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Du hast während Deiner Ausbildung bestimmt schon einmal die Begriffe Produktion und Logistik gehört und warst vielleicht nicht sonderlich begeistert von diesen Themen. Dabei spielen diese Bereiche im Alltag eine viel größere Rolle, als Du es Dir vielleicht vorstellen magst. Wenn Du etwa Deiner Mutter zum Muttertag einen Strauß Blumen online bestellst und diese frisch bei ihr ankommen, haben die Bereiche der Produktion und Logistik perfekt zusammengearbeitet.
In dieser Erklärung wirst Du dieses Zusammenspiel besser kennenlernen. Dabei erhältst Du zunächst eine Übersicht mit den jeweiligen Definitionen, Unterschieden und Aufgaben, bevor Du ein Beispiel dazu kennenlernst.
Der Themenbereich rund um die Produktion und Logistik wird in der Wirtschaft der Betriebswirtschaftslehre zugeordnet und ist nahezu in jedem Unternehmen von Bedeutung.
Um die Bedeutung der Produktion und Logistik zu verstehen, bedarf es zunächst einmal einer Definition.
Unter der Produktion, spezifischer der Produktionswirtschaft, werden sämtliche qualitativen Umgestaltungen und Veränderungen von Gütern (Produkten) verstanden.
Innerhalb des Produktionsprozesses werden verschiedene Fertigungsstufen (Produktionsstufen) unterteilt. Abhängig vom jeweiligen Produkt kann beispielsweise zwischen folgenden Stufen unterschieden werden:
Fertigungsstufe | Beispiele |
Vorleistungsgut |
|
Halbfabrikat |
|
Zwischenprodukt |
|
Endprodukt |
|
Die Abstimmung zwischen diesen Fertigungsstufen ist Aufgabe der Produktionsplanung und -steuerung. Um den eigentlichen Produktionsprozess und die dahinterstehenden Materialflüsse zu optimieren, wird häufig das Kanban-Verfahren angewandt.
Das Kanban-Verfahren ist eine Methode innerhalb der Produktionsplanung, bei der Materialien und andere benötigte Güter nach dem jeweiligen Verbrauch gesteuert und bestellt werden (Verbraucherprinzip).
Dies klingt komplizierter, als es eigentlich ist. Stell Dir einfach folgendes Beispiel vor:
Deine Tante Trude betreibt eine Bäckerei und hat eine Heidelbeertorte neu in ihr Sortiment aufgenommen. Die Heidelbeeren werden von einem Obstgut aus dem Nachbardorf geliefert. Da sich die Qualität und der außergewöhnliche Geschmack der Torte im Dorf herumgesprochen hat, verkauft Trude immer mehr davon. Damit die Heidelbeeren immer frisch verarbeitet werden können, hat sie mit dem Leiter des Obstgutes vereinbart, dass sie immer nur so viel Heidelbeeren bestellt, wie sie auch verbraucht.
Somit werden Materialien auch nur dann bestellt und geliefert, wenn diese wirklich innerhalb der Produktion benötigt und zeitnah verbraucht werden.
Du bist neugierig geworden und möchtest mehr zum Kanban-Verfahren wissen? Dann schau Dir doch einfach die dazugehörige Erklärung hier bei StudySmarter an!
Auch wenn die Logistik eng mit der Produktion verbunden ist, konzentriert sich die Logistik dagegen vorwiegend auf Verfahren, die zeitliche und örtliche Änderungen umfassen.
Somit plant, koordiniert, steuert und kontrolliert die Logistik den unternehmensinternen und -externen Güterverkehr und die Informationsübermittlung.
Dementsprechend werden Bereiche wie Lagerung, Transport und Sortierung primär der Logistik zugeordnet. Vereinfacht kannst Du Dir für die Logistik auch das nachfolgende Zitat von E. Grosvenor Plowman merken:
Logistik heißt, die Verfügbarkeit des richtigen Gutes
in der richtigen Menge,
im richtigen Zustand,
am richtigen Ort,
zur richtigen Zeit,
für den richtigen Kunden und
zu den richtigen Kosten
zu sichern.
