StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
Territorialverhalten, auch als Territorialität oder Revierverhalten bezeichnet, beschreibt das Auftreten von Tieren oder einer Tiergruppe gegenüber Eindringlingen im eigenen Revier. Meist handelt es sich dabei um Tiere der gleichen Art, die versuchen ins Territorium einzudringen. Ein Territorium kann grundsätzlich wenige Quadratzentimeter umfassen, sich allerdings auch über mehrere Quadratkilometer erstrecken.Das Territorialverhalten beinhaltet alle Verhaltensweisen, die zur Sicherung der Reviergrenzen verwendet werden. Dazu…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Speicher die Erklärung jetzt ab und lies sie, wenn Du Zeit hast.
SpeichernLerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmeldenTerritorialverhalten, auch als Territorialität oder Revierverhalten bezeichnet, beschreibt das Auftreten von Tieren oder einer Tiergruppe gegenüber Eindringlingen im eigenen Revier. Meist handelt es sich dabei um Tiere der gleichen Art, die versuchen ins Territorium einzudringen.
Ein Territorium kann grundsätzlich wenige Quadratzentimeter umfassen, sich allerdings auch über mehrere Quadratkilometer erstrecken.
Das Territorialverhalten beinhaltet alle Verhaltensweisen, die zur Sicherung der Reviergrenzen verwendet werden. Dazu zählen unter anderem das Setzen von Duftmarken und Lautäußerungen. Wie genau das Revierverhalten ausfällt, hängt auch von der jeweiligen Tierart ab.
Ein Territorialverhalten kann auch beim Menschen beobachtet werden. Allerdings prägt es sich dort auf eine etwas andere Art und Weise aus als im Tierreich. Auf die Unterschiede wird im Folgenden noch genauer eingegangen.
Vom Territorium abgrenzen muss man das sogenannte Streifgebiet. Dabei handelt es sich um neutrale Zonen, die vorwiegend ein größeres Gebiet umfassen und ohne Revierkämpfe von allen Tieren betreten werden können. Oftmals beinhalten Streifgebiete bspw. Wasserstellen.
Das Territorialverhalten wirkt grundsätzlich aggressiven Verhaltensweisen entgegen. Das liegt an den klar abgesteckten Revieren und daran, dass diese zunächst durch Drohgebärden verteidigt werden, bevor ein richtiges Aggressionsverhalten eintritt. Ein einmal besetztes Revier wird von anderen Tiergruppen in der Regel auch kampflos als solches akzeptiert. Territorialität verhindert zudem permanente Konflikte zwischen mehreren Gruppen.
Wird vom Revierverhalten bzw. Territorialverhalten gesprochen, bezieht sich das in der Regel auf das Tierreich. Darunter fällt auch die Revierverteidigung.
Die Funktionen des Territorialverhaltens betreffen zum einen die Erschließung von Nahrungs- und Wasserquellen. Zum anderen ist eine gewisse Schutzfunktion in diesem Verhalten integriert. Dazu gehören bspw. auch Kontrollgänge an den Reviergrenzen, um dieses vor unliebsamen Eindringlingen zu schützen. Weitere Funktionen des Territorialverhaltens sind das Suchen einer Nistgelegenheit und damit verbunden auch die anschließende Brutpflege.
Dem Territorialverhalten können verschiedene Merkmale zugeschrieben werden. Dazu gehören:
Markierverhalten
Nahrungsangebot
Individualdistanz
Besitzverhalten
Durch das Markierverhalten (Urin/Kot absetzen), Revierkämpfe, Lautäußerungen (meist bei Vögeln) oder auch Patrouillengänge an den Grenzen des, wird das Territorium abgegrenzt.
Die Grenzen eines Territoriums sind in der Regel nicht direkt sichtbar – also ähnlich wie bei manchen Ländergrenzen. Zudem hängt die Größe des Gebietes auch vom Nahrungsangebot ab. Ist viel Nahrung vorhanden, reicht ein kleineres Revier, als wenn weniger Nahrung zur Verfügung steht.
Weiterhin spielt die Selektion durch einen natürlichen Kampf um Nahrung eine Rolle beim Territorialverhalten. Darunter fällt auch, dass schwächere Tiere sterben und stärkere überleben.
