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Viele Menschen, vielleicht auch Du selbst, hatten in ihrer Kindheit einen imaginären Freund. Das ist in einem gewissen Alter völlig normal und ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Dein Fantasiefreund konnte Dir dabei helfen, Erlebtes und Gefühle besser zu verarbeiten und zu verstehen.Mit der Zeit lernen Kinder Fantasie und Realität…
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Jetzt kostenlos anmeldenViele Menschen, vielleicht auch Du selbst, hatten in ihrer Kindheit einen imaginären Freund. Das ist in einem gewissen Alter völlig normal und ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Dein Fantasiefreund konnte Dir dabei helfen, Erlebtes und Gefühle besser zu verarbeiten und zu verstehen.
Mit der Zeit lernen Kinder Fantasie und Realität voneinander zu trennen und so verschwindet normalerweise auch der imaginäre Freund. Wenn ein 15-Jähriger jedoch immer noch von einem imaginären Freund begleitet wird, sich mit ihm unterhält und ihn nicht von der Realität trennen kann, so spricht man von einer Verhaltensstörung.
Verhaltensstörungen bezeichnen wiederkehrende oder anhaltende Verhaltensmuster, welche soziale Normen und Regeln oder die Rechte anderer Menschen verletzen. Eine Diagnose wird dabei meist klinisch gestellt.
Psychische Störungen sind Störungen im Denken, emotionalen Verhalten und Erleben, die zu Leidensdruck führen und das Erreichen wichtiger Ziele blockieren. Dabei können Betroffene der Störung sowohl sich selbst als auch Andere gefährden.
Da Störungen im Verhalten wichtiger Bestandteil psychischer Störungen sind, zählen alle psychischen Störungen in den Bereich der Verhaltensstörungen. Es sind allerdings nicht alle Verhaltensstörungen gleichzeitig psychische Störungen. Oft erzeugen Störungen im Verhalten, besonders im frühkindlichen Alter, jedoch spätere psychische Erkrankungen.
Das Ursachenbild von Verhaltensstörungen ist sehr vielseitig. Es kann viele verschiedene Gründe für die Ausbildung einer Verhaltensstörung geben, darunter biologische, psychische, soziale und umgebungsbedingte Faktoren.
Keiner dieser Gründe ist dabei absolut. Das bedeutet, dass eine Verhaltensstörung eines Kindes durch ein negatives Umfeld (etwa Drogenmissbrauch der Eltern) begünstigt wird, die gleiche Störung aber auch in einem gesunden und sozial kompetenten Umfeld hätte entstehen können. Auch ein negatives Umfeld ist keine Garantie dafür, dass das entsprechende Kind eine Störung aufweist. Häufig ist die Kombination mehrerer Faktoren die Ursache einer Verhaltensstörung.
Zu typischen Faktoren, die eine Verhaltensstörung begünstigen, gehören etwa:
Je früher eine Verhaltensstörung auftritt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich diese verfestigt. Wenn also beispielsweise sehr aggressives Verhalten bereits im Kindesalter beginnt und nur wenig bzw. gar nicht hinterfragt und behandelt wird, dann stabilisiert sich diese Störung. So steigt auch die Wahrscheinlichkeit zur Ausbildung einer psychischen Störung, wenn diese nicht bereits mit der Verhaltensstörung einhergeht oder ursächlich dafür ist.
Wie sich eine Verhaltensstörung ausprägt, ist von Mensch zu Mensch verschieden und kann vielerlei Gestalt annehmen. Sie können in jedem Lebensalter auftreten und lösen meist in allen Betroffenen innere Konflikte aus.
In einigen Fällen sind aggressive Verhaltensmuster großer Bestandteil der Störung, welche sich sowohl verbal als auch körperlich äußern. Aber auch das absolute Gegenteil kommt häufig vor. Betroffene ziehen sich zurück, sind sehr ängstlich, weinen viel und reagieren überempfindlich.
Auch sind Verhaltensstörungen möglich, bei denen bestimmtes Verhalten auftritt, das dem Alter unangemessen ist. Das Verhalten stammt aus früheren Entwicklungsstufen, in denen es völlig normal gewesen wäre. So etwa das Einnässen oder das Leben in einer Fantasiewelt, wenn ein Kind noch nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheidet.
Den Rückfall auf frühere Entwicklungsstufen bezeichnet man in der Psychologie als Regression.
