Eigenkapital

In der kaufmännischen Ausbildung ist das Verständnis von Finanzbegriffen, insbesondere des Eigenkapitals, von entscheidender Bedeutung. Dieser Artikel richtet sich an dich, der mehr über Eigenkapital - seine Definition, Berechnung und die Rolle im Kontext der Selbständigkeit sowie Unternehmensführung - erfahren möchte. Du wirst nicht nur die Unterschiede zwischen Eigen- und Fremdkapital entdecken, sondern auch lernen, welche Bedeutung das Eigenkapital in der Buchhaltung hat. Bereite dich außerdem auf praxisnahe Fallbeispiele zur Berechnung des Eigenkapitals und klare Richtlinien für den Fall negativen Eigenkapitals vor. Schließlich wird die Rolle des Eigenkapitals in der Bilanz und dessen Darstellung im GuV-Konto beleuchtet. Der Schwerpunkt liegt außerdem auf dem Eigenkapital im Kontext der Selbstständigkeit - von der Gründung einer GmbH ohne Eigenkapital bis zum Ausbalancieren von Nutzen und Risiken durch die Nutzung von Fremdkapital in der Selbstständigkeit.

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    Was ist Eigenkapital?

    Als Schlüsselbegriff in der kaufmännischen Ausbildung spielt das Eigenkapital eine entscheidende Rolle. Es fungiert als eine essentielle Komponente in der Bilanz eines Unternehmens und ist ein deutlicher Indikator für die finanzielle Gesundheit und Stabilität. Doch was genau versteht man unter Eigenkapital?

    Eigenkapital Definition

    In der Betriebswirtschaft bezeichnet das Eigenkapital das von den Eigentümern bereitgestellte Kapital eines Unternehmens. Es handelt sich also um jenen Teil des Vermögens eines Unternehmens, der nicht durch Schulden finanziert wird.

    Es unterliegt den Risiken des Geschäftsbetriebs und dient als Haftungsmasse im Falle einer Insolvenz. Das Eigenkapital wird auch als Residualgröße bezeichnet, weil es sich aus der Differenz zwischen Vermögen (Aktiva) und Schulden (Passiva) eines Unternehmens ergibt:\[Eigenkapital = Aktiva - Fremdkapital\]

    Unterschied zwischen Eigenkapital und Fremdkapital

    Das Eigenkapital unterscheidet sich fundamentall vom Fremdkapital. Im Folgenden sind die wichtigsten Unterschiede aufgelistet:

    • Herkunft: Eigenkapital stammt von den Eigentümern des Unternehmens (Aktionären bei einer Aktiengesellschaft oder Gesellschaftern bei einer GmbH), während Fremdkapital von externen Gläubigern stammt (z.B. Banken).
    • Risiko: Im Falle einer Insolvenz steht das Eigenkapital im Risiko. Es dient als Haftungsmasse für die Schulden des Unternehmens. Fremdkapital muss hingegen unabhängig vom Geschäftserfolg zurückgezahlt werden.
    • Ertrag: Eigenkapital bringt Ertrag in Form von Dividenden, welche abhängig vom Unternehmenserfolg sind. Fremdkapital erbringt Zinsen, die unabhängig vom Unternehmenserfolg zu zahlen sind.

    Bedeutung des Eigenkapitals in der Buchhaltung

    In der Buchhaltung ist das Eigenkapital ein wichtiger Posten auf der Passivseite der Bilanz. Es repräsentiert die Mittel, die von den Eigentümern beigesteuert und noch nicht als Gewinne ausgeschüttet wurden.

    Das Eigenkapital spielt eine zentrale Rolle für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Ein hohes Eigenkapital bedeutet tendenziell, dass ein Unternehmen finanziell gesund ist und einen Puffer für wirtschaftlich schwierige Zeiten hat. Es ist auch für Investoren und Kreditgeber von besonderem Interesse, da es Auskunft über die Fähigkeit des Unternehmens gibt, seine Verbindlichkeiten zu bedienen.

