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Vor dem Corona-Virus war das Influenza-Virus und die dadurch ausgelöste Influenza, jene Infektionskrankheit an der in Deutschland am meisten Menschen starben. Bekannte Virusausbrüche des Influenza Virus sind unter anderem Ebola, die Schweinegrippe und die Vogelgrippe. Die Influenza, auch bekannt als Grippe (oder: "echte Grippe"), ist eine der häufigsten Erkrankungen der Atemwege. Ist sie akut, kann sie lebensbedrohlich sein. Ausgelöst wird die Influenza…
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Jetzt kostenlos anmeldenVor dem Corona-Virus war das Influenza-Virus und die dadurch ausgelöste Influenza, jene Infektionskrankheit an der in Deutschland am meisten Menschen starben. Bekannte Virusausbrüche des Influenza Virus sind unter anderem Ebola, die Schweinegrippe und die Vogelgrippe.
Die Influenza, auch bekannt als Grippe (oder: "echte Grippe"), ist eine der häufigsten Erkrankungen der Atemwege. Ist sie akut, kann sie lebensbedrohlich sein. Ausgelöst wird die Influenza durch Viren - den Influenzaviren (auch: Grippeviren).
Wörtlich leitet sich Influenza aus dem lateinischen von influens für "hineinfließend" und von virus für "Gift" ab. Der Influenzavirus wird auch als Grippevirus und im Englischen als flu virus bezeichnet.
Die Influenzaviren gehören zu der Familie der RNA-Viren. RNA-Viren sind Viren, deren Erbmaterial aus Ribonukleinsäure (RNA) besteht. Unter dem Mikroskop erkennt man den Virus als kugelige Viruspartikel aus deren Oberfläche sogenannte "Spikes" herausragen.
Abbildung 1: Schematische Darstellung eines Viruspartikels mit "Spikes" auf Oberfläche
Influenzaviren sind weltweit verbreitet. Unterschieden werden sie in drei unterschiedliche Gattungen. Diese Gattungen unterscheiden sich vor allem in ihren Krankheitsverläufen und der Ausbreitung.
Die Influenza-A-Viren zeichnen sich durch eine sehr hohe Mutationsfrequenz und viele Subtypen aus. Diese Gattung der Influenza Viren kann nicht nur den Menschen, sondern auch andere Spezies befallen. Diese Virus Gattung kann große Grippe-Wellen auslösen, sowohl Epidemien, als auch Pandemien. Die Krankheitsverläufe können leicht bis schwer und sogar lebensbedrohlich sein.
Die Influenza-B-Viren haben eine geringere Mutationsfrequenz. Die Krankheitsverläufe einer Erkrankung mit diesem Virus sind meistens milder, eher leicht bis mittelschwer. Zudem können Influenza-B-Viren in der Regel nur Menschen befallen, allerdings auch zu Epidemien führen.
Influenza-C-Viren führen bei Menschen zu meist nur milden, harmlosen Krankheitsverläufen. Sie sind aber in der Lage auch andere Spezies zu befallen.
In der Regel sind für den Menschen insbesondere die Influenzaviren A und B gefährlich.
Leider besitzen Influenzaviren eine sehr hohe Variabilität - das bedeutet, genau wie auch die Corona-Viren, können sie sich schnell verändern und neue Varianten bilden.
Aus diesem Grund schützt eine überstandene Influenza-Infektion leider nicht vor einer neuen Influenza-Variante. Deshalb kann man sich im Laufe des Lebens mehrfach mit Influenza anstecken und auch erkranken.
Der Mensch kann sich auch an nicht-humanen Influenza-A-Viren bei Tieren anstecken. Dies geschieht insbesondere dann, wenn Menschen und Tiere auf sehr engem Raum zusammen leben und sich aus Influenzaviren die hauptsächlich Menschen befallen und jenen die hauptsächlich Tiere befallen (meist: Schweine, Vögel, Hunde, Pferde) neue Subtypen bilden.
Zu diesen Subtypen gehören zum Beispiel die Vogelgrippe und die Schweinegrippe.
Influenzaviren sind sehr ansteckend. Vor allem in der Grippe-Saison von Dezember bis April kommt es am wahrscheinlichsten zu Grippe-Wellen. Die Übertragung des Influenza Virus kann auf drei unterschiedliche Arten erfolgen:
Die sehr kleinen virushaltigen Tröpfchen entstehen beim Husten, beim Niesen oder beim Sprechen einer erkrankten Person und können dann durch das Einatmen auf die Schleimhäute von Kontaktpersonen gelangen.
