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Konferenz von Jalta

Hast du dich schon mal gefragt, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg weiter ging und wer beschloss, was danach zu tun war? Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Konferenz von Jalta – die zweite von drei großen Konferenzen zum Ende des Zweiten Weltkriegs, bei welchen das weitere Vorgehen im Krieg und nach dem Krieg besprochen wurde. Du erfährst alles über die Vorgeschichte, die zu dieser Konferenz geführt hat, die beteiligten Parteien und ihre Ziele sowie die Beschlüsse und Ergebnisse der Konferenz von Jalta.

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Hast du dich schon mal gefragt, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg weiter ging und wer beschloss, was danach zu tun war? Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Konferenz von Jalta – die zweite von drei großen Konferenzen zum Ende des Zweiten Weltkriegs, bei welchen das weitere Vorgehen im Krieg und nach dem Krieg besprochen wurde. Du erfährst alles über die Vorgeschichte, die zu dieser Konferenz geführt hat, die beteiligten Parteien und ihre Ziele sowie die Beschlüsse und Ergebnisse der Konferenz von Jalta.

Konferenz von Jalta Geschichte Kompakt

Bereits 1943 trafen sich die Hauptalliierten-Mächte der Anti-Hitler-Koalition – Großbritannien, die USA und die Sowjetunion – in der Konferenz von Teheran. Sie sprachen vor allem über die militärische Vorgehensweise im Krieg in Europa und die politische Neuordnung Europas nach dem Sieg der Alliierten im Weltkrieg.

Wenn du mehr über die Konferenz von Teheran wissen willst, lies dir den Artikel Konferenz von Teheran durch.

Im Jahr 1945 war der Zweite Weltkrieg bereits fast zu Ende. Die Niederlage Deutschlands war bereits absehbar, da im Westen und Süden die US-amerikanischen, britischen und französischen Truppen und im Osten die Rote Armee auf dem Vormarsch waren. Die militärischen und politischen Verhältnisse hatten sich geändert. Der Krieg mit Deutschland war fast beendet, der Krieg mit Japan hatte jedoch erst begonnen.

Die großen Drei

Bei der Konferenz von Jalta handelt es sich um ein diplomatisches Treffen. Beteiligt waren die drei Hauptallierten-Mächte, vertreten durch Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Großbritannien) und Josef Stalin (Sowjetunion).

Konferenz von Jalta Gruppenfoto StudySmarterAbb. 1: Gruppenfoto nach dem Abschluss der Verhandlungen; von links: Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin

Der Umgang mit Deutschland und auch der Krieg im Pazifik warf Fragen auf, welche nun, zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin, in den Vordergrund rückten. Um diese zu klären, lud Ministerpräsident Stalin den amerikanischen Präsidenten Roosevelt und den britischen Premierminister Churchill in den Liwadija-Palast in Jalta auf die Halbinsel Krim ein. Die Konferenz von Jalta war vom

4. Februar bis zum 11. Februar 1945 angesetzt.

Konferenz von Jalta Ziele

Insgesamt waren ein geeigneter Umgang mit Deutschland und ein möglicher Zusammenschluss gegen das Kaiserreich Japan die Ziele der Konferenz. Für alle wichtig waren die Entnazifizierung Deutschlands und die schnelle Beendigung des Kriegs. Diese Ziele waren überhaupt der Grund für die Konferenz von Jalta. Trotzdem hatten alle drei Beteiligten ihre eigenen Interessen, die sie verfolgten.

Die Rote Armee der Sowjetunion war zu der Zeit bereits weit in ehemals deutsches Territorium vorgedrungen. Sie hatten sogar schon militärische Stützpunkte westlich der Oder errichtet. Auch den Osten und Südosten Europas hatten die Sowjets unter Kontrolle. Stalin hatte dadurch Roosevelt und Churchill gegenüber einen großen Verhandlungsvorteil, da er die Kontrolle über einen großen Teil Europas hatte und damit Druck ausüben konnte, um seine eigenen Ziele voranzutreiben.

