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Als den angeborenen Auslösemechanismus (AAM) bezeichnet man innerhalb der Instinkttheorie das vermittelnde Element zwischen einem Schlüsselreiz und der darauf folgenden Instinktbewegung. Der AAM ist also im Grunde der Mechanismus, der entscheidet, ob eine Reaktion ausgeführt wird oder nicht.Der AAM kann durch einen einzelnen oder mehrere kleinere aufeinanderfolgende Reize ausgelöst werden. Die angeborenen unbedingten Reize lösen dabei automatisch die dazugehörige Reaktion aus.…
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Jetzt kostenlos anmeldenAls den angeborenen Auslösemechanismus (AAM) bezeichnet man innerhalb der Instinkttheorie das vermittelnde Element zwischen einem Schlüsselreiz und der darauf folgenden Instinktbewegung. Der AAM ist also im Grunde der Mechanismus, der entscheidet, ob eine Reaktion ausgeführt wird oder nicht.
Der AAM kann durch einen einzelnen oder mehrere kleinere aufeinanderfolgende Reize ausgelöst werden. Die angeborenen unbedingten Reize lösen dabei automatisch die dazugehörige Reaktion aus. Dabei wird auch vom Instinktverhalten gesprochen. Also einer Bewegung, die instinktiv durch einen Schlüsselreiz getriggert wird und die man selbst auch nicht verhindern kann.
Die Verhaltensforschung hinsichtlich Instinktbewegungen und Auslösemechanismen wurde maßgeblich von Konrad Lorenz ab den 1930er Jahren vorangetrieben.
Anstatt von Reaktionen wird oft auch von "Reflexen" gesprochen – das meint im Rahmen der Instinkttheorie das gleiche!
Das Erkennen von Schlüsselreizen ist generell angeboren. Auch die Instinktbewegung erfolgt automatisch und ist immer die gleiche. Das ist praktisch, da man den Reizen so immer eine eindeutige Reaktion zuordnen kann. Der AAM ist dabei notwendig, um die Reaktion ausführen zu können – er dient also als eine Art Bindeglied.
Schlüsselreize lösen bestimmte Verhaltensweisen (Reizmuster) aus, die in einer Instinktbewegung enden. In der Verhaltensbiologie wird auch von dem sogenannten Auslöser gesprochen.
Es gibt verschiedene Arten von Reizen und den Reaktionen darauf, dazu zählen:
Unbedingter Reiz
Unbedingte Reaktion
Neutraler Reiz
Bedingter Reiz
Bedingte Reaktion
Der unbedingte Reiz (unconditioned stimulus, US) löst eine natürliche, angeborene Reaktion aus.
Als unbedingte Reaktion (unconditioned response, UR) wird die natürlich vorkommende, nicht kontrollierbare Reaktion auf den unbedingten Reiz bezeichnet.
Der neutrale Reiz (neutral stimulus, NS) zieht keine Reaktion mit sich.
Der bedingte Reiz (conditioned stimulus, CS) ist ein ursprünglich neutraler Reiz, der durch die Kopplung mit anderen Reizen irgendwann eine neu erlernte Reaktion auslöst.
Als bedingte Reaktion (conditioned respone, CR) wird die erlernte Reaktion auf den bedingten Reiz bezeichnet.
Die Auslösemechanismen können in drei verschiedene Formen unterschieden werden:
Angeborener Auslösemechanismus (AAM)
Erweiterter angeborener Auslösemechanismus (EAAM)
Erworbener Auslösemechanismus (EAM)
Der AAM ist ein angeborener bzw. erbbedingter Mechanismus. Er ist also von Geburt an vorhanden und muss nicht erst noch erlernt werden. Grundsätzlich können sich auch die Mechanismen für die Weiterverarbeitung von Reizen mit der Zeit weiterentwickeln. Genauso wie über die Jahre weitere Schlüsselreize entstehen können.
Beim EAAM handelt es sich um einen AAM, der durch verschiedene Erfahrungen weiterentwickelt wurde. Oder anders formuliert: Individuen sammeln mit der Zeit immer mehr Lernerfahrungen und können so bestimmte Reaktionen besser an die Umweltbedingungen anpassen.
Beispiel Küken
Unerfahrene Küken reagieren zu Beginn auf jegliche Art von Flugtierattrappen mit Warnrufen. Mit der Zeit lernen sie jedoch harmlose Vögel von potenziell gefährlichen Greifvögeln zu unterscheiden.
Beispiel Kröten
Wenn Kröten noch jung sind, fangen sie quasi alles, was ihnen vor die Zunge kommt. Darunter auch Insekten, die potenziell Schmerzen verursachen können, wie bspw. Wespen. Mit der Zeit lernen Kröten daraus und fangen nur noch die schmackhaften Insekten.
Abbildung 1: Junge Erdkröte
Der EAM beschreibt das Erlernen eines komplett neuen Reizes inkl. seiner Instinktbewegung. Zu den EAMs zählen bspw. der bedingte Reflex, aber auch Verhaltensweisen, die durch Prägung entstanden sind. Statt EAM kann man den Mechanismus auch als erlernten Auslösemechanismus (EA) bezeichnen.
