Abschreibung

In der kaufmännischen Ausbildung stellt die Abschreibung ein wichtiges Thema dar. Dieser Artikel bietet eine eingehende Erklärung und Auslegung des Begriffs Abschreibung – einfach und verständlich dargestellt. Hier erhältst du einen tiefgründigen Einblick in die verschiedenen Arten von Abschreibungen, einschließlich der linearen, degressiven, kalkulatorischen, Afa und außerplanmäßigen Abschreibung. Darüber hinaus erwartet dich eine ausführliche Darstellung zur Anwendung der Abschreibung in der Praxis, angereichert mit Berechnungsbeispielen und spezifischen Anwendungsfällen, wie etwa der Abschreibung von Immobilien.

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Inhaltsangabe

    Abschreibung Definition

    Im Rahmen einer kaufmännischen Ausbildung ist es wichtig, das Konzept der Abschreibungzu verstehen. Es handelt sich dabei um einen zentralen Bestandteil der Buchhaltung und des Rechnungswesens. Dieser Artikel bietet dir einen grundlegenden Einblick in die Thematik.

    Als Abschreibung bezeichnet man die Erfassung und Verrechnung des Werteverzehrs von Vermögensgegenständen, insbesondere von Anlagegütern, über ihre Nutzungsdauer hinweg.

    Eine Abschreibung stellt in der Buchhaltung die Wertminderung eines Anlage- oder Umlaufvermögens dar. Dies kann aufgrund von Verschleiß, Verfall, Alterung oder technischem Fortschritt geschehen. Die Auswirkungen der Abschreibungen sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) eines Unternehmens zu sehen. Als Formel für die lineare Abschreibung ergibt sich: \[ \text{{Jahresabschreibung}} = \frac{{\text{{Anschaffungskosten}} - \text{{Restwert}}}}{{\text{{Nutzungsdauer}}}} \]

    Warum Abschreibung? - Notwendigkeit und Bedeutung

    Abschreibungen sind aus mehreren Gründen notwendig:
    • Anlagen und Güter nutzen sich im Laufe der Zeit ab. Dieser Wertverlust muss in der Buchhaltung korrekt dargestellt werden, um ein realistisches Bild der finanziellen Situation des Unternehmens zu gewährleisten.
    • Abschreibungen sind steuerlich relevant, da sie als Aufwendungen gelten und somit den Gewinn mindern.
    • Abschreibungen helfen dabei, Rücklagen für mögliche Reparaturen oder Ersatzinvestitionen zu bilden.

    Beispielhafte Erklärung: Abschreibung Beispiele

    Um das Prinzip der Abschreibung zu verdeutlichen, kann ein einfaches Beispiel hilfreich sein.

    Angenommen, du kaufst für dein Unternehmen eine Maschine zum Preis von 10.000 Euro, die eine Nutzungsdauer von 10 Jahren hat und danach keinen Residualwert mehr besitzt. Die jährliche Abschreibung würde dann durch folgende Formel berechnet: \(\frac{{10000 € - 0 €}}{{10 Jahre}} = 1000 € \) pro Jahr. Dieser Betrag würde dann jedes Jahr als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht.

    Abschreibungen sind ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Planung und des Managements eines jeden Unternehmens. Es ist daher entscheidend, dass du als kaufmännischer Auszubildender die Abschreibungen richtig verstehst und anwenden kannst.

    Wenn du mehr über Abschreibungen, Bilanzen, und Gewinn- und Verlustrechnungen erfahren möchtest, könnten Online-Kurse oder Fachbücher zu diesen Themen hilfreich sein. Sie vertiefen dein Wissen und geben dir praktische Beispiele, um deine Fähigkeiten zu erweitern.

    Verschiedene Arten der Abschreibung

    Es gibt verschiedene Arten der Abschreibung, die in bestimmten Situationen angewendet werden. Jede Art hat ihre spezifischen Besonderheiten, die zu unterschiedlichen Verläufen des Buchwertes im Laufe der Nutzungsdauer führen.

    Lineare Abschreibung

    Die lineare Abschreibungist die einfachste und gängigste Form der Abschreibung. Bei dieser Methode wird der Wertverlust eines Anlageguts gleichmäßig über seine gesamte Nutzungsdauer verteilt. Der Abschreibungsbetrag ist daher von Jahr zu Jahr gleich. Die Formel für die lineare Abschreibung lautet wie folgt: \[ \text{{Jahresabschreibung}} = \frac{{\text{{Anschaffungskosten}} - \text{{Restwert}}}}{{\text{{Nutzungsdauer}}}} \] Die lineare Abschreibung bietet den Vorteil, dass sie einfach zu berechnen und nachvollziehbar ist. Sie ist jedoch nicht immer realistisch, da der tatsächliche Wertverlust eines Gutes oft nicht gleichmäßig über seine Nutzungsdauer verteilt ist.

