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Wirtschaftssektoren

Die Gesamtwirtschaft in Deutschland kann in verschiedene Sektoren eingeteilt werden. Ein Sektor stellt dabei einen übergreifenden Bereich der Wirtschaft dar. Die Wirtschaft teilt sich allgemein in drei Sektoren, die nach Art der wirtschaftlichen Tätigkeit unterschieden werden. Häufig wird auch von einem vierten oder fünften Sektor gesprochen. 

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Die Gesamtwirtschaft in Deutschland kann in verschiedene Sektoren eingeteilt werden. Ein Sektor stellt dabei einen übergreifenden Bereich der Wirtschaft dar. Die Wirtschaft teilt sich allgemein in drei Sektoren, die nach Art der wirtschaftlichen Tätigkeit unterschieden werden. Häufig wird auch von einem vierten oder fünften Sektor gesprochen.

Hier erfährst Du alles über die Wirtschaftssektoren, deren Entwicklung in den letzten 200 Jahren und welchen Herausforderungen sie heute gegenüberstehen.

Wirtschaftssektoren – Definition

Wirtschaftssektoren sind Abschnitte der Wirtschaft, die entsprechend der Art der Tätigkeit eingeteilt werden. Allgemein unterschied man bisher den primären, sekundären und den tertiären Sektor. Der primäre Sektor ist die Agrarwirtschaft bzw. Landwirtschaft, oftmals auch Urproduktion genannt. Der sekundäre Sektor ist die Industrie, auch der verarbeitende Sektor oder Produktion genannt. Der tertiäre Sektor wird aus allen Dienstleistungstätigkeiten gebildet.

Immer häufiger sprechen Wirtschaftswissenschaftler auch von einem vierten (quartären) Sektor. Dieser hat sich aus dem Dienstleistungssektor herausgebildet und deckt vor allem Informationsdienstleistungen und Dienstleistungen mit einem spezialisierten Fachwissen ab.

  • Einfach gesagt, ist ein Wirtschaftssektor, also ein Bereich der Wirtschaft.
  • Es gibt drei Bereiche: die Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen
  • Alle wirtschaftlichen Tätigkeiten werden einem dieser drei Bereiche zugeordnet.
  • Wie wichtig ein Bereich für unsere Gesamtwirtschaft ist, wird daran gemessen, wie viel jeder einzelne zum BIP beiträgt und wie viel Prozent der Arbeitnehmer darin beschäftigt sind.

Gemeinsam bilden diese drei bzw. vier Sektoren die Gesamtwirtschaft und stehen so immer in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Im Laufe der Entwicklung unserer Volkswirtschaft hat sich das Verhältnis der Sektoren zueinander mehrmals stark verändert. Dabei spricht man von einem Strukturwandel, der aufzeigt, dass zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Sektoren überwiegt haben.

Noch bis in die 1960-er Jahre war der sekundäre Sektor der bedeutendste Sektor in Deutschland. Das bedeutet, dass der größte Anteil der Arbeitnehmer dort beschäftigt war und dass er am meisten zum BIP beigetragen hat. Heute ist der tertiäre Sektor der größte und wichtigste Sektor, während der sekundäre Sektor nur noch einen kleinen Anteil ausmacht.

Auf die einzelnen Sektoren wird in den folgenden Abschnitten genauer darauf eingegangen.

Wirtschaftssektoren – Primärer Sektor

Zunächst werfen wir einen Blick auf den primären Sektor. Der primäre Sektor umfasst die Landwirtschaft, die Fischerei, den Bergbau und die Forstwirtschaft.

Häufig wird hier auch von der Urproduktion gesprochen, weil dieser Sektor die Rohstoffe für die Industrie und Nahrungsmittel für die Gesellschaft liefert. Viele der Erträge aus dem primären Sektor werden später zu anderen Konsumgütern weiterverarbeitet.