Eine erkrankte Person ist ab dem ersten Tag an dem Symptome auftreten bis ca. 5-7 Tage nach dem Ausbruch des Virus ansteckend. Die Inkubationszeit der Influenza ist nur sehr kurz - im Durchschnitt beträgt sie 1-2 Tage.
Bei der Kontaktinfektion stecken sich Kontaktpersonen bei Erkrankten durch direkten Körperkontakt, wie zum Beispiel Händeschütteln an. Werden daraufhin die Augen, die Nase oder der Mund berührt, gelangen die Viren über die Schleimhäute in den Köper.
Influenzaviren können etwa 1-2 Tage auf Oberflächen überleben. Bei einer Schmierinfektion gelangen die Viren durch das Berühren von kontaminierten Oberflächen (wie Treppengeländer, Türgriffe etc.) und dann Kontakt mit den Schleimhäuten (wie Augen, Nase und Mund) in den Körper.
Eine Influenza Erkrankung kann sehr unterschiedlich verlaufen und unterschiedliche Symptome beinhalten. Meistens treten Symptome sehr plötzlich und heftig auf. Bei schweren Verläufen und / oder Komplikationen kann eine Influenza tödlich enden. Zum Teil verlaufen Influenza-Erkrankungen jedoch auch ganz ohne Symptome (auch: asymptomatisch).
Zu den typischen Symptomen einer Influenza gehören:
Bei älteren Menschen weichen die Symptome häufig ab und ähneln eher einer normalen Erkältung, oder aber sind weniger stark ausgeprägt.
Im Durchschnitt kommt es bei etwa einem Drittel aller erkrankten Personen zu einem fieberhaften Verlauf. Ein weiteres Drittel hat nur leichte Symptome und das letzte Drittel hat gar keine Symptome.
Ist der Verlauf der Krankheit unkompliziert, gehen die Symptome meist nach 5-7 Tagen zurück, wobei der Husten länger anhalten kann. Bei Komplikationen können die Symptome auch sehr viel länger bleiben.
Vor allem ältere Personen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Zudem gelten schwangere Frauen, Säuglinge und Kleinkinder und Personen mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel Erkrankungen des Herzens und der Lunge, Fettleibigkeit, sowie Diabetes und anderen Stoffwechselkrankheiten, zur Risikogruppe.
Wie auch beim Krankheitsverlauf, hängen mögliche Komplikationen und ihre Ausprägung stark von dem Alter und Gesundheitszustand der erkrankten Personen ab.
Da die Influenzaviren die äußere Schicht der Atemorgane schädigen und auch das Immunsystem schwächen können, kommt es, neben der Viruserkrankung, leicht zu einer zusätzlich bakteriellen Infektionen. Diese Infektionen werden als Sekundärinfektion oder auch Superinfektion bezeichnet.
Lungenentzündungen (auch: Pneumonie) und Atemwegsbeschwerden (auch: Bronchitis) gelten als die häufigsten bakteriellen Komplikationen bei einer Influenza. Zudem können eine Nasennebenhöhlenentzündung (auch: Sinusitis) und vor allem bei Kindern häufig eine Mittelohrentzündung (auch: Otitis media) auftreten. Nur sehr selten kommt es zu Herzmuskelentzündungen oder Entzündungen des Gehirns.
Bei einer Influenza erfolgt meistens lediglich eine Behandlung der Beschwerden, zum Teil werden auch die Körperfunktionen unterstützt. Bei starken Krankheitszeichen sollte man sich an Ärzte*innen wenden.
Bei Risikopatient*innen und wenn ein schwerer Verlauf droht, können verschreibungspflichtige Medikamente zum Einsatz kommen - diese müssen wenn möglich schon 48h nach Beginn der Erkrankung eingenommen werden.
Spätfolgen oder auch Langzeitfolgen einer Influenza können sehr unterschiedlich sein. Vor allem bei älteren Personen ist zu beobachten, dass sie noch längere Zeit nach der Infektion desorientiert sein können.
Zudem steht eine Erkrankung mit Influenzaviren, wie auch andere Virusinfektionen, in Verdacht neurologische Krankheiten wie Depression und Alzheimer zu fördern oder sogar auszulösen.
Auch können Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems (z.B. Herzrhythmusstörungen) nach einer Influenza-Infektion auftreten. Generell können Influenzaviren jedes Organ befallen und auch langfristig schädigen.
