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Katalonien Unabhängigkeit

Die Region Katalonien im Nordosten Spaniens kämpft bereits seit Jahrhunderten um die Unabhängigkeit zu Spanien. Die Gründe für diesen Wunsch zur Unabhängigkeit haben mit der Wirtschaft, Geschichte und Kultur Kataloniens zu tun. Eine Abstimmung über die Unabhängigkeit im Jahr 2017 führte zur sogenannten Katalonien-Krise und Kataloniens Unabhängigkeit ist nach wie vor ein stark diskutiertes Thema. 

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Die Region Katalonien im Nordosten Spaniens kämpft bereits seit Jahrhunderten um die Unabhängigkeit zu Spanien. Die Gründe für diesen Wunsch zur Unabhängigkeit haben mit der Wirtschaft, Geschichte und Kultur Kataloniens zu tun. Eine Abstimmung über die Unabhängigkeit im Jahr 2017 führte zur sogenannten Katalonien-Krise und Kataloniens Unabhängigkeit ist nach wie vor ein stark diskutiertes Thema.

Spaniens autonome Gemeinschaften sind ähnlich strukturiert wie die Bundesländer in Deutschland. In der Erklärung "Autonome Gemeinschaften Spanien" erfährst Du mehr über ihre Funktionsweise und jeweiligen Rechte.

Katalonien – Karte

Katalonien, auf Katalanisch Catalunya und im Spanischen Cataluña, ist eine autonome Gemeinschaft in Spanien.

Als autonome Gemeinschaft wird eine Region bezeichnet, die zwar an ein Land, in diesem Fall Spanien, angegliedert ist, jedoch eigene Verfassungen und Rechte hat. Diese können von Region zu Region ganz unterschiedlich ausfallen.

Katalonien ist eine der größten autonomen Gemeinschaften und beträgt eine Fläche von ungefähr 32.000 km2, fast so groß wie das Bundesland Nordrhein-Westfalen (34.000 km2). Es liegt an der Ostküste Spaniens, der sogenannten Costa Brava, und grenzt im Norden an Frankreich, im Westen an die Provinz Aragonien, im Süden an die Provinz Valencia und im Osten an das Mittelmeer. Barcelona, die zweitgrößte Stadt Spaniens nach Spaniens Hauptstadt Madrid, ist die Hauptstadt Kataloniens.

In welche Regionen Spanien aufgeteilt ist und wie diese entstanden sind, erfährst Du in der Erklärung "Spanien".

Katalonien – Geschichte

Als Teil der Iberischen Halbinsel, zu der sowohl Spanien als auch Portugal gehören, wurde Katalonien ca. 1.000 vor Christus von den iberischen Einheimischen, einem aus Nordafrika stammenden Volk, besiedelt. Im dritten Jahrhundert vor Christus wurde die Halbinsel schließlich durch das römische Volk erobert, die das Gebiet romanisierten. Das bedeutete, dass die Iberische Halbinsel hinsichtlich des Straßenausbaus, der Einführung von Verwaltungszentren und der Gründung von Unterhaltungsangeboten (z. B. Theater, Thermen, Tempeln) an die römischen Standards angepasst wurde.

Nach dem Untergang des Römischen Reichs wechselten sich die Besatzungsverhältnisse in Spanien immer wieder ab. So war das Gebiet zwischendurch Teil des Westgotischen Reichs, wurde dann aber wieder durch ein arabisches Volk, das maurische Volk, erobert. Im neunten Jahrhundert nach Christus konnte der französische Graf Wilfried der Haarige einige kleine Gebiete vereinen, die ab diesem Zeitpunkt von Barcelona aus regiert wurden. Das war der Anfangspunkt der Grafschaft Katalonien.

Graf Wilfried I. von Barcelona erhielt seinen Namen "Wilfried der Haarige" nicht etwa daher, weil er besonders stark behaart war. Es war viel mehr eine Anspielung auf Wilfrieds Lehnsherrn, also sozusagen seinem Chef, der Wilfried Gebiete in Frankreich und Spanien zur Verwaltung zuteilte. Dieser Chef hieß nämlich Karl der Kahle.

