StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
Hast Du Dich schon einmal gefragt, wieso auf Werbeplakaten und im Fernsehen meist nur sehr stereotypisch attraktive Männer und Frauen abgebildet werden? Und wodurch kannst Du eigentlich unterscheiden, ob Du Dich mit einem Mann oder einer Frau unterhältst?
Entdecke über 50 Millionen kostenlose Lernmaterialien in unserer App.
Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmeldenHast Du Dich schon einmal gefragt, wieso auf Werbeplakaten und im Fernsehen meist nur sehr stereotypisch attraktive Männer und Frauen abgebildet werden? Und wodurch kannst Du eigentlich unterscheiden, ob Du Dich mit einem Mann oder einer Frau unterhältst?
Beide Fragen lassen sich mithilfe des Mann-Frau-Schemas (auch Frau-Mann-Schema) beantworten.
Das Mann-Frau-Schema beschreibt die stereotypische Wahrnehmung des anderen Geschlechts anhand äußerlicher Merkmale, weshalb es wiederum in Mann-Schema und Frau-Schema unterteilt werden kann. In Folge der Wahrnehmung passt sich das Verhalten gegenüber der wahrgenommenen Person dementsprechend an.
Bei der Wahrnehmung von Babys und Kleinkindern spricht man von Kindchenschema. Wird ein Individuum als Kind wahrgenommen, folgt das Bedürfnis nach Fürsorge und Schutz.
Es beschreibt, woran ein Mensch typischerweise das andere Geschlecht identifiziert und somit wahrnimmt. Außerdem wird anhand der vorzufindenden Merkmale die Attraktivität eines Menschen beurteilt.
Die stereotypischen Merkmale, die beide Geschlechter aufweisen können, lösen sogenannte Schlüsselreize aus, welche im menschlichen Unterbewusstsein verankert sind. Es handelt sich hierbei um tertiäre Geschlechtsmerkmale wie bspw. Hüft- und Schulterbreite sowie die Ausprägung der Muskeln. Männer haben nach dem Mann-Frau-Schema breite Schultern, schmale Hüften und ein muskulöseres Auftreten, während Frauen breite Hüften und schmale Schultern haben. Die Ausprägung ihrer Muskeln ist meist deutlich geringer als bei Männern.
Bei den primären Geschlechtsmerkmalen handelt es sich um die Geschlechtsorgane, bei den sekundären Geschlechtsmerkmalen um solche, die sich während der Pubertät entwickeln und somit das äußerliche Bild des vorhandenen Geschlechts festigen. Dazu gehören z. B. der Bart und ausgeprägte Kehlkopf beim Mann und die Brust der Frau.
Dies liegt definitiv auch an evolutionären Faktoren, wird aber eben durch die Erziehung gelehrt. Schlüsselreize dienen im Prinzip der Erkennung des anderen Geschlechts.
Das ist bei Tieren häufig an verschiedenen Farbgebungen und Größenunterschieden zu sehen, was auch als Geschlechtsdimorphismus bezeichnet wird. Dieses Phänomen, welches auch beim Menschen beobachtet wird, bildet die Basis für das Frau-Mann-Schema.
Geschlechtsdimorphismus bezeichnet äußerliche Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern einer Spezies, besonders im Körperbau.
Männliche Vögel sind in der Regel deutlich bunter und auffälliger als ihre weiblichen Artgenossen. Dadurch sind sie für die Weibchen leichter zu erkennen und das Zusammenfinden für die Paarung fällt leichter.
Ein berühmtes Beispiel hierfür ist der Pfau. Die Männchen haben große, auffällig bunte Federn mit Mustern, die Augen ähneln. Die Weibchen hingegen sind eher unscheinbar.
Abbildung 2: Ein auffälliges Pfauen-Männchen neben einem unscheinbaren Pfauen-Weibchen
Schlüsselreize dienen aber nicht nur zur Erkennung durch das andere Geschlecht, sondern können auch zu Rivalität führen. Die am lautesten singenden Vogel-Männchen, der muskulöseste Mann oder der bunteste Papagei würden in der Theorie am meisten Erfolg bei der Paarung haben, da sie am auffälligsten sind und auf ihre Art und Weise Maskulinität repräsentieren.
Je mehr Femininität oder Maskulinität ein Mensch repräsentiert, desto attraktiver wirkt es laut des Mann-Frau-Schemas auf das andere Geschlecht. Aber wieso ist das eigentlich so?
Die Tatsache, dass muskulöse und große Männer genauso wie Frauen mit breiten Hüften typischerweise als attraktiv wahrgenommen werden, ist kein Zufall. Das Maß der Ausprägung geschlechtsspezifischer Merkmale vermittelt unterbewusst auch das Maß der Fruchtbarkeit.
So wird davon ausgegangen, dass Frauen mit breiten Hüften besser für das Austragen eines Kindes “ausgestattet” sind, was gleichzeitig auf einen hohen Östrogenspiegel schließen lassen könnte. Der Theorie zufolge wäre sie somit auch besser in der Lage, sich eng an das Kind zu binden und sich um es zu kümmern.
Ergänzend dazu lässt ein voller Bart und ein muskulöser Körper einen Mann potenter wirken, da dies unter anderem auf den Testosteronspiegel zurückgeführt werden kann. Je höher dieser ist, desto männlicher wird die Person wahrgenommen.