Erste Forschung an Mäusen zeigten noch 30 Tage nach der Infektion mit Influenzaviren eine eingeschränkte Fähigkeit bei Lern- und Gedächtnisaufgaben. Zudem kam es zu strukturellen Veränderungen an Nervenzellen im Gehirn. Diese Beschwerden und Veränderungen waren erst nach 120 Tagen nicht mehr messbar.
Die Forscher*innen gehen davon aus, dass hochgerechnet auf die Lebenserwartung von Menschen, die Erholungsphasen von einer Grippe einige Jahre dauern kann.
Weltweit erkranken jährlich ca. 5-15% der Menschen an Influenza. Zwischen 3 und 5 Millionen Menschen erleiden dabei einen schweren Verlauf. Etwa 650.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen einer Influenza.
In Deutschland treten die Grippewellen häufig im Januar und Februar auf und halten meistens 8-10 Wochen an. Jedes Jahr stecken sich etwa 5 - 20% der deutschen Bevölkerung während der Grippewelle an - ein Drittel davon allerdings asymptomatisch, also ohne Symptome.
Die Stärke der Grippewellen schwankt jedes Jahr erheblich. 2012/2013 gab es ca. 30.000 Krankenhauseinweisungen aufgrund einer Influenza - schätzungsweise starben in dieser Saison 20.000 Menschen an den Folgen der Infektion.
Nur ein Jahr später 2013/2014 gab es dagegen einen sehr milden Verlauf mit nur ca. 3000 Krankenhauseinweisungen aufgrund einer Influenza. Wie viele Menschen in der Saison starben konnte nicht geschätzt werden.
Insgesamt schwanken die Todesfälle durch Influenza in Deutschland jedes Jahr stark zwischen einigen hundert Toten bis über 25.000 Toten in der Saison 2017/2018.
Als bester Schutz gegen eine Grippe gilt die Impfung (auch: Grippeschutzimpfung). Da die Influenzaviren sehr schnell neue Varianten bilden, wird der Impfstoff jedes Jahr überprüft und an die neuen, gerade dominierenden Varianten angepasst. Deshalb muss die Grippeschutzimpfung jedes Jahr wiederholt werden, am besten im Oktober oder November.
Abbildung 3: Grippeschutzimpfung
Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt eine Grippe Impfung den folgenden Personengruppen:
Neben der Impfung gibt es weitere Präventionsmöglichkeiten um sich vor einer Grippe und generell vor Virus-Erkrankungen zu schützen.
Dazu zählen vor allem:
Eine Erkältung oder ein grippaler Infekt sind genau wie die Grippe ansteckende Infektionen der Atemwege, werden jedoch durch andere Erreger ausgelöst als die Grippe. Unterschiedliche Viren können zu Erkältungen führen, zum Beispiel die Rhinoviren.
Eine Grippe und eine Erkältung haben einige Gemeinsamkeiten, weisen aber auch Unterschiede auf.
Grippe | Erkältung | |
Krankheitsbeginn | Häufig sehr heftig und plötzlich | beginnt eher schleichend |
typische Symptome | Fieber, Husten, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, KopfschmerzenMüdigkeit, Abgeschlagenheit | Schnupfen, Husten und Kratzen im Hals |
Krankheitsdauer | milder Verlauf: 5-7 Tage | im Schnitt ca. 5-7 Tage |
Die Grippe und Corona werden beide von Viren ausgelöst, die Grippe durch Influenzaviren und Corona durch SARS-Cov-S. Wie auch eine Erkältung weist Corona sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede mit einer Grippe auf.
Aufgrund vieler Gemeinsamkeiten zwischen einer Grippe und Corona fällt es vielen Menschen schwer die beiden Erkrankungen zu unterscheiden. Diese sind unter anderem:
Trotz vieler Gemeinsamkeiten weisen die beiden Erkrankungen auch einige deutliche Unterschiede auf. Dazu zählen unter anderem:
Typische Symptome für eine Influenza sind: Fieber, (trockener) Husten, Halsschmerzen und Kopf- und Gliederschmerzen.
Eine Grippe mit einem milden oder normalen Verlauf dauert ca. 5-8 Tage. Bei einem schweren Verlauf kann sie sehr viel länger dauern.
Eine an Influenza erkrankte Person ist nach den ersten Symptome etwa 5-7 Tage lang ansteckend.
Die Behandlungsmöglichkeiten einer Grippe beschränken sich meist auf die Behandlung der Symptome. Bei einer Grippe mit starken oder akuten Symptomen oder bei erkrankten Personen der Risikogruppe sollte man sich an Ärzt*innen wenden.
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