    Degressive Abschreibung

    Im Gegensatz zur linearen Abschreibung, nimmt bei der degressiven Abschreibung

    der Abschreibungsbetrag im Laufe der Zeit ab. Dieses Abschreibungsverfahren berücksichtigt, dass der Wertverlust eines Anlageguts oft in den ersten Nutzungsjahren am größten ist. Die Formel für die degressive Abschreibung lautet: \[ \text{{Jahresabschreibung}} = \text{{Anschaffungskosten}} \times \text{{degressiver Abschreibungssatz}} \] Der degressive Abschreibungssatz wird dabei als Prozentsatz des Anschaffungswertes angegeben. Im zweiten und allen folgenden Jahren wird der Abschreibungsbetrag reduziert, da er jeweils auf den reduzierten Restbuchwert angewendet wird.

    Kalkulatorische Abschreibung

    Die kalkulatorische Abschreibung ist ein fiktiver Wertverlust, der nicht unmittelbar in der Buchhaltung erfasst wird, aber dennoch für interne Kalkulationen und Steuerberechnungen relevant sein kann. Sie dient dazu, Rücklagen für den Ersatz von Anlagevermögen zu bilden oder um eine realistischere Darstellung der Unternehmenskosten zu ermöglichen. Da kalkulatorische Abschreibungen nicht in der Finanzbuchhaltung erfasst werden, gibt es keine allgemein gültige Formel für ihre Berechnung. Die Methode und der Abschreibungssatz können von Unternehmen zu Unternehmen variieren.

    AfA-Abschreibung

    Die AfA-Abschreibung(Absetzung für Abnutzung) ist eine spezielle Form der linearen oder degressiven Abschreibung, die in einigen Ländern vom Finanzamt Festgelegt wird. Für jedes Anlagegut gibt es eine Nutzungsdauertabelle (AfA-Tabelle) in der die jährliche Abschreibung in Prozent des Anschaffungswertes angegeben ist. Diese Form der Abschreibung ist steuerlich von Bedeutung, da sie die Höhe des steuerpflichtigen Gewinns beeinflusst.

    Außerplanmäßige Abschreibung

    Eine außerplanmäßige Abschreibungkommt zum Einsatz, wenn der Wertverlust eines Anlageguts unerwartet und über das normale Maß hinaus eintritt. Dies kann beispielsweise durch einen Schadensfall, technischen Fortschritt oder eine unerwartete Marktveränderung passieren. Im Gegensatz zu den planmäßigen Abschreibungen, die auf Grund der normalen Nutzung und Alterung des Anlageguts erfolgen, ist eine außerplanmäßige Abschreibung nicht regelmäßig und erfolgt nicht auf Grundlage der Nutzungsdauer des Gutes. Sie erfolgt unabhängig davon und ist in ihrer Höhe auf den tatsächlichen Wertverlust des Gutes begrenzt.

    Abschreibung in der Praxis

    In der Praxis ist die Berechnung und Buchung von Abschreibungen ein wesentlicher Bestandteil der kaufmännischen Buchführung und des Rechnungswesens. Dabei bezieht sich der Wertverzehr, der durch die Abschreibungen erfasst wird, auf Anlagevermögen wie Maschinen, Fahrzeuge oder Gebäude, die über einen längeren Zeitraum genutzt werden. Die Abschreibungsbeträge werden in bestimmten Perioden, meistens jährlich, ermittelt und anschließend in der Buchhaltung erfasst.

    Schritt-für-Schritt-Anleitung: Abschreibung berechnen

    Die Berechnung der Abschreibungen erfolgt in mehreren Schritten. Hier eine allgemeine Anleitung: 1. Bestimmung der Anschaffungskosten des Anlageguts. 2. Bestimmung der geschätzten Nutzungsdauer des Anlageguts. 3. Falls zutreffend, Schätzung des Restwerts des Anlageguts nach Ablauf der Nutzungsdauer. 4. Wahl des Abschreibungsverfahrens (linear, degressiv etc.). 5. Berechnung des jährlichen Abschreibungsbetrags entsprechend dem gewählten Verfahren. 6. Erfassung der Abschreibung in der Buchhaltung. Wenn beispielsweise die lineare Abschreibung gewählt wird, lautet die Berechnungsformel: \[ \text{{Jahresabschreibung}} = \frac{{\text{{Anschaffungskosten}} - \text{{Restwert}}}}{{\text{{Nutzungsdauer}}}} \]

    Berechnungsbeispiele für verschiedene Abschreibungsarten

    Im Folgenden werden einige Beispiele für die Berechnung der Abschreibungen nach verschiedenen Verfahren gegeben.
    VerfahrenFormelAnlieferkostenNutzungsdauerAbschreibungsbetrag
    Lineare Abschreibung\(\frac{{\text{{Anschaffungskosten}} - \text{{Restwert}}}}{{\text{{Nutzungsdauer}}}}\)10000 €10 Jahre1000 € pro Jahr
    Degressive Abschreibung (20% p.a.)\(\text{{Anschaffungskosten}} \times \text{{degressiver Abschreibungssatz}}\)10000 €10 JahreJahr 1: 2000 €, Jahr 2: 1600 €, ..., Jahr 10: 247 €

    Spezifische Anwendungsfälle - Abschreibung Immobilie

    Die Abschreibung von Immobilien steht im Fokus vieler Investoren und Immobilienbesitzer. Dabei sieht das deutsche Steuerrecht eine lineare Abschreibung vor, die jährlich 2% bis 2,5% der Anschaffungskosten beträgt, abhängig vom Baujahr des Gebäudes.

