Soll und Haben

In der kaufmännischen Ausbildung bist du sehr häufig mit den Begriffen 'Soll und Haben' konfrontiert. Sie stellen die Basis der Buchführung dar und sind im kaufmännischen Alltag stets präsent. In dem folgenden Text erhältst du einen fundierten Überblick über die Grundlagen von 'Soll und Haben', ihre Anwendung in Buchungssätzen und den Kontext der Buchhaltung. Zudem bekommst du effektive Lerntipps und Hilfestellungen für das Verständnis dieser zentralen Begriffe. Eine solide Kenntnis von 'Soll und Haben' ist der Schlüssel zur meisterlichen Navigation im Meer der kaufmännischen Buchhaltung.

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    Definition: Soll und Haben Bedeutung in der Buchhaltung

    Dem Soll- und Haben-Prinzip begegnest du in der Buchführung recht schnell. In der doppelten Buchführung repräsentieren Soll und Haben die zwei Seiten einer Buchung. In Abhängigkeit der Kontenart nehmen Soll und Haben unterschiedliche Rollen ein.

    Soll bedeutet in der Regel eine Vermögensmehrung oder Schuldenminderung. Haben hingegen bezeichnet eine Vermögensminderung oder Schuldenmehrung.

    Aktiva Passiva Soll und Haben: Ein grundlegender Überblick

    Im Rechnungswesen wird das Soll auf der linken Seite und das Haben auf der rechten Seite eines Kontos geführt.
    • Aktivkonten: Bei Aktivkonten repräsentiert ein Soll eine Zugangs-, während ein Haben eine Abgangsbuchung darstellt.
    • Passivkonten: Bei Passivkonten repräsentiert ein Soll eine Abgangs-, während ein Haben eine Zugangsbuchung darstellt.
    KontenartSollHaben
    AktivkontenZugangAbgang
    PassivkontenAbgangZugang

    Soll und Haben Beispiel: Praxisbezogene Beispiele zur Verdeutlichung

    Anschauliche Beispiele können helfen, das Verständnis für Soll und Haben zu vertiefen.

    Beispiel 1: Kauf von Büromaterial: Die Geschäftsausgabe über 500 Euro wird auf dem Konto "Bürobedarf" im Soll und auf dem Bankkonto im Haben gebucht.

    Beispiel 2: Ein Darlehen in Höhe von 20.000 Euro wird aufgenommen. Damit ist dieses Darlehen eine Verbindlichkeit (Passivkonto) und wird im Haben verbucht. Gleichzeitig erhöht sich das Guthaben auf dem Bankkonto (Aktivkonten), welches im Soll verbucht wird.

    Soll und Haben Buchungssätze: So wendest du sie an

    Beim Erstellen von Buchungssätzen wird das Prinzip des "Solls" und des "Habens" entsprechend der Art des Kontos umgesetzt. Jeder Buchungssatz besteht aus mindestens zwei Teilen: dem Soll und dem Haben. Bei jedem Geschäftsvorfall wird ein Wert von einem Konto abgezogen (Haben) und auf ein anderes Konto hinzugefügt (Soll). Wenn zum Beispiel Rohstoffe für 5.000 Euro gekauft werden und dafür das Bankkonto belastet wird, lautet der Buchungssatz: Rohstoffe an Bank. Rohstoffe steht im Soll (Zugang auf ein Aktivkonto) und Bank steht im Haben (Abgang auf ein Aktivkonto).

    Zur Erleichterung können auch Buchungsschema verwendet werden. Hier wird klar vorgegeben, wo welche Beträge zu buchen sind. Ein Beispiel für ein solches Schema ist: Vermögen (Aktivkonten) nimmt zu im Soll, nimmt ab im Haben. Schulden (Passivkonten) nehmen zu im Haben, nehmen ab im Soll.

    Ein Buchungssatz ist die Aufzeichnung eines Geschäftsvorfalls in der Buchführung. Jeder Buchungssatz besteht aus zwei Teilen – einer Soll- und einer Haben-Buchung – und wird auf mindestens zwei Konten verbucht.

    Debitorenkonto Soll und Haben: Wie funktioniert das?

