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Um gegen Erreger und Infektionen anzukommen, besitzt der Körper das Immunsystem. Durch Impfungen, wie beispielsweise der Tetanusimpfung, erhält der Körper eine Unterstützung zur Bekämpfung dieser Mikroorganismen. Hierbei wird in aktive und passive Immunisierung unterschieden.
Immunisierung bedeutet Immunität schaffen. Dadurch wird eine ausreichende Abwehrkraft des Körpers gegenüber Krankheitserregern oder Angreifern von außen erreicht. Zudem ist er unempfindlicher gegenüber bestimmten Krankheitserregern oder deren Gifte.
Es gibt zwei Formen der Immunisierung, die passive und die aktive. Sie unterscheiden sich grundlegend in der Herkunft der Antikörper, die dafür eingesetzt werden.
Bei der aktiven Immunisierung bildet das Immunsystem nach Kontakt mit einem Antigen einen Antikörper. Das geschieht aktiv, weshalb diese Form der Immunisierung auch aktive Immunisierung genannt wird. Sie hält in der Regel ein Leben lang gegen den Erreger.
Wenn Du mehr über die aktive Immunisierung erfahren möchtest, dann schaue gerne bei der StudySmarter Erklärung dazu vorbei!
Unter der passiven Immunisierung versteht man die Schaffung von Immunität durch Antikörper, die bereits durch ein anderes Individuum gebildet wurden. Sie werden injiziert und sollen gegen das Antigen des Erregers vorgehen.
Die Wirkung der passiven Immunisierung setzt sofort ein, sie hält allerdings im Gegensatz zur aktiven Immunisierung nicht ewig. Die Antikörper werden in einem relativ kurzen Zeitraum wieder abgebaut.
Mehr zu diesem Thema findest Du in der StudySmarter Erklärung zur Impfung.
Der passive Impfstoff wird in gewisser Weise aus der Aktivimpfung transplantiert. Denn wurde ein Säugetier erst vor kurzer Zeit mit einem aktiven Impfstoff geimpft, dann können die daraus gebildeten Antikörper gewonnen werden.
Wenn diese nun einer Person gespritzt werden, können die Antikörper übertragen werden und sorgen somit für die entsprechende Immunität.
Wie bereits erwähnt, baut sich der Impfstoff schnell im Körper ab. Deshalb verwenden Ärzte einen solchen Impfstoff überwiegend, wenn die Erreger bereits in den Körper gelangt sind. Das musst Du Dir ungefähr so vorstellen:
Anna war mit ihrem Hund Bello unterwegs und auf halber Strecke wurde von einer streunenden Katze gebissen. Leider ist ihr Tollwutimpfschutz abgelaufen und sie hat ihn vor dem Biss noch nicht erneuern können. Während der Untersuchung des Bisses deuten jedoch alle Symptome darauf hin, dass die Katze mit Tollwut infiziert war. Um die Erreger zu bekämpfen, bekommt Anna eine passive Impfung mit den Antikörpern gegen die Tollwut Antigene.
Wenn Du nochmals eine kleine Auffrischung zu den Begriffen Antikörper und Antigen brauchst, dann schaue gerne bei den passenden StudySmarter Erklärungen vorbei.
Pharmaunternehmen stellen auf eine ähnliche Art und Weise wie passiv Impfstoffe auch Immunglobulin-Präparate her. Beispielsweise für Röteln, die mit Antikörper-Präparaten behandelt werden.
Der Vorgang der passiven Immunisierung ist ein natürlicher Vorgang, den sich Forscher aus der Natur abgeschaut haben: Mütter geben etwa Antikörper an ihre Babys weiter. Dies erfolgt während der Schwangerschaft über das Blut und die Plazenta und nach der Geburt über die Muttermilch. Dieses Phänomen wird auch "Nestschutz" genannt.
Der entscheidende Vorteil der passiven Immunisierung ist, dass die Antikörper sofort verfügbar sind. Sie müssen nicht wie bei der aktiven Immunisierung erst gebildet werden, sondern werden in voller Form in den Körper injiziert. Somit können sie bei einer bereits bestehenden Infektion sofort eingesetzt werden. Wenn also eine Infektion vorliegt, dann kämpfen die Antikörper sofort gegen die Antigene des Erregers.