    Das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital eines Unternehmens wird auch als Verschuldungsgrad bezeichnet und ist ein wichtiges Maß für die finanzielle Hebelwirkung und Risikoposition eines Unternehmens. Ein hoher Verschuldungsgrad kann auf erhöhtes finanzielles Risiko hinweisen, während ein niedriger Verschuldungsgrad als Zeichen für finanzielle Stabilität gesehen wird.

    Dem Eigenkapital kommt in der Buchhaltung zudem eine besondere Rolle bei der Bewertung von Vermögenswerten zu. Vermögenswerte, die durch Eigenkapital finanziert werden, gelten als unbelastet und können in vollem Umfang in die Bewertung des Unternehmens einfließen.

    Wenn ein Unternehmen beispielsweise ein Grundstück im Wert von 100.000 € besitzt und dieses vollständig durch Eigenkapital finanziert hat, steuert dieses Grundstück den vollen Betrag zur Unternehmensbewertung bei. Wäre das Grundstück hingegen vollständig durch Fremdkapital finanziert, würde es keinen Beitrag zur Unternehmensbewertung leisten.

    Wie berechnet man Eigenkapital?

    Für die Analyse der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens ist es wichtig zu wissen, wie man das Eigenkapital berechnet. Es gibt verschiedene Ansätze zur Berechnung des Eigenkapitals, die alle auf dem gleichen zugrundeliegenden Prinzip beruhen. Sie unterscheiden sich lediglich in der Art, wie bestimmte Posten verrechnet werden.

    Eigenkapital berechnen

    Um das Eigenkapital eines Unternehmens zu berechnen, ist es in erster Linie notwendig, sich mit dem Aufbau der Bilanz auseinanderzusetzen. Hier ist insbesondere das Verständnis für die Unterscheidung zwischen Aktiva (Vermögen) und Passiva (Schulden und Eigenkapital) von zentraler Bedeutung. Du benötigst die Daten aus der Bilanz, insbesondere die Posten des Anlagevermögens, Umlaufvermögens und Fremdkapitals.

    Der grundlegende Ansatz zur Berechnung des Eigenkapitals beruht auf der Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden. Dies lässt sich mit der grundlegenden Bilanzgleichung darstellen:

    \[Eigenkapital = Vermögen(bzw. Aktiva) - Schulden(bzw. Passiva)\]

    Formel: So berechnest du dein Eigenkapital

    Die Berechnung des Eigenkapitals kann sich je nach Unternehmen und Bilanzstruktur unterscheiden. Allerdings lässt sich das Eigenkapital in der interne Rechnungslegung grundsätzlich nach folgender Formel bestimmen:

    \[ Eigenkapital = Anlagevermögen + Umlaufvermögen - Fremdkapital \]

    Wobei:

    • Anlagevermögen: langfristige Vermögenswerte eines Unternehmens, wie Immobilien, Anlagen, Patente etc.
    • Umlaufvermögen: kurzfristige Vermögenswerte, die innerhalb eines Geschäftsjahres verbraucht oder verkauft werden, z.B. Vorräte, Forderungen, Wertpapiere und flüssige Mittel.
    • Fremdkapital: Schulden des Unternehmens, also sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Dritten.

    Im Falle eines Überschusses des Vermögens über die Schulden ergibt sich ein positives Eigenkapital, im umgekehrten Fall ein negatives Eigenkapital.

    Fallbeispiele zur Berechnung des Eigenkapitals

    Unternehmen AAnlagevermögen = 300.000 €Umlaufvermögen = 200.000 €Fremdkapital = 100.000 €
    Unternehmen BAnlagevermögen = 500.000 €Umlaufvermögen = 100.000 €Fremdkapital = 400.000 €

    Für Unternehmen A ergibt sich ein Eigenkapital von: 300.000 € + 200.000 € - 100.000 € = 400.000 € Für Unternehmen B ergibt sich ein Eigenkapital von: 500.000 € + 100.000 € - 400.000 € = 200.000 € Das Ergebnis ist in diesem Fall für Unternehmen A positiver und zeigt damit eine bessere finanzielle Stabilität.

    Zusammenfassend ist die Berechnung des Eigenkapitals ein wesentlicher Baustein für die finanzielle Bewertung eines Unternehmens und sollte daher stets mit Sorgfalt und Verständnis für die zugrundeliegenden Bilanzposten durchgeführt werden.

