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Scharlach ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch sogenannte Streptokokken ausgelöst wird. Zu den typischsten Anzeichen gehören Halsentzündungen, Hautausschlag (Exanthem) und die "Himbeerzunge". Besonders häufig erkranken Kinder an Scharlach, weshalb die Erkrankung auch als Kinderkrankheit bekannt ist. Etwa 5 von 1000 Kindern sind jährlich von Scharlach betroffen. Auch wenn am ehesten Kinder zwischen 5 und 12 Jahren betroffen sind, können Erwachsene ebenfalls…
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Jetzt kostenlos anmeldenScharlach ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch sogenannte Streptokokken ausgelöst wird. Zu den typischsten Anzeichen gehören Halsentzündungen, Hautausschlag (Exanthem) und die "Himbeerzunge".
Besonders häufig erkranken Kinder an Scharlach, weshalb die Erkrankung auch als Kinderkrankheit bekannt ist. Etwa 5 von 1000 Kindern sind jährlich von Scharlach betroffen. Auch wenn am ehesten Kinder zwischen 5 und 12 Jahren betroffen sind, können Erwachsene ebenfalls erkranken.
Scharlach ist hochansteckend. Der Erreger wird durch Tröpfcheninfektion sehr leicht an andere Personen weitergegeben. Ein enger persönlicher Kontakt begünstigt dabei die Übertragung. Da beispielsweise Kinder im Kindergarten oder in der Schule sehr engen Kontakt haben, breitet sich der Scharlach-Erreger dort besonders gut aus.
Scharlach wird durch Streptokokken ausgelöst. Genau genommen handelt es sich dabei um Streptococcus pyogenes. Diese Streptokokken gehören zur Lancefield-Gruppe A, weshalb man sie auch als A-Streptokokken bezeichnet.
Anhand von bestimmten Polysaccharid-Strukturen in der Zellwand der Bakterien, können Streptokokken einer sogenannten Lancefield-Gruppe zugeordnet werden. Die Lancefield-Gruppen stellen eine wichtige Möglichkeit zur Einteilung von Streptokokken dar.
Häufig lösen diese Bakterien Entzündungen im Rachenraum und an den Mandeln aus. Bilden sie jedoch bestimmte Giftstoffe (Toxine), so kann dies Scharlach hervorrufen.
Streptokokken sind für eine Vielzahl von Krankheitsbildern verantwortlich. Je nachdem, wo sie sich festsetzen, können sie beispielsweise auch eine Rachenentzündung (Pharyngitis) oder eine Mandelentzündung (Tonsillitis) hervorrufen.
Die Toxine sorgen außerdem für Veränderungen an den Blutgefäßen, was zu dem typischen Scharlach-Exanthem (Hautausschlag) führt.
An Scharlach kann man zudem immer wieder erkranken. Zwar wird nach der ersten Ansteckung eine Immunität entwickelt, allerdings nur gegen genau diesen Giftstoff. Da die Bakterien viele verschiedene Varianten des Toxins ausbilden können, kann man auch immer wieder an Scharlach erkranken.
Die Inkubationszeit für Scharlach liegt bei etwa ein bis drei Tagen. Danach treten die ersten Symptome meistens sehr plötzlich auf. Zu den Anfangssymptomen können zählen:
Kopfschmerzen
Halsschmerzen
Schluckbeschwerden
Fieber
Bauchschmerzen
Erbrechen
Bauchschmerzen und Erbrechen treten vor allem bei Kindern auf. Oftmals sind sowohl der Gaumen, Rachen als auch die Mandeln entzündet und die Lymphknoten geschwollen. In Abbildung 1 sind die drei typischsten Scharlach-Symptome noch einmal abgebildet. Die meisten Anfangssymptome treten in den ersten zwei bis sieben Tagen nach der Ansteckung auf.
Abbildung 1: Typischste Scharlach-Symptome
Typisch für Scharlach ist zudem eine zunächst weiß belegte Zunge, die sich nach etwa drei bis vier Tagen tiefrot färbt. Dieser Zustand wird auch "Himbeerzunge" genannt (siehe Abbildung 1, linkes Bild).
Nach etwa zwei bis vier Tagen bricht meist der typische nicht-juckende Hautausschlag aus (siehe Abbildung 1, mittleres Bild). Der Scharlach-Ausschlag (Exanthem) beginnt in der Regel in der Körpermitte und breitet sich von dort aus über den ganzen Körper aus. Ausgenommen sind die Handinnenflächen, Fußsohlen und Mund-Kinn-Dreieck, also der Bereich genau um den Mund herum. Besonders schlimm trifft es meistens die Leistengegend und die Achseln.
Der Ausschlag selbst besteht aus vielen kleinen rosa Punkten, die sich irgendwann rot färben. Diese weisen eine sandpapierartige Struktur beim Darüberstreichen auf. Nach etwa einer Woche verschwindet der Ausschlag wieder.
Ab der zweiten bis vierten Woche kann es sein, dass die Haut anfängt zu schuppen. Das betrifft überwiegend die Handinnenflächen und die Fußsohlen.