Damit Produkte rechtzeitig beim Kunden ankommen, bedarf es einer Logistik, die sämtliche Prozesse managt. Dazu ist unter anderem eine schnelle Reaktionsfähigkeit notwendig, da sich die Bedürfnisse der Kunden schnell ändern können. Bei logistischen Entscheidungen müssen diverse Faktoren beachtet und gegebenenfalls in Einklang gebracht werden. Dazu zählen unter anderem:
Häufig wird die Logistik auch mit dem Supply Chain Management verwechselt. Während die Logistik sämtliche Güter und Informationsflüsse innerhalb eines Unternehmens plant und steuert, konzentriert sich das Supply Chain Management vorwiegend auf die Zusammenarbeit, Integrierung und Koordinierung der einzelnen Funktionsbereiche. Beide, Logistik und Supply Chain Management, sind aber eng miteinander verknüpft und sollten in einem Unternehmen gleichermaßen Beachtung finden.
Zusammenfassend sollen sowohl die Produktion als auch die Logistik den Wert und den Nutzen beim Kunden verbessern, sodass die Produktion und Logistik auch als einheitlicher Wertschöpfungsprozess verstanden werden kann.
Die Produktion und Logistik sind eng miteinander verbunden. Dennoch bestehen zwischen ihnen einige Unterschiede, die Du der nachfolgenden Tabelle entnehmen kannst:
Merkmal | ||
Bezug | bezieht sich nur auf einen Teilprozess (Produktionsprozess) innerhalb eines Betriebes | übergreifende Funktion, umfasst alle Prozesse innerhalb eines Betriebes |
Dimension | vorrangig qualitative Veränderungen | vorwiegend örtliche und zeitliche Veränderungen von Gütern und Informationen |
Teilbereiche | unterschiedliche Fertigungsstufen:
| je nach Unternehmensbereich:
|
Wie Du der Tabelle entnehmen kannst, ist die Produktionslogistik nur ein Teilbereich der Logistik innerhalb eines Unternehmens und sollte nicht mit dem übergeordneten Thema der Produktion und Logistik verwechselt werden. Die Produktionslogistik plant, steuert und kontrolliert nur die Güter und Informationsflüsse der verschiedenen Produktionsstufen, während der gesamte logistische Bereich sämtliche Prozesse und Verfahren plant und überwacht.
Da die Produktion und Logistik einen Wertschöpfungsprozess darstellen und somit beim Kunden für einen gesteigerten Mehrwert sorgen sollen, sind die Aufgaben umfangreich.
Zu den klassischen Aufgaben der Produktion und Logistik zählen:
Vorbereitung und Planung neuer Produkte
Konzeption der Produktionsstufen
Auswahl und Zusammenstellung von Lieferanten
Zeitliche und räumliche Planung, wie die Auswahl des Standortes
Anmietung/Ankauf von geeigneten Immobilien
Auswahl geeigneter Maschinen
Erstellung eines Produktionsprogramms
Innerhalb dieser klassischen Aufgaben hat sich der Schwerpunkt in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder geändert. Denn durch die Globalisierung ist die Konkurrenz auf dem Markt immer größer geworden. Zudem ändern sich die Wünsche der Kunden immer schneller.
Während früher Handys viele Jahre vom Kunden genutzt wurden, ist es heute die Regel sein Handy spätestens nach 24 Monaten zu wechseln. Insbesondere die Bekleidungsindustrie ist ein Beispiel für einen schnelllebigen Markt. So hat sich mittlerweile der Ausdruck Ultra Fast Fashion etabliert.
Das spanische Bekleidungsunternehmen ZARA bringt bis zu 24 verschiedene Kollektionen pro Jahr auf den Markt.
Zudem spielen individuelle Produkte eine zunehmende Rolle in der Produktion. Heute ist es kein Problem eine individualisierte Handyhülle, gravierte Ringe oder ein individuell beflocktes Fußball-Trikot zu bestellen. Dabei stehen solche individualisierten Produkte immer im Spannungsverhältnis mit dem Verkauf von hohen Stückzahlen.
