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Autoimmunerkrankung

Dein Immunsystem schützt Deinen Körper im Normalfall vor schädlichen, infektiösen Erregern und verhindert den Ausbruch einer Krankheit. Doch in manchen Fällen kann das Immunsystem auch genau das Gegenteil bewirken. Das Immunsystem kann dann nicht mehr zwischen körpereigenen, unschädlichen Zellen und schädlichen Fremdstoffen unterscheiden und löst eine falsche Immunreaktion aus, die fatale Folgen für den Organismus haben kann.

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Dein Immunsystem schützt Deinen Körper im Normalfall vor schädlichen, infektiösen Erregern und verhindert den Ausbruch einer Krankheit. Doch in manchen Fällen kann das Immunsystem auch genau das Gegenteil bewirken. Das Immunsystem kann dann nicht mehr zwischen körpereigenen, unschädlichen Zellen und schädlichen Fremdstoffen unterscheiden und löst eine falsche Immunreaktion aus, die fatale Folgen für den Organismus haben kann.

Was ist eine Autoimmunkrankheit einfach erklärt?

Bei Autoimmunerkrankungen geht das Immunsystem mit körpereigenen Zellen gegen gesundes Gewebe vor. Das Immunsystem greift dabei etwa die Haut, Organe oder Nervenzellen an und beschädigt diese. In solchen Fällen kann es zu einer chronischen Erkrankung kommen, da körpereigene Strukturen wie Krankheitserreger oder Toxine mit Antikörpern und T-Killerzellen bekämpft werden. Dadurch befinden sich diese in einem dauerhaften Entzündungszustand.

Antikörper sind Proteine, die in der Regel körperfremde Strukturen erkennen können. Diese körperfremden Strukturen, wie etwas Oberflächenproteine auf Bakterien und Viren, werden als Antigene bezeichnet. Solche Oberflächen- oder Hüllproteine sind meist die ersten Bestandteile der Eindringlinge, mit denen das Immunsystem in Kontakt kommt.

T-Zellen sind eine Gruppe von Lymphozyten, also Zellen, deren wichtigste Aufgabe in der Abwehr von körperfremden Stoffen liegt.

Natürliche Killerzellen sind Lymphozyten, die zum zellulären Teil des angeborenen Immunsystems gehören. Ihre Aufgabe ist es, gezielt den Zelltod bestimmter Zellen auszulösen.

Die Bezeichnung “immunologische Erkrankung” wird oft auch als Synonym einer Autoimmunerkrankung verwendet.

Autoimmunerkrankung – Erklärung

Normalerweise ist Dein Immunsystem gegenüber gesundem Geweben und Strukturen Deines Körpers tolerant und erkennt diese als eigenen Teil an. Fehlt jedoch diese Immuntoleranz oder kommt es zu einer Fehlentscheidung der Lymphozyten oder Antikörper zwischen körpereigen und nicht körpereigenen Zellen, so wird eine Immunantwort hervorgerufen, wo keine notwendig ist.

Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Autoimmunreaktionen:

  1. Antikörper lagern sich an gesunde, körpereigene Zellen an und kennzeichnen diese als fremd, woraufhin die körpereigenen Zellen von Immunzellen, wie den natürlichen Killerzellen, abgebaut werden.
  2. Antikörper-Antigen-Komplexe verklumpen und setzen sich beispielsweise in Gefäßen oder Nervenzellen ab und rufen lokal erhöhte Immunreaktionen hervor.
  3. T-Lymphozyten greifen gesunde Zellen aktiv an und bekämpfen diese wie Erregerzellen.

Die Lymphozyten erkennen Antigene der Erreger, sofern diese schon einmal aufgetreten sind oder bekannten Strukturen ähneln. Somit können die Abwehrzellen auch autoreaktive Reaktionen auslösen, wenn körpereigene Strukturen der von Antikörpern ähnlich sind.

Die natürlichen Killerzellen hingegen können abnormale Zellen wie Tumorzellen erkennen und abtöten. Falls sie Gewebe falsch erkennen, kann dies auch Autoimmunreaktionen hervorrufen.

Du möchtest mehr zu den Zellen des Immunsystems erfahren? Dann sieh Dir die passende Erklärung zu diesem Thema an!

Die vom Immunsystem angegriffenen Teile des Körpers leiden unter folgenschweren, ständigen Entzündungen und Schmerzen. Da diese Zellen bei Autoimmunerkrankungen immer wieder falsch erkannt werden, handelt es sich um chronische Krankheiten.