Eine Entzündung im Rachenraum oder im Bereich der Mandeln wird als Scharlach-Angina bezeichnet (siehe Abbildung 1, rechtes Bild). Die Mandelentzündung gilt als eine der häufigsten Scharlach-Symptome. Die entsprechenden Bereiche sind gerötet und in der Regel auch angeschwollen.
Scharlach wird hauptsächlich durch Tröpfchen-Infektion übertragen. Das heißt, die Erreger gelangen durch Sprechen, Husten, Niesen etc. in die Luft und werden dann von anderen Personen durchs Einatmen aufgenommen. In seltenen Fällen können die Bakterien auch über Gegenstände übertragen werden.
Wichtig zu wissen ist auch, dass nicht jeder, der den Erreger in sich trägt, auch zwingend an Scharlach erkrankt. Allerdings können diese Personen trotzdem Überträger sein.
Vor allem in den Wintermonaten ist schätzungsweise jede achte Person ein Überträger der Scharlach-Bakterien.
Scharlach kann oftmals an den oben genannten typischen Symptomen wie dem Hautausschlag oder der Himbeerzunge erkannt werden. Zusätzlich kann ein Schnelltest durchgeführt werden, der nur wenige Minuten dauert. Dafür wird ein Abstrich des Rachenraums auf Streptokokken untersucht.
Da diese Tests nicht immer zu 100 Prozent sicher sind, kann auch ein Labortest angeordnet werden. Dabei wird ein Abstrich der Mandeln ins Labor geschickt und dort untersucht. Das dauert in der Regel zwischen ein bis zwei Tagen, dann steht das Ergebnis fest.
Scharlach wird mit Antibiotika wie Penicillin, Amoxicillin oder Ampicillin behandelt. Die Einnahme verkürzt die Ansteckungszeit von etwa drei Wochen auf 24 Stunden. Zudem werden mögliche Komplikationen und Spätfolgen abgeschwächt.
Wichtig ist außerdem, dass die Antibiotika-Einnahme nicht frühzeitig abgebrochen wird, da dadurch Rückfälle oder Spätfolgen auftreten können.
In der Regel klingen die Symptome nach einer Antibiotika-Behandlung nach einigen Tagen wieder ab. Der genaue Verlauf und die Schwere der Beschwerden richten sich individuell nach der betroffenen Person. Meistens nimmt Scharlach einen eher milden Verlauf. Trotzdem bleibt das Risiko auf Komplikationen oder Spätfolgen.
Scharlach in einer Schwangerschaft hat übrigens in der Regel keine Auswirkungen auf das Baby oder die Geburt. Voraussetzung dafür ist, dass die Erkrankung wird möglichst schnell behandelt wird.
Komplikationen sowie Spätfolgen treten meist vor allem dann auf, wenn Scharlach nicht richtig behandelt wird oder die Behandlung vorzeitig abgebrochen wird.
Mögliche Komplikationen bei Scharlach-Infektionen können sein:
Mittelohrentzündung
Nebenhöhlenentzündung
Lungenentzündung
Wundscharlach
Der Wundscharlach entsteht, wenn die Erreger in die Blutbahn gelangen – bspw. durch irgendwelche offenen Wunden – und dort eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Das kommt zwar sehr selten vor, kann aber potenziell lebensbedrohlich sein.
Mögliche Spätfolgen bei Scharlach können sein:
Rheumatisches Fieber
Nierenerkrankung
Herzinnenhautentzündung
Gegen Scharlach gibt es keine Impfung. Das liegt daran, dass es zu viele verschiedene Varianten des Erregers gibt. Vorbeugend können allgemeine Maßnahmen zur Vermeidung von Erkältungs- und Atemwegserkrankungen verwendet werden. Dazu zählen zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen oder die Kontaktvermeidung zu erkrankten Personen.
Betroffene sollten mindestens bis zur Behandlung zu Hause bleiben. Da man bei einer Antibiotika-Einnahme nach 24 Stunden theoretisch nicht mehr ansteckend ist, könnte man dann zwar wieder unter Leute – ratsam ist das jedoch nicht. Bis die schlimmsten Symptome weg sind, sollte man am besten zu Hause bleiben.
Die häufigsten Symptome für Scharlach sind der typische pustelförmige Hautausschlag am ganzen Körper und die sogenannte Himbeerzunge. Häufig wird Scharlach auch durch eine Rachenentzündung begleitet.
Ja, man kann mehrfach an Scharlach erkranken. Das liegt daran, dass die Immunität jeweils nur gegen den einen Giftstoff gebildet wird, der die Erkrankung ausgelöst hat. Das Bakterium kann allerdings viele verschiedene Varianten des Giftstoffes ausbilden, deswegen ist eine Mehrfacherkrankung möglich.
Bei Nichtbehandlung ist Scharlach etwa drei Wochen lang hochansteckend. Durch Behandlung mit Antibiotika verkürzt sich die Ansteckungszeit auf etwa 24 Stunden.
Ja, Erwachsene können ebenfalls an Scharlach erkranken.
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