Franklin D. Roosevelt (USA)

Der amerikanische Präsident Roosevelt war gesundheitlich zu dem Zeitpunkt der Konferenz stark angeschlagen – er verstarb zwei Monate später. Dennoch hatte er einige wichtige Ziele, die er erreichen wollte. Allen voran ging es ihm um eine Beteiligung der Sowjetunion im Pazifikkrieg. Der Krieg in Europa war zwar beinahe zu Ende, das Ende des Kriegs gegen Japan schien aber noch in weiter Ferne. Roosevelt wollte sich in der Konferenz die Unterstützung der Sowjets zusichern. Mit ihrem Eintritt in den Pazifikkrieg wäre ein Sieg gegen Japan möglich, so sein Plan.

Ein weiteres Ziel von Roosevelt war die Gründung und der Aufbau der United Nations Organization (UNO), der Vereinten Nationen. Mit der Atlantik-Charta wurde 1941 dazu bereits ein Versuch gestartet, welcher aber noch weitere Arbeit erforderte. Roosevelt wollte mit Stalin in der Konferenz unbedingt eine Einigung über die Vereinten Nationen erzielen.

Winston Churchill (Vereinigtes Königreich)

Der britische Premierminister Winston Churchill vertrat vor allem das Ziel einer friedenssichernden Nachkriegsordnung in Europa. Ihm war es wichtig, dass dies demokratisch und partnerschaftlich orientiert war. Churchill war außerdem sehr daran interessiert, dass Frankreich einen Platz in dieser Nachkriegsordnung bekam und an der Teilung Deutschlands beteiligt wurde.

Josef Stalin (Sowjetunion)

Der sowjetische Diktator Stalin wollte eine Anerkennung seiner sowjetisch besetzten Interessensgebiete in Ost- und Südosteuropa erreichen. Die Ostgrenze Polens wollte Stalin auf die sogenannte Curzon-Linie verlegen, was einen deutlichen Gebietszugewinn bedeuten würde.

Ein weiteres Ziel für Stalin waren Reparationszahlungen von Deutschland. Die Sowjetunion war auf die Kriegsentschädigungen angewiesen, da die finanziellen Schäden durch den Zweiten Weltkrieg so groß wie in keinem anderen Land waren.

Konferenz von Jalta Ergebnisse

Konferenz von Jalta Konferenzteilnehmer am Verhandlungstisch StudySmarterAbb. 2: Konferenzteilnehmer am Verhandlungstisch

In der Konferenz von Jalta wurden einige Beschlüsse getroffen. Die großen Drei konnten sich in vielen Punkten einigen und waren bei vielen Absprachen recht kompromissbereit, wenn auch nicht bei allen Themen Ergebnisse geliefert werden konnten.

Der Umgang mit Deutschland nach dem Krieg

Das größte Thema der Konferenz von Jalta war wohl der Umgang mit dem besiegten Deutschland. Die großen Drei waren sich einig, dass das kriegsschuldige Deutschland entnazifiziert und entmilitarisiert werden musste. Auch auf die Aufteilung in mehrere Besatzungszonen und auf den Alliiertenrat konnten sie sich einigen.

Willst du mehr über die Besatzungszonen und den Alliierten Kontrollrat lernen? Lies dir dazu die passenden Artikel Besatzungszonen Deutschlands und Alliierter Kontrollrat durch.

Beteiligung Frankreichs

Frankreich war durch die lange Besetzung Deutschlands nicht Teil der Konferenzen der Alliierten gewesen. Winston Churchill beharrte trotzdem auf eine Beteiligung Frankreichs am Alliierten Kontrollrat und an der Verwaltung Berlins und forderte eine eigene Besatzungszone für Frankreich. Stalin stimmte nur unter der Bedingung zu, dass die französische Besatzungszone aus den britischen und amerikanischen Gebieten gebildet wird. Er war nicht bereit sowjetische Gebiete abzutreten.