Erlangung der Vormachtstellung im Mittelalter

Im 12. Jahrhundert wurde Katalonien außerdem mit dem Königreich von Aragonien, Reino d'Aragón, vereint. Dieser Zusammenschluss hatte sehr positive Auswirkungen auf die Wirtschaft beider Regionen, da sie nun viel einfacher miteinander verhandeln konnten. Die Krone Aragoniens bzw. die Gemeinschaft aus Aragonien und Katalonien, Prinzipat Katalonien, entwickelte sich im Mittelalter zu einer großen Seemacht und einem der wichtigsten wirtschaftlichen und politischen Zentrum der Iberischen Halbinsel.

Das Königreich Aragonien existiert auch heute noch als autonome Gesellschaft Aragoniens und liegt direkt westlich von Katalonien. Die heutige Hauptstadt heißt Saragossa, im Spanischen Zaragoza.

Verlust der Vormachtstellung

Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert verlor das Prinzipat Katalonien seine starke Position wieder. 1469 vereinte die Hochzeit zwischen König Ferdinand von Aragonien und Königin Isabella von Kastilien die Königreiche Aragonien und Kastilien. Katalonien wurde vollständig in das gemeinsame Königreich eingegliedert, die katalanische Sprache und kulturelle Gebräuche wurden daraufhin verboten.

Zwischen 1635 und 1659 kam es zum Krieg zwischen Frankreich und Spanien, da beide Nationen ihr Gebiet vergrößern wollten. Im Zuge des Spanisch-Französischen Krieg schaffte es Portugal, sich vom Königreich Aragonien-Kastilien abzuspalten und seine Unabhängigkeit zurückzuerlangen. Das inspirierte auch die katalanische Bevölkerung, die seitdem für ihre Unabhängigkeit kämpfen. Als Frankreich jedoch den Krieg gewann, musste Spanien einige katalanische Gebiete an Frankreich abtreten. Außerdem gehörte Nordkatalonien seit der Herrschaft Napoleons zum französischen Kaiserreich.

Kampf um die Unabhängigkeit

Der Süden Kataloniens gehörte weiterhin zu Spanien, versuchte sich jedoch davon zu emanzipieren. Die katalanische Sprache und die Traditionen waren zu diesem Zeitpunkt wieder erlaubt. Während der Zweiten Spanischen Republik (1931 bis 1936) erlangte Katalonien einige zusätzliche Rechte und war dem Status der Unabhängigkeit so nah wie noch nie zuvor, allerdings nur bis der spanische Bürgerkrieg 1936 begann.

Die Erste Spanische Republik hielt knapp zwei Jahre lang und bestand zwischen Februar 1873 und Dezember 1874. Insbesondere die spanische Elite, das Militär und die Adeligen stellten sich jedoch gegen die Republik, da sie ihre Vormachtstellung in diesem politischen System einbüßen mussten.

Das führte schließlich dazu, dass in Spanien wieder eine Monarchie, also eine Regierung durch einen König, eingeführt wurde, bis es zur Zweiten Spanischen Republik kam.

Während des Bürgerkriegs (1936–1939) und der darauffolgenden Periode des Franquismus wurden dem katalanischen Volk alle zuvor zugestandenen Rechte weggenommen. Die katalanische Sprache, Kultur und alle Traditionen wurden von der rechts-extremistischen Diktatur Francisco Francos unterdrückt.

Francisco Franco wollte ein "reines" und von Nationalstolz geprägtes Spanien schaffen. Die Diversität, die beispielsweise durch die katalanische Sprache und Kultur in Spanien existierte, hatte dabei aber keinen Platz. Wie die sogenannte Franco-Diktatur ablief und welche Folgen sie auch heute noch hat, erfährst Du in der Erklärung "Franquismus".

Nach dem Tod Francos in der sogenannten Transición, in der Spanien wieder zu einer Republik wurde, erhielt Katalonien 1979 ein sogenanntes Autonomiestatut.