Die Produktionsfaktoren des primären Sektors sind vor allem das Agrarland beziehungsweise der Boden mit Bodenschätzen sowie das Meer, aber auch körperliche Arbeit und das Know-how in der Landwirtschaft und der Fischerei.

Heute macht der primäre Sektor nur noch ein Bruchteil der wirtschaftlichen Struktur aus. Im Jahr 2020 waren nur 1,3 % der Beschäftigten im primären Sektor in Deutschland tätig. Trotzdem ist er wirtschaftlich sowie gesellschaftlich der wichtigste Sektor, da er zum einen das Fundament unseres wirtschaftlichen Wertschöpfungsprozesses, zum anderen aber auch das unserer Versorgung darstellt.

Primärer Sektor – Veränderungen und Herausforderungen

Im Laufe der Zeit hat sich der primäre Sektor häufig verändert. Vor allem wurde die Arbeit im primären Sektor durch technische und biochemische Innovation immer effizienter und konnte mit immer weniger Arbeitskräften ausgeführt werden. Dazu gehören etwa neuartige Dünger, die den Ertrag erhöhen und Pestizide, die den Ernteverlust reduzieren. Ebenso gehören Maschinen, welche die Sortierarbeiten erledigen oder den Ernteprozess erleichtern, zu den technischen Veränderungen innerhalb des primären Sektors. All diese Errungenschaften ermöglichen es, dass weniger landwirtschaftliche Betriebe viel größere Flächen bewirtschaften.

Eine weitere Veränderung innerhalb des primären Sektors stellt der Übergang von vielen kleineren Familienbetrieben oder kleinen Bauernhöfen zu großen landwirtschaftlichen Betrieben dar. Betriebe werden jedoch häufig von der Strukturpolitik unterstützt, die Mindestpreise für Produkte wie zum Beispiel Butter aufstellt, um sicherzugehen, dass kleine Betriebe in einem unterbietenden Preiskampf nicht komplett aussterben.

Aber auch Veränderungen hinsichtlich gesellschaftlicher Werte haben Einfluss auf den primären Sektor. So kann sich insbesondere die Nachfrage von speziellen Produkten verändern. Durch eine immer größer werdende Bedeutung in Bezug auf landwirtschaftliche Nachhaltigkeit, steigt auch die Nachfrage nach Bio-Produkten, was den primären Sektor langfristig beeinflussen wird.

Wirtschaftssektoren – Sekundärer Sektor

Der sekundäre Sektor wird auch Industriesektor genannt. Neben der klassischen Industrie, die Dir vielleicht bei dem Wort direkt in den Sinn kommt, beinhaltet der sekundäre Sektor aber auch das Handwerk, das Baugewerbe sowie die Energieversorgung. Grundsätzlich werden die zu verarbeitenden Rohstoffe, die aus dem primären Sektor gewonnen werden, nun zu Konsumgütern verarbeitet. Oder sie werden eingesetzt, um Gebäude, Straßen oder Brücken zu bauen. Aber auch der Einsatz zur Energieversorgung bietet sich an, wie beispielsweise mit Kohle.

Im Vordergrund des sekundären Sektors steht allerdings die Industrie, die sich durch produzierende Fabriken auszeichnet. Dort werden Produkte in großen Mengen für nationale und internationale Absatzmärkte produziert.

Merkmale des sekundären Sektors sind die Massenproduktion, eine hohe Spezialisierung innerhalb der Fabriken und eine Arbeitsteilung. Die Produktionsfaktoren, die für den sekundären Sektor wichtig sind, sind die Rohstoffe, die im primären Sektor gewonnen wurden, spezialisiertes Wissen und ausreichend Arbeitskräfte, um etwa Maschinen zu bedienen. Beispiele für den sekundären Sektor sind Autofabriken bzw. Produktionswerke für Daimler oder die chemische Produktion wie bei BASF.

Bis zum Ende der 1960-er Jahre war der sekundäre Sektor der bedeutendste Wirtschaftssektor mit der größten wirtschaftlichen Tätigkeit und den meisten Angestellten. Danach wurde er vom tertiären Sektor abgelöst, welcher nun der stärkste Sektor in unserer Wirtschaft ist.