Unter einer chronischen Erkrankung versteht man Erkrankungen, die über einen langen Zeitraum andauern und nicht vollständig geheilt werden können. Bei chronischen Krankheiten ist daher eine wiederholte Behandlung nötig.

Autoimmunerkrankung – Schutzmechanismen des Körpers

Aufgrund dieser Symptome sind Autoimmunreaktionen im Allgemeinen sehr gefährlich für den Körper. Um diese zu verhindern, verfügt der Körper für gewöhnlich über eigene Schutzmechanismen. Hierzu zählen verschiedene Reifungsprozesse der Immunzellen, bei denen eine Abwehrzelle wie T- und B-Zellen aussortiert werden, falls diese ungeeignet sind oder Autoimmunreaktionen hervorrufen. In den Reifungsprozessen wird eine Vielzahl von Abwehrzellen aussortiert, sodass nur 2 % der Zellen diesen Prozess überleben und später ihre Arbeit im Immunsystem aufnehmen.

Einen weiteren Schutzmechanismus bieten die regulatorischen T-Zellen. Diese können die Immunantwort unterdrücken. Regulatorische T-Zellen hemmen T-Effektorzellen, indem sie über Rezeptoren Zell-zu-Zell-Verbindungen herstellen oder Botenstoffe ausschütten, die hemmend wirken. So kann die Immunantwort der T-Effektorzellen verhindert werden.

Das Immunsystem verfügt also über mehrere Instanzen, die vor Autoimmunreaktionen schützen sollen. Dennoch treten diese bei manchen Menschen auf und führen zu Autoimmunerkrankungen.

Autoimmunreaktionen – Auslöser

Bisher sind die genauen Ursachen einer Autoimmunerkrankung noch unklar, jedoch sind sich die Wissenschaftler*innen sicher, dass einige Faktoren die Entstehung einer Autoimmunerkrankung begünstigen können.

Zu den möglichen Auslösern für Autoimmunerkrankungen zählen unter anderem genetische Faktoren. Die genetische Veranlagung nimmt Einfluss auf die Entstehung einer Immunintoleranz, wobei eine Autoimmunerkrankung nicht direkt von der Parentalgeneration an die Fillalgeneration weitergegeben wird.

Die Parentalgeneration (manchmal auch “Elterngeneration”) bezeichnet die Ausgangsgeneration für Untersuchungen bzw. Experimente in der Verhaltensforschung und der Genetik. Die Parentalgeneration ist der Ausgangspunkt einer Abstammungslinie und wird häufig mit einem P (aus dem lateinischen parentalis für “elterlich”) abgekürzt.

Die erste Filialgeneration (manchmal auch “erste Tochtergeneration”) bezeichnet die nächstfolgende Generation auf die Parentalgeneration in Untersuchungen bzw. Experimenten in der Verhaltensforschung und der Genetik. Die erste Filialgeneration umfasst die unmittelbaren Nachkommen und wird häufig mit einem F1 (aus dem lateinischen filius für “Sohn” bzw. filia für “Tochter”) abgekürzt.

Genetische Faktoren können etwa die Anzahl von regulatorischen T-Zellen beeinflussen und so die Entstehung von Autoimmunerkrankungen bewirken. Dabei unterscheidet man zwischen Menschen, die bereits von Geburt an, durch einen genetisch vererbten Defekt keine regulatorischen T-Zellen besitzen und Menschen, bei denen die regulatorischen T-Zellen in ihrer Anzahl und Funktionalität eingeschränkt sind.

Menschen, die an der seltenen genetischen Erkrankung IPEX leiden, besitzen keine funktionsfähigen regulatorischen T-Zellen. Dies hat zur Folge, dass sie besonders anfällig für die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen sind. Oftmals entwickeln sie sogar gleich mehrere Autoimmunerkrankungen und haben daher geringe Lebenserwartungen.

Ist der Reifungsprozess der Abwehrzellen durch einen Defekt geschädigt und es werden nicht alle Zellen aussortiert, die autoreaktive Immunreaktionen hervorrufen, so kann dies ebenfalls die Ursache für Autoimmunerkrankungen sein.

Des Weiteren können Infektionen durch Viren, Bakterien oder Parasiten ein Auslöser sein. Dies ist der Fall, wenn die Erregerstrukturen körpereigenen Strukturen ähnlich sind und daher das Immunsystem in Zukunft körpereigene Strukturen, aufgrund der Ähnlichkeit zum Antigen, als Erreger bekämpft.

Neben diesen Ursachen können auch Schwangerschaften, Stress oder Umweltfaktoren wie Schadstoffe zur Ausbildung einer Autoimmunerkrankung führen.