    Negative Eigenkapital und seine Bedeutung

    Negatives Eigenkapital ist ein finanzieller Zustand, in dem die Schulden eines Unternehmens sein Vermögen übersteigen. Dies ist typischerweise ein Zeichen von finanziellen Schwierigkeiten und kann eine Vielzahl von Problemen zur Folge haben. In diesem Abschnitt werden wir tiefer in die Bedeutung von negativem Eigenkapital eintauchen und analysieren, wie es sich auf ein Unternehmen auswirken kann und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um diese Situation zu verbessern.

    Negatives Eigenkapital

    Wenn die Schulden eines Unternehmens sein Vermögen übersteigen, ergibt sich negatives Eigenkapital. Wie wir bereits besprochen haben, wird das Eigenkapital in der Bilanz eines Unternehmens durch die Differenz zwischen seinem Vermögen und seinen Schulden berechnet. Somit ergibt sich ein negatives Eigenkapital, wenn der Wert der Schulden größer ist als der Wert des Vermögens.

    \[Negatives\ Eigenkapital = Aktiva\ -\ Passiva\ wenn\ (Aktiva\ <\ Passiva)\]

    Diese Situation kann insbesondere bei Start-ups auftreten, die in der Aufbauphase Schulden aufnehmen, um ihr Geschäft zu starten. Bei größeren, etablierten Unternehmen ist negatives Eigenkapital hingegen meist ein Zeichen für finanzielle Schwierigkeiten und kann Alarmglocken läuten lassen.

    Auswirkungen von negativem Eigenkapital

    Das Vorhandensein von negativem Eigenkapital kann mehrere negative Folgen für ein Unternehmen haben. Hier sind einige davon aufgelistet:

    • Insolvenzgefahr: Unternehmen mit negativem Eigenkapital sind anfälliger für Insolvenz, da ihr Vermögen nicht ausreicht, um ihre Schulden zu decken.
    • Schwierigkeiten bei der Beschaffung weiterer Finanzmittel: Negative Eigenkapital kann das Vertrauen der Investoren und Kreditgeber in die finanzielle Gesundheit des Unternehmens untergraben, was es schwierig macht, zusätzliche Mittel zu gewinnen.
    • Einschränkungen bei der Geschäftstätigkeit: Negative Eigenkapital kann die Fähigkeit des Unternehmens, neue Projekte anzugehen oder in neue Bereiche zu expandieren, einschränken.
    • Schlechterer Ruf: Negatives Eigenkapital kann das öffentliche Image des Unternehmens schädigen und das Vertrauen der Kunden beeinträchtigen.

    Maßnahmen bei negativem Eigenkapital

    Wenn ein Unternehmen negatives Eigenkapital aufweist, gibt es mehrere Maßnahmen, die es ergreifen kann, um die Situation zu verbessern. Hier sind einige potenzielle Strategien:

    • Verminderung der Schulden: Eine offensichtliche Lösung besteht darin, die Schuldenlast des Unternehmens zu reduzieren. Dies kann durch Kostensenkungen, Verkauf von Vermögenswerten oder Umstrukturierung von Schulden erreicht werden.
    • Erhöhung des Eigenkapitals: Das Unternehmen könnte versuchen, neues Eigenkapital zu erhöhen, indem es zusätzliches Kapital von den aktuellen Eigentümern anfordert oder neue Investoren anzieht.
    • Verbesserung der Profitabilität: Durch die Steigerung der Einnahmen und die Senkung der Kosten kann ein Unternehmen seine Profitabilität verbessern und dadurch sein Eigenkapital erhöhen.
    • Umstrukturierung des Unternehmens: In einigen Fällen kann eine Umstrukturierung des Unternehmens erforderlich sein. Dies kann die Schließung von unprofitablen Geschäftsbereichen oder die Konzentration auf Kerngeschäftsbereiche umfassen.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass negatives Eigenkapital ein ernstzunehmendes Problem für ein Unternehmen darstellt. Es erfordert entschlossenes Handeln, um die finanzielle Gesundheit des Unternehmens wiederherzustellen und das Vertrauen von Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern zu gewinnen.