Auch die Trotzphase ist ein typisches Beispiel dafür, wenn sich Kinder auf den Boden werfen, weil sie nicht bekommen, was sie wollen. Hier beginnt die Wahrnehmung des Selbst als Individuum. Findet dies nicht statt, lernt das Kind nie seine sozialen Bedürfnisse zu differenzieren und eine Frustrationstoleranz aufzubauen. So werden bestimmte Verhaltensweisen nie abgelegt und entwickeln sich zu Störungen.
Wirft sich ein dreijähriges Kind im Supermarkt auf den Boden, schreit und weint, weil es die Gummibärchen nicht bekommt, so wird das als relativ normal betrachtet. Tut das Gleiche jedoch ein 15-jähriger Junge, spricht man von einer Verhaltensstörung.
Bedürfnisse, die in der frühen Kindheit nicht erfüllt oder angepasst werden und so zu Verhaltensstörungen führen, sind außerdem Ursache verschiedenster Persönlichkeitsstörungen. Betroffene konnten keine stabile Identität entwickeln und auch ihr Selbstbild ist gestört, welches normalerweise dafür zuständig ist, das eigene Selbst und das Selbst der Anderen zu trennen. So bildet sich etwa das sogenannte Borderline-Syndrom aus.
Das Borderline-Syndrom ist eine Persönlichkeitsstörung, welche sich durch Instabilität der Emotionen und des Selbst sowie Impulsivität auszeichnet. Betroffene leiden besonders an der fehlenden Fähigkeit, Gefühle und Impulse zu kontrollieren, was das soziale Leben und Beziehungen stark behindern kann.
Ein Symptom, welches sich etwa in der Kleptomanie ausbildet, ist die Neigung zur Straffälligkeit.
Die Kleptomanie ist eine Impulskontrollstörung und gehört somit zu den Verhaltensstörungen. Sie zeichnet sich aus durch impulsives und wiederkehrendes Stehlen ohne Grund oder Motiv. Umgangssprachlich wird die Kleptomanie auch als “zwanghaftes Klauen” bezeichnet.
Betroffene bilden Banden, begehen Diebstähle oder Einbrüche und Ähnliches. Aber auch geringere Verstöße gegen Normen, wie das Schwänzen der Schule, können Symptom einer Verhaltensstörung sein.
Die Symptome sind in diesem Fall jedoch immer im sozialen Kontext zu betrachten. Diebstahl stellt etwa keine Verhaltensstörung dar, wenn so das Überleben gesichert wird. Kinder und Erwachsene, die in Armut leben, sind so zum Beispiel teils gezwungen Nahrung zu stehlen oder über Drogenhandel Geld zu verdienen, auch wenn es gegen soziale Normen und Regeln verstößt. Dabei handelt es sich nicht um eine Verhaltensstörung, sondern schlichtweg um eine Überlebensstrategie.
Das Schwänzen der Schule muss ebenfalls nicht auf eine Verhaltensstörung hindeuten, wenn ein Kind dies etwa aus Selbstschutz tut. Mobbing in der Schule ist oft Grund dafür, dass Kinder Angst vor der Schule haben und diese deshalb meiden.
Es gibt viele verschiedene Verhaltensstörungen, die sich, auch wenn sie klar definiert sind, bei jeder Person etwas unterschiedlich ausbilden können. Zu den Verhaltensstörungen zählen etwa folgende Störungen:
Die Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, welche zur Gruppe der Psychosen gehört. Die Symptomatik einer Schizophrenie wird in Positiv-Symptome und Negativ-Symptome unterschieden.
Schizophrenie wird häufig mit der multiplen Persönlichkeitsstörung (auch bezeichnet als dissoziative Identitätsstörung) vertauscht, bei der sich die Persönlichkeit in einzelne Teilfragmente aufspaltet. Möchtest Du mehr über die Schizophrenie wissen und erfahren, was tatsächlich hinter diesem Begriff steckt? Dann schau mal beim StudySmarter Artikel Schizophrenie vorbei!
Bei den Positiv-Symptomen werden dem normalen Verhalten und Erleben neue Aspekte hinzugefügt. Dazu gehören Wahn, Halluzinationen und formale Denkstörungen. Auch sogenannte Ich-Störungen gehören zur Positiv-Symptomatik, bei denen die Grenzen des Ichs und der Umwelt zerfließen.
Die Positiv-Symptomatik tritt lediglich in den akuten Phasen einer Schizophrenie auf. Außerhalb akuter Phasen äußert sich eine Schizophrenie in der Negativ-Symptomatik.