Bei Frauen treten Autoimmunerkrankungen häufiger auf als bei Männern. Forscher vermuten, dass dies im Kontext der weiblichen Sexualhormone steht, jedoch ist die Forschung in diesem Bereich noch nicht so weit, um dies belegen zu können.

Hygiene-Hypothese

Da die Tendenz der Anzahl der Betroffenen insbesondere in industrialisierten Ländern stetig ansteigt, wurde, um das Phänomen zu erklären, von Wissenschaftlern die “Hygiene-Hypothese” formuliert. Die “Hygiene-Hypothese” basiert auf der Grundidee, dass Kinder, die in zivilisierten, sterilen Lebensräumen aufwachsen, zunehmend weniger mit Erregern konfrontiert werden.

Laut der Hypothese habe die zunehmende Hygiene negative Auswirkungen auf das Immunsystem, da das Immunsystem schlechter ausgebildet sei, als in anderen Lebensräumen. Dies führe zu häufigeren Immunreaktionen gegen das eigene Immunsystem oder den Ablauf von Immunreaktionen gegen eigentlich harmlose Stoffe. Im Vergleich seien Kinder, die in verhältnismäßig unsterilen Umwelten wie Bauernhöfen aufwachsen, durch ein ausgeprägteres Immunsystem besser geschützt und bilden daher weniger oft Allergien und Autoimmunerkrankungen aus.

Vertreter*innen der “Hygiene-Hypothese” schlagen daher vor, Kinder aktiv Antigenen auszusetzen, damit diese ein stärkeres Immunsystem ausbilden, wie es bei Kindern, die in einem vermeintlich “dreckigen” Umfeld aufwachsen, der Fall ist. Dies solle präventiv für Immunerkrankungen wirken.

Autoimmunerkrankung – Organspezifische und systemische

Autoimmunerkrankungen lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: die organspezifischen und die systemischen Erkrankungen.

Organspezifische Autoimmunerkrankungen

Solche Erkrankungen konzentrieren sich auf ein bestimmtes Organ. Dabei wird das gesamte Organ oder spezielle Zellen und Strukturen innerhalb des Organs vom Körper als fremd befunden und bekämpft. Ein Beispiel dafür ist die chronische Darmentzündung Colitis ulcerosa. Das Immunsystem der Betroffenen greift dabei die Zellen der Darmschleimhaut an.

Weitere Beispiele für organspezifische Erkrankungen sind:

Einer organspezifischen Immunreaktion kann auch nach einer Organtransplantation auftreten. Dabei kann das transplantierte Gewebe oder das Fremdorgan als schädlich eingestuft und als Ganzes vom Immunsystem bekämpft werden. In diesem Fall spricht man auch von einer Organabstoßung.

Organspezifische Autoimmunerkrankungen

Richtet sich der Angriff nicht gegen ein bestimmtes Organ, sondern richtet sich gegen mehrere Strukturen oder gar den gesamten Körper, spricht man von einer systemischen Autoimmunerkrankung. Ein Beispiel für diesen Erkrankungstyp ist die rheumatoide Arthritis. Diese Erkrankung befällt, bevorzugt Gelenke, ist also nicht auf eine Region begrenzt.

Weitere Beispiele für systemische Erkrankungen sind:

  • Lupus erythematodes, wobei sich die Krankheit gleich gegen mehrere Organe richtet.
  • Polymyositis, wobei sich die gesamte Muskulatur entzündet.

Beispiel einer Autoimmunerkrankung: Lupus Erythematodes

Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen. Derzeit sind etwa 100 Autoimmunerkrankungen bekannt. Eine davon ist der systemische Lupus Erythematodes (SLE).

Unter der Krankheit Lupus Erythematodes versteht man eine systemische Autoimmunerkrankung, von der potenziell das gesamte Organsystem betroffen sein kann.

Die Autoimmunerkrankung tritt bei den Patienten in Schüben auf. Dabei sind die Symptome der Krankheit aufgrund der vielfältigen Ausprägung unterschiedlich. Oftmals beginnt die Erkrankung mit einer verstärkter Müdigkeit des Patienten (einem sogenannten Fatique), Gelenkschmerzen und Trockenheit der Schleimhäute. Viele Betroffene weisen eine vernarbte Haut auf, die durch eine Immunreaktion gegen die Haut entsteht.

Diese Vernarbungen des Gesichts kannst Du auch bei dem britischen Sänger Seal erkennen. Sie treten etwa bei einem Drittel der Lupus-Betroffenen auf.