    Die Rolle des Eigenkapitals in der Bilanz

    Das Eigenkapital ist ein wichtiger Bestandteil des finanziellen Berichtswesens in jedem Unternehmen. Es spielt eine fundamentale Rolle in der Bilanz, weil es die verbuchten Vermögenswerte des Unternehmens repräsentiert, nachdem alle Schulden und Verpflichtungen abgezogen wurden. In diesem Abschnitt erfährst du mehr über die Rolle des Eigenkapitals in der Bilanz und die verschiedenen Aspekte, die bei der Berechnung und Darstellung berücksichtigt werden sollten.

    Eigenkapital in der Bilanz

    Die Bilanz eines Unternehmens ist eine Aufstellung von dessen Vermögenswerten, Schulden und dem Eigenkapital zu einem bestimmten Zeitpunkt. Im Idealfall sollte der Wert der Vermögenswerte (Aktiva) gleich dem Wert der Schulden (Fremdkapital) und dem Eigenkapital (auch als Nettovermögen bezeichnet) sein.

    Im Kontext der Bilanz repräsentiert das Eigenkapital den Betrag, den die Eigentümer oder Aktionäre des Unternehmens theoretisch erhalten würden, wenn alle Vermögenswerte verkauft und alle Schulden bezahlt würden. Es handelt sich also im Wesentlichen um die finanzielle Position der Eigentümer im Unternehmen.

    Berechnung des bilanzierten Eigenkapitals

    Wie wir bereits besprochen haben, berechnet sich das Eigenkapital in der Bilanz grundsätzlich aus der Differenz zwischen den Vermögenswerten (Aktiva) und den Schulden (Passiva). Diese Bilanzvergleichung kann mathematisch ausgedrückt werden als:

    \[Eigenkapital = Aktiva - Passiva \]

    Die Zusammensetzung des Eigenkapitals kann sich je nach Rechnungslegungsstandard und Unternehmensform jedoch unterscheiden. Im Allgemeinen setzt sich das Eigenkapital zusammen aus:

    • Grundkapital: Das Grundkapital ergibt sich aus der Summe der eingezahlten Einlagen der Eigentümer oder Aktionäre. Dies ist in der Regel der nominale Wert der ausgegebenen Aktien in einer Aktiengesellschaft.
    • Rücklagen: Diese beinhalten Gewinne, die nicht als Dividenden ausgeschüttet, sondern im Unternehmen behalten wurden, sowie Mittel, die für spezielle Zwecke zurückgestellt wurden.
    • Gewinnvorträge/Verlustvorträge: Es handelt sich dabei um die kumulierten, noch nicht verrechneten Gewinne oder Verluste aus vorherigen Geschäftsjahren.
    • Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag: Dies ist der Gewinn oder Verlust, der im laufenden Geschäftsjahr erzielt wurde.

    Darstellung des Eigenkapitals im GuV Konto

    Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist ein zentraler Finanzbericht, der die Erträge und Aufwendungen eines Unternehmens über eine bestimmte Periode (oft ein Geschäftsjahr) aufzeigt. Die Veränderung des Eigenkapitals, welche sich aus dem Jahresüberschuss oder -fehlbetrag des Geschäftsjahres ergibt, wird in dieser Rechnung dargestellt.

    Zum Beispiel: Wenn ein Unternehmen im Laufe eines Geschäftsjahres Erträge von 10.000 € erzielt und Aufwendungen von 8.000 € hat, beträgt der Jahresüberschuss 2.000 €. Dieser Betrag wird dann zum Eigenkapital des Vorjahrs addiert und als neues, höheres Eigenkapital in der Bilanz des folgenden Jahres ausgewiesen.

    Es ist wichtig zu beachten, dass das bilanzierte Eigenkapital einen buchhalterischen Wert darstellt. Der tatsächliche Marktwert eines Unternehmens oder der Marktwert des Eigenkapitals kann infolge verschiedener Marktfaktoren höher oder niedriger sein.

