Passive Rechnungsabgrenzung

In der kaufmännischen Ausbildung ist die Passive Rechnungsabgrenzung ein wichtiger Bestandteil des Rechnungswesens. In diesem Artikel werden die Grundlagen der passiven Rechnungsabgrenzung, wie Definition, Beispiele und Buchungssätze behandelt. Zudem wird der Unterschied zwischen aktiver und passiver Rechnungsabgrenzung sowie deren Verbindung zu Umsatzsteuer und Fremdkapital erklärt. 

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    Du erhältst Einblick in die Bedeutung der passiven Rechnungsabgrenzung in der Bilanz, deren Position und die Auflösung dieser Posten. Schließlich wird das Prinzip der passiven Rechnungsabgrenzung leicht verständlich erläutert, Anwendungsfälle präsentiert und hilfreiche Zusammenfassungen die kaufmännische Ausbildung geboten.

    Definition der passiven Rechnungsabgrenzung

    Die passive Rechnungsabgrenzung bezieht sich auf jene Zahlungen, die im Voraus für bestimmte Leistungen oder Lieferungen erfolgt sind und eigentlich erst in einem späteren Geschäftsjahr zu erfassen gewesen wären. Geleistete Zahlungen werden als Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite der Bilanz verbucht, um eine verursachungsgerechte Erfolgsermittlung zu gewährleisten.

    Passive Rechnungsabgrenzung ist ein zeitlicher Ausgleich zwischen Geleistetem und tatsächlichem wirtschaftlichem Erfolg. Sie ermöglicht eine korrekte Erfassung von Aufwendungen und Erträgen in der Buchführung.

    Passive Rechnungsabgrenzung Beispiel

    Um das Konzept der passiven Rechnungsabgrenzung besser zu verstehen, betrachten wir folgendes Beispiel:

    Ein Unternehmen bezahlt am 01. Dezember eine Versicherungsprämie von 1.200 € für das kommende Jahr. Da die Prämie jedoch das gesamte Jahr abdeckt, sollten die Kosten auf die betreffenden Monate verteilt werden. Die passiven Rechnungsabgrenzung ermöglicht nun, diese Versicherungsprämie auf die zukünftigen Geschäftsjahre anteilig zu buchen:- 200 € für Dezember im aktuellen Geschäftsjahr.- 1.000 € für das folgende Geschäftsjahr.

    Durch die Anwendung der passiven Rechnungsabgrenzung wird die Versicherungsprämie den richtigen Geschäftsjahren zugeordnet und bietet somit ein realistisches Bild der Unternehmenskosten.

    Passive Rechnungsabgrenzung buchen und Buchungssatz

    Die Buchung der passiven Rechnungsabgrenzung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird die Vorauszahlung auf das entsprechende Konto verbucht.

    • Aufwand an Bank (1.200 €)

    Im nächsten Schritt erfolgt die zeitliche Verteilung der Kosten auf die passende Rechnungsabgrenzungsposten:

    • Passive Rechnungsabgrenzung (800 €) an Versicherungsaufwand (800 €)

    Indem der Versicherungsaufwand um 800 € reduziert wird, verteilt sich die Belastung des Aufwands korrekt auf das aktuelle und das kommende Geschäftsjahr. Zum Abschluss des Geschäftsjahres wird die verbleibende Vorauszahlung für das kommende Jahr aufgelöst:

    • Versicherungsaufwand (800 €) an Passive Rechnungsabgrenzung (800 €)

    Dieser Vorgang wird im Folgejahr wiederholt, bis die vollständige Vorauszahlung abgebucht ist.

    Das Gegenstück zur passiven Rechnungsabgrenzung ist die aktive Rechnungsabgrenzung. Bei der aktiven Rechnungsabgrenzung geht es um noch nicht geleistete Zahlungen für bereits erhaltene Leistungen oder Lieferungen, die im aktuellen Geschäftsjahr verbucht werden sollten.

    Mit der passiven Rechnungsabgrenzung erhältst du ein genaues Bild über den wirtschaftlichen Erfolg deines Unternehmens. Durch die korrekte Verteilung von Aufwendungen und Erträgen über die betroffenen Geschäftsjahre trägt sie zu einer verursachungsgerechten Erfolgsermittlung bei.