Sekundärer Sektor – Veränderungen und Herausforderungen

Der sekundäre Sektor wuchs durch die Industrialisierung rasant. Dies brachte Wohlstand und ein unerwartetes wirtschaftliches Wachstum. Damals war man sich aber noch nicht über die Auswirkungen einer ausgeprägten Industrie bewusst. Heute lernt unsere Gesellschaft immer mehr über die Belastungen, die die industrielle Produktion auslösen kann. Dazu gehören eine sehr hohe Schadstoffemission und Umweltverschmutzungen von Luft, Wasser und Boden sowie die Verknappung von Ressourcen.

Der sekundäre Sektor übernimmt im Rahmen von politischen Maßnahmen, aber auch durch Eigenverantwortung der Industrieunternehmen, immer mehr Verantwortung für die Umwelt. So soll Industrie nachhaltiger und emissionsarmer werden. Dies regeln auch verschiedene EU-politische und nationale Verträge, die den Ausstieg aus der Kohleindustrie beinhalten.

So sieht das Pariser Abkommen eine emissionsfreie Wirtschaft bis 2050 vor. Der neue Koalitionsvertrag 2021 strebt den Kohleausstieg bis 2030 an.

Nachdem die Produktion während der Industrialisierung erstmalig durch den Einsatz von Maschinen revolutioniert wurde, kommt es auch jetzt wieder zu Veränderungen in den Produktionsabläufen. Denn durch den fortschreitenden Einsatz von Computern, sowie die generelle Digitalisierung industrieller Prozesse, sind es jetzt nicht mehr Menschen, sondern Computer, die diese Maschinen bedienen. Solche Veränderungen gehen vor allem mit weitläufigen Rationalisierungsmaßnahmen im sekundären Sektor einher und sorgen an einigen Stellen für strukturelle Arbeitslosigkeit, weil Beschäftigte keine neue Anstellung im immer weiter schrumpfenden sekundären Sektor finden.

Rationalisierungsmaßnahmen sind alle Veränderungen, die das Ziel haben, die Kosten eines Unternehmens zu senken oder seine Leistungsfähigkeit zu steigern. In diesem Fall werden Kosten gesenkt, weil Arbeitskräfte entlassen werden, denn ihre Arbeit wird nun von Computern übernommen.

Eine weitere Veränderung im sekundären Sektor ist die Auslagerung von unternehmensinternen Aufgaben an externe Dienstleister, die in diesen Bereichen spezialisiert sind. Dabei spricht man von unternehmensnahen Dienstleistungen. Dazu gehört zum Beispiel die Vermittlung von Arbeitskräften, Sicherheitsdienste und IT. Dies trägt dazu bei, dass der tertiäre Sektor immer bedeutender wird.

Wirtschaftssektoren – Tertiärer Sektor

Der tertiäre Sektor ist der Dienstleistungssektor. In ihm finden sich also alle Dienstleistungen wieder, die wir aus unserem täglichen Leben kennen. Er umfasst den größten Teil der wirtschaftlichen Tätigkeit und beschäftigt mehr als zwei Drittel aller Arbeitnehmer in Deutschland.

Die Beschäftigungsmöglichkeiten im tertiären Sektor sind sehr breit. Allerdings können innerhalb des tertiären Sektors Bereiche untergliedert werden. Zum einen gibt es personenbezogene Dienstleistungen, wie Friseure, Anwälte oder Versicherungen und zum anderen existieren unternehmensbezogene Dienstleistungen, zum Beispiel Werbe- und Marktforschungsdienstleistungen. Es gibt aber grundsätzlich viele verschiedene Möglichkeiten, Dienstleistungen zu kategorisieren.