Ein Autonomiestatut ist ein Gesetz, das die Grundlage für die Unabhängigkeit eines Staates bildet. In diesem Gesetz werden die jeweiligen Rechte und Verpflichtungen des Staates festgehalten, der unabhängig werden möchte. Auch das Verhältnis zwischen beiden Staaten wird hier festgelegt.

La Transición ist die Bezeichnung für die Re-Demokratisierung Spaniens nach der Diktatur Francisco Francos. Wenn Du wissen möchtest, wie genau diese abgelaufen ist, dann klick Dich doch in die Erklärung "Transition Spanien".

Das Autonomiestatut von 1979 regelte die Regierung in Katalonien durch die Behörde Generalitat de Catalunya, die das katalanische Parlament und die Regierung stellten. Allerdings handelte es sich bei diesem Autonomiestatut nicht um eine vollständige Unabhängigkeitserklärung, denn Katalonien war nach wie vor ein Teil Spaniens und keine eigenständige Nation. Zwar hatte Katalonien dadurch einige zusätzliche Rechte erhalten, war jedoch weiterhin als autonome Gemeinschaft Spanien untergeordnet.

Katalonien Unabhängigkeit – Abstimmung des Volkes

Die katalanische Bevölkerung empfand das Autonomiestatut von 1979 schnell als veraltet, weswegen sie seit Jahrzehnten für eine Erneuerung dessen kämpfen. Besonders problematisch war die Tatsache, dass Katalonien in dem alten Statut nicht explizit als eigene Nation anerkannt wird. Im Jahr 2006 wurde das Autonomiestatut Kataloniens schließlich erneuert und trat 2010 in Kraft.

In den neuen Fassungen wird Katalonien jedoch immer noch nicht als eigenständige Nation akzeptiert, sondern lediglich als Nationalität unter der Nation Spanien. Die spanische Regierung begründete dies damit, dass Katalonien keine Herausstellungsmerkmale gegenüber den anderen autonomen Gemeinschaften des Landes besäße.

Katalonien-Krise 2017

Das neue Autonomiestatut löste eine Welle von Protesten aus, die auch unter dem Namen "Katalonien-Krise" bekannt sind.

Nachdem die spanische Finanzkrise 2009/2010 die gesamte spanische Wirtschaft durcheinander gebracht hatte, wurde die katalanische Bevölkerung 2017 in einem Referendum befragt, ob Katalonien ein unabhängiger Staat werden soll.

Bei einem Referendum darf die Bevölkerung über einen bestimmten Sachverhalt abstimmen. Auf dieser Basis wird dann eine Entscheidung getroffen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Austritt Großbritanniens aus der EU im Jahr 2020, der sogenannte Brexit.

Insgesamt sprachen sich rund 90 % der Wählenden dafür aus, dass Katalonien unabhängig von Spanien werden soll. Allerdings kamen laut Medienberichten nicht viele Leute zu dieser Abstimmung, sondern gerade mal 42 % der katalanischen Bevölkerung. Diese geringe Wahlbeteiligung nahm die spanische Regierung zum Anlass, das Referendum anzuzweifeln. Stattdessen erklärte die spanische Regierung das Referendum für rechtswidrig und leitete Strafverfahren gegen mehrere politisch tätige katalanische Personen ein. Der Unabhängigkeitsstatus Kataloniens ist demnach bis heute ein großer Streitpunkt.

Katalonien Unabhängigkeit – Gründe

Die spanische Region Katalonien bemüht sich bereits seit dem 18. Jahrhundert darum, unabhängig von Spanien zu werden und als eigener Staat angesehen zu werden. Diese Bewegung nennt man auch Katalanismus, auf Spanisch Catalanisme. Für die katalanische Bevölkerung zählen dabei wirtschaftliche, kulturelle und politische Gründe.