    Ein Debitorenkonto wird für Kunden verwendet, die auf Ziel gekauft haben. Es handelt sich also um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Steigt der Wert auf dem Debitorenkonto, wurde eine Lieferung oder Leistung erbracht, die noch nicht bezahlt wurde, und es findet eine Soll-Buchung statt. Die Buchung könnte so aussehen: "Debitoren an Umsatzerlöse". Hier wird die Forderung gegenüber dem Kunden (Aktivkonto) im Soll erhöht und die Umsatzerlöse (Erfolgskonto) im Haben angehoben. Zahlt der Kunde nun seine Rechnung, kommt es zu einer Haben-Buchung auf dem Debitorenkonto: "Bank an Debitoren". Die Forderung gegenüber dem Kunden sinkt (Habenbuchung auf Aktivkonto), während das Bank-Guthaben (Aktivkonto) steigt (Sollbuchung).

    Forderungen Soll und Haben: Was du wissen musst

    Wenn du Waren auf Ziel verkaufst, entstehen Forderungen. Diese sind Vermögensgegenstände und somit auf der Aktivseite der Bilanz zu finden. Steigt der Wert deiner Forderungen, bedeutet dies, dass du mehr Lieferungen oder Leistungen erbracht hast, die noch nicht bezahlt wurden. Wenn zum Beispiel ein Kunde Waren auf Rechnung kauft, vergrößert sich dein Vermögen durch die entstandene Forderung. Du buchst im Soll auf dem Forderungskonto (Aktivkonto) und im Haben auf dem Erlöskonto (Erfolgskonto): "Forderungen an Erlöse". Ist die Forderung beglichen, buchst du den Eingang des Geldes auf deinem Bankkonto und die Verringerung deiner Forderungen im Haben auf dem entsprechenden Forderungskonto: "Bank an Forderungen".

    Soll und Haben in verschiedenen Kontexten der Buchhaltung

    In der Buchhaltung sind Soll und Haben Dreh- und Angelpunkte jeglicher buchhalterischer Vorgänge. Ihre Anwendung findet sowohl in der laufenden Buchhaltung als auch im Jahresabschlussprozess. Ihre Rolle und Bedeutung variiert je nach Kontext, wie zum Beispiel der Saldoentwicklung, in Tabellenform oder in der Bilanz.

    Soll und Haben Saldo: Die Bedeutung und Berechnung erläutert

    Der Saldo ist der Differenzbetrag in einem Konto, der entsteht, wenn man die Soll- und Haben-Buchungen eines Kontos miteinander verrechnet. Somit gibt der Saldo an, ob ein Überschuss auf der Sollseite oder Habenseite liegt. Die Berechnung des Saldos ist also nichts anderes als eine Differenzbildung beider Seiten. Das errechnete Saldo wird auf der Seite gebucht, wo es insgesamt weniger Buchungen gibt, um das Konto auszugleichen. Bei Aktivkonten werden Sollbuchungen (Zugänge) und Habenbuchungen (Abgänge) miteinander verrechnet. Der Saldo ist positiv, wenn mehr Zugänge in Soll verbucht wurden. Ein negativer Saldo spricht für mehr Abgänge im Haben. Gegensätzlich dazu verhält es sich mit Passivkonten. Hier ist der Saldo positiv, wenn mehr Habenbuchungen (Zugänge) existieren und negativ, wenn mehr Sollbuchungen (Abgänge) da sind.

    Ein Saldo ist der Differenzbetrag in einem Konto, welcher sich ergibt, wenn man die Soll- und Haben-Buchungen eines Kontos miteinander verrechnet.

    Soll und Haben Tabelle: Ein effizientes Hilfsmittel zur Strukturierung

    Soll und Haben Tabellen, die auch T-Konten genannt werden, sind in der Doppik ein bewährtes Hilfsmittel zur Strukturierung von Buchungsvorgängen. Sie veranschaulichen den buchhalterischen Grundsatz der doppelten Buchführung. Auf der linken Seite (Debetsseite oder Sollseite) werden Zugänge verbucht, auf der rechten Seite (Kreditsseite oder Habenseite) Abgänge. Je nach Kontenart (Aktiv- oder Passivkonto) haben Soll und Haben unterschiedliche Bedeutungen. Eine Tabelle stellt ein Konto dar und lässt den laufenden Bestand nachvollziehen. Wenn alle Buchungen in die Tabelle eingetragen sind, kann abschließend das Saldo, also die Differenz zwischen Soll und Haben, berechnet und im Kontenabschluss vermerkt werden.