    Aktive und Passive Rechnungsabgrenzung

    Sowohl aktive als auch passive Rechnungsabgrenzung sind wichtige Bestandteile der kaufmännischen Buchführung. Sie dienen dazu, Aufwendungen und Erträge verursachungsgerecht den jeweiligen Geschäftsjahren zuzuordnen, um ein realistisches Bild der finanziellen Lage eines Unternehmens zu ermöglichen. In diesem Abschnitt werden Unterschiede zwischen aktiver und passiver Rechnungsabgrenzung sowie die Wirkung der passiven Rechnungsabgrenzung auf die Umsatzsteuer und das Fremdkapital des Unternehmens erläutert.

    Unterschiede zwischen aktiver und passiver Rechnungsabgrenzung

    Die aktive und passive Rechnungsabgrenzung unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Aktiv- und Passivseite der Bilanz sowie auf die Erfolgsermittlung. Um den Hauptunterschied besser zu verstehen, werden die zentralen Punkte beider Abgrenzungsarten im Folgenden genauer erläutert:

    • Aktive Rechnungsabgrenzung: Bei der aktiven Rechnungsabgrenzung handelt es sich um eine zeitliche Ausgleichsbuchung von noch nicht geleisteten Zahlungen für bereits erhaltene Leistungen oder Lieferungen. Das bedeutet, dass ein Unternehmen bereits einen wirtschaftlichen Vorteil aus einer Leistung oder Lieferung gezogen hat, die Zahlung dafür jedoch noch aussteht. Die aktive Rechnungsabgrenzung wird auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesen und erhöht somit das Anlagevermögen.
    • Passive Rechnungsabgrenzung: Wie bereits in vorherigen Abschnitten erklärt, dient die passive Rechnungsabgrenzung dem zeitlichen Ausgleich zwischen bereits geleisteten Zahlungen und ihrem wirtschaftlichen Erfolg. Die Bezahlung für eine zukünftige Leistung oder Lieferung ist bereits erfolgt, jedoch wurde der wirtschaftliche Nutzen noch nicht oder nur teilweise im aktuellen Geschäftsjahr realisiert. Die passive Rechnungsabgrenzung wird auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen und erhöht somit das Fremdkapital.

    Passive Rechnungsabgrenzung Umsatzsteuer

    Die Behandlung der Umsatzsteuer bei der passiven Rechnungsabgrenzung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Genauso wie die RAPs, kann die Umsatzsteuer unter Berücksichtigung von anzuwendenden Besteuerungsverfahren und den gültigen Gesetzen zeitlich den jeweiligen Geschäftsjahren zugeordnet werden. Folgende Punkte verdeutlichen die Handhabung der Umsatzsteuer bei passiver Rechnungsabgrenzung:

    1. Die Umsatzsteuer auf Vorauszahlungen für zukünftige Lieferungen und Leistungen zählt ebenfalls zur passiven Rechnungsabgrenzung. Dies liegt daran, dass die Umsatzsteuer als Bestandteil der Steuerzahlung bereits geleistet wurde, ihren steuerlichen Tatbestand jedoch erst in einem späteren Geschäftsjahr erfüllt.
    2. Die Umsatzsteuer RAPs wird separat auf einem Umsatzsteuerabgrenzungskonto verbucht, um eine transparente Darstellung der umsatzsteuerrelevanten Abgrenzungen zu gewährleisten.
    3. Die Umsatzsteuerabgrenzung erfolgt sowohl bei der Besteuerung nach vereinbarten Entgelten, als auch bei der Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten. Die Berücksichtigung der Umsatzsteuer bei der Rechnungsabgrenzung dient hier der umsatzsteuerlichen Verursachungsgerechtigkeit und der korrekten Erfassung von Steuerforderungen und -rechten.

    Die Beachtung der Umsatzsteuer bei der passiven Rechnungsabgrenzung ist wichtig, um die steuerliche Richtigkeit der Buchführung zu gewährleisten und eine korrekte Berechnung der Umsatzsteuerforderungen oder -schulden an das Finanzamt sicherzustellen.