Bei einer Mehrzahl der Betroffenen werden die Nieren angegriffen und zerstört. Neben den Nieren können ebenfalls andere Organe wie die Lunge und das Herz betroffen sein. Ebenfalls sind Muskelentzündungen und Gelenkschwellungen häufig.

Allgemein tritt die Krankheit häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Neun von zehn Lupus-Patienten sind Frauen, weshalb das X-Chromosom als eine mögliche Ursache für diese Krankheit gesehen wird.

Lupus ist eine chronische Erkrankung, die immer wiederkehrt, jedoch in Schüben verläuft. Daher kann es sein, dass jahrelang keine Symptome der Krankheit auftreten. Die Schübe können jedoch durch Sonnenlicht, Infektionen, Operationen oder eine Schwangerschaft ausgelöst werden. Auch die Lebenserwartungen verändern sich durch die Erkrankung nicht sonderlich, da die akuten Beschwerden oftmals therapiert werden können.

Du möchtest weitere Autoimmunerkrankungen kennenlernen? Dann schau Dir auch die Erklärungen zu Multiple Sklerose, Diabetes und Rheuma an!

Autoimmunerkrankung – Diagnose

In Deutschland sind ungefähr vier Millionen Menschen von Autoimmunerkrankungen betroffen. Eine Diagnose fällt häufig schwer, da viele Symptome auch bei temporären Erkrankungen auftreten und daher nicht zwingend mit einer Autoimmunerkrankung in Verbindung gebracht werden. Teilweise dauert es sehr lange, bis eine korrekte Diagnose getroffen werden kann.

Symptome einer Autoimmunerkrankung

Betroffene leiden unter verschiedenen Symptomen, welche je nach Art der Autoimmunerkrankung stark variieren. Durch die teilweise auch chronischen Entzündungen sind einige Beschwerden besonders häufig zu beobachten:

  • Bauch-, Nieren- oder Muskelschmerzen
  • Durchfall
  • Mundtrockenheit
  • Fieber
  • Müdigkeit

Weist der Patient die oben angeführten Symptome auf, kann der Arzt Untersuchungen zur Diagnose einer Autoimmunkrankheit einleiten. Autoimmunerkrankung können auf verschiedene Arten diagnostiziert werden. Eine mögliche Untersuchung zielt dabei auf die Autoantikörper ab.

Unter Autoantikörpern versteht man bestimmte Antikörper, welche ein körpereigenes Antigen binden. Es handelt sich also um Abwehrstoffe, die das körpereigene Gewebe bekämpfen.

Befindet sich ein erhöhter Anteil an Autoantikörper wie Inselzell-Antikörper, Glutamat-Decarboxylase-Antikörper, Tyrosin-Phosphatase-Antikörper oder Insulin-Antikörper im Blut des Patienten, so kann Diabetes Typ 1 bei dem Patienten vermutet werden.

Auf Basis einer erhöhten Konzentration von Autoantikörpern kann keine Autoimmunerkrankung bewiesen werden. Denn auch bei gesunden Menschen lassen sich mitunter erhöhte Konzentrationen von Autoantikörpern finden. Dies ist unter anderem bei Rauchern oder Frauen, die “die Pille” einnehmen, der Fall. Daher sollten auch andere Untersuchungen wie eine Biopsie, eine Darmspiegelung, eine Stuhluntersuchung oder ein Lungenfunktionstest durchgeführt werden, um eine Krankheit zu belegen.

Autoimmunerkrankung – Leben

Menschen, die von einer Autoimmunerkrankung betroffen sind, sind einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt, weshalb auch im Alltag besondere Vorsicht geboten ist. Impfungen, die für gesunde Menschen an sich kein Problem darstellen, können bei Patient*innen mit Autoimmunerkrankungen zu infektions-getriggerten Schüben führen.

Da die Autoimmunerkrankung aufgrund eines geschädigten Immunmechanismus aufgetreten ist, besteht eine erhöhte Gefahr, dass eine weitere Autoimmunerkrankung auftritt. Daher treten Autoimmunerkrankungen nicht selten in der Gruppe auf.

Bei Diabtes mellitus Typ-1 greifen Antikörper die Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse an. Die organspezifische Autoimmunerkrankung bewirkt einen Insulinmangel und einen unkontrollierten Blutzuckeranstieg. Die Autoimmunreaktion der Antikörper tritt häufig auch noch in anderen Fällen auf. Diabetes mellitus Typ-1 tritt häufig mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie kombiniert auf. Etwa 10 % der Betroffenen leiden unter der Kombination der beiden Autoimmunkrankheiten. Bei einer Zöliakie kommt es bei Verzehr von glutenhaltigen Nahrungsmitteln zu einer Entzündungsreaktion im Dünndarm der Betroffenen.

