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Buchungssatz Definition
Die genaue Definition des Buchungssatzes findest Du hier:
Mithilfe des Buchungssatzes kannst Du direkt sehen, welche Konten bei der Buchung eines Geschäftsfalles betroffen sind, und auf welcher Seite die Kontobuchungen ablaufen. Das ist besonders wichtig, damit die Buchhaltung alle Geschäftsvorgänge exakt erfassen kann.
Der Buchungssatz ist meistens kurz und knapp formuliert, jedoch hat er eine große Bedeutung für Dich und die Buchführung im Unternehmen. Die Buchungssätze helfen Dir, die verschiedenen Geschäftsvorgänge innerhalb des Unternehmens besser zu verstehen.
Einfacher Buchungssatz Erklärung
Es ist wichtig, dass Du schon Vorkenntnisse in der Fibu hast, damit Du die folgende Erklärung besser verstehst. In der nachstehenden Box kannst Du die wichtigsten Themen sehen, die im Kontext der Buchführung relevant sind.
- Verschiedenen Kontenarten
- Bestands und Erfolgskonten
- GuV-Konten
- Zahlungsabflüsse und Zahlungszuflüsse
Solltest Du Dir noch etwas unsicher sein, dann schaue Dir doch gerne unsere Artikel zu Bestands- und Erfolgskonten an. Dort wird alles ausführlich erklärt.
Bei der Formulierung der Buchungssätze muss eine ganz besondere Regel angewendet werden. Diese Regel wird auch "goldene Regel der Fibu" genannt, weil sie wirklich essenziell für das Aufstellen von Buchungssätzen ist:
Immer Soll an Haben buchen!
An einem Geschäftsvorfall sind mindestens zwei Konten beteiligt. Dabei ist ein Konto immer im Soll und das andere immer im Haben.
Buchungssatz Beispiel
Das folgende Beispiel verdeutlicht Dir die Vorgehensweise bei der Formulierung der Buchungssätze:
Kaufst Du jetzt etwa einen neuen Computer (ca. 1000,- €) für Dein Unternehmen, dann musst Du dies auf der Soll-Seite des Kontos Betriebsausstattung buchen. Ein Computer gehört zu der typischen Ausstattung einer Firma.
Das zweite relevante Konto in diesem Beispiel ist die Bank, dort buchst Du den gleichen Betrag auf der Haben-Seite. An dieser Stelle ist es auch wichtig zu erwähnen, dass Du immer den gleichen Betrag auf der Soll- und Haben-Seite verbuchst.
In diesem Beispiel lautet der Buchungssatz: Betriebsausstattung an Bank 1000,- €
Um diesen Buchungssatz formulieren zu können, solltest Du Dich als Erstes fragen, welche Konten in Deinem Fall benötigt werden. Hier sind es die Konten: Betriebsausstattung und Bank.
Dann muss die Art der Konten bestimmt werden, sind es Aktivkonten, Passivkonten, Aufwandskonten oder Ertragskonten? Im Beispiel handelt es sich bei beiden Konten um ein Aktivkonto.
Die dritte Frage, die Du Dir stellen solltest, ist, ob es sich um eine Abnahme oder um eine Zunahme bei den jeweiligen Konten handelt. Da neue Ausstattung für das Unternehmen gekauft werden, handelt es sich hierbei um eine Zunahme auf dem Konto der Betriebsausstattung. Bei dem Konto der Bank handelt es sich logischerweise um eine Abnahme.
Im letzten Schritt musst Du entscheiden, auf welcher Kontoseite Du buchst. Da es sich bei der Bank um ein Aktivkonto handelt und dort eine Abnahme stattfindet, stellt das Bankkonto die Haben-Seite dar. Da es sich bei der Betriebsausstattung um eine Zunahme handelt, ist dies in diesem Beispiel die Soll-Seite.