Katalonien Unabhängigkeit – Wirtschaft

Da Katalonien eine sehr starke Wirtschaft hat, sind die Unabhängigkeitsbestrebungen der katalanischen Einheimischen besonders aus dieser Perspektive geprägt. Dabei gelten die Textilindustrie, die Herstellung von Pharmazeutika, der Weinanbau und die Automobilbranche Kataloniens zu den Marktführern innerhalb Spaniens. Auch der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der katalanischen Wirtschaft, wobei vor allem die Costa Brava am Mittelmeer ein beliebtes Ziel für den Strandurlaub darstellt.

Neben den Gemeinschaften Madrid und Navarra ist Katalonien die wirtschaftsstärkste autonome Gemeinschaft Spaniens. Als Teil von Spanien fließen diese Einnahmen in das gesamte spanische Bruttoinlandsprodukt. Wäre Katalonien allerdings unabhängig, müssten sie nichts von diesen Einnahmen an andere autonome Gemeinschaften Spaniens abgeben.

Katalonien Unabhängigkeit – Kultur

Gerade durch ihre starke wirtschaftliche Lage ist die katalanische Bevölkerung besonders stolz auf ihre Herkunft, der Nationalstolz ist daher sehr groß in Katalonien. Die katalanischen Einheimischen fühlen sich deshalb besonders durch die spanische Regierung bevormundet und unterdrückt.

Katalonien sieht sich selbst als eigenständige Region an. Dazu kommt, dass die katalanische Bevölkerung ebenso eine eigene Sprache, Katalanisch, spricht. Somit ist diese Region überwiegend zweisprachig.

Wenn Du mehr zur spanischen Sprache wissen möchtest, bist Du bei der Erklärung "Spanische Sprache" genau richtig.

Neben der eigenen Sprache hat Katalonien aber auch ganz individuelle kulturelle Bräuche, wie den traditionelle Tanz Sardana oder die Menschenpyramiden Castells. Außerdem besitzt Katalonien eine eigene Flagge, die Du auf der Abbildung sehen kannst:

Katalonien Unabhängigket Katalonien Flagge StudySmarterAbb. 2 - Flagge Kataloniens

Die Flagge der spanischen Region Katalonien, die sogenannte Senyera (katalanisch: Flagge), zeigt vier rote Streifen auf einem goldenen Hintergrund. Sie ist der Flagge des Königreich Aragoniens, zu dem Katalonien einst gehört hat, nachempfunden.

Der weiße Stern auf blauem Hintergrund ist eine Anspielung auf den Untergang des spanischen Imperiums: Dieser Stern ist nämlich ebenfalls auf den Flaggen Kubas und Puerto Ricos zu sehen. Diese beiden Länder waren die letzten Kolonien, die Spanien im Zuge der Unabhängigkeitsbewegungen verlor und damit seinen Status als Kolonialmacht einbüßte.

Mehr Details darüber, welche Länder als spanische Kolonien zählten und wie sie die Unabhängigkeit erreichten, erhältst Du in der Erklärung "Spanischer Kolonialismus".

Katalonien Unabhängigkeit – Politik

Des Weiteren ist das Verhältnis zwischen Katalonien und dem Rest Spaniens nicht sonderlich gut. Dies ist ein weiterer Grund für den Drang zur Unabhängigkeit der katalanischen Bevölkerung. Besonders während des Franquismus wurde das katalanische Volk stark unterdrückt, denn der Diktator Francisco Franco erkannte ihnen einen Großteil ihrer Rechte, u.a. ein eigenes Schulsystem, Verwaltung und eine eigene Polizei, komplett ab. Katalanisch zählte außerdem nicht mehr als Amtssprache.

Francisco Franco regierte Spanien nach dem spanischen Bürgerkrieg zwischen 1939 und 1975 als Diktator. Wie es dazu gekommen ist und warum diese Diktatur ein dunkles Kapitel der spanischen Geschichte darstellt, erfährst Du in den Erklärungen "Spanischer Bürgerkrieg" und "Franquismus".

