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In diesem Artikel erhältst du eine fundierte Einführung in das Thema Handelsgesellschaft und deren Bedeutung im Zivilrecht. Zunächst werden die Handelsgesellschaft Definition und deren Bedeutung im juristischen Kontext erläutert. Anschließend erfolgt eine vertiefende Betrachtung der offenen Handelsgesellschaft (OHG), ihrer Gründung und Geschäftsführung. Abschließend werden Praxisbeispiele und Anwendungsfälle von Handelsgesellschaften vorgestellt und unterschiedliche Formen von Handelsgesellschaften miteinander verglichen. So erhältst du einen umfassenden Überblick über das spannende und relevante Thema der Handelsgesellschaften.
Eine Handelsgesellschaft ist eine Vereinigung von mindestens zwei natürlichen oder juristischen Personen, die in der Absicht gegründet wird, gemeinsam ein Handelsgewerbe zu betreiben. Diese Gesellschaft ist auf der Grundlage eines Gesellschaftsvertrags errichtet und besitzt eine eigene Rechtspersönlichkeit. Ziel ist es, Gewinne zu erwirtschaften und die gemeinschaftliche Erfüllung von Handelsgeschäften zu ermöglichen.
Die wichtigsten Arten von Handelsgesellschaften im deutschen Recht sind:
Handelsgesellschaften gehören zu den Rechtsgebilden des Zivilrechts, insbesondere dem Handelsrecht. Zivilrechtliches Handelsrecht ist Teil des besonderen Schuldrechts – es regelt die rechtlichen Beziehungen zwischen den Geschäftspartnern. Handelsgesellschaften sind dabei im Handelsgesetzbuch (HGB) gesetzlich geregelt und als juristische Personen anzusehen.
Ein Beispiel für eine Handelsgesellschaft ist die Gründung einer Werbeagentur: Zwei Freunde, Anna und Bernd, beschließen, zusammen ein Unternehmen für Marketing und Design zu gründen. Sie schließen dazu einen Gesellschaftsvertrag ab und entscheiden sich für die Rechtsform der GmbH. Sobald die GmbH im Handelsregister eingetragen ist, hat sie den Status einer Handelsgesellschaft, ist eine juristische Person und kann nun Rechte und Pflichten eingehen, wie zum Beispiel Verträge abschließen und Mitarbeiter einstellen.
Die wesentlichen Merkmale einer Handelsgesellschaft sind also:
In juristischer Hinsicht unterscheidet man zwischen natürlichen und juristischen Personen. Natürliche Personen sind individuelle Menschen, während juristische Personen eigenständige Gebilde sind, die durch Rechtsnormen geschaffen wurden und Träger von Rechten und Pflichten sein können. Handelsgesellschaften zählen zu den juristischen Personen und sind somit Träger von Rechten und Pflichten, wie z.B. Vertragsabschlüsse, Eigentumserwerb oder Klageführung.
Die Handelsgesellschaft ist im Handelsgesetzbuch (HGB) und im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt.
Wie oben erwähnt, gibt es verschiedene Typen von Handelsgesellschaften. Jeder Typ hat unterschiedliche Regeln und Voraussetzungen in Bezug auf die Haftung der Gesellschafter, das Mindestkapital, die Gründungsformalitäten oder die Leitung und Überwachung der Gesellschaft. Im Studium und in der Praxis wirst du diese verschiedenen Rechtsformen und ihre jeweiligen Besonderheiten kennenlernen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Handelsgesellschaften wichtige Grundbausteine des Handelsrechts sind und eine vielfältige Rechtsmaterie darstellen. Sie bieten interessante Möglichkeiten für Personen, die gemeinsam ein gewerbliches Unternehmen führen wollen, und sind Gegenstand vieler spannender juristischer Fragestellungen.
Eine offene Handelsgesellschaft (OHG) ist eine spezielle Form der Handelsgesellschaft, bei der mindestens zwei natürliche oder juristische Personen als Gesellschafter zusammenkommen, um gemeinsam ein Handelsgewerbe zu betreiben. Im Unterschied zu anderen Rechtsformen liegt bei der OHG die Haftung unbeschränkt und gesamtschuldnerisch bei allen Gesellschaftern. Dies bedeutet, dass jeder Gesellschafter mit seinem gesamten Vermögen für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haftet.
Die OHG ist in den §§ 105 - 160 Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt und zeichnet sich durch eine flexible Unternehmensstruktur sowie einfache Gründungsvoraussetzungen aus. Die Geschäftsführung und Vertretung der Gesellschaft obliegen den Gesellschaftern, die hinsichtlich ihrer Rechte und Pflichten gleichgestellt sind.
Die Gründung einer offenen Handelsgesellschaft erfordert im Wesentlichen die folgenden Schritte und Voraussetzungen:
Zu beachten ist, dass kein Mindestkapital für die Gründung einer offenen Handelsgesellschaft erforderlich ist. Zudem gibt es keine besonderen Anforderungen an die Firma, solange sie den Zusatz "OHG" enthält, um die Rechtsform zu verdeutlichen.
Die Geschäftsführung der OHG obliegt grundsätzlich allen Gesellschaftern, es sei denn, der Gesellschaftsvertrag trifft hierzu abweichende Regelungen. Die allgemeinen Rechte und Pflichten der Geschäftsführer einer OHG umfassen:
Compliance- und D&O-Versicherung sollte man auch für OHG erwägen, auch wenn kein explizites Versicherungs-Erfordernis besteht. Dadurch ist die persönliche Haftung bei unerlaubtem Geschäftsführerhandeln gemindert.
Handelsgesellschaften kommen in unterschiedlichen Formen und Größen vor und sind aus dem täglichen wirtschaftlichen Leben nicht wegzudenken. In diesem Abschnitt betrachten wir einige Beispiele für Handelsgesellschaften und zeigen, wie sie in der Praxis funktionieren. Dabei analysieren wir die Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Rechtsformen und ihre jeweiligen Anwendungsbereiche.
Wir betrachten zunächst vier der wichtigsten Rechtsformen von Handelsgesellschaften und ihre Anwendungsfälle:
Rechtsform | Mindestkapital | Haftung | Anwendungsbeispiel |
OHG | Keins | Unbeschränkt und gesamtschuldnerisch | Architekturbüro, Handwerksfirma |
KG | Keins | Komplementär haftet unbeschränkt; Kommanditist beschränkt auf Einlage | Familienunternehmen mit Kapitalgeber |
GmbH | 25.000 Euro | Beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen | Start-ups, mittelständische Unternehmen |
AG | 50.000 Euro | Beschränkt auf Aktienwert | Börsennotierte Unternehmen |
Jede dieser Rechtsformen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die es im Einzelfall abzuwägen gilt. Entscheidend ist, welche Eigenschaften für das jeweilige Unternehmen am besten geeignet sind – etwa die Haftungsfrage, das Mindestkapital, die Struktur oder die Möglichkeiten der Finanzierung. Dabei spielen auch individuelle Faktoren eine Rolle, wie etwa die Größe und Art des Unternehmens, die Erfahrungen der Gesellschafter oder die jeweilige Branche.
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