Teilung oder Dezentralisierung

Ob Deutschland allerdings aufgeteilt oder nur dezentralisiert werden sollte, sorgte für eine Debatte. Churchill befürchtete eine Schwächung der europäischen Wirtschaft durch eine dauerhafte Aufteilung Deutschlands. Stalin befürwortete auf der Konferenz diese noch, erklärte aber nur einen Monat später, dass er nicht mehr hinter der Teilung stand.

Nachdem es bei diesem Thema viele Unstimmigkeiten gab, konnte keine Einigung getroffen werden. Deshalb wurde die Frage der Aufteilung oder Dezentralisierung an ein Komitee, bestehend aus dem britischen Außenminister Anthony Eden, dem in London stationiertem Botschafter der USA John G. Winant und dem Botschafter der Sowjetunion, Fjodor Tarassowitsch Gussew, delegiert. Dieses Komitee sollte einen Vorschlag erarbeiten und die Einzelheiten der Aufteilung festlegen.

Kriegsschuldzahlungen

Auch bei diesem Punkt blieben die Parteien uneinig. Stalin wollte die Reparationszahlungen dazu nutzen, die durch den Zweiten Weltkrieg entstandenen Verluste auszugleichen. Als Höhe der Zahlungen schlug er mit 20 Milliarden US-Dollar vor, wobei 10 Milliarden davon an die Sowjetunion gehen sollten.

Churchill sah dadurch aber eine große wirtschaftliche Schwächung des neuen Deutschlands und sprach sich dagegen aus. In einer damals nicht veröffentlichten Vereinbarung beschlossen sie, dass auf drei verschiedene Arten Reparationszahlungen von Deutschland vorgenommen werden sollten:

  • Entnahme von Maschinen, Instrumenten und Patenten
  • Lieferungen aus der laufenden Produktion
  • Nutzung der Arbeitskraft deutscher Spezialisten

Patente von deutschen Wissenschaftlern und Erfindern wurden an die Alliierten übergeben. Damit hatten sie das Recht, die Erfindung herzustellen und zu nutzen. Deutschland musste dieses Recht aufgeben. Es wurden auch ganze Fabriken demontiert und die Maschinen an die Alliierten ausgeliefert.

Produkte, die Deutschland noch produzieren konnte und durfte, wurden zum Teil an die Alliierten weiter gegeben.

Besonders die Sowjetunion nutzte deutsche Arbeitskräfte. Bereits zum Ende des Krieges wurden Kriegsgefangene in die Zwangsarbeit in der Sowjetunion geschickt, um die Kriegsschäden zu beheben. Auch nach Kriegsende holten die Alliierten deutsche Arbeitskräfte und besonders Spezialisten aus Deutschland, um sie für sich arbeiten zu lassen.

Der Umgang mit Polen

Es wurde bereits 1943 auf der Konferenz von Teheran besprochen, dass die östliche Grenze Polens auf die Curzon-Linie verlegt werden sollte. Das versprach der Sowjetunion einen deutlichen Gebietszuwachs – Stalin erreichte damit ein großes Ziel. Polen sollte zum Ausgleich Gebiete im Westen und Norden erhalten, was zu einer Gebietsverschiebung nach Westen führen würde. Die genauen Festlegungen bezüglich der Westgrenze wurden allerdings nicht geregelt.

Roosevelt und Churchill stimmten diesem Gebietszuwachs unter der Bedingung zu, dass Stalin sich für ein souveränes und demokratisches Polen aussprach. Sie einigten sich auf eine Regierung der Nationalen Einheit, welche durch freie Wahlen gewählt werden sollte.

Pazifikkrieg

Roosevelt konnte erreichen, dass Stalin eine Beteiligung im Pazifikkrieg gegen das Kaiserreich Japan zusagte. Spätestens drei Monate nach Ende des Krieges gegen Deutschland sollte die Sowjetunion den Krieg gegen Japan erklären und mit China zusammen ein Bündnis schließen. Stalin hielt diese Absprache ein und erklärte am 8. August 1945 den Krieg gegen Japan.

Wenn du mehr über den Pazifikkrieg wissen willst, lies dir die Artikel zu dem Kapitel Pazifikkrieg durch.