Katalonien Unabhängigkeit – Zusammenfassung

Die Streitfrage um die Unabhängigkeit Kataloniens hat schon einige Konsequenzen mit sich gezogen. Auch international hat dieser Konflikt an Aufmerksamkeit gewonnen, vor allem in den Medien und hinsichtlich der Rolle, die die EU dabei spielen würde.

Katalonien Unabhängigkeit – Folgen

Würde Katalonien die Unabhängigkeit von Spanien erlangen, hätte dies einige vorteilhafte, aber auch nachteilige Konsequenzen für Katalonien selbst sowie für Spanien. Hier siehst Du die wichtigsten Pro- und Kontra-Argumente für einen Abspaltung Kataloniens von Spanien.

Katalonien Unabhängigkeit – Vorteile

Einige Vorteile hätte die Abspaltung Kataloniens von Spanien für die katalanische Bevölkerung:

  • Katalonien ist eine der wirtschaftsstärksten Regionen Spaniens. Bei einem Austritt müssten sie keine Einnahmen mehr mit den anderen Gemeinschaften teilen.
  • Katalonien müsste die Schulden Spaniens nicht mehr tragen.
  • Die katalanischen Einheimischen sehen sich selbst als eigene Nation. Mit der Unabhängigkeit wären sie Spanien nicht mehr untergeordnet.
  • Die eigene Flagge, Sprache und Traditionen würden mehr an Bedeutung gewinnen.
  • Die katalanische Regierung wäre unabhängig von der Spanischen. Bevölkerung und Regierung hätten somit ähnliche Ziele.
  • Katalonien müsste sich in wirtschaftlichen Entscheidungen nicht mehr nach Spanien richten.

Für Spanien selbst hätte die Abspaltung Kataloniens lediglich den Vorteil, dass sie dann die Schulden Kataloniens nicht mehr tragen müssten. Ansonsten wäre die Unabhängigkeit Kataloniens eher ungünstig für Spanien.

Kataloniens Unabhängigkeit – Nachteile

Allerdings müsste Katalonien auch einige Nachteile in Kauf nehmen:

  • organisatorischer Aufwand für Katalonien, z. B. neue Pässe, Verwaltungsangelegenheiten
  • Unternehmen könnten sich aus Katalonien zurückziehen, da sich die Unabhängigkeit negativ auf Zölle und Exporte auswirken könnte.
  • Spanien und Katalonien sind hoch verschuldet und benötigen demnach eher gegenseitige Unterstützung.
  • Es ist ungewiss, ob Katalonien überhaupt als eigenständiges Land von internationalen Organisationen, wie der EU, anerkannt werden würde.
  • Die Mitgliedschaft Kataloniens in der EU wäre unsicher. Außerdem müsste Spanien hierfür sogar zustimmen.
  • Spanien könnte die Unabhängigkeit für illegal erklären, politisch tätige Personen festnehmen und hohe Geldstrafen gegen Katalonien verhängen.
  • Auch das berühmte El Clasico-Fußballderby (Real Madrid vs. FC Barcelona) würde viel seltener stattfinden, da dieses nicht mehr in der gleichen Liga spielen würden. Diese Veranstaltung bringt für Spanien und Katalonien jedoch sehr viel Geld ein, welches so jedoch wegfällt.

Auch für Spanien hätte die Unabhängigkeit Kataloniens einige negative Konsequenzen. Die wichtigsten Kontra-Argumente gegen die Unabhängigkeit Kataloniens sind:

  • Spanien würde mit Katalonien einen der wichtigsten Bestandteile der spanischen Wirtschaft verlieren.
  • Der erfolgreiche Austritt Kataloniens könnte andere Gemeinschaften dazu veranlassen, ebenfalls unabhängig werden zu wollen.

Kataloniens Unabhängigkeitsbestreben – Mögliche Internationale Folgen

Die Unabhängigkeitsfrage Kataloniens, insbesondere die Katalonien-Krise, spielt nicht nur in Spanien, sondern weltweit eine große Rolle. Hinsichtlich der Streitfrage über die katalanische Unabhängigkeit steht die EU, also die Europäische Union, immer wieder in der Kritik. Sie hat die Aufgabe, den Frieden und die Sicherheit in Europa zu gewährleisten und im Zweifelsfall als Streitschlichter sicherzustellen, dass alle Mitgliedsstaaten der EU an einem Strang ziehen.