Die Negativ-Symptomatik entzieht dem normalen Verhalten und Erleben Aspekte. So kommt es zu folgenden Symptomen:
Die Negativ-Symptome treten bereits vor der ersten akuten Phase einer Schizophrenie auf, wodurch eine frühe Diagnose möglich ist. Normalerweise wird eine Schizophrenie jedoch erst in der akuten Phase erkannt, da die Negativ-Symptomatik auch auf andere psychische Erkrankungen schließen lässt, wie eine Depression.
Die Aufmerksamkeitsdefizitstörung (Abk.: ADS) beschreibt eine Störung von Aufmerksamkeit, Konzentration und Verhalten, die sich primär bei Kindern und Jugendlichen zeigt. In Kombination mit einer Hyperaktivitätsstörung wird dann von ADHS gesprochen. Zu den typischen Symptomen gehören Impulsivität, Unruhe und, wie der Name schon sagt, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme.
Auch zum Thema Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS) gibt es einen separaten StudySmarter Artikel, in dem Du mehr über dieses Thema erfahren kannst!
Das Stockholm-Syndrom kann bei einer Entführung oder Geiselnahme aufseiten des Opfers auftreten. Es handelt sich um ein psychologisches Phänomen, bei dem das Opfer eine positive emotionale Bindung zu seinem Entführer aufbaut.
Der Name Stockholm-Syndrom stammt von einem Banküberfall in Stockholm. Vom 23. bis 28. August 1973 wurden dabei vier der Angestellten als Geiseln genommen. Es zeigte sich, dass die Geiseln eine größere Angst vor der Polizei entwickelten als vor den Tätern. Auch nach ihrer Befreiung zeigten sie keinen Hass gegenüber den Tätern und baten für sie um Gnade. Sie waren ihnen dankbar freigelassen worden zu sein und besuchten sie später auch im Gefängnis.
Wenn Dich das Phänomen Stockholm-Syndrom interessiert, dann schau doch mal beim gleichnamigen StudySmarter Artikel vorbei!
Wie Du bereits gelernt hast, ist es nicht vollständig möglich psychische Störungen und Störungen des Verhaltens voneinander zu trennen. Daher werden diese in offiziellen Klassifikationen zusammen aufgelistet.
In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten, dem sogenannten ICD-10, werden die psychischen Störungen und Verhaltensstörungen im Kapitel V aufgezählt und in folgende zehn Unterabschnitte gegliedert:
Der Buchstabe F in den Unterabschnitten bedeutet Hinweis auf eine psychische Störung. Neben dem ICD-10 werden die psychischen und Verhaltensstörungen ebenfalls im DSM-5 aufgelistet. Dieses Klassifikationssystem listet ausschließlich psychische Erkrankungen auf, während das ICD-10 alle medizinischen Erkrankungen zusammenfasst.
Es gibt viele verschiedene Verhaltensstörungen, die sich, auch wenn sie klar definiert sind, bei jeder Person etwas unterschiedlich ausbilden können. Zu den Verhaltensstörungen zählen beispielsweise folgende Störungen:
Die Gesamtheit aller Verhaltensstörungen ist im ICD-10 im Kapitel 5 und im DSM-5 aufgelistet.
Eine Verhaltensstörung äußert sich durch wiederkehrende oder anhaltende Verhaltensmuster, welche soziale Normen und Regeln oder die Rechte anderer Menschen verletzen. Typische Symptome sind dabei Aggressivität, Ängstlichkeit, Regression und der Verstoß gegen Normen und Regeln.
Es kann viele verschiedene Gründe für die Ausbildung einer Verhaltensstörung geben, darunter biologische, psychische, soziale und umgebungsbedingte Faktoren.
Zu typischen Faktoren, die eine Verhaltensstörung begünstigen, gehören etwa:
Karteikarten in Verhaltensstörungen49
Lerne jetztWorauf wirken sich die Symptome von Schizophrenie vor allem aus?
Auf Erleben, Denken und Verhalten.
Was ist eine Prodromalphase?
Bei einem Großteil von Schizophrenie-Patienten macht sich die Erkrankung schon 5-6 Jahre vor einem schizophrenen Schub in einer Prodromalphase bemerkbar.
Typische Symptome sind:
Nenne Beispiele für Positivsymptome.
Nenne Beispiele für Negativsymptome.
Was ist Katatonie?
Ein Überbegriff für verschiedene psychomotorische Auffälligkeiten.
Dazu gehören z.B. komplette Bewegungs- und Reaktionslosigkeit (= Stupor) bis hin zu Aggression.
Wie groß ist die Prävalenz (Häufigkeit der Krankheit) bei Schizophrenie weltweit in etwa?
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