Es gibt allerdings einige Nachteile bei der passiven Immunisierung. Sie kann schlichtweg nicht als Prävention oder Vorsorgeimpfung eingesetzt werden. Denn der Impfstoff arbeitet erst bei einer Infektion, einer bereits bestehenden Krankheit gegen die Antigene. Darüber hinaus hält die Wirkung nur sehr kurz an, was daran liegt, dass der Immunisierung keine Gedächtnisbildung oder Bildung der Gedächtniszellen im Anschluss folgt.
Wenn das Immunsystem aktiv gegen Erreger kämpft und selbst Antikörper bilden muss, dann merkt sich das Immunsystem diese Erreger und kann bei einer erneuten Infektion viel schneller und effektiver dagegen vorgehen. Das erfolgt bei einer passiven Immunisierung nicht.
Bei immun-gesunden Personen kann eine passive Immunisierung bei schon vorhandenen Krankheitssymptomen den Verlauf erheblich verschlechtern: Die körpereigene Produktion von Antikörpern kann erheblich durch die fremden Antikörper behindert werden und die Infektion wird in die Länge gezogen.
Wenn Du mehr über das Immunsystem und dessen Gedächtnis erfahren möchtest, dann schaue gerne bei der StudySmarter Erklärung zum Thema erworbene Immunität vorbei.
Wie bereits erwähnt, wird die passive Impfung nicht prophylaktisch verabreicht, sondern zur Bekämpfung der Erreger bei einer akuten Infektion.
Beispielsweise im Rahmen einer Tetanus, Hepatitis B oder Tollwut Infektion. Auch bei diesen Krankheiten wird die passive Impfung eingesetzt:
Allerdings wird bei den typischen Krankheiten, wie Masern, Tetanus, etc. direkt eine Kombination aus aktivem und passivem Impfstoff verabreicht, die sogenannte Simultanimpfung.
Bei einer Impfung wird allerdings nicht nur in passive und aktive Immunisierung unterschieden. Es gibt auch eine Kombination der beiden Methoden. Sie wird Simultanimpfung genannt. Bei ihr erfolgen aktive und passive Immunisierung simultan, also gleichzeitig. Es wird der schnell einsetzende Sofortschutz durch die passive Impfung mit der Langzeitwirkung durch die aktive kombiniert.
Ein Beispiel für eine solche Impfung ist die Tetanusimpfung für verletzte Personen ohne aktiven Impfschutz.
Bei einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche, wie beispielsweise AIDS durch eine HIV-Infektion, kann eine passive Immunisierung oft als einzige Vorbeugungs- und Behandlungsmöglichkeit eine wichtige Rolle spielen. Die betroffenen Personen können selbst, vorübergehend oder ständig, keine oder nur zu wenige Antikörper bilden. Hier kann versucht werden, mit fremden Abwehrstoffen zu helfen. Wichtig ist jedoch zu beachten, dass die passive Immunisierung in diesem Fall keine Endlösung darstellt, da die Krankheit bis heute noch nicht geheilt werden kann.
Letztendlich bestehen zwischen der aktiven und der passiven Immunisierung einige Unterschiede, über die Du hier in der Tabelle eine Übersicht erhältst:
Aktive Immunisierung | Passive Immunisierung |
dient als Vorsorgeimpfung vor einer möglichen Infektion | wird bei einer bestehenden Infektion verabreicht |
dem Körper wird eine abgeschwächte Form des Krankheitserregers injiziert, gegen die nun Antikörper gebildet werden | dem Körper werden Antikörper verabreicht, die bereits durch eine andere Person gebildet wurden. |
eine Immunabwehr dauert länger, da erst die benötigten Antikörper gebildet werden müssen | eine Immunabwehr kann sofort passieren, da der Körper sich nicht mit der Bildung von Antikörpern befassen muss |
der Erreger wird im Immungedächtnis gespeichert, dass er bei einer erneuten Infektion schneller und effektiver bekämpft werden kann | es gibt kein Immungedächtnis, da der Körper selbst nie Antikörper gebildet hat |
der Immunschutz hält in der Regel ein Leben lang | der Immunschutz ist innerhalb weniger Zeit abgebaut, weshalb eine aktive Impfung erforderlich ist, um den Immunschutz aufrechtzuerhalten → wird häufig als Simultanimpfung verabreicht |
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