    Passive Rechnungsabgrenzung und Fremdkapital

    Eine wichtige Verbindung zwischen passiver Rechnungsabgrenzung und der finanziellen Situation eines Unternehmens besteht in der Auswirkung auf das Fremdkapital. Da passive Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen werden, hat dies Einfluss auf das Eigen- und Fremdkapitalverhältnis:

    • Passive Rechnungsabgrenzungsposten erhöhen das Fremdkapital des Unternehmens, da geleistet Zahlungen für künftige Lieferungen und Leistungen wirtschaftlich betrachtet als temporäre Kapitalüberlassung durch Lieferanten und Dienstleister angesehen werden können. Dieses zusätzliche Kapital stellt eine Verbindlichkeit dar, die durch die Erbringung der Leistung oder Lieferung in ein späteres Geschäftsjahr teilweise oder vollständig aufgelöst wird.
    • Folglich führt eine höhere passive Rechnungsabgrenzung zu einer geringeren Eigenkapitalquote, da das Verhältnis von Eigenkapital zum Gesamtkapital (einschließlich passiver Rechnungsabgrenzungsposten) sinkt. Die Eigenkapitalquote ist ein wichtiger Indikator für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens und kann die Bonität sowie die Finanzierungsbedingungen beeinflussen.

    Passive Rechnungsabgrenzung in der Bilanz

    Die Bilanz eines Unternehmens dient der Aufstellung und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden zu einem bestimmten Stichtag. In diesem Zusammenhang ist die passive Rechnungsabgrenzung ein zentrales Element, um Aufwendungen und Erträge der zugehörigen Geschäftsjahre korrekt zuzuordnen und ein aussagekräftiges Bild über die finanzielle Lage des Unternehmens zu erhalten.

    Passive Rechnungsabgrenzung Bilanz – Position und Bedeutung

    Die passive Rechnungsabgrenzung ist ein wichtiger Posten auf der Passivseite der Bilanz. Sie reflektiert die geleisteten Zahlungen für zukünftige Leistungen oder Lieferungen und dient der korrekten zeitlichen Zuordnung von Aufwendungen und Erträgen über mehrere Geschäftsjahre hinweg. Ihre Position und Bedeutung in der Bilanz lassen sich wie folgt zusammenfassen:
    • Passive Rechnungsabgrenzung wird auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen, da sie eine Schuld des Unternehmens aufgrund von bereits geleisteten Zahlungen für noch ausstehende Leistungen oder Lieferungen darstellt.
    • Die Hauptfunktion von passiven Rechnungsabgrenzung in der Bilanz ist die verursachungsgerechte Erfolgsermittlung. Sie ermöglicht eine korrekte Erfassung der Aufwendungen und Erträge in den zugehörigen Geschäftsjahren, wodurch eine realitätsnahe Darstellung der finanziellen Lage ermöglicht wird.
    • Die Beachtung von passiven Rechnungsabgrenzungsposten in der Bilanz hilft auch bei der Bewertung der Liquidität und finanziellen Stabilität des Unternehmens. Da RAPs das Fremdkapital erhöhen und das Eigenkapitalverhältnis beeinflussen, können sie die Finanzierungsbedingungen und Bonität eines Unternehmens beeinflussen.

    Auflösung der passiven Rechnungsabgrenzung

    Die Auflösung der passiven Rechnungsabgrenzung geschieht in mehreren Schritten und erfolgt zum Ende eines Geschäftsjahres, um die tatsächlichen Aufwendungen und Erträge der betroffenen Perioden ordnungsgemäß zu erfassen. Die Auflösung der passiven Rechnungsabgrenzung ist ein wichtiger Prozess, um eine korrekte Bilanz und eine erfolgreiche kaufmännische Ausbildung sicherzustellen.Die Auflösung umfasst die folgenden Schritte:
    1. Am Ende eines Geschäftsjahres wird für jede passive Rechnungsabgrenzung der Anteil ermittelt, der dem aktuellen Geschäftsjahr zuzuordnen ist. Dieser Anteil wird im Aufwands- bzw. Ertragskonto ausgewiesen.
    2. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wird anschließend um den ermittelten Anteil reduziert. Die Differenz wird weiterhin im Konto Passive Rechnungsabgrenzung ausgewiesen, um in den folgenden Geschäftsjahren aufgelöst zu werden.
    3. Die Auflösung der passiven Rechnungsabgrenzung erfolgt solange, bis die vollständige Vorauszahlung an die richtigen Geschäftsjahre verteilt wurde und keine passiven Rechnungsabgrenzungsposten mehr vorhanden sind.