    Eigenkapital im Kontext der Selbstständigkeit und Unternehmensgründung

    Bei der Gründung eines neuen Unternehmens spielt das Eigenkapital eine Schlüsselrolle. Es bietet den finanziellen Grundstein für den Start des Unternehmens und kann für verschiedene Anforderungen, von der Miete eines Bürogebäudes über den Kauf von Ausrüstung bis hin zur Bezahlung von Mitarbeitern, verwendet werden. Nachfolgend betrachten wir das Eigenkapital in zwei spezifischen Kontexten: Selbstständiges Arbeiten ohne Eigenkapital und die Rolle des Eigenkapitals in einer GmbH.

    Selbstständig machen ohne Eigenkapital

    Dich selbstständig zu machen kann ein faszinierender Weg sein, um deine beruflichen Ziele zu erreichen und auf eigene Faust zu arbeiten. Aber was ist, wenn du kein Eigenkapital hast? Kannst du ein erfolgreiches Geschäft aufbauen, ohne eigenes Kapital zu investieren? Es ist zwar eine Herausforderung, aber es ist nicht unmöglich.

    Eigenkapital: Das von den Eigentümern in das Unternehmen eingebrachte Kapital. Es stellt eine finanzielle Übernahme von Risiko und Verantwortung dar und dient als Puffer für finanzielle Schwierigkeiten.

    Bei der Gründung eines neuen Geschäfts ohne Eigenkapital kommt es auf eine solide Geschäftsplanung und finanzielle Kreativität an. Hier sind einige Strategien:

    • Bootstrapping: Das bedeutet, dass du dein Geschäft mit minimalen Ressourcen startest und es aus den laufenden Einnahmen finanzierst. Dazu gehören Strategien wie die Minimierung deiner Betriebskosten, die Wiederverwendung von Ressourcen und die Maximierung deiner Effizienz.
    • Fremdfinanzierung: Du kannst Darlehen von Finanzinstitutionen, wie Banken oder Mikrofinanz-Institutionen in Anspruch nehmen. Darlehen erhöhen allerdings deine finanzielle Belastung und das Risiko, falls dein Geschäft nicht wie erwartet läuft.
    • Investoren und Business Angels: Eine andere Option ist, Investoren oder Business Angels zu suchen, die bereit sind, in dein Geschäft zu investieren. Dies könnte jedoch dazu führen, dass du einen Teil der Kontrolle über dein Geschäft aufgeben musst.

    Eine Bekannte hat mit sehr wenig Eigenkapital ein erfolgreiches Catering-Unternehmen gegründet. Sie begann in ihrer eigenen Küche zu kochen und nutzte Social Media, um ihren Service zu bewerben. Nach und nach wuchs ihr Kundenstamm, und sie konnte sich genug Einnahmen sichern, um zuzulegen und ihre Abläufe zu erweitern.

    Eigenkapital in der GmbH

    Bei der Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist das Eigenkapital ein zentraler Faktor. In dieser Gesellschaftsform ist das Eigenkapital der Betrag, der von den Gesellschaftern bei der Gründung eingebracht wird. Es dient als Haftungsgrenze und stellt gleichzeitig das Vermögen der Gesellschaft dar, mit dem sie ihren Geschäftsbetrieb aufnimmt.

    Notwendiges Eigenkapital für eine GmbH-Gründung

    Für die Gründung einer GmbH ist in Deutschland ein Mindeststammkapital von 25.000 Euro erforderlich. Dieses Mindestkapital kann als Bareinlagen (z.B. Bargeld, Bankguthaben) oder als Sacheinlagen (z.B. Waren, Patentanteile) eingebracht werden. Hier sind weitere wesentliche Auflagen und Regelungen:

    • Mindestens die Hälfte des Mindestkapitals (also mindestens 12.500 EUR) muss beim Notar nachgewiesen werden.
    • Die Stammeinlage jedes Gesellschafters muss mindestens 1 Euro betragen.
    • Eine Pflicht zur Aufstockung des Stammkapitals besteht nur in bestimmten Fällen, wenn das Eigenkapital der GmbH unter den Wert des Mindeststammkapitals sinkt.

    Das Stammkapital dient in der GmbH vor allem dem Gläubigerschutz. Mit ihm soll sichergestellt werden, dass die GmbH ihren Gläubigern gegenüber haftet und ihre Schulden bedienen kann.