Eine Dienstleistung ist ein wirtschaftliches Gut, welches nicht materiell ist und auf dem Markt angeboten wird. Es ist also ein Service, welcher von einem Auftraggeber in Anspruch genommen werden kann. Oft braucht es spezialisiertes Wissen oder eine bestimmte Fähigkeit, um die Dienstleistung ausführen zu können.

Der Dienstleistungssektor ist sehr arbeitskraftintensiv, weil die jeweilige Dienstleistung oft aktiv durch einen Angestellten ausgeführt wird. Die wichtigsten Produktionsfaktoren sind spezielle Kenntnisse und Informationen.

Tertiärer Sektor – Veränderungen und Herausforderungen

Durch die technologische Entwicklung unterliegt auch der tertiäre Sektor ständigen Veränderungen. Angestellte in diesem Sektor müssen sich häufig rasch an neue Systeme und Arbeitsweisen gewöhnen.

Beim Möbelkauf werden neue Technologien, wie Augmented Reality etc. eingesetzt, um den Kunden eine bestmögliche Beratung bieten zu können.

Nicht nur für Arbeitnehmer ist es schwierig, mit den Entwicklungen mitzuhalten. Denn wenn sich der Markt schnell entwickelt, muss ein Dienstleistungsunternehmen sehr anpassungsfähig sein, um erfolgreich bestehen zu können.

Ein Inhaber eines Friseurgeschäftes schickt seine Mitarbeiter zu regelmäßigen Weiterbildungen, damit diese die neuesten Friseurtechniken und Haartrends erlernen und so auf dem neuesten Stand bleiben. Tut er dies nicht, läuft er Gefahr, Kunden an die Konkurrenz zu verlieren.

Es kann aber auch zu technologischen Innovationen kommen, bei denen es nicht mehr darum geht, dass ein Angestellter im tertiären Sektor damit arbeiten muss, sondern dass er durch diese neue Technologie ersetzt wird. Manche Dienstleistungen wurden jahrzehntelang durch Angestellte persönlich ausgeführt und nun durch einen Computer ersetzt.

Ein anschauliches Beispiel technologischer Innovationen stellt der Verkauf von Bahntickets dar. Früher hat man die Tickets an einem Schalter gekauft. Heute findet der Verkauf fast ausschließlich an Ticketautomaten und bereits auf Smartphones statt.

Wirtschaftssektoren – Quartärer Sektor

Immer mehr Wirtschaftswissenschaftler sprechen von dem sogenannten quartären Sektor. Der quartäre Sektor bildet sich aus dem tertiären Sektor heraus und zeichnet sich durch Dienstleistungen aus, die ein spezialisiertes Fachwissen voraussetzen bzw. Dienstleistungen, die sich speziell mit der Verarbeitung und dem Handel von Daten beschäftigen. Er wird oft als Informationssektor bezeichnet. Das Konzept des quartären Sektors ist noch neu, deswegen sind die Grenzen zu anderen Sektoren noch nicht ganz klar definiert.

Wirtschaftssektoren – Wandel

Unsere Wirtschaftsstruktur hat in den letzten 200 Jahren einige Veränderungen durchgemacht. Die Wirtschaftssektoren gewannen und verloren zu gewissen Zeiten an Bedeutung, während die deutsche Wirtschaft immer weiter zu einer der größten Industrienationen wuchs. Hier erklären wir Dir, wodurch die Veränderungen ausgelöst wurden. Dabei spricht man übrigens auch von dem Strukturwandel.

Die Drei-Sektoren-Hypothese

Schon früh hat der Wissenschaftler Jean Fourastié vermutet, dass sich die Wirtschaftsstruktur nach einem bestimmten Muster entwickelt und dass dies auf so ziemlich jede Volkswirtschaft anzuwenden sei. Er nannte diese Entwicklung die Drei-Sektoren-Hypothese. Tatsächlich konnten wir in der Vergangenheit den vorhergesagten Prozess in Deutschland und in anderen stark entwickelten Ländern beobachten.