Grundsätzlich kann man noch sagen, dass Revierkämpfe nur als äußerste Notlösung verwendet werden. In der Regel beginnt die Verteidigung beim Territorialverhalten mit einem Drohverhalten und endet nur im "Worst Case" in einer Aggressionshandlung. Das Konzept wird auch als Individualdistanz bezeichnet, heißt: In einer Gruppe von Tieren gibt es eine gewisse Abstandhaltung. Wird diese unterschritten, fühlen sich die Tiere bedroht und teilen das ihrem Gegenüber entsprechend mit.
Ein letzter wichtiger Punkt ist das Besitzverhalten, bspw. bezogen auf die Beute innerhalb eines Territoriums. Das unterscheidet sich meistens je nach Tierart, bspw. gibt es Tiere, die Beute in der Gemeinschaft verzehren oder welche, wo der Verzehr durch die Rangordnung bestimmt wird oder jeder Jäger verzehrt seine erjagte Beute selbständig.
Bei den Revierarten kann zwischen Balzrevieren – kommen vorherrschend bei Vögel vor – oder Beuterevieren, bspw. bei Madern unterschieden werden. Grundsätzlich kann zudem zwischen Einzel- und Gruppenrevieren abgegrenzt werden.
Es folgen ein paar Beispiele für territoriales Verhalten in Tiergruppen.
Das Revierverhalten bei Hunden zeigt sich bspw. durch das Setzen von Duftmarken in ihrer Umgebung.
Territoriale Verhaltensweisen bei Katzen treten auf, wenn bspw. zwei Kater aufeinandertreffen. In der Regel wird diese Begegnung mittels Fauchens geklärt, nur im Notfall wird sich durch den Einsatz der Pfoten verteidigt, bis einer der Kater sich zurückzieht.
Territorialverhalten gibt es auch beim Menschen. Oftmals kommt es auch vor, dass der Begriff bestimmte Verhaltensmuster des Menschen auf eine eher sarkastische Weise beschreibt. Als kleinste Form eines Territoriums kann beim Menschen bspw. das eigene Zimmer oder die Wohnung gewertet werden. Das Privileg eines eigenen Zimmers oder einer Wohnung, nutzen viele Menschen um Ruhe zu schöpfen.
Andere Beispiele für Territorien wären Städte oder auch einfach Urlaubsgebiete, Länder etc. Menschen grenzen ihr Reich meist durch Zäune oder Mauern ab, damit die ansonsten unsichtbaren Grenzen für andere sichtbar werden.
Bezogen auf den Menschen wird häufig vom sogenannten Distanzverhalten gesprochen. Demnach können territoriale Verhaltensweisen in verschiedene Zonen unterteilt werden.
Intimzone
Privatzone
Sozialzone
Öffentlichkeitszone
Grundsätzlich sollte das Distanzbedürfnis eines Menschen immer respektiert werden. Die genaue Wahrnehmung der Zonen hängt auch von den kulturellen Hintergründen ab. Überwiegend wird jedoch das Eindringen in die Intimzone als eine unangemessene Grenzüberschreitung angesehen. Das Unterschreiten dieser "Individualdistanz" führt in der Regel zu einer Abwehrreaktion.
Die Intimzone ist mit die wichtigste Zone eines Menschen und beträgt etwa 15 bis 50 Zentimeter Abstand zum eigenen Körper. In diese darf nur mit Erlaubnis der betroffenen Person eingedrungen werden.
Die Privatzone betrifft eine Entfernung von etwa 50 Zentimetern bis 1,2 Metern zum Körper und entspricht damit der normalen Entfernung zweier Menschen bei einer Veranstaltung oder ähnlichem. Dabei können persönliche Gespräche geführt werden, ohne sich sonderlich bedrängt zu fühlen.
Die Sozialzone beträgt einen Abstand von etwa 1,2 bis 3,6 Metern Körperabstand und beschreibt die Zone, in der meistens mit unbekannten Personen interagiert wird.
Die Öffentlichkeitszone liegt bei mehr 3,6 Metern Körperabstand und entspricht der Entfernung, wenn man sich in einer Gruppe von eher unbekannten Personen aufhält und mit diesen interagiert.
Es folgen ein paar konkrete Beispiele für ein territoriales Verhalten beim Menschen, die Du vermutlich selbst kennst und eventuell auch unbewusst schon angewendet hast.
