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Transition Spanien

Die Transition, im Spanischen Transición, bezeichnet ein Kapitel der spanischen Geschichte. Dieses wird gekennzeichnet durch den Wechsel von der faschistischen Diktatur zu einer parlamentarischen Regierungsform. Die Transition endete schließlich mit der Einführung einer parlamentarischen Monarchie.

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Die Transition, im Spanischen Transición, bezeichnet ein Kapitel der spanischen Geschichte. Dieses wird gekennzeichnet durch den Wechsel von der faschistischen Diktatur zu einer parlamentarischen Regierungsform. Die Transition endete schließlich mit der Einführung einer parlamentarischen Monarchie.

In der spanischen Geschichte gab es viele Regierungswechsel und einschneidende Ereignisse. Wenn Du Dir einen Überblick über die wichtigsten Etappen der spanischen Geschichte machen willst, schau doch bei der Erklärung "Spanien Geschichte" vorbei.

Zusammenfassung der Transition in Spanien

Mit dem Begriff der Transición, was auf Deutsch "Übergang" bedeutet, wird ein Zeitraum der Veränderung in Spanien verstanden. Die sogenannte Transición España fand zwischen 1975, dem Todesjahr des spanischen Diktators Francisco Franco, und 1982 statt.

Ablauf der Transition

Die Transition war kein einzelnes Event in der spanischen Geschichte, sondern eher ein schleichender Prozess. Dieser hat sich über viele Jahre hingezogen, in der sich die spanische Regierung weiterentwickelt und verändert hat.

Im Großen und Ganzen kann man die Transition in mehrere Etappen einteilen:

  • Vorgeschichte: Franquismus
  • Entwicklungen der Transition
  • letzter Schlag der Diktatur
  • Etablierung der parlamentarischen Monarchie

Franquismus als Vorgeschichte

Vor der Phase der Transición herrschte die Zeit des sogenannten Franquismus bzw. Franco-Regime in Spanien. Um diese Periode besser verstehen zu können, spielt die Vorgeschichte in Spanien eine entscheidende Rolle. Das Ende des spanischen Bürgerkriegs 1939 leitete die Diktatur Francisco Francos ein, die Spanien bis 1977 begleitete.

Der Franquismus war ein faschistisches System. Ein System wird als faschistisch bezeichnet, wenn es vor allem antidemokratisch und antikommunistisch ausgerichtet ist. Oftmals zeichnet sich der Faschismus auch durch Rassismus aus und setzt es sich zum Ziel, das Land von schlechten Einflüssen zu "reinigen". An der Spitze eines faschistischen Regimes steht immer eine bestimmte Person, der Führer. In Spanien war das Francisco Franco, ein Militärgeneral.

Francos Ziel war es, Spanien vom Einfluss des Kommunismus und den Arbeiterbewegungen zu "befreien" und stattdessen die Rolle des Militärs und der Kirche zu stärken. Er ernannte sich selbst zum Por la Gracia de Dios, Caudillo de España ("Führer Spaniens durch die Gnade Gottes").

Der Franquismus zeichnete sich durch bestimmte Merkmale aus. Welche das sind und wie sich dieses Regime von anderen faschistischen Systemen, wie dem Faschismus unter Benito Mussolini in Italien und dem NS-Staat unter Adolf Hitler in Deutschland, unterschieden hat, erfährst Du in der Erklärung "Franquismus".

Zeitraum der Transition

Der Tod Francisco Francos im Jahr 1975 markiert den Start der Transición. Genauer gesagt steht dieser Begriff für den Wandel weg von einem totalitären Staat unter dem Zeichen des Franquismus hin zu einer parlamentarischen Monarchie. Ziel dabei war es also, dass die spanische Bevölkerung wieder mehr Mitspracherecht hat.

Bei einem totalitären System liegt die gesamte politische Entscheidungskraft beim Staat. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich den Vorstellungen der Regierung unterordnen und anpassen. Wer sich allerdings weigern wollte, wird in der Regel dazu gezwungen oder sogar verfolgt. An der Spitze eines totalitären Systems steht meist ein Diktator.