Im Konflikt zwischen Katalonien und Spanien hält sich die EU jedoch ziemlich zurück und das, obwohl Katalonien bereits mehrfach um Unterstützung gebeten hat. Die EU befürchtet aber, dass die Kriminalität und der Nationalismus in Katalonien durch die Unabhängigkeit wachsen würden. Außerdem sehen sie keine rechtliche Grundlage dafür, denn Spanien ist in Augen der EU durchaus dazu berechtigt, Katalonien von der Unabhängigkeit abzuhalten.2

Katalonien Unabhängigkeit – Das Wichtigste

  • Katalonien Karte:
    • Katalonien ist eine der größten autonomen Gemeinschaften Spaniens. Das Land liegt im Nordosten Spaniens und die Hauptstadt ist Barcelona.
  • Katalonien Unabhängigkeit Zusammenfassung, Geschichte und Gründe:
    • Katalonien will seit Jahrzehnten die Unabhängigkeit von Spanien, die Gründe dafür sind in der Geschichte, Politik und Wirtschaft Kataloniens verankert.
      • Katalonien ist eine der stärksten Wirtschaften in Spanien (v.a. Textilindustrie, Tourismus und Weinbau). Wäre Katalonien unabhängig, müssten sie nichts von diesen Einnahmen an Spanien abgeben.
      • Das Verhältnis zwischen Katalonien und Spanien ist schwierig, da sich Katalonien von Spanien in der Auslebung der eigenen Kultur und Sprache eingeschränkt und politisch bevormundet fühlt.
    • Spanien ist gegen die Abspaltung Kataloniens, denn sie würden damit eine der stärksten Wirtschaftsmächte verlieren und andere Gemeinschaften könnten daraufhin ebenfalls unabhängig werden wollen.
  • Katalonien Unabhängigkeit Folgen:
    • Vorteile und Nachteile:
      • Katalonien wäre dann nicht mehr wirtschaftlich, kulturell und politisch von Spanien abhängig.
      • Es wäre jedoch unsicher, ob Katalonien als Staat akzeptiert werden würde oder Mitglied der EU bliebe.
  • Obwohl Katalonien immer wieder mehr Rechte bekam, war vorwiegend die Diktatur unter Francisco Franco ein großer Rückschritt der Unabhängigkeit, da die katalanische Sprache und Kultur völlig verboten wurde.
  • Katalonien Unabhängigkeit Abstimmung:
    • Nach wie vor ist die Unabhängigkeit Kataloniens ein großer Streitpunkt. Dies gipfelte in der Katalonien-Krise 2017, in der über die Unabhängigkeit Kataloniens eine Abstimmung abgehalten werden sollte, die allerdings von der spanischen Regierung als rechtswidrig behandelt wurde.

Nachweise

  1. sueddeutsche.de: Die Unabhängigkeit Kataloniens wäre ein Desaster für die EU. (09.08.2022).
  2. welt.de: Warum greift die Europäische Union nicht endlich ein? (09.08.2022).
  3. zeit.de: Katalonien. Die EU muss sich einmischen. (09.08.2022).

Häufig gestellte Fragen zum Thema Katalonien Unabhängigkeit

Katalonien will die Unabhängigkeit, da sie sich kulturell als eigenständige Nation sehen, keine wirtschaftlichen Abgaben an Spanien machen wollen und politisch eigene Entscheidungen treffen möchten. 

Katalonien ist kein eigenständiger Staat, sondern eine autonome Gemeinschaft Spaniens, die sich zwar selbst verwaltet, aber von Spanien abhängig ist. 

Katalonien ist 32.000 kmgroß. 

Katalonien war in der Zweiten Republik (1931-1936) unabhängig, bis es im spanischen Bürgerkrieg wieder an Spanien angegliedert wurde. 

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