    Besonderheiten bei der Abschreibung von Immobilien

    Die Abschreibung von Immobilien bietet einige Besonderheiten, die vor allem für investitionswillige Immobilienbesitzer von Interesse sind. 1. Bei der Abschreibung von Immobilen kann zwischen Gebäudeabschreibung und Abschreibung von Einrichtungsgegenständen unterschieden werden. Während die Gebäudeabschreibung sich auf das Gebäude selbst bezieht, handelt es sich bei der Abschreibung von Einrichtungsgegenständen um Dinge wie Möbel, die innerhalb des Gebäudes genutzt werden. 2. Die Abschreibungen auf Immobilien können als Werbungskosten von den Mieteinnahmen abgezogen werden, was die zu versteuernden Einnahmen mindert. 3. Bei Anschaffung oder Herstellung vor 1925 betragen die Abschreibungsprozentsätze bei Wohnimmobilien 2,5% und bei Nichtwohnimmobilien 2,0%. Bei neueren Immobilien (ab 1925 erbaut) liegt der Prozentsatz bei 2,0%. 4. Es ist wichtig zu beachten, dass beim Kauf einer Immobilie nur der Gebäudeanteil als Anschaffungskosten angesetzt werden kann, der Grundstücksanteil ist nicht abschreibbar. Dies ist umso relevanter, da der Grundstücksanteil in der Regel einen erheblichen Teil des Kaufpreises ausmacht. 5. Aus Sicht des Verkäufers einer Immobilie können Abschreibungen zu sogenannten stillen Reserven führen, die bei Veräußerung der Immobilie steuerpflichtig sind. Diese und weitere Regeln zur Abschreibung von Immobilien erfordern ein gründliches Verständnis der steuerlichen und buchhalterischen Zusammenhänge und sollten bei der Investitionsentscheidung berücksichtigt werden.

    Angenommen, du kaufst eine Immobilie als Anlagevermögen für 100.000 €, die aufgeteilt wird in 20.000 € Grundstückswert und 80.000 € Gebäudewert. Deine jährliche Abschreibung (angenommen das Gebäude wurde nach 1925 erbaut) würde sich dann auf: \(80000 € \times 0,02 = 1600 €\) belaufen.

    Abschreibung - Das Wichtigste

    • Abschreibung: Erfassung und Verrechnung des Werteverzehrs von Vermögensgegenständen über ihre Nutzungsdauer hinweg.
    • Lineare Abschreibung: Gleichmäßiger Wertverlust eines Anlageguts über seine gesamte Nutzungsdauer verteilt.
    • Degressive Abschreibung: Wertverlust eines Anlageguts nimmt im Laufe der Zeit ab.
    • Kalkulatorische Abschreibung: Fiktiver Wertverlust, der für interne Kalkulationen und Steuerberechnungen relevant ist.
    • AfA-Abschreibung (Absetzung für Abnutzung): Spezielle Form der linearen oder degressiven Abschreibung, die vom Finanzamt festgelegt wird.
    • Außerplanmäßige Abschreibung: Erfolgt, wenn der Wertverlust eines Anlageguts unerwartet und über das normale Maß hinaus eintritt.
    • Abschreibung von Immobilien: Lineare Abschreibung, die jährlich 2% bis 2,5% der Anschaffungskosten beträgt, abhängig vom Baujahr des Gebäudes.
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Abschreibung
    Welcher Betrag kann sofort abgeschrieben werden?
    Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) bis zu einem Anschaffungswert von 800 Euro netto können in Deutschland sofort und in voller Höhe im Anschaffungsjahr abgeschrieben werden.
    Wie berechnet man die Abschreibung?
    Die Abschreibung wird berechnet, indem der Anschaffungswert eines Gutes durch seine Nutzungsdauer geteilt wird. Dies ergibt die jährliche Abschreibungssumme. Grundsätzlich gilt: Anschaffungswert - Restwert / Nutzungsdauer = jährliche Abschreibung.
    Was versteht man unter Afa?
    Unter AfA (Absetzung für Abnutzung) versteht man den buchhalterischen Vorgang, mit dem der Wertverlust von Vermögensgegenständen eines Unternehmens über deren Nutzungsdauer hinweg steuerlich geltend gemacht wird. Es ist eine Form der Abschreibung.
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