Spanien entwickelte sich zwischen 1975 und 1982 von einer faschistischen Diktatur zu einer parlamentarischen Monarchie. Heute wird Spanien als konstitutionelle Monarchie regiert.

Der Unterschied zwischen einer parlamentarischen und einer konstitutionellen Monarchie liegt beim Einfluss des Staatsoberhaupts (Monarch oder Monarchin) auf die Regierungsbildung.

  • Parlamentarische Monarchie: Staatsoberhaupt hat kaum politisches Mitspracherecht, sondern übernimmt nur eine repräsentative Funktion (z. B. Schweden, Norwegen, Niederlande und Japan).
  • Konstitutionelle Monarchie: Staatsoberhaupt besitzt gewisses Maß an Mitspracherecht. Dieses wird allerdings durch eine Verfassung (constitutio) beschränkt (z. B. Monaco, Marokko und das Vereinigte Königreich).

Ein Regierungssystem, in dem das Staatsoberhaupt hingegen die vollständige Entscheidungskraft hat, nennt man absolute Monarchie (z. B. Vatikanstadt, Katar oder Saudi-Arabien).

Auch nach seinem Tod war der Einfluss des ehemaligen Diktators Franco in Spanien weiterhin deutlich zu spüren. Alle wichtigen politischen Ämter, wie der Nationalrat, wurden nämlich durch seine Anhängerinnen und Anhänger besetzt. Am 22. November 1975, nur zwei Tage nach Francos offizieller Bekanntgabe seines Tods, ernannte man Juan Carlos I. zum König Spaniens.

Re-Demokratisierung Spaniens unter Juan Carlos I.

Ich hatte sehr viel zu sagen, aber ich zog es vor zu schweigen, denn der kleinste Satz, das kleinste Wort konnte zu meinem Nachteil ausgelegt werden."

- Juan Carlos über die Regierung Spaniens unter Francisco Franco

Während sich der spanische Ministerpräsident Carlos Arias Navarro dafür einsetzte, den Franquismus weiterhin durchzusetzen, wollte Juan Carlos I. zu einer demokratischen Regierungsform nach dem Vorbild einer Republik zurückkehren. 1976 leitete er Navarros Rücktritt als Ministerpräsident ein und veranlasste die ersten freien Parlamentswahlen 1977.

Die franquistische Regierung hatte nicht damit gerechnet, dass sich Juan Carlos gegen die Diktatur stellen würde. Im Gegenteil: Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten hatten erwartet, dass sie Juan Carlos als Spielfigur nutzen konnten, um die faschistische Diktatur in Spanien weiterhin aufrechterhalten zu können.

Juan Carlos gilt als entscheidende Figur in der Demokratisierung Spaniens nach dem Franquismus. Im Jahr 1978 verabschiedete er eine Verfassung, die Spanien als parlamentarische Monarchie erklärte. Die spanische Bevölkerung nahm diese mit einer überwältigenden Mehrheit von 88 Prozent an.

Die Diktatur schlägt zurück

Doch die Anhängerinnen und Anhänger des Franco-Regimes wollten sich noch nicht endgültig geschlagen geben. In den ersten Jahren nach dem Regierungswechsel kam es immer wieder zu Unruhen in Spanien. Die bekannteste davon ist der Putsch vom 23. Oktober 1981:

Der Putsch vom 23. Oktober 1981 (auch F-23 oder El Tejerazo), bezeichnet den Versuch einer militärischen Übernahme des spanischen Parlaments durch die Anhängerinnen und Anhänger der Franco-Diktatur unter Oberstleutnant Antonio Tejero.

Das Militär scheiterte jedoch bei diesem Putschversuch, als Don Juan Carlos als Oberbefehlshaber der militärischen Truppen, die Aufständischen zum Aufgeben aufforderte. Obwohl Juan Carlos' zögerliches Einschreiten in das Geschehen zunächst von der spanischen Bevölkerung kritisiert wurde, festigte sein Eingreifen die parlamentarische Monarchie in Spanien.