Autoimmunkrankheiten – Behandlung

Nachdem die Diagnose von ärztlichem Fachpersonal getroffen wurde, werden die Möglichkeiten der Therapie mit dem/der Betroffenen durchgesprochen. Obwohl es bisher noch nicht möglich ist, eine Autoimmunerkrankung zu heilen, gibt es Therapiemöglichkeiten, die die Stärke des Krankheitsverlaufs mindern. Zur Therapie dienen daher häufig Medikamente, die auf das Immunsystem einwirken und es unterdrücken. Aber auch entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel können zur Therapie eingesetzt werden. All diese Arzneien wirken immunsuppressiv.

Als Immunsuppression bezeichnet eine Art der Behandlung, bei der das Immunsystem in seiner Aktivität gezielt geschwächt wird.

Diese Behandlung heilt die Patienten nicht, sondern hindert die Autoimmunerkrankung lediglich an einer weiteren Ausbreitung im Körper. Sobald die Medikamente abgesetzt werden, sind die Patienten deutlich anfälliger für Krankheiten und schwere Verläufe ist, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden kann.

Daher greift man außerdem auf alternative Therapien zurück, um die Lebensqualität und das Immunsystem der Patienten zu stärken. Zum einen werden Ergo- und Physiotherapien durchgeführt, um die körperliche Mobilität und Leistungsfähigkeit wieder zu verbessern. Zum anderen kann eine Psychotherapie zu einem verbesserten Umgang mit der Diagnose der Autoimmunerkrankung beitragen und so Stress gemindert werden. Im Fall von Diabetes wird Ernährungsberatung durchgeführt, um die Ernährung an die Krankheit anzupassen. Zudem sehen einige Ärzte in der Stammzellentherapie in Zukunft eine große Chance, Autoimmunerkrankungen erfolgreich zu therapieren.

Autoimmunerkrankung – Das Wichtigste

  • Bei einer Autoimmunerkrankung unterscheidet das Immunsystem des Patienten falsch zwischen körperfremden und körpereigenen Strukturen.
  • Das Immunsystem greift daher körpereigenes Gewebe an und bekämpft dieses genau wie Erreger.
  • Beispiele für Autoimmunerkrankungen sind Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Diabetes Typ 1, Morbus Crohn und AIDS.
  • Ursachen für Autoimmunerkrankungen sind genetische Faktoren, Infektionen, Schwangerschaften, Stress und Umweltfaktoren.
  • Autoimmunerkrankungen können durch immunsuppressive Medikamente therapiert werden.

Nachweise

  1. www.gesundheitsforschung-bmbf.de: Wenn das Immunsystem zum Feind wird: Chronisch entzündliche Erkrankungen. (16.06.2022)
  2. www.imd-berlin.de: Was sind Autoimmunerkrankungen?. (29.06.2022)
  3. www.dzip.de: Autoimmunerkrankungen. (29.06.2022)
  4. www.leading-medicine-guide.com: Autoimmunerkrankungen. (29.06.2022)
  5. www.interpharma.ch: Chronische Krankheiten. (01.07.2022)
  6. Regulatorische T-Zellen und ihre Rolle bei Autoimmunerkrankungen und Krebs. (Juni, 2015) Labor Dr. Bayer Newsletter Immunologie.
  7. www.usz.ch: Systemischer Lupus Erythematodes. (01.07.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Autoimmunerkrankung

Der Begriff "immunologische Erkrankung" ist ein Synonym für Autoimmunerkrankungen. Hierbei wehrt das körpereigene Immunsystem nicht nur fremde Stoffe ab, sondern auch körpereigene Strukturen, was diese langfristig angreift oder gar zerstört.

Es gibt organische und systemische Autoimmunerkrankungen. Organische Autoimmunerkrankungen richten sich gegen ein einzelnes Organ, während systemische Autoimmunerkrankungen mehrere Strukturen oder sogar den kompletten Körper betreffen können.

Zu den bekanntesten systemischen Autoimmunerkrankungen gehören die rheumathoide Arthritis, Lupus, Polymyositis und Morbus Basedow. Multiple Sklerose, Typ-1-Diabetes, Hashimoto-Tyhreoditis und Colitis ulcerosa sind die bekanntesten Vertreter der organspezifischen Autoimmunerkrankungen.

Autoimmunerkrankungen sind zum jetzigen Stand nicht heilbar. Es wird jedoch an Gentherapien geforscht, die die Heilung von Autoimmunkrankheiten zum Ziel haben.

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