    Konto Passive Rechnungsabgrenzung in der kaufmännischen Ausbildung

    Das Konto Passive Rechnungsabgrenzung ist in der kaufmännischen Ausbildung ein wichtiger Bestandteil der Buchführung und vermittelt Auszubildenden die korrekte Erfassung und zeitliche Zuordnung von Aufwendungen und Erträgen in der Bilanz. Die folgenden Aspekte sind dabei besonders relevant:
    • Eine genaue Kenntnis der Bedeutung, Funktion und Handhabung des Kontos Passive Rechnungsabgrenzung ist für angehende Kaufleute essentiell, um ein fundiertes Verständnis der Buchführung und eine erfolgreiche kaufmännische Ausbildung zu gewährleisten.
    • Das Konto Passive Rechnungsabgrenzung dient der systematischen Erfassung und Verwaltung von geleisteten Zahlungen, die den verschiedenen Geschäftsjahren entsprechend zugeordnet werden müssen. Die korrekte zeitliche Zuordnung trägt zur realitätsnahen Ermittlung der finanziellen Lage und des Erfolgs eines Unternehmens bei.
    • Auszubildende lernen, wie sie Veränderungen auf dem Konto Passive Rechnungsabgrenzung verbuchen und dokumentieren können. Dabei erlangen sie die Fähigkeit, die Auflösung der RAPs nachzuvollziehen und für die betroffenen Geschäftsjahre durchzuführen.

    Passive Rechnungsabgrenzung - Das Wichtigste

    • Passive Rechnungsabgrenzung: zeitlicher Ausgleich zwischen Geleistetem und wirtschaftlichem Erfolg zur korrekten Erfassung von Aufwendungen und Erträgen in der Buchführung.
    • Beispiel: Versicherungsprämie von 1.200€ wird auf zukünftige Geschäftsjahre anteilig verteilt (200 € für Dezember im aktuellen Geschäftsjahr, 1.000 € für das folgende Geschäftsjahr).
    • Buchungssatz zur passiven Rechnungsabgrenzung:
      • Aufwand an Bank (1.200 €) und Passive Rechnungsabgrenzung (800 €) an Versicherungsaufwand (800 €).
    • Aktive Rechnungsabgrenzung: betrifft noch nicht geleistete Zahlungen für bereits erhaltene Leistungen oder Lieferungen; wird auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesen, erhöht das Anlagevermögen.
    • Umsatzsteuer in passiver Rechnungsabgrenzung: Umsatzsteuer auf Vorauszahlungen für zukünftige Lieferungen und Leistungen wird ebenfalls passiv abgegrenzt.
    • Passive Rechnungsabgrenzung in Bilanz: erhöht Fremdkapital und beeinflusst Eigenkapitalverhältnis, wichtig für Beurteilung der finanziellen Stabilität eines Unternehmens.
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    Passive Rechnungsabgrenzung
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Passive Rechnungsabgrenzung
    Was bucht man auf passive Rechnungsabgrenzung?
    Auf passive Rechnungsabgrenzung bucht man im Voraus erhaltene Zahlungen für Lieferungen oder Leistungen, die erst in der Zukunft erbracht werden. Diese stellen passiven Abgrenzungsposten dar und werden als Verbindlichkeiten in der Buchhaltung behandelt, bis die Leistung vollständig erbracht wurde.
    Was sind aktive und passive Rechnungsabgrenzung?
    Aktive Rechnungsabgrenzung bezieht sich auf bereits gezahlte Leistungen, die in die nächste Abrechnungsperiode fallen, während passive Rechnungsabgrenzung noch nicht gezahlte Leistungen betrifft, die in der aktuellen Periode erbracht wurden, aber erst in der nächsten Periode bezahlt werden.
    Was sind passive Rechnungsabgrenzungen?
    Passive Rechnungsabgrenzungen sind Buchungen in der Finanzbuchhaltung, die Aufwendungen oder Erträge zeitlich korrekt erfassen, obwohl sie erst in einer späteren Abrechnungsperiode fällig oder realisiert werden. Sie stellen eine Rückstellung für zukünftige Zahlungen dar und sorgen für die periodengerechte Erfolgsermittlung.
    Wann arbeiten Arap und Parap?
    ARAP (Aktive Rechnungsabgrenzungsposten) werden angewendet, wenn eine Leistung bereits erbracht, aber noch nicht abgerechnet wurde. PARAP (Passive Rechnungsabgrenzungsposten) kommen zum Einsatz, wenn eine Leistung noch nicht erbracht, aber bereits bezahlt wurde.
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