Nach dieser Hypothese überwiegt in einer nicht sehr weit entwickelten Gesellschaft der primäre Sektor. Wir kennen diese Stufe heute vor allem bei Entwicklungsländern. Mit fortschreitender Industrialisierung wandern immer mehr Beschäftigte in den sekundären Sektor. Wir bezeichnen Länder in dieser Entwicklungsstufe oft als Schwellenländer. Der nächste Schritt ist die Tertiärisierung, in der der tertiäre Sektor langsam über den sekundären Sektor hinauswächst – sowohl hinsichtlich des BIP als auch in Bezug auf die Anzahl der Beschäftigten in diesem Sektor. An diesem Punkt finden wir eine stark entwickelte Gesellschaft mit einem hohen pro-Kopf-Einkommen wie in Deutschland.

Mehr dazu findest Du in unserer Erklärung, über den Strukturwandel!

Von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft

Vor der Industrialisierung überwog der primäre Sektor, also die Agrarwirtschaft. Wie Du oben bereits gelernt hast, stellt der primäre Sektor die Wirtschaft in ihrer ursprünglichsten Form dar (Urproduktion). Anfänglich ging es dabei allerdings nicht primär um die Rohstoffgewinnung, sondern um die Selbstversorgung. Zu dieser Zeit fanden sich also die meisten Menschen im primären Wirtschaftssektor wieder und die Gesellschaft war noch nicht weit entwickelt.

Veränderungen durch die Industrialisierung

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann der sekundäre Sektor zu wachsen. Viele Menschen, die zuvor zum Zweck der Selbstversorgung in der Landwirtschaft tätig waren, wanderten in die neu industrialisierten Gebiete, um dort in den Fabriken zu arbeiten. Sie hatten die Aussicht auf einen festen Lohn.

Immer mehr Produktionsprozesse wurden von manueller Arbeit (Handarbeit) in die maschinelle Produktion umgewandelt. Erstmals wurde dabei eine Arbeitsteilung eingesetzt. So wurde die Produktivität und der Output der Wirtschaft enorm erhöht. Die Erfindung der Dampfmaschine, die die Industrialisierung ursprünglich ausgelöst hatte, ebnete den Weg für die erste Eisenbahn, die Dampflokomotive. Durch diese konnten die vielen produzierten Güter nun auch über weite Strecken transportiert werden.

Sekundärer Sektor wächst

Durch all diese Veränderungen kam es zu einem unerwartet großen wirtschaftlichen Wachstum. Die meisten Angestellten fanden sich im sekundären Sektor wieder, während der prozentuale Anteil der Beschäftigten im primären Sektor immer weiter sank. Dabei spricht man heute vom Wandel der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft.

Von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft

Nachdem der Industriesektor für einige Jahrzehnte der größte Wirtschaftssektor war, kam es durch verschiedene technologische Innovationen zu Veränderungen. Diese sorgten dafür, dass der sekundäre Sektor wieder zu schrumpfen begann, während der tertiäre Sektor immer mehr wuchs.

Sekundärer Sektor schrumpft

Die Maschinen im sekundären Sektor wurden weiterentwickelt und dadurch effizienter. Immer häufiger wurden Maschinen nicht mehr von Menschen bedient, sondern von Computern. Nach Rationalisierungsmaßnahmen in den Industrieunternehmen wurde der sekundäre Sektor schlanker und Arbeitsstellen fielen weg. Über die Jahre wurden zusätzlich auch immer mehr Produktionsstätten ins Ausland verlegt, weil die Unternehmen dort kostengünstiger produzieren können.

Tertiärer Sektor wächst

Schon während der Zeit, in der die meisten Deutschen im Industriesektor beschäftigt waren, wuchs der tertiäre Sektor stetig. Denn den Menschen standen nun mehr finanzielle Mittel zur Verfügung und gesellschaftliche Werte veränderten sich. Daraus resultierte nicht nur ein erhöhter Konsum, sondern auch die Auslagerung von Arbeiten an Dienstleister, die man zuvor selbst übernommen hatte, wie beispielsweise Wäschereien oder Reinigungskräfte. Mittlerweile sind Dienstleistungen ein großer Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens, zum Beispiel in unserer Freizeitgestaltung, im Urlaub oder wenn wir mit Freunden essen gehen.