Denn während der Kunde seine Wünsche befriedigt und seinen Bedarf gedeckt haben möchte, muss der Unternehmer versuchen, diese Bedürfnisse so effizient und gewinnbringend wie möglich zu erfüllen.
Speziell die Lieferung just-in-time hat die Aufgaben im Bereich der Produktion und Logistik stark verändert.
Bei einer just-in-time-Lieferung werden die Produkte oder Materialien dem Käufer bzw. Abnehmer genau dann geliefert, wenn er diese benötigt.
Amazon bietet in einigen Städten eine Lieferung am gleichen Tag an (same day-delivery). Auch andere Unternehmen, wie Bringmeister, welches Lebensmittel am selben Tag liefert, bietet den Kunden einen solchen Service.
Zusammenfassend werden die Aufgaben der Produktion und Logistik vielfältiger und anspruchsvoller, da die Märkte in einem stetigen Wandel sind und Produktionsstätten immer wieder verlegt werden müssen.
Abschließend soll Dir das folgende Beispiel noch einmal die Zusammenarbeit von Produktion und Logistik verdeutlichen.
Du möchtest Deiner Mutter zum Muttertag mit einem Strauß frischer Blumen eine Freude machen. Dazu bestellst Du im Internet bei der Firma "Smarter Flowers" einen Strauß Tulpen. Nachdem Du die Bestellung mit einem Mausklick bestätigt hast, geht bei dem Unternehmen der Auftrag ein.
Die Mitarbeiter der Logistik prüfen nun, ob noch alle Pflanzen und genug Verpackungsmaterial vorhanden ist oder diese erst beschafft werden müssen. Da Dein Strauß eine besondere Tulpensorte beinhalten soll und diese nicht auf Lager ist, wird sie beim Großmarkt bestellt. Bis die Sorte geliefert wird, wird die Fertigung des Straußes noch nicht begonnen, da der Blumenstrauß so frisch wie möglich bei Deiner Mutter ankommen soll.
Nachdem alle Pflanzen beschafft wurden, steuert und kontrolliert die Logistik von "Smarter Flowers" das Zusammenbinden des Straußes (Produktion). Dazu verarbeitet ein*e Mitarbeiter*in verschiedene Tulpen und ein paar grüne Zweige, bindet diese zusammen und verpackt sie. Dies wird der Logistik mitgeteilt und anschließend der Transport zu Deiner Mutter veranlasst.
2 Tage nach Deiner Bestellung bekommt Deine Mutter einen Strauß frischer Blumen geliefert.
Vorbereitung und Planung neuer Produkte
Konzeption der Produktionsstufen
Auswahl und Zusammenstellung von Lieferanten
Zeitliche und räumliche Planung, wie die Auswahl des Standortes
Anmietung/Ankauf von geeignetes Immobilien
Auswahl geeigneter Maschinen
Erstellung eines Produktionsprogramms
Die Produktion und Logistik ist innerhalb eines Betriebes von enormer Bedeutung. Zu den Aufgaben zählen unter anderem:
Vorbereitung und Planung neuer Produkte
Konzeption der Produktionsstufen
Auswahl und Zusammenstellung von Lieferanten
Zeitliche und räumliche Planung, wie die Auswahl des Standortes
Anmietung/Ankauf von geeignetes Immobilien
Auswahl geeigneter Maschinen
Die Produktionslogistik ist nur ein Teilbereich der Logistik innerhalb eines Unternehmens Produktionslogistik. Sie plant, steuert und kontrolliert nur die Güter und Informationsflüsse der verschiedenen Produktionsstufen.
Zur Produktionslogistik gehört die Planung, Steuerung und Überprüfung der einzelnen Produktionsstufen.
Logistik und Supply Chain Management sind nicht das Gleiche. Während die Logistik sämtliche Güter und Informationsflüsse innerhalb eines Unternehmens plant und steuert, konzentriert sich das Supply Chain Management vorwiegend auf die Zusammenarbeit, Integrierung und Koordinierung der einzelnen Funktionsbereiche. Beide, Logistik und Supply Chain Management, sind aber eng miteinander verknüpft und sollten in einem Unternehmen gleichermaßen Beachtung finden.
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