Beispiel Möwen
Fischer verwendeten früher zum Fangen von Fischen oftmals Unterwasserexplosionen. Die Möwen lernten daraufhin immer, wenn sie dieses Geräusch hörten, die Wasseroberfläche nach getöteten Tieren abzusuchen.
Beispiel Fische
Fische in einem Teich kann man bspw. konditionieren, indem man das Futter immer im gleichen bunten Eimer bringt. Irgendwann verknüpfen die Fische diesen dann mit der Nahrungsaufnahme und schwimmen einem entgegen. Ähnlich funktioniert es auch mit Fischen in einem Aquarium und dem Öffnen des Deckels vor der Fütterung.
Als Hauptbegründer der klassischen Ethologie gilt der Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1903-1989). Lorenz entwickelte das erste Instinktmodell (psychohydraulisches Triebmodell).
In der Biologie setzt sich die Ethologie mit dem Verhalten von Tieren und Menschen auseinander. Die "klassische vergleichende Verhaltensforschung" gibt es etwa ab den 1930er Jahren.
Dabei er unterschied er zwischen angeborenen und erworbenen Verhaltensweisen. Grundlegende Elemente in der Instinkttheorie nach Lorenz sind die Reflexe und die Erbkoordination.
Reflexe sind starre Bewegungen, die vom Individuum nicht beeinflusst werden können und immer auf die gleiche Art und Weise ablaufen.
Bekannt ist Konrad Lorenz auch wegen seiner Forschungen zur Elternprägung, für die er sich sehr viel mit Graugänsen beschäftigte. Zudem definierte er viele für die Verhaltensforschung und Instinkttheorie wichtigen Begriffe (bspw. Instinkt, Prägung, angeborener Auslösemechanismus etc.). Außerdem prägte er die Bezeichnung des sogenannten Kindchenschemas.
Auch der Ablauf einer Instinkthandlung, die aus mehreren Handlungsschritten besteht, wurde unter anderem von Lorenz mitentwickelt. Wichtige Begrifflichkeiten sind dort neben dem Schlüsselreiz der innere Auslösemechanismus, die Taxis und die Endhandlung (Erbkoordination). Dieser Ablauf wird auch als Appetenzverhalten bezeichnet.
Mehr Informationen zu den genannten Themen findest Du in den Kapiteln "Instinkt" und "Schlüsselreize".
Eine Erbkoordination ist ein starrer Bewegungsablauf, der leicht zu erkennende Verhaltensweisen aufweist. Diese Handlungen hängen hauptsächlich von der Art ab und sind erbbedingt.
Die angeborenen Verhaltensweisen beim Menschen hängen neben dem Geschlecht auch vom Alter ab. Es folgen ein paar Beispiele für Verhaltensweisen von Säuglingen und von Erwachsenen. AAMs, die das Geschlecht betreffen, werden im Unterkapitel "Mann-Frau-Schema" genauer beschrieben. Ein weiteres Unterkapitel beschäftigt sich zudem genauer mit dem "Kindchenschema".
AAM Säuglinge
AAM Erwachsene
Auch bei Hunden finden sich verschiedene AAM, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Dadurch entwickeln sich dann die oben bereits erwähnten EAM. Bei Hunden, bzw. auch bei anderen Tierarten kommt noch der sogenannte "Antriebsmechanismus" zu den Handlungen hinzu. Einfach gesagt ist damit einfach der "Trieb" gemeint, also wenn ein Tier eine spontane Aktion durchführt. Das Tier reagiert damit auf irgendeinen Reiz.
Beispiel AAM
Welpen haben einen Suchautomatismus, der dafür sorgt, dass die Welpen die Brust der Mutter finden.
Abbildung 2: Hundewelpen beim Säugen
Beispiel EAM
Junge Hunde schnappen in der Regel nach allem, was sich bewegt. Dieses Verhalten kann mit der Zeit jedoch abtrainiert, bzw. unterbunden werden, z. B. durch Verbotszeichen.
Beispiele für angeborene Auslösemechanismen und damit verbundene Instinktbewegungen finden sich auch bei anderen Tierarten.
Beispiel Jungvögel
Die Farbe (meist gelblich-orange) der geöffneten Schnäbel der Jungvögel bringt ihre Eltern dazu, sie zu füttern.
Abbildung 3: Geöffnete Schnäbel bei Jungvögeln
Beispiel Katzenjunge
Kleine Katzen (und auch kleine Welpen) verfallen beim Hochheben durch die Eltern am Genick in die sogenannte Tragestarre.
Der angeborene Auslösemechanismus beschreibt das vermittelnde Element zwischen dem Schlüsselreiz und der Instinktbewegung. Er koordiniert also, ob eine Reaktion ausgeführt wird oder nicht.
Schlüsselreize lösen ein bestimmtes Verhalten (Reizmuster) aus, das in einer Instinktbewegung endet.
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