    Ein Praxisbeispiel: Kassenbuchungsbeleg April– Juni: Kasse an Bank 500€, Bank an Kasse 200€, Kasse an Bürobedarf 100€, Kasse an Gehälter 1000€. Das Kassenkonto würde dann in einer 'Soll und Haben'-Tabelle so aussehen:

    SollHaben
    500€ (Bank an Kasse)500€ (Kasse an Bank)
    100€ (Kasse an Bürobedarf)
    1000€ (Kasse an Gehälter)

    Soll und Haben Bilanz: Die Rolle im Jahresabschluss

    In der Bilanz spielen Soll und Haben eine tragende Rolle. Die Bilanz ist das zentrale Element des Jahresabschlusses und gibt Auskunft über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens. Bei der Erstellung einer Bilanz werden die unterschiedlichen Konten eines Unternehmens aufgelistet und deren Salden in Soll oder Haben übertragen. Der Bilanzsumme ist die Summe aller Aktiva und muss gleich der Summe aller Passiva sein \( \text{Summe Aktiva} = \text{Summe Passiva} \). Die Aufstellung erfolgt nach dem Aktiv-Passiv-Schema. Auf der Aktivseite (Sollseite) stehen dabei alle Vermögenswerte, die ein Unternehmen besitzt (Anlagevermögen, Umlaufvermögen). Auf der Passivseite (Habenseite) werden die Mittel aufgeführt, mit denen dieses Vermögen finanziert wird (Eigenkapital, Verbindlichkeiten).

    Interessant zu wissen: In den Bilanzen der Banken ist es genau umgekehrt – Kredite sind hier auf der Aktivseite zu finden, da sie Forderungen darstellen. Einlagen von Sparern sind Passiva, da sie Schulden der Bank gegenüber den Sparern darstellen.

    Soll und Haben - Das Wichtigste

    • 'Soll und Haben' als Basis der Buchführung und zentrale Begriffe in der kaufmännischen Ausbildung.
    • 'Soll' repräsentiert eine Vermögensmehrung oder Schuldenminderung; 'Haben' bezeichnet eine Vermögensminderung oder Schuldenmehrung.
    • Unterschiedliche Rollen von 'Soll' und 'Haben' für Aktivkonten und Passivkonten: Bei Aktivkonten repräsentiert ein Soll eine Zugangsbuchung, während ein Haben eine Abgangsbuchung darstellt. Bei Passivkonten repräsentiert ein Soll eine Abgangsbuchung, während ein Haben eine Zugangsbuchung darstellt.
    • Beispiele für 'Soll' und 'Haben' in der Praxis: Kauf von Büromaterial und Aufnahme eines Darlehens.
    • Erstellung von Buchungssätzen mit 'Soll' und 'Haben': jeder Buchungssatz besteht aus mindestens zwei Teilen, dem Soll und dem Haben. Ein Wert wird von einem Konto abgezogen (Haben) und auf ein anderes Konto hinzugefügt (Soll).
    • Einsatz von 'Soll' und 'Haben' in speziellen Kontexten wie Debitorenkonto, Forderungen, Saldo-Berechnung, Tabelle, Bilanz und Eselsbrücken zur Merkhilfe.
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    Soll und Haben
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Soll und Haben

    Was kommt auf die Soll- und die Habenseite?

    Auf die Sollseite kommen in der Regel Aufwendungen, Anfangsbestände und Abgänge. Auf die Habenseite hingegen kommen Erträge, Zugänge und Endbestände.

    Soll und Haben einfach erklärt?

    "Soll" und "Haben" sind Begriffe aus der Buchführung. "Soll" wird für Belastungen oder Ausgaben verwendet, während "Haben" für Gutschriften oder Einnahmen steht. Durch die Gegenüberstellung dieser beiden Werte wird die Bilanz erstellt.

    Soll und Haben Beispiel?

    Ein Beispiel für Soll und Haben im Rechnungswesen kann eine einfache Buchung von Wareneinkauf sein. Wenn eine Firma Waren im Wert von 500 Euro einkauft, wird auf der Soll-Seite des Wareneinkaufskontos 500 Euro gebucht und auf der Haben-Seite des Bankkontos ebenfalls 500 Euro.

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