Spanien nach Francisco Franco

Der spanische Bürgerkrieg und der darauffolgende Franquismus gelten als eines der schwärzesten Kapitel in der spanischen Geschichte. Bis in die 2000er-Jahren wurden diese auch in Spanien kaum thematisiert. Die spanische Bevölkerung versucht sich mittlerweile vermehrt mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Massengräber wurden geöffnet, Statuen und Straßennamen, die sich auf Franco zurückführen lassen, wurden entfernt. Sogar Francos Leichnam, der ursprünglich in einem Denkmal bestattet worden war, wurde auf den Friedhof El Pardo-Mingorrubio verlegt und das Monument geschlossen.

Monarchie in Spanien heute

Seit dem Austritt Großbritanniens aus der EU, gibt es neben Spanien noch weitere fünf EU-Mitgliedsstaaten, die als Monarchie regiert werden. Spanien gilt heute zwar als konstitutionelle Monarchie, erinnert allerdings stark an eine parlamentarische Monarchie. Die Monarchinnen und Monarchen haben nämlich eher eine repräsentative Funktion. Außerdem ist Spanien seit 1986 EU-Mitglied.

Seit 1978 ist die konstitutionelle Monarchie als Regierungsform Spaniens in der spanischen Verfassung festgehalten. Die Monarchinnen und Monarchen repräsentieren dabei das Land Spanien für die spanische Bevölkerung innerhalb des Landes und auch auf internationaler Ebene. Der König oder die Königin vertreten das spanische Volk nach außen und hat ein gewisses Maß an Mitspracherecht bei politischen Entscheidungen. Regiert wird Spanien jedoch hauptsächlich durch das spanische Kabinett Sánchez II, das aus Vertretern und Vertreterinnen unterschiedlicher politischer Parteien besteht.

Die spanische Thronfolge beruht auf dem Erbrecht, das erstgeborene Kind soll, die Nachfolge des aktuellen Staatsoberhaupts antreten. Seit 2014 ist König Felipe VI. das spanische Staatsoberhaupt. Auf Platz eins der Thronfolge steht seine erstgeborene Tochter Leonor (geb. 2005).

Transition Spanien - Das Wichtigste

  • La Transición bezeichnet die Übergangsphase von einer faschistischen Diktatur, dem Franquismus, zu einer parlamentarischen Monarchie in Spanien. Sie fand zwischen 1975 und 1982 statt.
  • Ablauf der Transition:
    • Beginn der Transition mit dem Tod des Diktators Francisco Franco und dem neuen König Don Juan Carlos I. im November 1975
    • König Don Juan Carlos I. wollte ein demokratisches System: 1976 ließ er den spanischen Ministerpräsidenten und den Franco-Anhänger Carlos Arias Navarro zurücktreten und leitete 1977 die ersten freien Parlamentswahlen ein.
    • Don Juan Carlos I. gilt als entscheidende Figur in der Demokratisierung Spaniens. 1978 erklärte er Spanien als parlamentarische Monarchie, in der die Monarchin oder der Monarch nur als repräsentatives Staatsoberhaupt fungiert.
    • Der Putsch vom 23. Oktober 1981, auch F-23 oder El Tejerazo genannt, war ein Versuch, der Franco-Anhängerinnen und Anhängern, sowie des Militärs, das Parlament zu stürmen und zurück zur Diktatur zu kehren. Dieser Putsch konnte jedoch vereitelt werden.
  • Heute wird Spanien als konstitutionelle Monarchie regiert, in der das Staatsoberhaupt jedoch vor allem repräsentativ agieren.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Transition Spanien

Nach Francos Tod 1975 blieb der Franquismus noch für zwei Jahre bestehen. Dies änderte sich erst unter König Don Juan Carlos I. und der Veranlassung der ersten freien parlamentarischen Wahlen 1977.

Die Transition in Spanien war zwischen 1975 und 1982 und markiert den Übergang zwischen einer faschistischen Diktatur zu einer parlamentarischen Monarchie.

Die Transición Española bezeichnet den Übergang vom Franquismus zur parlamentarischen Monarchie in Spanien. Sie fand zwischen 1975 und 1982 statt.

Spanien wurde bereits bei der Gründung durch die katholischen Könige 1479 zur Monarchie und ist es heutzutage nach wie vor.

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