Wenn Du all diese Schritte verfolgst, erhältst Du den Buchungssatz vom Anfang:
Betriebsausstattung an Bank 1000,- €
Soll an Haben
Zusammengesetzter Buchungssatz Erklärung
In dem obigen Beispiel wurde die einfache Form der Buchungssätze bearbeitet. Diese Form wird "einfach" genannt, weil immer nur zwei Konten beteiligt sind. Die Bezeichnung hat nichts mit dem Schwierigkeitsgrad zu tun. Sind mehr als zwei Konten beteiligt, wird von einem zusammengesetzten Buchungssatz gesprochen. Bei einem zusammengesetzten Buchungssatz kann mit beliebig vielen Konten gearbeitet werden.
Zusammengesetzter Buchungssatz Beispiel
In dem nachstehenden Beispiel werden mehr als zwei Konten benötigt. Diesmal handelt es sich also um einen zusammengesetzten Buchungssatz. Es wird der gleiche Geschäftsfall wie in dem Beispiel davor betrachtet.
Der einfache Buchungssatz vom obigen Beispiel lautete: Betriebsausstattung an Kasse: 1000,- €. Bei dem Kauf vom Computer wurde die Vorsteuer jedoch nicht berücksichtigt. Die Vorsteuer, kennst Du bestimmt unter dem Namen Mehrwertsteuer, die 19 % beträgt. Wenn die Vorsteuer berücksichtigt wird, wird ein drittes Konto benötigt, das Konto heißt Vorsteuer. Da nun drei Konten benötigt werden, formulierst Du einen zusammengesetzten Buchungssatz.
Du stellst Dir bei der Formulierung des zusammengesetzten Buchungssatzes die gleichen Fragen, wie bei der Formulierung des einfachen Buchungssatzes.
Welche Konten werden benötigt?
- Kasse
- Betriebsausstattung
- Vorsteuer
Welche Kontenart?
- Kasse: Aktivkonto
- Betriebsausstattung: Aktivkonto
- Vorsteuer: Aktivkonto
Zunahme oder Abnahme der Zahlungsflüsse?
- Kasse: Abnahme
- Betriebsausstattung: Zunahme
- Vorsteuer: Zunahme
Welche Kontoseite?
- Kasse: Haben-Seite, Abgang
- Betriebsausstattung: Soll-Seite, Zugang
- Vorsteuer: Soll-Seite, Zugang
Dein zusammengesetzter Buchungssatz lautet:
Betriebsausstattung 1000,- € an Kasse 1190,- €
Vorsteuer 190,- €
Die 190,- € sind die 19 % von den zu zahlenden 1000,- €.
Buchungssatz – Verschiedene Beispiele zu diversen Geschäftsfällen
Im Laufe dieser Erklärung hast Du bereits mehrere Beispiele und Geschäftsfälle kennengelernt. Damit sich Dein Wissen noch weiter festigt, findest Du im folgenden Abschnitt verschiedene Geschäftsvorfalle, die möglicherweise eintreten können.
Buchungssatz Abschreibung
Das Bauunternehmen von Ben möchte einen Neuwagen mit einem jährlichen Abschreibungssatz von 6000,- € abschreiben.
Der einfache Buchungssatz lautet:
Abschreibungen auf Sachanlagen 6000,- € an Fuhrpark
Buchungssatz Gutschrift
Ben engagiert eine Grafikerin, sie bezieht ihr Gehalt durch das Gutschriftsverfahren. Sie erhält monatlich ein Gehalt von 3000,- € plus 19 % Umsatzsteuer. Die Umsatzsteuer beträgt 570,- €.
Der zusammengesetzte Buchungssatz lautet:
Fremdleistung 3000,- €
Abziehbare Vorsteuer 19 % 570,- € an Bank 3570,- €
Buchungssatz Rückstellungen
Das Bauunternehmen von Ben, weiß jetzt schon, dass sie voraussichtlich Steuern in Höhe von 5000,- € nächstes Jahr zahlen müssen. Ben möchte schon mal Rücklagen bilden.3
Der einfache Buchungssatz lautet:
Steueraufwand an Steuerrückstellungen 5000,- €
Buchungssatz Eingangsrechnung
Das Bauunternehmen bekommt vom Lieferanten eine Eingangsrechnung in Höhe von 600,- €. Da Ben die Rechnung zahlen muss, handelt es sich um eine Verbindlichkeit des Unternehmens.