    Nutzen und Risiken von Fremdkapital in der Selbstständigkeit

    Fremdkapital ist ein wichtiges Instrument, um ein Geschäft zu finanzieren, insbesondere wenn nicht genug Eigenkapital zur Verfügung steht. Aber wie jedes Finanzierungsinstrument bringt es sowohl Nutzen als auch Risiken mit sich.

    Nutzen von Fremdkapital:

    • Verfügbarkeit von Ressourcen: Familienführung ist eine Möglichkeit, ein Unternehmen bei geringem oder fehlendem Eigenkapital zu gründen.
    • Hebeleffekt: Fremdkapital kann einen positiven Hebeleffekt haben. Wenn die Rendite auf das eingesetzte Fremdkapital höher ist als die Kosten für das Fremdkapital (Zinsen), kann dies den Gewinn des Unternehmens erhöhen.

    Risiken von Fremdkapital:

    • Zins- und Tilgungszahlungen: Fremdkapital muss zurückgezahlt werden und dafür fallen regelmäßige Zins- und Tilgungszahlungen an.
    • Erhöhtes Insolvenzrisiko: Durch die Aufnahme von Fremdkapital erhöhen sich die fixen Kosten. Wenn es dem Unternehmen nicht gelingt, ausreichende Einnahmen zu erwirtschaften, um die Fremdkapitalzinsen zu bedienen, steigt das Risiko einer finanziellen Überschuldung und Insolvenz.
    • Reduzierter finanzieller Spielraum: Hohe Fremdkapitalquoten können auch den finanziellen Spielraum und die Flexibilität des Unternehmens einschränken.

    Nach sorgfältiger Abwägung der Vor- und Nachteile sowie der spezifischen Anforderungen und Kapazitäten des Unternehmens, kann Fremdkapital eine sinnvolle Finanzierungslösung sein.

    Eigenkapital - Das Wichtigste

    • Definition Eigenkapital: Wert der Vermögenswerte eines Unternehmens nach Abzug von Schulden
    • Eigenkapital berechnen: Vermögen (Aktiva) - Schulden (Passiva)
    • Berechnungsformel für Eigenkapital: Anlagevermögen + Umlaufvermögen - Fremdkapital
    • Negatives Eigenkapital: Wenn Schulden eines Unternehmens größer sind als dessen Vermögen
    • Eigenkapital in der Bilanz: Repräsentiert die verbuchten Vermögenswerte des Unternehmens nach Schuldenabzug
    • Eigenkapital in der Selbstständigkeit und Unternehmensgründung: Finanzielle Grundstein für den Start eines Unternehmens
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    Eigenkapital
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Eigenkapital
    Was versteht man unter dem Eigenkapital?
    Unter Eigenkapital versteht man die finanziellen Mittel, die ein Unternehmen oder eine Person selbst in die Geschäftstätigkeit einbringt. Es bildet gemeinsam mit dem Fremdkapital die gesamte Kapitalbasis und ist gleichzeitig die Differenz zwischen Vermögen und Schulden.
    Wie berechnet sich das Eigenkapital?
    Das Eigenkapital berechnet sich durch die Differenz zwischen dem Gesamtvermögen und den Schulden eines Unternehmens. Es zeigt somit den Wert an, der den Eigentümern nach Tilgung aller Schulden verbleiben würde.
    Was stellt das Eigenkapital dar?
    Das Eigenkapital stellt die finanziellen Mittel dar, die den Eigentümern eines Unternehmens gehören. Es beinhaltet die in das Unternehmen eingebrachten Kapitalanteile sowie die im Laufe der Zeit erwirtschafteten Gewinne, die wieder in das Unternehmen reinvestiert wurden.
    Welche Arten von Eigenkapital gibt es?
    Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Eigenkapital: das gezeichnete Kapital, welches das in eine Aktiengesellschaft eingezahlte Kapital darstellt, und das gewinnbringende Kapital, das sich aus den angesammelten Gewinnen der Gesellschaft zusammensetzt. In einigen Fällen wird auch zwischen Stammkapital und Vorzugskapital unterschieden.
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