Rezipierenden, weil sich diese entweder mit den Emotionen der Figuren identifizieren können oder nicht.
Wie der Autor oder die Autorin die unterschiedlichen Kommunikationsmittel und Steuerungselemente einsetzen kann, um die Lesenden zu adressieren, siehst Du im Folgenden.
Der Autor bzw. die Autorin kann mittels der Sprache mit der Leserschaft kommunizieren. Dazu werden etwa unterschiedliche Wortfelder vermehrt aufgegriffen und rhetorische Stilmittel verwendet.
Rhetorische Stilmittel sind Mittel, die zur Gestaltung der Sprache genutzt werden, um bei Rezipierenden eine bestimmte Wirkung zu erzeugen. Beispiele für rhetorische Stilmittel sind Metaphern, Alliterationen und Ellipsen. Wenn Du mehr über die rhetorischen Stilmittel erfahren möchtest, sieh Dir gern die Erklärung "Rhetorische Stilmittel" auf StudySmarter an!
Ziel ist es, durch die verwendete Sprache eine bestimmte Wirkung bei den Lesenden hervorzurufen.
Das rhetorische Stilmittel der Alliteration ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter die gleichen Anfangsbuchstaben oder -laute haben. Alliterationen können beispielsweise dazu genutzt werden, bestimmte Sätze hervorzuheben und sie somit einprägsamer machen.
Das folgende Beispiel stammt aus dem "Rheinmärchen" (1810-1812) von Clemens Brentano:
"Komm Kühle, komm küsse den Kummer."2
Eine weitere Möglichkeit des Autors bzw. der Autorin, um mit den Lesenden zu kommunizieren, ist die Verwendung direkter Appelle. Mit einem Appell möchte der Autor zu einer bestimmten Handlung oder Denkweise auffordern.
Beispiele für Appelle wären z. B. die folgenden:
Tier sind Lebewesen, iss weniger Fleisch!
Tu das, was Dich glücklich macht!
Der Autor bzw. die Autorin kann den Rezipierenden auch direkt ansprechen. Dies erfolgt in erzählenden Texten über den Erzähler, der Leseanweisungen sowie Verständnishilfen gibt. In lyrischen Texten übernimmt diese Aufgabe das lyrische Ich. In Dramen kann eine Figur der Handlung als Sprecherin oder Sprecher auftreten.
Unter dem lyrischen Ich ist die Sprecherin oder der Sprecher eines Gedichtes zu verstehen. Wenn Du Dich intensiver mit dem lyrischen Ich beschäftigen möchtest, sieh Dir doch die Erklärung "Lyrisches Ich" auf StudySmarter an!
Es gibt unterschiedliche Verhältnisformen zwischen dem Autor bzw. der Autorin und den Rezipierenden, die nicht immer generalisiert auftreten, sondern anhand jedes einzelnen veröffentlichten Textes nachgewiesen werden müssen. Diese Besonderheit der Autor-Rezipienten-Kommunikation lässt sich darauf zurückführen, dass jeder Text bzw. jedes Werk auf eine andere Art gestaltet ist, d. h. es gibt keine allgemeingültigen Eigenschaften, die auf jede Autor-Rezipienten-Kommunikation in gleicher Weise zutreffen. Jedes Werk muss individuell auf die Kommunikation zwischen dem Rezipierenden und dem Autor bzw. der Autorin untersucht werden.
Bei der Autor-Rezipienten-Kommunikation unterscheidet man zwischen vier Verhältnistypen, die im Folgenden beispielhaft erläutert werden.
Von einem kongruenten Verhältnis spricht man, wenn die Rezipierenden dem Autor bzw. der Autorin in Inhalt, Form und Intention zustimmen. Das bedeutet auch, dass die Weltanschauung und die ästhetische Wahrnehmung der Leserschaft, mit der des Autors oder der Autorin übereinstimmen und sich wechselseitig bestätigen.
Die Lesenden stimmen dem Inhalt, der Form und der Intention des Textes bei einem teilkongruenten Verhältnis nur bedingt zu. Infolgedessen kann der Autor oder die Autorin konstruktive Verbesserungsvorschläge annehmen oder ablehnen. Wenn die Kritik angenommen wird, kann es beispielsweise zu Werkveränderungen bei späteren Auflagen kommen.
Das Werk bzw. der Text wird von Rezipierenden in Inhalt, Form und Intention überwiegend abgelehnt. Daraus kann eine heftige Diskussion, zwischen dem Autor bzw. der Autorin und den Rezipierenden entstehen.
Bei einem inkongruenten Verhältnis lehnen die Rezipierenden den Text vollkommen ab. Dies kann dadurch erfolgen, dass die Weltanschauung, sowie die politischen, sozialen, kulturellen und ästhetischen Vorstellungen nicht miteinander vereinbar sind. Dadurch entsteht meistens eine gestörte Kommunikation zwischen dem Autor bzw. der Autorin und dem Rezipierenden. Das inkongruente Verhältnis kann sogar so weit führen, dass sich die Leserschaft auf der Basis von ethischen und religiösen Äußerungen angegriffen fühlt. Prangert die Leserschaft den Autor bzw. die Autorin für solche Äußerungen an, kann es dazu kommen, dass das Werk sowie der Autor bzw. die Autorin diskriminiert werden.
Die folgende Abbildung stellt die wichtigsten Aspekte des Rezipienten-Autoren-Verhältnisses gegenüber:
Verhältnisform | Inhalt, Form, Intention | Kritikform | Folge |
Kongruentes Verhältnis | Übereinstimmung | keine Kritik | Lob / keine Veränderungen |
Teilkongruentes Verhältnis | teilweise Übereinstimmung | konstruktive Kritik | eventuell kommt es zu Veränderungen am Werk |
Teilinkongruentes Verhältnis | großteilige Ablehnung | heftige Diskussion | kritische Äußerungen zum Werk |
Inkongruentes Verhältnis | vollkommene Ablehnung bis hin zu unvereinbaren ethischen und religiösen Differenzen | unüberwindbare Meinungsverschiedenheiten/ Streitigkeiten | Diskriminierung des Werkes und des Autors/der Autorin |
Die Autor-Rezipienten-Kommunikation ist die Kommunikation mittels eines Textes zwischen einem Autor oder einer Autorin und der Leserschaft.
Ein Rezipient ist nichts anderes als der Leser oder die Leserin eines Textes. Wenn Du einen Text liest, bist Du im Moment des Lesens der Rezipient oder die Rezipientin.
Unter dem Begriff der Rezeption ist die Aufnahme eines Werkes oder Textes durch den Rezipienten oder die Rezipientin zu verstehen. Darunter fällt auch die Aufnahme und Verarbeitung fremder Gedanken, die bei einem Werk oder Text von dem Autor oder der Autorin stammen.
Es gibt unterschiedliche Kommunikationsformen, durch die der Autor oder die Autorin mit den Lesenden kommunizieren kann. Dazu gehört unter anderem der literarische Stil der Sprache, wie beispielsweise die Verwendung von Stilmitteln und Wortfeldern. Ebenso kann der Autor oder die Autorin durch verwendete Appelle, Selbstoffenbarung oder durch die direkte Ansprache der Lesenden kommunizieren.
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