Menschen markieren oftmals mit bestimmten Gegenständen einen öffentlichen Platz – bspw. in einer Bibliothek. Dieser Platz wird in der Regel von anderen als besetzt angesehen und entsprechend freigelassen.
In Wohnungen, bspw. beim Esstisch oder auch beim Sofa, haben die meisten Menschen einen festen "Stammplatz", der von anderen auch als ein solcher respektiert wird.
Die Abgrenzung des eigenen "Reviers", wenn man sich am Strand befindet, bspw. durch Handtücher, Sonnenschirme, Taschen, Kühlboxen usw. Auch diese abgesteckten Areale werden von anderen als besetzt angesehen und nicht angerührt.
Ein weiteres prominentes Beispiel für Territorialverhalten ist der Hund. Klassisches Beispiel ist dabei, dass ein Hund das eigene Revier, bspw. ein Haus mitsamt Grundstück, vor fremden Personen oder Tieren verteidigt.
Allgemein ist bei Hunden das territoriale Verhalten bereits angeboren. Dazu kommt, dass es durch Züchtung bei manchen Rassen verstärkt und bei manchen verringert wurde. Territorialverhalten zeugt bei einem Hund also prinzipiell nicht immer gleich von einer schlechten Erziehung.
Trotzdem kann man einem Hund eine solche Verhaltensweise – insbesondere wenn sie überhandnimmt und in einer aggressiven Reaktion endet – abtrainieren.
Die exakte territoriale Reaktion variiert von Hund zu Hund und lässt sich logischerweise nicht exakt vorhersagen oder von Anfang an unterbinden.
Territorialverhalten zeigt sich beim Hund oftmals durch häufiges Herumwandern und Erkunden. Dazu kommt, dass ein territorial veranlagter Hund viel markiert, bspw. durch Duftmarken, aber auch durch Kratzen, Bellen und Heulen. Zudem haben solche Hunde gerne einen guten Gesamtüberblick über ihr "Revier", um alles genau beobachten zu können. Außerdem zeigen sie das Eindringen eines Fremden in irgendeiner Art und Weise an – meist durch Bellen und Vorwärtsstürmen.
Eine territoriale Aggression zeigt sich größtenteils durch Bellen und Vorwärtsstürmen. Häufig werden Eindringlinge auch angesprungen, verfolgt oder permanent im Blick behalten, bis sie das Revier wieder verlassen. Im "Worst Case" kann die Aggression auch dazu führen, dass Hunde zubeißen.
Wie bereits erwähnt ist eine territoriale Aggression grundsätzlich angeboren. Getriggert werden kann diese jedoch bspw. durch die Wahrnehmung von Fremden – sowohl von Menschen als auch von Artgenossen oder anderen Tierarten – im eigenen Revier. Ausgelöst wird eine Reaktion auch durch plötzliche, hektische Bewegungen.
Zudem spielen eine niedrige Frustrationsgrenze und eine mangelhafte Impulskontrolle des Hundes ebenfalls eine Rolle, da diese zu einer schnelleren Reaktion führen. Als Trigger können auch generell ungewohnte Situationen dienen.
Überdies lässt sich pauschal nicht sagen, dass ängstliche Hunde weniger territorial veranlagt sind. Oftmals sind ängstliche Hunde sogar deutlich schneller angespannt und aufgeregt und reagieren somit in der Regel auch schneller.
Im Falle von einem Eigenheim würden Menschen ihr Territorium bspw. durch Zäune oder Mauern markieren.
Territoriale Aggressionen treten häufig bei Haustieren – oftmals auch bei Hunden – auf. Dort sind sie grundsätzlich angeboren, können allerdings abtrainiert werden.
Territorialverhalten äußert sich beim Eindringen in ein Revier zunächst durch ein Drohverhalten, nur wenn dies keine Wirkung zeigt, wird mit einer Aggressionshandlung reagiert.
Ja, auch Menschen zeigen ein territoriales Verhalten. Das beginnt im Grunde schon bei der Abgrenzung von Ländern oder Städten, schließt aber auch das Eigenheim oder einfach das eigene Zimmer mit ein.
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser biologie Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.
Speichere Erklärungen in deinem persönlichen Bereich und greife jederzeit und überall auf sie zu!
Mit E-Mail registrieren Mit Apple registrierenDurch deine Registrierung stimmst du den AGBs und der Datenschutzerklärung von StudySmarter zu.
Du hast schon einen Account? Anmelden