Vereinte Nationen

Auch bei den Vereinten Nationen konnte Roosevelt eine Einigung mit Stalin erzielen. Mit der Zusage von Stalin zur Kooperation beim gemeinsamen Aufbau der Vereinten Nationen erreichte Roosevelt ein ihm sehr wichtiges Ziel. Stalin konnte aber das Vetorecht der fünf großen Mächte – USA, Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich und China – im Sicherheitsrat der UNO erwirken.

Willst du mehr über die Vereinten Nationen erfahren und wie sie entstanden sind? Die Artikel Atlantik Charta und Vereinte Nationen können dir weiterhelfen.

Konferenz von Jalta Zusammenfassung

Insgesamt wurden in der Konferenz von Jalta einige wichtige Fragen geklärt und Kompromisse gefunden. Die Aufteilung der vier Besatzungszonen in Deutschland war einer dieser Beschlüsse. Der genaue weitere Umgang mit Deutschland, besonders bezüglich der Frage nach Dezentralisierung oder vollständiger Teilung Deutschlands, konnte jedoch nicht geklärt werden. Auch konkrete Beschlüsse bezüglich der polnischen Grenze konnten nicht erzielt werden.

Roosevelt konnte seine beiden wichtigsten Ziele, die Unterstützung im Pazifikkrieg und die Gründung der UN, durchsetzen. Auch Stalin konnte seine Interessen sichern, wenn auch die Reparationszahlungen anders aussahen, als er vorgeschlagen hatte. Churchill erreichte eine Beteiligung Frankreichs an der neuen deutschen Ordnung.

Konferenz von Jalta - Das Wichtigste

  • Die Konferenz fand vom 4. Februar bis zum 11. Februar 1945 in Jalta auf der Halbinsel Krim statt
  • Teilnehmer waren die großen Drei: Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Großbritannien) und Josef Stalin (Sowjetunion)
  • Im Vordergrund der Besprechung stand der Umgang mit dem kriegsschuldigen Deutschland nach Beendigung des Krieges und eine mögliche Beteiligung am Pazifikkrieg
  • Die Besatzungszonen und die Beteiligung Frankreichs wie auch eine westliche Verlegung der Grenzen Polens wurden festgelegt
  • Der gemeinsame Aufbau der Vereinten Nationen wurde verbindlich angesetzt

Nachweise

  1. Abb. 1 - "Yalta Conference, February 1945" by U. S. Signal Corps, Library of Congress , Franklin D. Roosevelt Library & Museum (http://docs.fdrlibrary.marist.edu/images/photodb/09-1905a.gif) licensed under Public Domain
  2. Abb. 2 - "Verhandlung bei der Konferenz von Jalta, 1945" by Министерство обороны России on wikimedia.org (https://mil.ru/winner_may/history/more.htm?id=12007251@cmsArticle) licensed under CC BY 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Konferenz von Jalta

In Jalta verhandelten drei große Staatsmänner. Für die USA war Präsident Franklin D. Roosevelt anwesend, Großbrittanien war durch Premierminister Winston Churchill und die Sowjetunion durch Ministerpräsident Josef Stalin vertreten.

Die Konferenz findet vom 4. Februar bis zum 11. Februar 1945 statt. Damit liegt sie am Ende des Zweiten Weltkriegs.

Die großen Drei sind drei wichtige Staatsmänner, der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Die Großmächte in der Anti-Hitler-Koalition waren die USA, Großbrittanien und die Sowjetunion. Die großen Drei waren Vertreter dieser Staaten. Der Präsident der Vereinigten Staaten Franklin D. Roosevelt, der Premierminister von Großbrittanien Winston Churchill und der Ministerpräsident der Sowjetunion Josef Stalin.

Auf der Konferenz von Jalta wurde die Entnazifizierung und Entmilitarisierung von Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg beschlossen. Des weiteren wurde die Beteiligung Frankreichs und die Westverschiebung Polens festgelegt. Auch der Eintritt der Sowjetunion in den Pazifikkrieg gegen Japan und die Gründung der Vereinten Nationen wurden vereinbart.

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