Die Kritik am Mann-Frau-Schema gilt in erster Linie der gesellschaftlichen Auffassung. Während Tiere größtenteils rein instinktiv und nach biologischem Zweck handeln, können Menschen reflektieren und sind beeinflussbar. Verhaltensweisen sind nicht rein genetisch verankert, sondern können durch die Erziehung und das Umfeld ebenfalls stark geprägt werden.
Falls Du schon einmal eineiigen Zwillingen begegnet bist, ist Dir eventuell aufgefallen, dass sie trotz identischer Genetik charakterlich stark voneinander abweichen können. Diese Tatsache spricht stark dafür, dass Verhalten nicht rein genetisch bedingt ist.
Die optischen Ausprägungen bei Mann und Frau entsprechen ebenfalls nicht immer dem Mann-Frau-Schema. Die Darstellung solcher “idealen” Vertretern des jeweiligen Geschlechts vermittelt laut Kritikern ein falsches Bild davon, wie es sich in der Realität zeigt. Je moderner die Welt wird, desto mehr lösen sich Gesellschaften von den typischen Geschlechterrollen und stereotypisierte Verhaltensweisen, Berufe, Hobbys und Äußerlichkeiten verlieren an Bedeutung.
Ob auf Werbeplakaten, im Fernsehen oder in den sozialen Netzwerken: wird ein Produkt beworben, wird es meist durch eine sehr attraktive und vor allem geschlechtlich stereotypische Person repräsentiert. Aber wieso eigentlich?
Nach dem Mann-Frau-Schema finden Menschen Individuen des anderen Geschlechts attraktiver, je männlicher oder weiblicher die Person äußerlich erscheint. Produkte, die von sehr attraktiven Menschen beworben werden, bekommen automatisch eine positive Assoziation, was zum Kauf verleiten soll.
Würden Firmen Menschen in ihren Werbungen zeigen, welche konventionell als eher unattraktiv eingestuft werden, hätte dies einen negativen Einfluss auf die Verkaufszahlen.
Werbungen für Parfüm folgen vorwiegend diesem Schema.
Ein Beispiel für das Mann-Frau-Schema begegnet Dir im alltäglichen Leben. Ob im Drogeriemarkt, wo Produkte an stereotypische Geschlechterrollen angepasst sind, oder im Bekleidungsgeschäft, in welchem es nach wie vor die Unterscheidung in Männer- und Frauenklamotten gibt. All diese Dinge zielen auf die stereotypische Wahrnehmung von Mann und Frau ab und verstärken sie wiederum. Kleidungsstücke, Farben und sogar Gerüche werden kategorisch Mann oder Frau zugeteilt, was die harsche Abgrenzung beider Geschlechter Stück für Stück fördert und aufrechterhält.
Das Mann-Frau-Schema beschreibt die stereotypische Darstellung des anderen Geschlechts bei Menschen.
Dominanz, Aggression und der Beschützerinstinkt sind Verhaltensweisen, die stereotypisch Männern zugeordnet werden. Frauen werden dagegen häufig als liebevoll, zurückhaltend und fürsorglich beurteilt.
In der Werbung werden nach wie vor häufig stereotypische Männer und Frauen gezeigt. Sie sind meistens sehr attraktiv, wobei die Frauen sehr lange Haare und runde Hüften haben und Männer sehr muskulös und groß sind.
Es wird davon ausgegangen, dass das Verhalten nur zu einem gewissen Anteil angeboren ist und der größte Anteil die Erziehung ist.
Karteikarten in Mann Frau Schema10
Lerne jetztWas beschreibt das Mann-Frau-Schema?
Das Mann-Frau-Schema beschreibt die Wahrnehmung des anderen Geschlechts und die Bewertung der Attraktivität anhand der stereotypischen Geschlechtsmerkmale.
Wie beeinflussen geschlechtsspezifische äußerliche Merkmale das Verhalten eines Menschen?
Durch die Aktivierung von Schlüsselreizen werden Verhaltensmuster geweckt, die im Unterbewusstsein verankert sind.
Auf welche Gruppe von Merkmalen bezieht sich das Mann-Frau-Schema?
Das Mann-Frau-Schema bezieht sich auf die tertiären Geschlechtsmerkmale eines Menschen.
Nenne drei Beispiele für äußerliche Merkmale, die sich bei Mann und Frau in der Regel unterscheiden.
Mögliche Antworten sind:
Wie wird das Mann-Frau-Schema bei Tieren bezeichnet bzw. was ist eine alternative Bezeichnung?
Im Tierreich erklärt der Geschlechtsdimorphismus einen ähnlichen Sachverhalt wie das Mann-Frau-Schema.
Wozu kann die Merkmalsausprägung zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen außerdem führen?
Es kann zu Rivalität kommen, bei der zwei Menschen versuchen sich zur Gunst eines Geschlechtspartners gegenseitig zu übertreffen.
Du hast bereits ein Konto? Anmelden
Die erste Lern-App, die wirklich alles bietet, was du brauchst, um deine Prüfungen an einem Ort zu meistern.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.
Speichere Erklärungen in deinem persönlichen Bereich und greife jederzeit und überall auf sie zu!
Mit E-Mail registrieren Mit Apple registrierenDurch deine Registrierung stimmst du den AGBs und der Datenschutzerklärung von StudySmarter zu.
Du hast schon einen Account? Anmelden