Intrasektorale Veränderungen im sekundären Sektor zugunsten des tertiären Sektors

Das Wachstum des tertiären Sektors hängt aber nicht allein mit dem erhöhten Konsum und dem steigenden Wohlstand zusammen, sondern auch mit einigen intrasektoralen Veränderungen innerhalb des sekundären Sektors. Immer mehr industrielle Unternehmen beziehen fachspezifische Dienstleistungen von externen Anbietern, um Kosten zu sparen oder um einfach das beste Resultat zu erreichen. Somit sparen sich Unternehmen Verluste durch eigenes Erproben und eventuelles Scheitern. Sogenannte unternehmensbezogene Dienstleistungen sind ausschlaggebend für das Wachstum des tertiären Sektors.

Mittlerweile macht der tertiäre Sektor mehr als 2/3 der wirtschaftlichen Tätigkeit aus. Somit gehören die meisten Angestellten zum Dienstleistungssektor. Hier spricht man auch von der Tertiärisierung, also dem Wandel von der Industriegesellschaft zu Dienstleistungsgesellschaft.

Wirtschaftssektoren - Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ein Wirtschaftssektor ist ein Abschnitt der Gesamtwirtschaft, kategorisiert nach der Art der Beschäftigung.
  • Wir kennen generell drei Wirtschaftssektoren: den primären, sekundären und tertiären Sektor.
  • Der primäre Sektor umfasst die Landwirtschaft, die Fischerei, den Bergbau und die Forstwirtschaft. Er sorgt für Rohstoffe, die später im sekundären Sektor zu Konsumgütern verarbeitet werden und ist nur für einen Bruchteil des BIPs verantwortlich.
  • Der sekundäre Sektor ist der produzierende Sektor. Die Industrie, aber auch das Handwerk und das Baugewerbe werden hier eingeordnet. Hier finden sich alle industriellen Tätigkeiten wieder.
  • Der tertiäre Sektor umfasst alle Dienstleistungen. Er ist der Sektor, der am meisten zum BIP beiträgt und in dem die meisten Arbeitnehmer*innen beschäftigt sind.
  • Der quartäre Sektor bildet sich aus dem tertiären Sektor heraus und beschäftigt sich mit spezialisierten Dienstleistungen, welche besondere Kenntnisse voraussetzen bzw. sich mit Daten beschäftigen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Wirtschaftssektoren

Die Wirtschaftssektoren sind Bereiche der Wirtschaft, die sich an der Art der wirtschaftlichen Tätigkeit orientieren. Wir kennen allgemein drei Wirtschaftssektoren:

  • der primäre Sektor, der die Agrarwirtschaft beinhaltet
  • der sekundäre Sektor, der auch Industriesektor genannt wird
  • der tertiäre Sektor, der alle Dienstleistungsbereiche beinhaltet

Immer häufiger spricht man auch von einem vierten Sektor, dem quartären Sektor. Dieser bildet sich aus dem Dienstleistungssektor heraus und bezieht sich auf Dienstleistungen, die ein sehr spezialisiertes Fachwissen voraussetzen.

Der Bergbau gehört zum primären Sektor, weil es dabei um die Gewinnung der Rohstoffe geht. Die gewonnen Rohstoffe werden dann im sekundären Sektor verarbeitet.

Zum primären Sektor gehören die Landwirtschaft, die Fischerei, der Bergbau und die Forstwirtschaft - also alle Wirtschaftsbereiche, die sich mit der Rohstoffgewinnung beschäftigen. 

Zum quartären Sektor gehören alle Dienstleistungen, die ein spezialisiertes Fachwissen voraussetzen, zum Beispiel Beratungstätigkeiten und Dienstleistungen aus dem Informations- und Telekommunikationsbereich. 

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