Der einfache Buchungssatz lautet:
Eingangsrechnung an Verbindlichkeiten 600,- €
Buchungssatz Ausgangsrechnung
Das Bauunternehmen schickt eine Rechnung an einen Kunden in Höhe von 1500,- €. Da die Bezahlung der Rechnung vom Kunden gefordert wird, handelt es sich um Forderungen des Unternehmens.
Der einfache Buchungssatz lautet:
Forderungen an Ausgangsrechnung 1500,- €
Buchungssatz Skonto
Ben kauft für sein Bauunternehmen eine neue Säge im Wert von 3000,- € (brutto). Der Verkäufer gibt ihm einen Skontoabzug von 3 %, wenn Ben innerhalb der nächsten 14 Tage die Rechnung begleicht. Als Erstes musst Du den Bruttoskonto berechnen. 3 % von 3000,- € sind 90,- €. Wenn wir die 90,- € von den 3000,- € abziehen ergibt das 2910,- €. Das ist nun der Betrag, den Ben an den Verkäufer zahlen muss.
Um aber das Nettoskonto zu berechnen, müssen wir auch die Veränderung der Mehrwertsteuer (19 %) berücksichtigen. Du teilst dafür den Bruttobetrag von 90,- € durch die 1,19 (Mehrwertsteuer). Das ergibt dann gerundet 75,63,- €. Die Umsatzsteuer beträgt also 14,37,- €.
Der zusammengesetzte Buchungssatz lautet:
Verbindlichkeiten 3000,- €
an erhaltene Skonti 75,63,- € (Das ist der Skonto-Nettobetrag)
an Vorsteuer 14,37,- € (Das ist die Umsatzsteuer)
an Bank 2910,- € (Das ist der zu zahlende Betrag, den Ben nach dem Skontoabzug an den Verkäufer überweist)
Buchungssatz Verkauf
Ben möchte inzwischen die alte Säge verkaufen. Ein Kunde möchte die Säge für 300,- € kaufen, und bezahlt direkt vor Ort in bar. Brutto und Netto Unterschiede werden hier vernachlässigt.
Der einfache Buchungssatz lautet:
Kasse an Umsatzerlöse 300,- €
Buchungssatz – Das Wichtigste
- Ein Buchungssatz zeigt Dir, welche Konten für den Geschäftsfall benötigt werden und auf welcher Seite die Kontobuchungen ablaufen.
- Immer Soll an Haben buchen.
- Wende diese Vorgehensweise bei der Formulierung an:
- Welche Konten sind betroffen?
- Welche Kontenart?
- Zunahme oder Abnahme der Zahlungsflüsse?
- Welche Kontenseite?
- Einfacher Buchungssatz: zwei Konten sind betroffen
- Zusammengesetzter Buchungssatz: beliebig viele Konten
Nachweise
- debitoor.de: Was ist ein Buchungssatz? (28.08.2022)
- sevdesk.de: Buchungssatz (29.08.2022)
- buchhaltung-einfach-sicher.de: Buchungssätze einfach erklärt (29.08.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Buchungssatz
Wie bildet man einen Buchungssatz?
Du folgst in der Regel: Immer Soll an Haben buchen. Als Erstes musst Du festlegen, welche Konten für den Geschäftsfall relevant sind. Im nächsten Schritt schaust Du welche Art die betreffenden Konten haben, es kann sich zum Beispiel um ein Aufwands- oder Erfolgskonto handeln. Danach fragst Du Dich, ob die Zahlungsflüsse auf dem Konto Zu- oder Abnehmen. Im letzten Schritt musst Du entscheiden, auf welcher Kontoseite Du buchst.
Was ist ein Buchungssatz Beispiel?
Das Bauunternehmen von Ben möchte einen Neuwagen mit einem jährlichen Abschreibungssatz von 6000,- € abschreiben.
Der einfache Buchungssatz lautet:
Abschreibungen auf Sachanlagen 6000,- € an Fuhrpark
Was steht beim Buchungssatz vorn?
Bei der Formulierung eines Buchungssatzes folgst Du der Regel: Immer Soll an Haben buchen. Folglich steht immer das Soll-Konto vorn, das ist das Konto, in dem der Zahlungsfluss zunimmt.
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